Der Beitrag der Frauenforschung zur Untersuchung der Technikentwicklung
Titelübersetzung:The contribution by research on women towards the study of technological development
Autor/in:
Schmidt, Dorothea
Quelle: FrauenArbeitsMarkt: der Beitrag der Frauenforschung zur sozio-ökonomischen Theorieentwicklung. Birgit Geissler (Hrsg.), Friederike Maier (Hrsg.), Birgit Pfau-Effinger (Hrsg.). Tagung "FrauenArbeitsMarkt"; Berlin: Ed. Sigma (Sozialwissenschaftliche Arbeitsmarktforschung , Neue Folge), 1998, S. 127-142
Inhalt: Die Autorin fragt nach der Beziehung zwischen Frauenforschung und Technikforschung und danach, welche Folgen dieser Kontakt für beide mit sich gebracht hat. Dafür werden die Etappen der Frauenforschung im Bereich der Technikentwicklung und Technikforschung zunächst resümiert und bewertet welche Erkenntnisgewinne jeweils damit verbunden waren. Zentrale Bedeutung hat dabei die Entwicklung und Gestaltung der Arbeitsbeziehungen. Die Verknüpfung von Technik und Arbeit, Hausarbeit und Erwerbsarbeit ist ein weiterer Schwerpunkt bei beiden Ansätzen. Weiterhin wird gezeigt, wie sich aus dem Interdiskurs zwischen Technikforschung und Frauenforschung auch theoretische "Dekonstruktionen" sowohl hinsichtlich technischer Artefakte als auch hinsichtlich der Geschlechtscharaktere ergeben haben. (pre)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Studie zur globalen Entwicklung von Wissenschaft und Technik : 2 Bd. ; Delphi-Umfrage '98
Titelübersetzung:Study on the global development of science and technology : Volume 2 ; 1998 Delphi survey
Herausgeber/in:
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung -ISI-
Quelle: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung -ISI-; Karlsruhe, 1998. 338 S.
Inhalt: Die Delphi-Studie fragt nach den Innovationsgebieten, in denen in den nächsten 30 Jahren markante Fortschritte zu erwarten sind, und nach ihren Auswirkungen auf die Bereiche Wirtschaft, Gesellschaft, Arbeit und Beschäftigung, Umwelt sowie Erweiterung menschlichen Wissens. Dabei wurden 12 zentrale Innovationsfelder beleuchtet: Informationen und Kommunikation; Dienstleistung und Konsum; Management und Produktion; Chemie und Werkstoffe; Gesundheit und Lebensprozesse; Landwirtschaft und Ernährung; Umwelt und Natur; Energie und Rohstoffe; Bauen und Wohnen; Mobilität und Transport; Raumfahrt sowie Großexperimente. Von übergeordneter, genereller Wichtigkeit sind nach Ansicht der Experten die neuen innerbetrieblichen Organisationsformen, Multimedia als Alltagstechnik, next generation Internet, Telearbeit und vernetzte Unternehmen, Produktrecycling und nachhaltige Landwirtschaft, Entlastung der Verkehrsströme durch Kommunikationssysteme, neue Weiterbildungssysteme in Beruf und Alltag, neue Energiequellen und -einsparpotentiale sowie Techniken für ein globales Umweltmanagement. Als wichtigste Innovationen für die wirtschaftliche Entwicklung wurden genannt: neue Organisationsstrukturen zwischen Unternehmen, neue Qualitätsstandards in der Nahrungsmittelproduktion, satelliten-unterstützte Verkehrskontrolle, elektronisches Geld, Photonik und neue Chipgeneration, Satellitentechnik, neue Materialien und Verfahren, Bio- und Lebensmitteltechnologie. Wichtige Innovationen für die geselschaftliche Entwicklung sind: Abrüstungskontrolle durch moderne Satellitensysteme, Notfallmanagement (Ambulanz) durch neue Informationssysteme, Kennzeichnung von Lebensmitteln, Kinder- und seniorenfreundliche Bau- und Wohnstrukturen, Innovationen für eine behindertengerechte Umwelt sowie Fortschritte in