Geschlechterordnungen als Sehordnungen : mediale Repräsentationen von PhysikerInnen in Text und Bild
Titelübersetzung:Gender systems as visual systems : medial representations of physicists in text and video
Autor/in:
Erlemann, Martina
Quelle: Visuelles Wissen und Bilder des Sozialen: aktuelle Entwicklungen in der visuellen Soziologie. Petra Lucht (Hrsg.), Lisa-Marian Schmidt (Hrsg.), René Tuma (Hrsg.). Wiesbaden: Springer VS (Wissen, Kommunikation und Gesellschaft), 2012, S. 231-247
Inhalt: Die Autorin untersucht in ihrem Beitrag Visualisierungen, die die Beteiligung von Frauen an der Physik in der Wissenschaftsberichterstattung zeigen. Sie untersucht die wechselseitigen Referenzen von Text und Bild. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den facettenreichen Deutungsmöglichkeiten der Visualisierungen. Die Autorin vergleicht unter anderem das Vorkommen dieser Abbildungen in verschiedenen Printmedien und arbeitet heraus, welche Aussagen mit verschiedenen Abbildungstypen verbunden sind. In ihren Schlussfolgerungen kommt die Autorin zu dem Ergebnis, dass in den Repräsentationen von Frauen in der Physik Geschlechterordnungen sichtbar werden, die dieser Disziplin eine hegemoniale Form der Männlichkeit zuschreiben. Inwiefern die Norm der Gleichberechtigung in medialen Diskursen dennoch bedingt eingreifen kann, zeigt die Autorin anhand einzelner Fallbeispiele zur Repräsentation von Physikerinnen und ihrer Forschung auf.(ICB2)
GenderKompetenz in Architektur, Landschaft, Planung : Ideen, Impulse, Initiativen
Titelübersetzung:Gender competence in architecture, landscape, planning ;: ideas, impetus, initiatives
Herausgeber/in:
May, Ruth; Zibell, Barbara
Quelle: Hannover: Internationalismus Verl. (Weiter_Denken, 3), 2012. 224 S.
Inhalt: Inhaltsverzeichnis: 1. Das Forum für Genderkompetenz. Idee und Gründung. Christiane Schröder: Immer zielorientiert (13-18); Barbara Zibell: Eröffnungsrede zur Gründungsveranstaltung am 2. Juli 2008 (19-22); Ingrid Lange: Grußwort zur Eröffnung (23); Udo Weilacher: Grußwort zur Eröffnung (24-25); Impulse für Lehre und Praxis. Angelika Wolf: In der Lehre für bessere Studien- und Arbeitsbedingungen streiten (26-28); Anne Luise Müller: Gender zwischen Wissenschaft und Praxis (29-31); Schwerpunkte, Aktivitäten und Kooperationen. Barbara Zibell: Ein Überblick (32-34); 2. Forschung Barbara Zibell: Einführung (35-40); Anke Schröder: ForschungsForum 1 : Entwicklung fachübergreifender Kooperationen zwischen Architektur Landschaft Planung (41-43); Ruth May: ForschungsForum 2 : Biografieforschung (44-45); Beate Ahr: Der genderbewusste Blick zurück (46-64); Sabine Warnecke: Die Lernorte der Architektin Lucy Hillebrand (65-74); Cornelia Göksu: Zwischen Wutschnauben, Nostalgie und Understatement (75-83); Barbara Zibell: ForschungsForum 3 : Planungstheorie und Gender (84-86); Ruth May: Planungstheorie und genderorientierte Forschung (87-103); Lidewij Tummers: How to research spatial planning from a feminist perspective (104-112); Roswitha Kirsch-Stracke: ForschungsForum 4 : Genderkompetenz in ländlichen Räumen (113); Claudia Klement und Sabine Wyrwoll: Der Markthof (114-117); Martina Padmanabhan: Geschlechtergerechte Transformationsprozesse in Indien (118-128); Projekte. Annette Harth und Gitta Scheller: Lebens- und Wohnweisen im Umbruch (129-133); Roswitha Kirsch-Stracke und Beate Ahr: Margarete Boie (1880-1946) und Helene Varges (1877-1946) (134-137); Hannah Arpke und Isabelle Kunze: BioDIVA (138-142); Annette Harth und Gitta Scheller: Das Wohnerlebnis in Deutschland (143-144); Ruth