Femina sapiens : die Geschichte der Wissenschaftlerin zwischen patriarchalem Denkverbot, eigenem Erkenntnisdrang und häuslicher Weiblichkeitskultur
Titelübersetzung:Femina sapiens : the history of the woman scientist between patriarchal bans on thinking, personal cognitive urge and domestic feminine culture
Autor/in:
Tielsch, Elfriede Walesca
Quelle: Rationalität und sinnliche Vernunft: Frauen in der patriarchalen Realität. Christine Kulke (Hrsg.), Elvira Scheich (Mitarb.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges., 1988, S. 209-228
Inhalt: Die Autorin beschreibt in einem Überblick Namen, Daten und Epochen weiblicher Wissenschaftsbeteiligung, um einen ersten Kontext von Frauenforschung seit 5000 v. Chr. wiederherzustellen. In der Frühkultur und in vielen Stammesgesellschaften tauchen Namen individueller großer geistiger Frauengestalten auf, die besonders wegen ihrer wissenschaftlichen Leistungen geschätzt werden. Die erste radikale hochkulturelle Ausschließung aller Frauen von den stammesgesetzlichen und auch wissenschaftlich begründeten Menschenrechten beginnt ab dem 5. bis 3. Jahrtausend v. Chr.. Patriarchalische Vorschriften prägen das römische Familienrecht, das daraufhin wieder sämtliche schriftlichen europäisch-germanischen Landrechts des Mittelalters, die Kirchenrechte und die modernen, in bezug auf Frauen oriantalisch-patriarchalisch bleibenden Kodifikationen des 19. Jahrhunderts beeinflußen. Dadurch wird die weibliche Stellung und die geistig-wissenschaftliche Beteiligung von Frauen belastet. Es wird der partielle Wiederdurchbruch der Frau zum selbständigen Wissenschaftlerinnenberuf in der Antike, dem Mittelalter sowie der Neuzeit dargestellt. (HN)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Berufliche Karrierechancen von Frauen - ein Vergleich zwischen der Bundesrepublik und der DDR : zusammenfassende Ergebnisse einer empirischen Untersuchung
Titelübersetzung:Vocational career opportunities of women - a comparison between the FRG and GDR : summarized results of an empirical study
Autor/in:
Deters, Magdalene; Weigandt, Susanne
Quelle: Technik und sozialer Wandel: 23. Deutscher Soziologentag 1986: Beiträge der Sektions- und Ad-hoc-Gruppen. Jürgen Friedrichs (Hrsg.). Deutscher Soziologentag "Technik und sozialer Wandel"; Opladen: Westdt. Verl., 1987, S. 177-182
Die doppelte Vergesellschaftung - die doppelte Unterdrückung : Besonderheiten der Frauenforschung in den Sozialwissenschaften
Titelübersetzung:Double socialization - double oppression : characteristics of research on women in the social sciences
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Die andere Hälfte der Gesellschaft. Lilo Unterkircher (Hrsg.), Ina Wagner (Hrsg.). Österreichischer Soziologentag "Die andere Hälfte der Gesellschaft"; Wien: ÖGB-Verl. (Springer Series in Social Psychology), 1987, S. 10-25
Inhalt: Die Verfasserin stellt die These auf, daß eine Soziologie der Frau (im Sinne einer Bindestrich-Soziologie gefaßt), etwas anderes als Frauenforschung ist, die ihre Paradigma und ihre Methodologie aus dem Bannkreis etablierter Sozialwissenschaften löst, und beschäftigt sich mit Problemen einer feministischen Theorie und Empirie in den Sozialwissenschaften. Der Anspruch feministischer Sozialwissenschaft liegt nicht nur in einem doppelten Erkenntnisgewinn; den untersuchten Phänomenen gerecht zu werden, und bei den Forscherinnen auch einen für sie selbst produktiven Lernprozeß anzuregen. Die Forschung hat darüberhinaus den Sinn, zur Aufhebung von Frauendiskriminierung, zur Erweiterung weiblicher Spielräume beizutragen. Dieser Praxisbezug macht es notwendig, daß beide Parts der Forschungsaktivität sich über deren Zielsetzung einig werden. Die Notwendigkeit von Selbstreflextion und Umorientierung schließt also beide ein; die, die mittels der Wissenschaft eingreifen und die, die von diesem Eingriff betroffen sind. Frauenforschung zwingt zum ständigen Standortwechsel zwischen ähnlichen und abweichenden Erfahrungen, zur Modifikation vorgängiger Sichtweisen, zur Akzeptanz eigener Behinderungen und der Emanzipationsvorsprünge anderer, zum langen Atem im Umgang mit Angstschwellen und Widerständen. An der Verflechtung aufgezeigter Aspekte wird ein Spezifikum feministischer Sozialforschung deutlich, das vielleicht das evidenteste ist; die Komplexität ihrer Problemfelder kann nicht reduziert werden. Den weiblichen Lebenszusammenhang gibt es nur als interdependentes Gefüge; sowohl objektiv als auch subjektiv. (TR)
Ausländerdiskriminierung und arbeitsbedingte Gesundheitsrisiken
Autor/in:
Oppen, Maria
Quelle: Medizin, Moral und Markt. Berlin (Jahrbuch für kritische Medizin), 1987, S 92-108
Inhalt: Zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Ausländerdiskriminierung und arbeitsbedingten Gesundheitsrisiken wird zunächst allgemein die Entwicklung der gesundheitlichen Lage der Ausländer dargestellt. Dabei wird ein globaler Trend zur eklatanten Verschlechterung der gesundheitlichen Lage der ausländischen Arbeitnehmer in unserem Land gegenüber den Anfangsjahren der Migration festgestellt. In Abgrenzung zu stigmatisierenden Deutungsmustern wird dann der Einfluß der strukturellen Ungleichheit der Arbeitsmigranten hinsichtlich Belastungen und Zumutungen in der Arbeitswelt auf ihre Gesundheitschancen und Erkrankungsrisiken untersucht. Aus der Ungleichverteilung in den Beschäftigungschancen werden erste plausible Erklärungen für die überdurchschnittlichen Erkrankungsrisiken der Ausländer entwickelt. Dabei stellt sich heraus, daß nicht alle Ausländer gleich betroffen sind: Besonders benachteiligt in bezug auf Gesundheitschancen und Erkrankungsrisiken sind einerseits die Türken und andererseits die ausländischen Frauen. Aufgrund der herausgearbeiteten Ursachen ausländerspezifischer Gesundheitsrisiken werden dann Maßnahmen diskutiert, die über die üblicherweise als Ergebnis der Ausländergesundheitsforschung im Vordergrund stehenenden Forderungen nach einer Verbesserung der sozialen und medizinischen Versorgung und einer systematischen Berücksichtigung kultureller und sozialer Besonderheiten des ausländischen Patientenkollektivs hinausreichen. (RW)
Schlagwörter:ausländischer Arbeitnehmer; foreign worker; Federal Republic of Germany; woman; Ausländerfeindlichkeit; xenophobia; Gesundheit; health; Arbeitsbedingungen; working conditions; Beschäftigung; employment; arbeitsbedingte Krankheit; work-related illness; Krankheit; illness; Gesundheitsvorsorge; health care; medizinische Versorgung; medical care; Risiko; risk; Arbeitsmarkt; labor market; Diskriminierung; discrimination; Krankenstand; sickness rate; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment
Zur Notwendigkeit von Untersuchungen der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit der
Frauen im Hochschulwesen
Autor/in:
Hildebrandt, Karin
Quelle: Frauen in der Wissenschaft : Wissenschaftspotential-Kolloquium VII am 26. März 1987 in Berlin. Wissenschaftspotential-Kolloquium "Frauen in der Wissenschaft"; (Kolloquien / Akademie der Wissenschaften der DDR, Institut für Theorie, Geschichte
