Gleichstellungspolitik und Individualansprüche : bremsen individuelle Ansprüche proaktive Modelle zur Herstellung tatsächlicher Entgeltgerechtigkeit?
Titelübersetzung:Equal opportunity policy and individual claims : are individual claims hindering proactive models for creating actual pay justice?
Autor/in:
Kocher, Eva
Quelle: Kritische Justiz : Vierteljahresschrift für Recht und Politik, Jg. 40 (2007) H. 1, S. 22-34
Inhalt: "Der Individualanspruch auf gleiches Entgelt ist im deutschen Arbeitsrecht nach wie vor der rechtliche Königsweg zur Herstellung von Entgeltgleichheit zwischen den Geschlechtern. Er hat sich als ineffektiv erwiesen und kämpft mit konzeptionellen Problemen, wenn er gegen kollektive Entgeltsysteme wie Tarifverträge eingesetzt werden soll. Eine Alternative sind proaktive Handlungsmodelle wie der 'pay equity plan'. Verpflichtungen zur Erstellung und Durchführung solcher Pläne stoßen jedoch ebenfalls auf konzeptionelle Probleme im Verhältnis zum Individualanspruch. Bei entsprechender Auslegung sind proaktive 'pay equity plans' aber mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz vereinbar." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Soziabilität - auf der Suche nach neuen Leitbildern der Arbeits- und Geschlechterpolitik
Titelübersetzung:Sociability - looking for new models for labor policy and gender policy
Autor/in:
Kurz-Scherf, Ingrid
Quelle: Arbeit und Geschlecht im Umbruch der modernen Gesellschaft: Forschung im Dialog. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Maria Funder (Hrsg.), Heike Jacobsen (Hrsg.), Susanne Völker (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2007, S. 269-284
Inhalt: Ausgehend von einer Kritik an dem in Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik dominierenden Androzentrismus untermauert die Verfasserin ihre These, dass die Frage nach der Zukunft von Gleichberechtigung und Emanzipation in ihren gesellschaftstheoretischen und -politischen Implikationen eng mit der Frage nach der Zukunft der Arbeit verknüpft ist. Hieran anknüpfend entwickelt die Verfasserin Grundzüge einer feministischen, genderkompetenten Arbeitsforschung, wie sie auch von "GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung" vertreten werden. Die Debatte um einen neuen Arbeitsprozess aus feministischer Perspektive führt zum Konzept der Soziabilität und der sozialen Arbeit als Leitidee zur Gestaltung der Zukunft der Arbeit in genderkompetenter Perspektive. Abschließend erfolgt eine Rückbindung der vorgelegten Thesen an die Forderung nach Vereinbarkeit einer qualifizierten und angemessen entlohnten Berufstätigkeit mit einem aktiven familiären, politischen, sozialen und kulturellen Leben. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Grundthesen zur Verbesserung der Beschäftigungschancen von Frauen und Diversity Management in Unternehmen
Titelübersetzung:Basic theses on the improvement in employment opportunities of women and diversity management in enterprises
Autor/in:
Clever, Peter
Quelle: Nationaler Integrationsplan Arbeitsgruppe 3 "Gute Bildung und Ausbildung sichern, Arbeitsmarktchancen erhöhen": Dokumentation des Beratungsprozesses. Bonn, 2007, S. 188-189