May: Migrantinnen als Existenzgründerinnen (145-147); Ingrid Heineking: Zukunftschancen der bedarfsgerechten Nahversorgung in ländlichen Räumen Niedersachsens (148-153); Dissertationen. Anke Schröder: Gender-Mainstreaming als Instrument bedarfsgerechter Wohnraumversorgung (154-159); Irina Vellay: Unbezahlte Arbeit und Stadtentwicklung (157-159); 3. Lehre. Barbara Zibell: Einführung (160-163); Ausgewählte Lehrerfahrungen im Rückblick. Roswitha Kirsch-Stracke: Geschlechtergerechte Sprache - Ein Experiment (164-170); Johanna Nieseken: Hospiz - die unbekannte Bauaufgabe (171-172); Heiko Perkuhn: Life - Kinder von einst für die Kinder von heute (173-175); Internationalisierung der Lehre. Barbara Zibell: Einführung (176-177); Lidewij Tummers: The first Visiting Professor recounts her experiences (178-185); Eva M. Álvarez Isidro: The second Visiting Professor recounts her experiences (186-194); Barbara Zibell: Verstetigungskonzept und Ausblick (195-196). 4. Transfer. Barbara Zibell: Einführung (197); Ingrid Heineking: Gendertrainings in kommunalen Planungsbehörden (198-201); Birgit Schmidtke und Barbara Zibell: Genderassessment am Beispiel einer Neubauplanung (202-208); Schriftenreihe WEITER_DENKEN (209); Vortragsreihe 'dienstags um 6' (dium6) (210-211); Barbara Zibell: Ausstellung 'On Stage! (212-216); Barbara Zibell: Ausblick (217-218).
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Mädchen und Frauen in MINT : Bedingungen von Geschlechtsunterschieden und Interventionsmöglichkeiten
Titelübersetzung:Girls and women in MINT : conditions of gender differences and intervention possibilities
Herausgeber/in:
Stöger, Heidrun; Ziegler, Albert; Heilemann, Michael
Quelle: Berlin: Lit Verl. (Lehr-Lern-Forschung, Bd. 1), 2012. 254 S.
Inhalt: "Mädchen und Frauen sind in MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) nach wie vor unterrepräsentiert. Der Band zeigt theoretische Hintergründe und Ursachen für die unterschiedlichen Partizipationsraten auf. Es werden praxisorientierte Möglichkeiten aufgezeigt, der niedrigen Partizipation von Mädchen und Frauen in MINT dauerhaft und effektiv entgegenzuwirken." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: I. Die Situation von Mädchen und Frauen in MINT: Ein Überblick. Claudia Quaiser-Pohl: Mädchen und Frauen in MINT: Ein Überblick (13-39); Dagmar Bergs- Winkels: Die Situation von Mädchen im Kindergarten (41-57); Judith Schmirl, Eva Pufke, Sigrun Schirner & Heidrun Stöger: Das Zusammenspiel geschlechtsspezifischer Erwartungen, Einstellungen und Verhaltensweisen von Lehrkräften und Schülerinnen im MINT-Unterricht (59-75); Michael Heilemann, Julia Hackl, Tanja Neubauer & Heidrun Stöger: Die Darstellung von Mädchen und Frauen in den Medien (77-102); Martina Endepohls-Ulpe: Begabte Mädchen und Frauen (103-132); II. Bedingungen von Geschlechtsunterschieden und Interventionsmöglichkeiten. Thomas Götz, Melanie M. Keller & Sarah E. Martiny: Emotionales Erleben in den MINT-Fächern: Ursachen, Geschlechtsunterschiede und Interventionsmöglichkeiten (135-161); Ursula Kessels: Selbstkonzept: Geschlechtsunterschiede und Interventionsmöglichkeiten (163-191); Monika Finsterwald, Barbara Schober, Gregor Jöstl & Christiane Spiel: Motivation und Attributionen: Geschlechtsunterschiede und Interventionsmöglichkeiten (193-212); Claudia Quaiser-Pohl: Raumvorstellung: Geschlechtsunterschiede und Interventionsmöglichkeiten (213-227); Albert Ziegler, Marold Reutlinger & Eva Marie Hering: Soziotope als konstitutive Rahmenbedingungen der MINT-Förderung von Mädchen und Frauen (229-247).