und Organisation der Wissenschaft)1987, S. 49-54
Berufliche Karrierechancen von Frauen - ein Vergleich zwischen der Bundesrepublik und der DDR: zusammenfassende Ergebnisse einer empirischen Untersuchung
Titelübersetzung:Vocational career opportunities of women - a comparison between the FRG and GDR: summarized results of an empirical study
Autor/in:
Deters, Magdalene; Weigandt, Susanne
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Friedrichs, Jürgen; Deutscher Soziologentag "Technik und sozialer Wandel"; Opladen, 1987. S 177-182
Schlagwörter:Berufsverlauf; discrimination; Arbeitsteilung; German Democratic Republic (GDR); job history; Diskriminierung; Federal Republic of Germany; role model; berufstätige Frau; Technologie; Verhalten; Führung; leadership; behavior; division of labor; Weiblichkeit; working woman; Vorbild; femininity; Karriere; woman; DDR; gender-specific factors; career; technology
Einige Aspekte zur Problematik 'Wissenschaftlerinnen als staatliche Leiter'
Autor/in:
Keusch, Claudia
Quelle: Frauen in der Wissenschaft : Wissenschaftspotential-Kolloquium VII am 26. März 1987 in Berlin. Wissenschaftspotential-Kolloquium "Frauen in der Wissenschaft"; (Kolloquien / Akademie der Wissenschaften der DDR, Institut für Theorie, Geschichte
und Organisation der Wissenschaft)1987, S. 95-98
Problems and prospects for research on sex differences in the scientific career
Autor/in:
Long, J.S.
Quelle: Women: their underrepresentation and career differentials in science and engineering : proceedings of a workshop (Washington, D.C., October 9, 1986). 1987, S. 157-169
Das Erfolgsmodell der Naturwissenschaften : Ambivalenzerfahrungen von Frauen
Titelübersetzung:The model of success of natural sciences : women's experience of ambivalence
Autor/in:
Wagner, Ina
Quelle: Wie männlich ist die Wissenschaft?. Karin Hausen (Hrsg.), Helga Nowotny (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft), 1986, S. 237-252
Inhalt: Die Ambivalenzerfahrungen von Frauen mit den Naturwissenschaften sind Ausdruck einer objektiven Widerspruchsstruktur naturwissenschaftlichen Arbeitens. Die Verfasserin analysiert in ihrem Beitrag (1) einige jener Bruchstellen und Spannungsfelder, die Frauen im Umgang mit den Naturwissenschaften erleben; sie diskutiert (2) typische Lösungsversuche von Frauen für ihre Ambivalenzerfahrungen und untersucht (3) die Implikationen dieser Lösung für die Einflußmöglichkeiten von Frauen in den Naturwissenschaften. Es wird festgestellt, daß Forscherinnen - wie ihre männlichen Kollegen - zwar die spezifischen intellektuellen und emotionalen Gratifikationen der wohlgeordneten, abgrenzbaren und manipulierbaren Welt der Experimente und Forschungsprobleme suchen, sie erfahren die isolierende Methodik der Naturwissenschaft jedoch gleichzeitig als Mangel und Abspaltung, die ihrem Bedürfnis nach integrierenden Betrachtungsweisen entgegensteht. Die Ausübung von Macht und Kontrolle bietet den Forscherinnen wichtige Stützen im Kampf um Selbstbehauptung und gesellschaftlicher Anerkennung, sie bekommen jedoch auch die Schäden an der eigenen Person und den persönlichen Beziehungen zu spüren. Mit Ausnahme der Versuche zur Synthese gründen alle Strategien von Frauen, mit der Ambivalenzerfahrung naturwissenschaftlichen Arbeitens umzugehen, auf Verzicht. Frauen, die sich anpassen, die ausweichen, die Polarisierung oder Weigerung gegenüber dem Wissenschaftsbetrieb praktizieren, geben etwas auf, das sie als für ihre Selbstverwirklichung wichtig erachten. (TR)