der Medizin. Im Bereich Arbeit und Beschäftigung werden auf der Basis kooperierender Unternehmensnetzwerke u.a. die Flexibilisierung der Beschäftigungszeiten, die neue Unternehmensorganisation sowie arbeitsintensive Dienstleistungen hervorgehoben. Die Innovationen für die Lösung ökologischer Probleme beziehen sich u.a. auf den Schutz der Atmosphäre, der Meere und des Grundwassers, der Wälder und Böden sowie der Ressourcenschonung durch Recycling. Besondere Wichtigkeit für die Erweiterung menschlichen Wissens besitzt nach Ansicht der befragten Experten die Erforschung des Alls und des Mikrokosmos. Darüber hinaus wurden 19 Megatrends formuliert, die die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und sozialen Bedingungen auf der Erde in den nächsten Jahrzehnten bestimmen sollen und daher einen großen Einfluß auf Wissenschaft und Technik ausüben werden. Die Megatrends mit der größten Zustimmung sind dabei die Alterung der Gesellschaft (89 Prozent), die andauernde Arbeitslosigkeit (74 Prozent), das Anwachsen der Weltbevölkerung (72 Prozent), Deutschland als attraktiver Investitionsstandort (61 Prozent) sowie die zunehmende Besetzung von Führungspositionen durch Frauen (57 Prozent). (IAB2)
Gender, ITCs and everyday life : mutual shaping processes
Titelübersetzung:Gender, ITCs and everyday life : mutual shaping processes
Herausgeber/in:
Frissen, Valerie
Quelle: COST A4 & GRANITE Workshop "The Shaping of Gender and Information Technology in Everydaylife"; Luxembourg: Amt f. amtl. Veröff. d. Europ. Gemeinschaften (Social sciences, Vol. 6), 1998. 256 S.
Inhalt: "Dieses Buch ist das Resultat des COST A4/GRANITE Workshops in Amsterdam vom 8.-11. Februar 1996. Das Ziel des Workshops war es, die Arbeit der Teilnehmer des COST A4 Programms (Europäische Kooperation und Koordination auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung: Soziale Gestaltung von Technologie) und der Mitglieder des internationalen GRANITE Netzwerks (Geschlechterforschung und Neue Informations- und Kommunikationstechnologien) zusammenzubringen und Einblicke in die Thematik zu gewinnen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Valerie Frissen: Introduction: Gender, ICTs and Everyday Life: Mutual Shaping Processes (1-4); Anne-Jorunn Berg: Karoline and the Cyborgs: The Naturalisation of a Technical Object (7-35); Leslie Haddon: The Dynamics of Information and Communication Technologies and Gender (36-53); Valerie Frissen: ´Decoding´ Telecommunications in Everydaylife (54-77); Juliet Webster: Gendering Information Technologies: Lessons from Feminist Research (81-111); Ursula Holtgrewe: Informal Expertise: An Everyday Perspective on Information Technology and Womens Work (112-119); Sibylle Meyer und Eva Schulze: Womens Acceptance of ICTs in the Home. Theoretical Considerations and Empirical Findings (123-136); Simone Bergman: Communication Technologies in the Household: The Gendering of Artefacts and Practices (137-153); Maria Lohan: The Feminisation of the Domestic Phone Space: Women and the Domestic Telephone in Ireland (154-171); Laurence Habib: Researching Information Technology and the Family (172-188); Maria Carmen Alemany: Do Home Appliances Accelerate the Redistribution of Housework? A Case Study on the Washing Machine (189-196); Birgit Joeger: Gender as an Analytical Category in the Study of Online Services in Denmark? (199-218); John Willy Bakke: Competition in Mobile Telephony and Gendered Images of Communication (219-229); Jörgen Nissen: The Hacker Culture and Masculinity (230-249)."
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Führungspotentiale von Existenzgründerinnen
Titelübersetzung:Management potential of women founding new business enterprises
Autor/in:
Pezoldt, Kerstin; Zerbe, Kerstin
Quelle: Personal : Mensch und Arbeit im Betrieb, Jg. 50 (1998) H. 6, S. 272-277
Inhalt: "Jede dritte Existenzgründung wird in den neuen Ländern von einer Frau vollzogen. Jedoch ist der Begriff 'Unternehmerin' noch immer nicht in der betriebswirtschaftlichen Fachliteratur zu finden. Um diese Wissenslücke zu schließen, wurden in einer im Dezember 1996 abgeschlossenen Untersuchung 91 Gründer kleiner innovativer Unternehmen Thüringens und angrenzender Bundesländer befragt. Zu den Probanden zählten 34 Frauen und 57 Männer. Ihre Firmengründungen fanden vorrangig in technisch orientierten Branchen statt. Die Ergebnisse zeigen, daß weiblich geführte innovative Unternehmen ein Inkubator für neue humanorientierte Führungsmodelle sind und in diesem Sinne Technik sozialorientierter einsetzen als ihre männlichen Kollegen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Unternehmensgründung; Führungsstil; Technik; Gestaltung; neue Bundesländer
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Technik gestalten : interdisziplinäre Beiträge zu Technikforschung und Technologiepolitik
Titelübersetzung:Design of technology : interdisciplinary articles on technology research and technology policy
Quelle: München: Profil-Verl. (Technik- und Wissenschaftsforschung, Bd. 31), 1998. 367 S.
Inhalt: "Technik ist mehr als bloß angewandte Naturwissenschaft. Technologien und Produkte sind immer auch Teil und Ergebnis sozialer Prozesse. Technik konstituiert Gesellschaft ebenso wie das Soziale in vielfältiger Weise in die konkete Gestalt von Technologien einfließt. Sozial- und umweltverträgliche Technikgestaltung und die sozialen Rahmenbedingungen der Technikentwicklung, - diffusion und -anwendung stehen im Zentrum des Forschungsinteresses des 1988 in Graz gegründeten Interuniversitären Forschungszentrums für Technik, Arbeit und Kultur (IFZ). Das Gestaltungspotential von Technik auszuschöpfen heißt v.a., in Akteursnetzwerke einzugreifen, organisatorische Bedingungen für die Nutzung und Verbindung sozial- und umweltverträglicher Innovationen zu schaffen und gemeinsame Lernprozesse bei den beteiligten Organisationen und Akteuren zu organisieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Arno Bamme, Wilhelm Berger, Ernst Kotzmann: Technologie: die Logik der Gesellschaft (13-22); Meinolf Dierkes, Weert Canzler: Technikgenese und politische Steuerung (23-34); Peter Döge: Technik - Politik - Geschlecht. Staatliche Forschungs- und Technologiepolitik als androzentrisches Politikprojekt (35-43) Peter Fleissner: Anforderungen an eine nachhaltige Technologiepolitik (45-56); Anton Geyer: Arbeitsumwelt gestalten. Ansätze zu einer wirksamen betrieblichen Sicherheits- und Gesundheitspolitik (57-67); Viktor Klima: Die politische Herausforderung der Informationsgesellschaft (69-76); Helmar Krupp: Technik - Politik - Gesellschaft. Ein Panorama mit theoretischer Ambition (77-87); Maria Osietzki: 'Science Wars' zwischen 'Zwei Kulturen'. Perspektiven der Technik- und Wissensentwicklung unter den Bedingungen der kulturalistischen Wende (89-98); Harlad Rohracher: Kann Technologiepolitik von sozialwissenschaftlicher Technikforschung profitieren? (99-111); Anke Bahl, Christina Schachtner: Mal Macho, mal Karotte. Soziale Experimente online (113-125); Gerd Schienstock: Neue Perspektiven einer Technik- und Innovationspolitik (127-136); Günther Tichy: Technik gestalten. Vom beharrlichen Bohren in dicken Brettern (137-145); Christine Wächter: Frauen in die Technik - Pionierinnen in Technopatria (147-160); Stephan Albrecht: Gibt es einen Weg vom wissenschaftlich-technischen Fortschreiten zu gesellschaftlichem Fortschritt? Impulse aus der Entwicklung der modernen Biotechnologie (165-181); Arnold Sauter, Rolf Meyer: Beeinflußt Biotechnologie die biologische Vielfalt? Ein TA-Projekt zum Thema 'Gentechnik, Züchtung und Biodiversität' (183-195); Helmut Gaugitsch: Umweltauswirkungen genetisch veränderter Organismen (197-207); Petra Grabner, Helge Torgersen: Gentechnik in Österreich. Technikkritik versus Modernisierung (209-223); Armin Spök: Mit Gentechnik in eine 'saubere' Zukunft? (225-235); Helmut Haberl, Helga Weisz, Verena Winiwarter: Kontrolle und Kolonisierung in der zweiten Biosphäre (239-251); Andreas Knie: Die Technik und ihr Funktionsraum - Der technische Wandel in der Automobilindustrie als dreifache Erfindungsleistung (253-260); Eva Balimlinger: Wie die Konserven in die Büchsen kamen (261-272); Walter R. Stahel: Ökologische Lösungsansätze: Von der Produktgestaltung zu Systemlösungen (273-281); Lothar Rehse: Entwicklung von Bewertungsfeldern für eine umweltbewußte Produktgestaltung (283-292); Frieder Rubik, Gerd U. Scholl: Moderne Instrumente ökologischer Produktpolitik (293-306); Dirk Bunke: Von der Ökobilanz zur Produktlinienanalyse. Status und Perspektiven (307-315); Evelyn Blau: Die Reparaturgesellschaft (317-327); Irmgard Schultz: Produktgestaltung und die Gestaltungsmacht von Frauen (329-339); Ines Weller: Stoffstrommanagement im Bedürfnisfeld Bekleidung: Die Gestaltungsmacht von Frauen zwischen Überhöhung, Moralisierung und Marginalisierung (341-350); Thomas Jakl: Best Practice Diffusion (351-356); Christian Rakos: Diffusionsforschung, Technikfolgen-Abschätzung, Nischen-Management (357-363).