Inhalt: Die Arbeitsgruppe 'Gute Bildung und Ausbildung sichern, Arbeitsmarktchancen erhöhen' (AG 3) zur Vorbereitung des Nationalen Integrationsplans hat am 23. März 2007 ihren Schlussbericht mit Handlungsempfehlungen und Selbstverpflichtungen zur Verbesserung der Integration von Ausländern vorgelegt. Parallel dazu dokumentiert die Arbeitsgruppe mit dem Band die schriftlichen Diskussionsbeiträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die thematischen Zusammenfassungen zu den einzelnen Kapiteln. Das Statement des Autors stellt die Aufassung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände zur Verbesserung der Beschäftigungschancen von Frauen und Diversity Management in Unternehmen dar: Deutschland wird als eine pluralistische Gesellschaft gesehen: 'Jeder Fünfte Einwohner in Deutschland hat einen Migrationshintergrund.' Für eine erfolgreiche Integration in die Gesellschaft werden institutionelle Strukturen gefordert, die die Potenziale von Migranten nicht ausschließen, sondern wirksam einbinden. Als zentral für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund wird die Bildungsbeteiligung und die Beteiligung am Erwerbsleben betrachtet. Vor allem ausländische Frauen und Mädchen sollen darin unterstützt werden, einen qualifizierten Schulabschluss und eine qualifizierte Berufsausbildung zu erwerben. Gesellschaftliche Integration wird als Prozess betrachtet, der von Seiten der Wirtschaft durch Diversity Management begleitet wird. 'Diversity Management ist ein Managementansatz zur Gewährleistung eines diskriminierungsfreien Arbeitsumfeldes durch aktive Wertschätzung von Vielfalt in Belegschaften zur Steigerung des Unternehmenserfolges. Kulturelle Unterschiede werden nicht als Problem und Behinderung, sondern als Chance und Bereicherung verstanden. Die spezifischen Kompetenzen von Migranten bewusst in gemischt zusammengesetzten Teams zu nutzen und deren Potenziale zur Entfaltung zu bringen, soll immer mehr zur gelebten Praxis in den Unternehmen werden. Das dient dem einzelnen Menschen ebenso wie den Unternehmen und der Gesellschaft insgesamt.' (IAB)
Ungleichstellung am Arbeitsmarkt : Gender Mainstreaming in Österreich 1996 bis 2005 - empirische Befunde des Gleichstellungsmonitorings des AMS
Titelübersetzung:Inquality on the labor market : gender mainstreaming in Austria between 1996 and 2005 - empirical findings from the equal opportunity survey by the Austrian Labour Market Service (AMS)
Autor/in:
Lehner, Ursula; Städtner, Karin; Wagner-Pinter, Michael
Quelle: AMS info, (2007) Nr. 93, S. 1-4
Inhalt: "Eine solide Fachausbildung soll den Grundstein für einen erfolgreichen Ersteinstieg junger Erwerbstätiger in das Berufsleben legen. Welche Arbeitsmarktchancen junge Frauen und Männer mit einer abgeschlossenen Lehrausbildung am österreichischen Arbeitsmarkt tatsächlich vorfinden, gilt es jedoch erst zu klären. In diesem Zusammenhang ist insbesondere von Interesse, in welchem Ausmaß junge Frauen und Männer mit einer rezenten Lehrausbildung ihr Beschäftigungspotential nutzen können und mit welchem Arbeitslosigkeitsrisiko berufseinsteigende Personen in diesem ersten Abschnitt ihrer Erwerbskarriere konfrontiert sind. Die vorgestellten Befunde sind aus 'Längsschnittanalysen' gewonnen, bei denen alle Erwerbstätigen des Geburtsjahrganges 1980 in ihrer Erwerbslaufbahn verfolgt wurden." (Autorenreferat)
Gleichheit bei der Arbeit: den Herausforderungen begegnen : Gesamtbericht im Rahmen der Folgemaßnahmen zur Erklärung der IAO über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit ; Internationale Arbeitskonferenz, 96. Tagung 2007, Bericht I (B)
Titelübersetzung:Work equality: tackle the challenges : overall report as part of the follow-up measures regarding the statement by the IAO on fundamental work principles and rights; International working conference, 96th conference in 2007, Report I (B)
Unbekannter Autor
Quelle: International Labour Conference; Genève: Internat. Labour Office, 2007. XVI, 139 S.
