Quelle: Mehr als ein Gendermodul: qualitative Aspekte des Qualitätsmerkmals Gender im Bologna-Prozess. Sigrid Michel (Hrsg.), Sylvia Löffler (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2006, S. 103-117
Inhalt: Die im Beitrag entwickelte Definition von Genderkompetenz macht deutlich: Genderkompetenz ist sowohl Wissen als auch Fähigkeit und Bereitschaft und erstreckt sich auf die unterschiedlichsten Ebenen (persönliche, sachliche, strukturelle, politisch-gesellschaftliche). Damit zeigt sich, dass Genderkompetenz auch eine sachlich-inhaltliche Ebene berührt. Im Rahmen der Modularisierung von natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen herrscht jedoch vielfach Ratlosigkeit darüber, was man sich unter der Vermittlung von Genderkompetenz als Fachkompetenz vorzustellen habe - was im Einzelnen unter der Vermittlung von fachbezogenem Genderwissen zu verstehen ist. Auffallend ist hier, dass kaum Lehrveranstaltungen angeboten werden, die ausdrücklich in den Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften fallen. Vielmehr werden Gender Studies vor allem im sozial- und kulturwissenschaftlichen Bereich angeboten, vereinzelt auch im Recht und der Ökonomie. Gleichwohl kann für die Autoren auch in naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen fachbezogenes Genderwissen vermittelt werden, so in: Selbstverständnis und Fachsozialisation; Weltbildern und Forschungspolitik; Wissenschafts- und gesellschaftskritischen Ansätzen; Technologieentwicklung und Geschlechterverhältnissen; Akteurnetzwerken in Naturwissenschaft und Technik; alternativen Lehrplänen und Studiengängen. (ICA2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Berufsziel Technikerin?
Titelübersetzung:Technician, an occupational aspiration for women?
Autor/in:
Thaler, Monika
Quelle: München: Profil-Verl. (Technik- und Wissenschaftsforschung, Bd. 53), 2006. 220 S.
Inhalt: "Technik-Gestaltung ist mit Macht und Einfluss verbunden, deshalb wird Frauen das Berufsziel Technikerin nahegelegt. Sie sollen nicht nur Nutzerinnen, sondern auch Expertinnen sein, die die Richtung und Ausformung der Technik-Entwicklung mitprägen. Doch die Erreichung oder besser gesagt Nichterreichung dieses Zieles wird im Sinne einer monokausalen Erklärung den angeblich technik-uninteressierten Frauen angelastet. Dieses Buch beleuchtet mithilfe einer sozialwissenschaftlich-analytischen Studie das gesamte System 'Berufsziel Technikerin', also Technik-Bildung, Technik-Berufstätigkeit, gesellschaftliche Rahmenbedingungen und die Frauen selbst. Zunächst bietet eine komparatistische bildungswissenschaftliche Untersuchung einen umfassenden Vergleich von 22 deutschen und österreichischen Technik-Studiengängen. In einem zweiten Schritt geht die Autorin der Frage nach, wie es den Technik-Absolventinnen im Berufsleben geht. Aus der Gegenüberstellung von Meinungen angehender Ingenieurinnen mit Aussagen berufstätiger Ingenieurinnen und Ingenieure resultieren erstaunliche Erkenntnisse zwischen Erwartungen und Realität. Die Analyse bleibt aber nicht bei der Feststellung von Handlungsnotwendigkeiten stehen. Durch Aufzeigen von Good Practice Beispielen in der Technik-Bildung und in Technik-Unternehmen bietet sie konkrete Empfehlungen zur Umsetzung gelebter Geschlechtergerechtigkeit in der Technik." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Monographie
Hochschulinnovation : Gender-Initiativen in der Technik
Titelübersetzung:University innovation : gender initiatives in technology
Herausgeber/in:
Gransee, Carmen
Quelle: Hamburg: Lit Verl. (Gender Studies in den Angewandten Wissenschaften Gender Studies & Apllied Sciences, Bd. 3), 2006. 296 S.