Technik, Studium und Geschlecht : was verändert sich im Technik- und Selbstkonzept der Geschlechter?
Titelübersetzung:Technology, academic studies and gender : what is changing in the technological concept and self-concept of the genders?
Autor/in:
Walter, Christel
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 11), 1998. 220 S.
Inhalt: Untersucht wird, welche Haltungen zur Technik bei Frauen im Vergleich zu Männern bestehen. Vorangestellt wird die These, daß sich Frauen von Männern nicht generell durch technikdistante Haltungen unterscheiden. Es ist vielmehr erforderlich, die Technikhaltungen nach verschiedenen Dimensionen zu differenzieren und die subjektiven Technikkonzepte genauer zu bestimmen. Für die Dimensionierung der Technikhaltungen werden eine kognitive, eine affektiv-evaluative und eine konative Ebene unterschieden sowie zusätzlich die Zentralität der Technik für die Person berücksichtigt. Die Autorin gibt einen Überblick über die zentralen Aussagen des feminstischen Diskurses zum Verhältnis von Technik und Geschlecht und sowie über 32 empirische Untersuchungen zu diesem Thema. Außerdem wurden von ihr 436 Studierende beiderlei Geschlechts aus verschiedenen Fachhochschulen und Fachrichtungen befragt. Die Untersuchung hat ergeben, "daß von sozialen Ausschlußmechanismen, die Frauen den Zugang zu Ingenieurberufen erschweren, nicht eine generelle subjektive Technikdistanz von Frauen abgeleitet werden kann". (prd)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Monographie
"Also in Mathe, da sind mir die Einser zugeflogen..." : zur Professionalisierung von Software-Entwicklerinnen aus psychohistorischer Sicht
Titelübersetzung:"Top marks in maths came easy to me..." : professionalization of female software developers from the viewpoint of psychohistory
Autor/in:
Schachtner, Christina
Quelle: BIOS : Zeitschrift für Biographieforschung und Oral History und Lebensverlauf, Sonderheft, Jg. 11 (1998) Sonderh., S. 103-111
Inhalt: Die Autorin untersucht die Professionalisierung von Software-Entwicklerinnen im Kontext lebensgeschichtlicher Erfahrungen, die sie im Rahmen ihrer Studie von 1989/90 erhoben hatte. Ausgehend von den theoretischen Bezugspunkten Professionalisierung, Habitus und Geschlecht beleuchtet sie die psychologischen und sozialen Zusammenhänge im Lebensverlauf der befragten Software-Entwicklerinnen, welche für die spätere Professionalisierung förderlich oder hinderlich waren. Sie geht exemplarisch auf bestimmte Lebensformen in der Kindheit als Bedingung für das entstehende Technikinteresse, die Rolle der Schule für die Berufsentscheidung sowie den späteren Karriereverlauf ein. Die Befragungsergebnisse bestätigen ihre These, dass die Art und Weise der Auseinandersetzung mit den Widersprüchen zwischen technischer Profession und weiblichem Geschlecht wesentlich die Professionalisierung und Karriere von Software-Entwicklerinnen bestimmen. (ICI)