Inhalt: Internationale Studien belegen die vielschichtigen Wirkungsweisen des Gender Bias in der Wissenschaft. Vor allem in der Postdoc-Phase zeigen die Eckpfeiler des wissenschaftlichen Karrieremodells (Mobilität, hoher Publikationsoutput, permanente Verfügbarkeit) in Verbindung mit nach wie vor wirksamen Geschlechterrollen und -zuschreibungen deutlich geschlechtsabhängige Auswirkungen.
Van den Besselaar und Sandström (2017) sprechen hier von einem Teufelskreis (vicious circle): Der Gender Bias führt dazu, dass Frauen eher in den unteren und mittleren wissenschaftlichen Positionen zu finden sind, wo sie über weniger Ressourcen und Entscheidungskompetenzen verfügen. Dies hat einen negativen Einfluss auf ihre Performance und Sichtbarkeit (z.B. Anzahl an Publikationen, Grants, Drittmittel), was wiederum den Gender Bias reproduziert. Die vorliegende Handreichung möchte dazu beitragen, diesen »vicious circle« zu durchbrechen und versteht sich als Anregung, die Mechanismen des Gender Bias – aber auch andere Aspekte des unconscious bias – in wissenschaftlichen Auswahlverfahren zu reflektieren.
Schlagwörter:gender bias; Gremien; Handreichung; Hochschule; Universität
CEWS Kategorie:Hochschulen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht