Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt verwirklichen - Innovationshemmnis Männerdominanz beenden : Antrag der Abgeordneten und der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen
Titelübersetzung:Implement affirmative action on the labor market - end male dominance as an obstacle to innovation : application by the MPs and the faction of Alliance 90/The Green Party
Herausgeber/in:
Deutscher Bundestag Bündnis 90 - Die Grünen
Quelle: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Drucksachen, (2006) Dr. 16/712, 8 S.
Inhalt: Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen verfolgt das Ziel, die Gleichstellung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu verwirklichen und die strukturellen Hindernisse zu beseitigen, die Männer und Frauen in Familien mit Kindern daran hindern, eine gleichberechtigte Rolle im Erwerbsleben zu spielen. Gleichberechtigung wird als Aufgabe gesehen, die gesellschaftlich, politisch und gesetzlich begleitet und gestaltet werden muss. Betont wird die Verantwortung des Staates, den beteiligten Akteurinnen/ Akteuren klare Anreize zu einer Verhaltsänderung zu geben. Ziel ist es, Nachteile für Frauen im Erwerbsleben zu beseitigen und die Männerdominanz in der Wirtschaft zu beenden. Die Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt und die verstärkte Übernahme von Familienarbeit durch Männer wird nicht nur als eine Frage von Geschlechtergerechtigkeit betrachtet, sondern auch als Voraussetzung für die notwendige Mobilisierung von Begabungsreserven und damit den Erhalt der Innovationsfähigkeit der Gesellschaft. In dem Antrag werden fünfzehn Forderungen an die Bundesregierung formuliert, deren Erfüllung die Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt sicherstellen soll. (IAB)
Geschlecht im Wissenschaftsfeld : eine Studie zur Förderung von Frauen durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF)
Titelübersetzung:Gender in the field of science : a study on the promotion of women by the Swiss National Fund (SNF)
Autor/in:
Jaenchen, Yvonne
Quelle: Genus Oeconomicum: Ökonomie - Macht - Geschlechterverhältnisse. Meike Lemke (Hrsg.), Cornelia Ruhe (Hrsg.), Marion Woelki (Hrsg.), Béatrice Ziegler (Hrsg.), Vera Pache (Mitarb.). International Gender Studies Tagung "Genus oeconomicum - Zur Ökonomie der Geschlechterverhältnisse"; Konstanz: UVK Verl.-Ges. (Kulturwissenschaft), 2006, S. 173-186
Inhalt: Die Studie von 2004 zu dem Aspekt des Geschlechts im Wissenschaftsbetrieb untersucht die Förderentscheidungen des Schweizerischen Nationalfonds (SFN) und bringt sie mit dem Geschlecht der Antragsteller in Zusammenhang. In diesem Zusammenhang wird dem vorherrschenden ideologisch-individualistischen Erklärungsmuster eine schließungstheoretische Perspektive gegenübergestellt. Die Ergebnisse basieren auf einer Analyse des Evaluationsprozesses der im SFN eingereichten Forschungsgesuche von 1990 bis 2003 hinsichtlich genderspezifischer Unterschiede. Anhand der Disziplinen Politikwissenschaften, Psychologie und Chemie wird exemplarisch eine Untersuchung durchgeführt, welche verborgene Mechanismen der horizontalen und der vertikalen Segregation aufzudecken versucht. Die Untersuchung macht deutlich, dass Frauen nicht nur in den untersuchten Disziplinen untervertreten sind, sondern auch weit weniger Gesuche einreichen. Das schlechtere Abschneiden der Anträge von Frauen bei der Bewilligung wird dabei, so die Autorin, weniger von der minderen Qualität der Anträge als von geschlechterdifferenten Strategien beim Verfassen des Lebenslaufs bestimmt. Die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft kann somit nur erreicht werden, wenn Frauen verstärkt Positionen in jenen wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Gremien einnehmen, die über die Verteilung von Mitteln entscheiden - und damit darüber, welches die Kriterien 'wissenschaftlicher Exzellenz' sind und welche ForscherInnen diese erfüllen. (ICG2)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender Budgeting - eine komparative Analyse der Umsetzung in verschiedenen europäischen Ländern
Titelübersetzung:Gender budgeting - a comparative analysis of its implementation in different European countries
Autor/in:
Dube, Katrin
Quelle: Berlin (Beiträge aus dem Fachbereich 1 der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin, H. 85), 2006. 60 S.
Inhalt: "Gender Budgeting, die auf die Geschlechter bezogene Analyse und Bewertung der Verteilung von Ressourcen, ist Teil der Strategie des Gender Mainstreaming, mit dessen Hilfe die Gleichstellung von Frau und Mann sich annähern soll. Gender Budgeting ist damit ein weiterer Bereich, in dem es gilt die Implementierung des Verfassungsauftrags der Gleichstellungspolitik Schritt für Schritt, hier in Theorie und Praxis der Finanz- und Ressourcenplanung und -verwendung, durchzusetzen. Wie vielschichtig die Probleme sind, die vor einer selbstverständlichen Anwendung der Methode des Gender Budgeting überwunden werden müssen, die nicht nur die theoretischen Begriffs- und Zielanalysen betreffen, sondern vor allem auch in der Überwindung von hergebrachten Konzeptionen der Haushaltplanung liegen, zeigt die vorliegende Arbeit. Die Umsetzung des Gender Budgeting Konzepts erfordert neben dem politischen Willen zur Veränderung eine überaus differenzierte Analyse, die sich nicht nur auf die Mittelvergabe, sondern darüber hinaus auch auf die Analyse der Wirkungen, der Einnahmen und, ein spezielles Gebiet, die Bestimmung der Auswirkungen der Mittelvergabe auf das Zeitbudget der privaten Bürgerin und des privaten Bürgers bezieht. Die Komplexität der durch Gender Budgeting gestellten Aufgaben behindert daher seine zügige Implementierung in Politik und Verwaltung. Der internationale Vergleich, den die Autorin in der vorliegenden Arbeit vorstellt, zeigt, dass uns die europäischen Nachbarn in Bezug auf das Gender Budgeting zum Teil etwas, aber nicht weit, voraus geeilt sind. Vielleicht kann aber die Veröffentlichung des Stands der Umsetzung in den Mitgliedsstaaten den Wettbewerb innerhalb der Europäischen Union anregen, Gender Budgeting als Strategie zu verfolgen." (Textauszug)
Verfassungen als Spiegel globaler Normen? : eine quantitative Analyse der Gleichberechtigungsartikel in nationalen Verfassungen
Titelübersetzung:Constitutions as a mirror of global norms? : a quantitative analysis of equal rights articles within national constitutions
Autor/in:
Heintz, Bettina; Schnabel, Annette
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 58 (2006) H. 4, S. 685-716
Inhalt: "Mit der Gründung der Vereinten Nationen wurde die Benachteiligung der Frauen als ein Problem definiert, das die Weltgemeinschaft insgesamt betrifft. Heute ist Gleichberechtigung zu einer weltpolitischen Norm avanciert, an der Staaten und zunehmend auch Organisationen gemessen werden. Auf der Basis einer quantitativen Inhaltsanalyse der Familien- und Gleichberechtigungsartikel in nationalen Verfassungen (n=164) untersucht der Aufsatz, inwieweit sich die globalen Gleichberechtigungsnormen auf der Ebene nationaler Verfassungen widerspiegeln und von welchen Faktoren die gleichstellungspolitische Orientierung abhängig ist. Entgegen der neo-institutionalistischen Konvergenzthese wurden drei deutlich unterschiedliche gleichstellungspolitische Modelle identifiziert, die in einem zweiten Schritt als abhängige Variable behandelt werden. Die Ergebnisse der Regressionsanalyse zeigen, dass die verfassungsmäßige Garantie von Frauenrechten unabhängig vom Entwicklungs- resp. Modernisierungsgrades eines Landes ist. Entscheidende Faktoren sind die kulturell-religiöse Tradition eines Landes, seine Integration in das UN-System und die Stärke der Zivilgesellschaft." (Autorenreferat)
Inhalt: "The founding of the United Nations permitted to define the discrimination of women as a problem concerning world society at large. Today, equal rights are considered as a global norm by which states and organisations are measured. The article focuses on the questions of how far global norms of equal rights govern national constitutions and on which kind of factors their national designs depend. For answering these questions we use a quantitative content analysis of family rights and equal rights in national constitutions (n=164). In contrast to neo-institutionalist assumptions we found three clearly distinguished models of equal rights. They serve as dependent variables in a regression analysis which shows that equal rights evolve independently of the national degree of development. To the contrary, the cultural and religious tradition of a country, its inclusion into world society and the power of its civil society are far more decisive for their evolution." (author's abstract)
Vielfalt produktiv gestalten : Gender Mainstreaming als Lernprozess für Managing Diversity
Titelübersetzung:Organize diversity productively : gender mainstreaming as a learning process for managing diversity
Autor/in:
Döge, Peter
Quelle: Gender Mainstreaming: Lernprozesse in wissenschaftlichen, kirchlichen und politischen Organisationen. Christiane Burbach (Hrsg.), Peter Döge (Hrsg.). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, S. 215-224
Inhalt: Das Ziel von Gender Mainstreaming ist eine diskriminierungsfreie Gestaltung von Organisationskulturen. Rasse, Geschlecht und Klasse bilden - nicht nur - in Organisationen einen komplexen, mehrdimensionalen Herrschaftszusammenhang. Hier bildet Managing Diversity den Übergang von der Antidiskriminierung zur produktiven Gestaltung von Vielfalt. Organisationen sollen so gestaltet werden, dass es allen Personen unabhängig von sozio-kulturellen und körperliche Unterschieden möglich wird, ihre Kompetenzen optimal zu entfalten. Gender Mainstreaming wird damit zum Lernprozess im Umgang mit Unterschiedlichkeiten im Allgemeinen, zum Lernprozess für Managing Diversity. (ICE2)
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Frauen, Forschung und Wirtschaft, Bd. 17), 2006. 253 S.
Inhalt: "Gender Mainstreaming ist seit der UN-Frauenkonferenz in Peking (1995) ein internationales Instrument der Gleichstellung. Als solches wurde es in der EU und ihren Mitgliedsländern eingeführt. In diesem Sammelband erfolgt eine theoretische und politische Verortung der Gender Mainstreaming-Strategie und eine differenzierte Diskussion über ihre Reichweite für organisatorische Veränderungen. Neben den theoretischen Beiträgen erfolgt eine Analyse von Gender Mainstreaming in der Technologie-, Arbeitsmarkt-, Budget- und Hochschulpolitik. Gender Mainstreaming wird als Berufsfeld dargestellt und es wird untersucht ob die Männerbeteiligung Garant für Erfolg oder neuer Mythos ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gabriele Michalitsch: Gleichheit, Differenz, Gerechtigkeit. Gender-Mainstreaming im Spiegel feministischer Theorien; Susanne Schunter-Kleemann: Gender Mainstreaming und die Ziele der Neuen Frauenbewegung(en) - Uneindeutigkeiten und der Verlust des Politischen; Regine Bendl: Gender Theory Goes Business - Geschlechtertheorien als Ausgangspunkt zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in verschiedenen Organisationskulturen; Ursula Rosenbichler: Frauenpolitische Betrachtungen zum Thema (Un-)Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsmarkt, oder: Wie und wem nutzt Gender Mainstreaming?; Barbara Fuchs: Gender Mainstreaming (GM) im technologiepolitischen Umfeld. Eine Analyse mit Schwerpunkt Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT); Elfriede Fritz: Gender Mainstreaming im Bundesministerium für Finanzen - eine Strategie auf dem Weg; Christine Roloff: Gender Mainstreaming - ein Beitrag zur Hochschulreform; Anne Rösgen: Männerbeteiligung und Gender Mainstreaming (GeM): 'Garant für Erfolg oder neuer Mythos'?; Karl Schörghuber: Gender Mainstreaming und Männerbeteiligung - 'Garant für Erfolg oder neuer Mythos'?; Nadja Bergmann: Gender Mainstreaming als Berufsfeld; Ulli Gschwandtner, Birgit Buchinger: Gendern heißt ändern! Standards und Qualitätskriterien für Gender Mainstreaming-Prozesse.
Noch ein weiter Weg zur Lohngleichheit : zehn Jahre Gleichstellungsgesetz ; Bilanz und nächste Schritte
Titelübersetzung:Still a long way to wage equality : ten years of the Equal Opportunity Act; review and next steps
Autor/in:
Strub, Silvia
Quelle: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 26 (2006) H. 50, S. 113-124
Inhalt: Das Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau und Mann (Gleichstellungsgesetz, GIG) ist in der Schweiz am 1. Juli 1996 in Kraft getreten. Es soll die Durchsetzung des seit 1981 in der Verfassung verankerten Rechts auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit erleichtern; es führt ein Verbot jeglicher Diskriminierung aufgrund des Geschlechts im Erwerbsleben ein, insbesondere bei Anstellung, Aufgabenzuteilung, Gestaltung der Arbeitsbedingungen, Aus- und Weiterbildung, Beförderung und Kündigung. Es untersagte auch sexuelle Belästigung. Es braucht für die Autorin jedoch mehr, um dem Ziel der Lohngleichheit näherzukommen. Der Beitrag präsentiert ein paar Fakten zur geschlechtsspezifischen Lohnentwicklung im letzten Jahrzehnt. Es folgt ein kleiner Exkurs zu den verschiedenen Formen und Ursachen von Lohnungleichheit und Diskriminierung und einige Empfehlungen zur Reform des Gesetzes. (ICA2)