Inhalt: "Hochschulen gehen zurzeit durch einen tiefgreifenden Modernisierungs- und Reformprozess. Innovationen sind gefragt. Ein Indiz zur Bewertung der Modernisierung wird dabei der Beteiligungsgrad von Frauen an den zukunftsorientierten Studiengängen in den Natur- und Technikwissenschaften werden, denn auf das Leistungspotenzial der gut ausgebildeten Studentinnen kann unsere Gesellschaft bei der Entwicklung ihrer eigenen Zukunftsfähigkeit nicht mehr verzichten. Die hier präsentierten Hochschulen wollen mit den Best-Practice-Initiativen ihre Erfahrungen zur Diskussion stellen, wie Studienangebote gendergerecht gestaltet werden können: durch die Erprobung neuer Lehr- und Lernformen, durch die Neugestaltung von Lehrinhalten und eine innovative Organisation von Studienangeboten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrike Schleier: Der Frauenstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen in Wilhelmshaven. Eine Zwischenbilanz nach sieben Jahren (27-36); Anna Müller, Ingrid Wetzel: Eine "Auszeit" von Geschlechterdifferenzen. Der Internationale Frauenstudiengang Informatik setzt auf genderadäquate Didaktik (37-48); Petra Jordanov: Der Beitrag eines Frauenstudienganges zur Begleitung von Wandlungsprozessen in Organisationen am Beispiel der Fachhochschule Stralsund (49-62); Hannelore Faulstich-Wieland: Monoedukative Studiengänge - Ultima Ratio für die Veränderung der Geschlechterverhältnisse in technischen Studiengängen? (65-70); Ulrike Teubner: Monoedukation in der Hochschule - Experimente unter dem Vorzeichen des Paradoxen (71-75); Karin Flaake, Ulrike Schleier: Die Angst der Männer vor den Frauen - noch immer ein aktuelles Thema? Eine Analyse der Reaktionen von Männern auf den Frauenstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule in Wilhelmshaven (77-86); Andreas Wiesner-Steiner, Heike Wiesner, Heidi Schelhowe: Technik als didaktischer Akteur: Robotik zur Förderung von Technikinteresse (89-113); Renate Kosuch: Modifikation des Studienwahlverhaltens nach dem Konzept der Selbstwirksamkeit - Ergebnisse zur Verbreitung und Effektivität der "Sommerhochschule" in Naturwissenschaft und Technik für Schülerinnen (115-131); Inka Greusing: Der Techno-Club an der TU Berlin (133-143); Carmen Gransee: Technikbewertung und Gender Studies - Erfahrungen mit einem Pilotprojekt in der Hochschullehre (145-160); Susanne Höfer, Franca Müller, Ritva Paulke: Entwickeln Frauen andere Autos? Ein studentischer Erfahrungsbericht über das Seminar "Technikbewertung und Gender Studies (161-177); Monika Bessenrodt-Weberpals: Gender and Science. Geschlechtergerechtes Lehren und Lernen in den Naturwissenschaften durch Kontextorientierung in authentischer Lernumgebung (181-193); Heike Wiesner: Online Learning (zu) leicht gemacht? Gender- und Diversity-Aspekte als Durchgangspunkt für erfolgreiches Gestalten von Lernmodulen (195-212); Wibke Derboven, Gabriele Winker, Andrea Wolffram: Studienabbruch in den Ingenieurwissenschaften (215-245); Dagmar Richter: "...und dann ist das gar keine Schule!" Studienabbruch-Gründe von Frauen und Männern in Ingenieurwissenschaften. Ein Projektbericht aus der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (247-277); Christiane Erlemann: Definitionsmacht, Weltbezug, Anschlussfähigkeit: Strategiebausteine gegen das Verschwinden von Frauen aus den Ingenieurwissenschaften (279-292).
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Hochschulen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Mehr Chancen für Frauen in technischen Studiengängen durch das Reform-Engagement von Wirtschaft und Verbänden?
Titelübersetzung:More opportunities for women in technical programs of stduy through the involvement of industry and interest groups in reform?
Autor/in:
Schwarze, Barbara
Quelle: Mehr als ein Gendermodul: qualitative Aspekte des Qualitätsmerkmals Gender im Bologna-Prozess. Sigrid Michel (Hrsg.), Sylvia Löffler (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2006, S. 63-78
Inhalt: Eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Ingenieurstudiengänge oder naturwissenschaftlichen Studiengänge zeigt, dass die Beteiligung von Frauen in den klassischen technischen und naturwissenschaftlichen Fächern eine zu geringe Entwicklung aufweist. Von einem rohstoffarmen Land wie Deutschland, das in hohem Maße darauf angewiesen ist, alle verfügbaren Potenziale zu nutzen, um neue wissensbasierte Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, kann diese Entwicklung nicht weiter hingenommen werden. Dies betrifft insbesondere auch die Informations- und Kommunikationstechnologien und die Elektrotechnik. Mehr als die Hälfte der Industrieproduktion und über 80 Prozent der Exporte Deutschlands hängen heute vom Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik (IuK-Technik) und elektronischer Systeme ab. Hier fehlen die hochtalentierten jungen Frauen mit mathematischer Begabung. Sie entscheiden sich für attraktivere Studiengänge in den Sozial-, Wirtschafts- und Gesundheitswissenschaften oder den Naturwissenschaften. Ein erheblicher Teil von ihnen entscheidet sich gegen ein Studium und wählt einen Ausbildungsberuf in kundennahen Tätigkeitsfeldern wie dem Banken- oder Versicherungswesen oder in gestaltenden Feldern wie den Medienberufen. Der Beitrag zeigt, dass die Veränderungsprozesse, die erforderlich sind, um einen "turn-around" in der Beteiligung junger Frauen an den technisch-naturwissenschaftlichen Zukunftsdisziplinen zu bewirken, nicht bei der aktiven und engagierten Einwerbung von Mädchen und jungen Frauen im Rahmen des Girls' Days oder von Sommerhochschulen und Studienangeboten auf Probe stehen bleiben kann. Sie müssen sich in Studium, wissenschaftlichen Laufbahnen und beruflichen Positionen fortsetzen. Hierzu sind neue kreative Formen der Zusammenarbeit von Hochschulen, Verbänden und Wirtschaft zu entwickeln, die für die Themen Gender und Diversity weit über das Engagement hinausgehen müssen, das derzeit in Zusammenarbeit mit einzelnen Hochschulen geleistet wird. (ICA2)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Planung frauengerechter Studiengänge: Transfer-Überlegungen aus der Evaluation der Internationalen Frauenuniversität "Technik und Kultur"
Titelübersetzung:Planning of women-friendly programs of study: transfer considerations from the evaluation of the International Women's University "Technology and Culture"
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Mehr als ein Gendermodul: qualitative Aspekte des Qualitätsmerkmals Gender im Bologna-Prozess. Sigrid Michel (Hrsg.), Sylvia Löffler (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2006, S. 30-44
Inhalt: Mit dem Anspruch der Bologna-Konferenz, die Wettbewerbsfähigkeit des Europäischen Hochschulraumes zu stärken und zugleich mit der sozialen Dimension zu verbinden, d.h. die soziale Kohäsion zu fördern und soziale wie geschlechtsspezifische Ungleichheit abzubauen, sind Zielsetzungen formuliert, die nicht umfassender und anspruchsvoller, aber auch nicht widersprüchlicher sein können. Es ist eine besondere Herausforderung, für die widersprüchlichen Zielsetzungen eine integrierende Meta-Ebene zu finden. Der Vorschlag der Autorin hierzu lautet: Wenn die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Hochschulsystems mit dem Abbau sozialer und geschlechtlicher Ungleichheit zusammengehen soll, dann müssen die Exzellenzkriterien neu bestimmt werden. Dies wird für das deutsche Hochschulsystem nachfolgend im Rückgriff auf die Erfahrungen mit der Internationalen Frauenuniversität (ifu) während der Weltausstellung in Hannover zu begründen versucht. Zuvor werden einige Überlegungen skizziert, was unter einem frauengerechten Studiengang verstanden werden kann und es wird geprüft, ob dies eine zukunftsweisende Vorstellung ist. (ICA2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; EU; Bologna-Prozess; Studium; Frauenförderung; Frauenpolitik; Gleichstellung; Studiengang; Transfer
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Studium und Studierende, Hochschulen