Inhalt: "90 Prozent aller Mitgliedsstaaten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) haben inzwischen die Kernarbeitsnormen gegen Diskriminierung ratifiziert und sich damit zur Verabschiedung entsprechender Gesetze verpflichtet. Doch Gesetze allein reichen nicht aus, um Diskriminierung wirksam zu bekämpfen. Der Bericht lenkt die Aufmerksamkeit von Regierungen und Sozialpartnern auch auf neue Formen der Diskriminierung, die noch zu wenig Beachtung finden beispielsweise aufgrund von Alter, HIV/AIDS, eines ungesunden Lebensstils oder der Wahrscheinlichkeit bestimmter genetischer Krankheiten. Die meisten Fälle von Diskriminierung aber betreffen nach wie vor Frauen. Die ILO betont in ihrem Bericht daher die herausragende Bedeutung von Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So sollten familienfreundliche Maßnahmen nicht nur Frauen, sondern auch Männern offen stehen. In einigen Ländern, wie Island und Dänemark, wurden bestimmte Maßnahmen gezielt für Männer vorgesehen, beispielsweise ein besonderer Kinderbetreuungsurlaub nur für Männer. Nur wenn deutlich gemacht werde, dass die Wahrnehmung von Familienpflichten durch Männer sozial gewollt und akzeptiert wird, könne ein notwendiger Umdenkprozess stattfinden. Auch die Sozialpartner könnten durch entsprechende Ausgestaltung von Tarifverträgen einen Beitrag leisten, etwa indem Erziehungspausen nicht zu einer niedrigeren Einstufung führen. In Deutschland werden Frauen immer noch weniger eingestellt, rücken seltener in Führungspositionen und verdienen deutlich weniger als Männer. So beträgt das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern laut dem Gleichstellungsbericht der EU-Kommission 22 Prozent, womit Deutschland in der EU auf dem viertletzten Platz landet. Auch die EU nennt die schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf als zentrales Hindernis auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung. Weitere Empfehlungen der ILO zur Bekämpfung der Diskriminierung weltweit: Gesetzgebung, die nicht nur Diskriminierung verbietet, sondern aktiv Ziele zur Förderung der Gleichberechtigung setzt; Unterstützung der Sozialpartner, um Gleichstellungsfragen in der Tarifpolitik zu verankern; gezielte Arbeitsmarktpolitik zur Förderung und Einbindung benachteiligter Gruppen; Bindung der öffentlichen Auftragsvergabe an die Einhaltung des Diskriminierungsverbots; Einrichtung von Antidiskriminierungskommissionen beziehungsweise Kommissionen für Lohngleichheit; Förderung der Lohngerechtigkeit auf betrieblicher Ebene durch 'Kartierung' der Lohnstruktur, um Lohndiskrepanzen sichtbar zu machen und abzubauen; Einbindung von Gleichstellungsmaßnahmen in die Länderprogramme der ILO für menschenwürdige Arbeit ebenso wie in die Entwicklungszusammenarbeit, die staatliche Kreditvergabe und Investitionsförderpolitik." (Autorenreferat)
Frauenförderung im Wandel : Gender Mainstreaming in der österreichischen Arbeitsmarktpolitik
Titelübersetzung:Change in the promotion of women : gender mainstreaming in labor market policy in Austria
Autor/in:
Leitner, Andrea
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung, 918), 2007. 264 S.
Inhalt: "Mit Gender Mainstreaming soll die Gleichstellung der Frau in Institutionen und Behörden systematisch umgesetzt werden. Andrea Leitner untersucht am Beispiel des österreichischen Arbeitsmarktservices die Chancen und Grenzen des Konzepts. Dort wurde Gender Mainstreaming zwar verankert, doch subtile Benachteiligungen so das Ergebnis ihrer Studie - sind weiter wirksam. Überdies droht die Gefahr, dass sich das Konzept auf angeordnetes Verwaltungshandeln reduziert und der inhaltliche Anspruch verlorengeht." (Autorenreferat)