Inhalt: Dieser Beitrag bezieht sich dezidiert auf den Umgang mit Interviewdaten, die auf Gesprächen mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt basieren. Es wird versucht sich einer Sicht von Betroffenen sexualisierter Gewalt auf die Archivierung und Sekundärverwertung von Interviews zu nähern. In dem Zuge werden mögliche Verallgemeinerungen der Betroffenensicht diskutiert. Ausgehend von diesen werden Schlussfolgerungen für eine Archivierung und Sekundärverwertung entwickelt, welche die teils divergierenden Interessenlagen von Forschenden und Betroffenen berücksichtigen. Abschließend wird folgender Vorschlag gemacht, um eine Archivierung und Sekundärverwertung unter Berücksichtigung der benannten Anforderungen zu organisieren. Die Interviewtranskripte werden nach Abschluss des primären Forschungsprojektes in die Verfügungsgewalt der jeweiligen Interviewpartner*innen übergeben. Ein möglicher Lösungsansatz besteht in einer „Kontaktbörse Forschung“, über welche Betroffene und Forscher*innen in Kontakt treten können. Betroffene könnten über diesen Weg die Transkripte selbstbestimmt zur Verfügung stellen.
Schlagwörter:Archivierung; ethics; Forschungsethik; Qualitative Forschung; Sekundärauswertung
CEWS Kategorie:Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag