Inhalt: Der Beitrag analysiert Handlungskrisen von Vätern im Kontext von Erwerbsarbeit, familialer Lebensführung und Wohlfahrtsstaat. Ausgehend von einer Diskrepanz zwischen kulturellen Leitbildern und Einstellungen einerseits und den Praktiken von Vätern andererseits wird untersucht, wie Väter diese Diskrepanz wahrnehmen, wie sie sich in den institutionellen und kulturellen Rahmenbedingungen verorten und welche Handlungsstrategien sie entwickeln. Als theoretische Folie dient das pragmatistische Handlungsmodell, das makrosoziologisch erweitert wird. Empirische Grundlage des Beitrags sind 102 Interviews mit berufstätigen Vätern mit kleinen Kindern. Es wird gezeigt, wie Väter in ihrer Lebensführung zwischen Beruf und Familie mit strukturell induzierten Handlungskrisen konfrontiert sind, eingebettet in ungleichzeitige gesellschaftliche Transformationsprozesse, im Spannungsfeld von ambivalenten Leitbildern, widersprüchlichen Geschlechterarrangements und entgrenzten Beschäftigungsverhältnissen. Ein Ende der Handlungskrisen von Vätern scheint vorerst nicht in Sicht, sie werden vielmehr zur neuen Normalität. (Autorenabstract)
Schlagwörter:Arbeitsbedingungen; Vater; Vaterschaft; Vereinbarkeit Familie und Beruf
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz