Leistungsbezogene Mittelvergabe und Qualitätssicherung als Elemente der hochschulinternen Steuerung
Titelübersetzung:Performance-related award of funds and quality assurance as elements in internal control of universities
Autor/in:
Jaeger, Michael
Quelle: HIS-Kurzinformationen A : Hochschul-Informations-System, (2005) H. 12, 80 S.
Inhalt: "Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sind die leistungsabhängige Mittelvergabe und die Qualitätssicherung als Komponenten der hochschulinternen Steuerung. In beiden Bereichen ist eine ausgeprägte Veränderungsdynamik zu beobachten: Zahlreiche Hochschulen sind mit der Implementierung und Weiterentwicklung leistungsorientierter Budgetierungsverfahren in Form von Zielvereinbarungen und formelgebundenen Zuweisungsverfahren befasst. Ebenso bauen viele Hochschulen ihre Aktivitäten im Bereich der Qualitätssicherung aus, z.B. durch die Verstetigung externer Evaluationen oder durch die Einführung von Absolventenbefragungen. Am Beispiel von vier renommierten deutschen Universitäten - der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Bremen und der Technischen Universität München - wird in der vorliegenden Arbeit untersucht, welche Instrumente in den beiden Handlungsbereichen bevorzugt eingesetzt und wie sie ausgestaltet werden. Dabei werden insbesondere die Querbezüge zwischen diesen Komponenten analysiert, und zwar entlang von zwei Leitfragen: Wie wirken sich Verfahren leistungsorientierter Mittelzuweisung auf die Qualität erbrachter Leistungen aus, und inwieweit sollten die Ergebnisse externer Qualitätsbewertungen als Kriterium für die hochschulinterne Mittelvergabe herangezogen werden? Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere Zielvereinbarungen an den Hochschulen mit dem Ziel eingesetzt und als geeignet angesehen werden, leistungs- und qualitätsfördernde Steuerungseffekte zu erzielen. Die leistungsfördernden Wirkungen von Formelmodellen werden hingegen eher skeptisch bewertet und vorzugsweise darin gesehen, dass sie einen unterstützenden Beitrag für die Steuerungswirksamkeit der Zielvereinbarungen liefern. Ferner zeigt sich, dass an den Hochschulen ein großes Interesse besteht, die hochschulinterne Ressourcensteuerung zukünftig in verstärktem Maße an den Ergebnissen externer Qualitätsbewertungen - insbesondere von Lehr- und Forschungsevaluationen - auszurichten. Der Hintergrund für dieses Interesse dürfte u.a. in der verstärkten Relevanz von Qualitätskriterien infolge der bevorstehenden Einführung von Studiengebühren sowie im Kontext der zukünftigen Re-Akkreditierung von Studiengängen zu sehen sein." (Autorenreferat)
Studiendauer in zweistufigen Studiengängen : ein internationaler Vergleich
Titelübersetzung:Duration of studies during two-stage channels of academic studies : an international comparison
Autor/in:
Heublein, Ulrich; Schwarzenberger, Astrid
Quelle: HIS-Kurzinformationen A : Hochschul-Informations-System, (2005) H. 2, S. 1-74
Inhalt: Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, in einem internationalen Vergleich verschiedener Hochschulsysteme jene Faktoren zu ermitteln, die unter den Bedingungen konsekutiver Studienstrukturen wesentlich auf die Anzahl der tatsächlich studierten Semester Einfluss nehmen können. Dabei wird unter Beachtung der bisherigen Studien und der Ergebnisse von weiteren HIS-Untersuchungen ein Set von hypothetischen Faktoren zusammengetragen, die zur Erklärung der Studienzeiten in jenen Studiengängen an den deutschen Hochschulen, die mit dem Diplom, Magister oder Staatsexamen abgeschlossen werden, mehr oder minder bedeutsam sind. Die Faktoren beziehen sich vor allem auf die Ebene der Institutionen und der Organisation der Hochschulausbildung. Auf der Basis der hypothetischen Annahmen über die studienzeitrelevanten Bedingungen liegt ein standardisierter Fragebogen zu u. a. folgenden Determinanten vor: (1) Studienzugang: Informations- und Beratungsleistungen vor Studienaufnahme; Studienvoraussetzungen; Auswahlverfahren; Regelungen