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Mann und Maschine : eine genealogische Wissenssoziologie des Ingenieurs und der modernen Technikwissenschaften, 1850-1930
Titelübersetzung:Man and machine : a genealogical knowledge sociology of the engineer and modern technical sciences, 1850-1930
Autor/in:
Paulitz, Tanja
Quelle: Bielefeld: transcript Verl. (Science Studies), 2012. 388 S.
Inhalt: "Die Herausbildung der modernen Technikwissenschaften vollzog sich nicht zuletzt auch als ein Diskurs über Männlichkeiten. Dass dieser weitaus brüchiger verlief als gemeinhin angenommen, macht dieses Buch deutlich. In ihrer wissenssoziologischen Analyse rekonstruiert die Autorin unterschiedliche diskursive Praktiken der Vergeschlechtlichung: Diese pendeln zwischen der Neutralisierung des Ingenieurs als 'Vernunftwesen' und der Naturalisierung ursprünglich männlicher Produktivität. Entworfen wird einmal der rationale Maschinenwissenschaftler, ein andermal der begabte 'Mann der Tat' - Männlichkeitsbilder, von denen auch das genuine Grundlagenwissen der Technik, wie die technische Mechanik und die Maschinentheorie, nicht unberührt geblieben sind." (Verlagsangabe)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Monographie
Von Gender & Internet zu Intersektionalität & Web 2.0 : über notwendige Verschiebungen in der Analyse sozialer Ungleichheiten
Titelübersetzung:From gender and the Internet to intersectionality and Web 2.0 : necessary shifts in the analysis of social inequalities
Autor/in:
Carstensen, Tanja; Winker, Gabriele
Quelle: Ungleichheit: medien- und kommunikationssoziologische Perspektiven. Christian Stegbauer (Hrsg.). Wiesbaden: Springer VS, 2012, S. 223-242
Inhalt: Bei der Analyse von Medien und sozialen Ungleichheiten sind Geschlechterverhältnisse eine zentrale Dimension. Auch das Internet ist ein Medium, das von Anfang an Geschlechterungleichheiten (re-) produziert, gleichzeitig aber auch zu Verschiebungen in der Bedeutung von Geschlecht geführt hat. Mittlerweile dominieren Anwendungen des Web 2.0 das Forschungsinteresse und gleichzeitig hat sich auch innerhalb der Geschlechterforschung der Fokus verschoben. Unter dem Stichwort "Intersektionalität" wird die Verwobenheit der Kategorie Geschlecht mit anderen Ungleichheitskategorien wie Klasse, Hautfarbe, Herkunft, Alter oder sexuelle Orientierung diskutiert. Ausgehend von diesen beiden Verschiebungen versuchen die Autorinnen, die Frage nach Internet und sozialen Ungleichheiten entlang der Kategorie Geschlecht neu zu betrachten. Hierfür resümieren sie zunächst den Forschungsstand zu Geschlecht und Internet. Anschließend skizzieren sie kurz die Debatte um Intersektionalität und stellen als einen Vorschlag die intersektionale Mehrebenenanalyse nach Winker und Degele (2009) vor. Anhand erster Ergebnisse aus einem laufenden Forschungsprojekt illustrieren sie die intersektionale Vorgehensweise, um abschließend einige Thesen zur Frage nach sozialen Ungleichheiten im Kontext des Internets zu formulieren. (ICI2)
'Hegemoniale Männlichkeiten' als narrative Distinktionspraxis im Wissenschaftsspiel : wissenschaftssoziologische Perspektiven auf historische technikwissenschaftliche Erzählungen
Titelübersetzung:'Hegemonic masculinities' as a narrative practice of social distinction in the 'scientific game' : sociology of science perspectives on historical narratives in engineering
Autor/in:
Paulitz, Tanja
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Soziologie : Vierteljahresschrift der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 37 (2012) H. 1, S. 45-64
Inhalt: "Der Artikel diskutiert theoretisch und methodisch die Analyse narrativer Konstruktionen von Geschlecht aus wissenschaftssoziologischer Perspektive. Er versteht sich als Beitrag zu einer Erweiterung der Diskursforschung durch Impulse aus der Praxistheorie und so zur Untersuchung wissenschaftlicher Narrative als routinisierte 'strategische Fiktionen' im Kontext geschlechtlich codierter Grenzziehungsarbeit (boundary work). Zusätzlich knüpft der Artikel an neuere Debatten zum Konzept 'hegemonialer Männlichkeit' als generatives Prinzip an und interessiert sich für Praktiken, im Zuge derer multiple, komplexe und kontext-spezifische Versionen hegemonialer Männlichkeit entworfen werden, und zwar als Resultat diskursiver Kämpfe und auch als Ergebnis des Wettbewerbs unter Männern. Die empirische Untersuchung von Narrativen rekonstruiert folglich Praktiken der symbolischen Distinktion und Situierung von vergeschlechtlichten Akteuren im sozialen Feld der Wissenschaft. Dies wird am Beispiel der Professionalisierung der modernen Technikwissenschaften im deutschsprachigen Raum in der Zeit von den 1870er Jahren bis zur Jahrhundertwende illustriert. In ihren Schriften entwarfen die Technikwissenschaftler anfangs den 'Maschinenwissenschaftler' als neutralisierte Position wissenschaftlicher Objektivität mit Hilfe eines Fortschrittsnarrativs. Später löste der 'Mann der Tat' das vorherige Konzept ab. Mit Hilfe eines Ursprungsnarrativs wurde nun technische Kompetenz naturalisiert und als besondere Gabe der Geschlechtsnatur des Mannes verstanden. Beide Narrative werden als je spezifische Art und Weise der Herstellung von Männlichkeit gedeutet, mit denen Ingenieure jeweils für eine dominante Position im Wissenschaftsspiel kämpften, nicht nur in Bezug auf Frauen, sondern auch in Bezug auf andere soziale Gruppen von Männern." (Autorenreferat)
Inhalt: "The paper focuses theoretically and methodologically on the analysis of narrative constructions of gender from the perspective of sociology of science. It contributes to discussions about extending discourse analytical perspectives by impulses from theories of social practice. Thus it suggests analyzing scientific narratives as routinized 'strategic fictions' in the context of gendered boundary work. Additionally, it draws on recent discussions on the concept of 'hegemonic masculinity' as a generative principle and asks theoretically about practices in the course of which multiple, complex and context-specific versions of hegemonic masculinity are drafted as the outcome of discursive struggles and also of the competition among men. The empirical analysis thus reconstructs narrative practices of symbolically distinguishing and situating gendered actors in the social field of science. This is illustrated at the example of the professionalization of modern German engineering in the time period from the 1870ies until the turn of the century. In their writings engineering scholars initially composed the 'scientist of machinery' as the symbolically neutralized position of objectivity by following a narrative of progress. Later the engineer as the 'man of action' displaced the former concept by now stressing a narrative of a pre-historical origin of technological man whose competence is a gift of the nature of his sex. Both narratives are interpreted as an, in each case, specific mode of masculinity construction in order to struggle for a dominant position not only with respect to women but also to other social groups of men." (author's abstract)