zum Übergang von Bachelor- zu Master-Studiengängen; (2) Studienbedingungen: zeitliche Gliederung des Studiums; Umfang des Lernstoffs; Verbindlichkeit des Studienablaufs; Prüfungsorganisation; (3) Lehre: Beratungsleistungen an der Hochschule; Studieneinstieg; Organisation der Betreuung; Betreuungsverhältnisse; Ausstattungssituation; Arbeit mit Studiengruppen; Praxisphasen; (4) Aspekte des Studienverhaltens: Parkstudium; verzögerter Übergang ins Beschäftigungssystem; Leistungsorientierung; Studium mit Kind; (5) Studienfinanzierung: Einnahmequellen; Erwerbstätigkeit; Studienunterstützung; (6) Arbeitsmarkt: Chancen für Bachelor-Absolventen; Studiendauer als Selektionsaspekt; Übergangshilfen. (ICA2)
Studienabbruchstudie 2005 : die Studienabbrecherquoten in den Fächergruppen und Studienbereichen der Universitäten und Fachhochschulen
Titelübersetzung:Study on the abandonment of studies in 2005 : university drop-out quotas in subject groups and study areas at universities and technical colleges
Quelle: HIS-Kurzinformationen A : Hochschul-Informations-System, (2005) H. 1, S. 1-34
Inhalt: "Die Studienabbruchquote, die auf der Basis des Absolventenjahrgangs 2002 von HIS berechnet wurde, beträgt für die deutschen Studierenden 25%. Das bedeutet: Von 100 deutschen Studienanfängern der korrespondierenden Jahrgänge erreichen derzeit nur 75 einen Hochschulabschluss. Dieser Wert, der sich vor allem auf die Studienanfänger von Mitte der neunziger Jahre bezieht, liegt mit zwei Prozentpunkten geringfügig über der entsprechenden Quote für die Studienanfänger vom Anfang der neunziger Jahre, die in der vorangegangenen Studienabbruchstudie 2002 ermittelt wurde. Die leichte Erhöhung des Studienabbruchs unter den deutschen Studierenden kann aus HIS-Sicht keinesfalls als eine wesentliche Verschlechterung gewertet werden, sondern eher als eine tendenzielle Bestätigung der bisherigen Abbruchwerte für die früheren Studienanfängerjahrgänge. Die hier vorgelegten Studienabbruchquoten wurden mit dem HIS-Kohortenvergleichsverfahren berechnet, das auf die Bestandsdaten der amtlichen Hochschulstatistik und auf Ergebnisse von bundesweit repräsentativen HIS-Stichprobenuntersuchungen zurückgreift. Dieses Verfahren wurde schon den Berechnungen im Rahmen der HIS-Studienabbruchstudie 2002 zugrundegelegt, so dass eine vollständige Vergleichbarkeit der Daten gewährleistet ist. Nach wie vor fällt an den Universitäten die Studienabbruchquote mit 26% höher aus als an den Fachhochschulen mit 22%. Diese Differenz zeigt sich in fast allen Fächergruppen und Studienbereichen. Ein anhaltend hoher Studienabbruch ist an den Universitäten vor allem in den Studiengängen der Sprach- und Kulturwissenschaften, der Wirtschaftswissenschaften und der Informatik zu konstatieren. Die Quote liegt hier zum Teil deutlich über 30%. Auf solche Werte ist der Studienabbruch auch in den Studiengängen des Maschinenbaus und der Elektrotechnik angestiegen. Fallende Abbruchquoten finden sich dagegen vor allem in den Rechtswissenschaften und in Pädagogik. Anhaltend niedrigen Studienabbruch verzeichnen die medizinischen und die Lehramtsstudiengänge. An den Fachhochschulen ist ein überdurchschnittlicher Studienabbruch vor allem in den Wirtschaftswissenschaften, in Informatik sowie in Elektrotechnik festzustellen. Des weiteren hat die Studienabbruchquote in Sozialwesen einen wesentlichen Anstieg erfahren. In den Schwundbilanzen der einzelnen Studienbereiche und Fächergruppen an Universitäten und Fachhochschulen gibt es im Vergleich mit den Ergebnissen der Studienabbruchstudie 2002 eine Reihe von Veränderungen. Sie führen allerdings dazu, dass sich die verschiedenen Entwicklungen in der Zu- und Abwanderung insgesamt ausgleichen, so dass sowohl für den Durchschnitt aller Fächergruppen an den Universitäten als auch an den Fachhochschulen in der Schwundbilanz keine wesentliche Verschlechterung oder Verbesserung eingetreten ist." (Autorenreferat)
Warum sind die amerikanischen Spitzenuniversitäten so erfolgreich?
Titelübersetzung:Why are top American universities so successful?
Autor/in:
Frackmann, Edgar
Quelle: HIS-Kurzinformationen A : Hochschul-Informations-System, (2005) H. 7, S. 1-52
Inhalt: Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die grundlegenden Funktionsmechanismen für die Tatsache zu identifizieren, dass die amerikanischen Forschungsuniversitäten so erfolgreich und als "centres of world science" ein Magnet für Forscher und Studierende aus aller Welt sind. Der Beitrag gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil werden die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung vorgestellt, die sich auf Experteninterviews an den Spitzenforschungsuniversitäten Harvard, Stanford, MIT, Berkeley und San Diego stützen. Bei diesen Interviews ging es um die Identifikation gemeinsamer Merkmale, Strukturen, Mechanismen und Selbstwahrnehmungen im Hinblick auf die Frage: Wie kommen die amerikanischen Spitzenforschungsuniversitäten dazu, Spitzenpositionen einzunehmen und zu halten? Im zweiten Teil wird das grundlegende Organisationsmodell herausgearbeitet, mit dem die Spitzenforschungsuniversitäten so erfolgreich wurden und ihren Erfolg zu halten in der Lage sind. Ferner wird ein Vergleich zwischen deutschen und amerikanischen Forschungsuniversitäten vorgenommen, indem die Tradition der deutschen Forschungsuniversität in ihrem Selbstverständnis und ihrer Außenwahrnehmung sowie die amerikanischen "Kopien" von Harvard und Stanford in Deutschland beschrieben werden. Was im ersten Teil aus der empirischen Analyse als gemeinsame Erfolgsbedingungen identifiziert worden ist, wird im zweiten Teil in den systematischen Zusammenhang der Organisation der Universität als Ganzes eingeordnet. (ICI2)
Quelle: Zeitschrift für Pädagogik, Beiheft, Jg. 51 (2005) H. 50, 220 S.
Inhalt: Die quantitativ-strukturelle Entwicklung nationaler Hochschulsysteme wird unter drei Hauptfragestellungen behandelt: Welches Ausmaß an Hochschulexpansion ist angebracht? Benötigen wir in Deutschland in Zukunft ein höheres Maß an Differenzierung des Bildungswesens als bislang? Welche Struktur von Studiengängen und -abschlüssen ist in einer sich immer stärker 'internationalisierenden' bzw. 'globalisierenden' Hochschullandschaft (Stichwort: Bologna-Prozess) angebracht. Die Beiträge des Sammelbandes bilanzieren die aktuellen deutschen Diskussionen zur quantitativ-strukturellen Entwicklung des Hochschulsystems, stellen Konzepte und Erklärungsansätze der Hochschulforschung vor und erläutern aktuelle Entwicklungen der Europäisierung, Internationalisierung und Globalisierung. (IAB) Inhaltsverzeichnis: I. Strukturelle Entwicklung und Steuerung des Hochschulwesens - Ulrich Teichler: Quantitative und strukturelle Entwicklungen des Hochschulwesens (8-24); Hans Merkens: Zur Wettbewerbsfähigkeit des Hochschulsystems in Deutschland (25-40); Barbara M. Kehm, Ute Lanzendorf: Ein neues Governance-Regime für die Hochschulen - mehr Markt und weniger Selbststeuerung? (41-55); David Phillips: Some concerns in higher education in England: a personal note (56-60). II. Wissenskulturen, Studienreform und Lehre - Dirk Rustemeyer: Universitäre Wissenskulturen (62-775); Klaus-Peter Horn: Studienreform in der Erziehungswissenschaft - zwischen Pluralisierung/ Diversifizierung und Zentrierung/ Vereinheitlichung (76-86); Ewald Terhart: Die Lehre in den Zeiten der Modularisierung (87-102); Bernhard Schmidt, Rudolf Tippelt: Besser Lehren - Neues von der Hochschuldidaktik? (103-114). III. Erziehungswissenschaft: Berufsübergang und Fächervergleich - Cathleen Gruner, Ivo Züchner, Heinz-Hermann Krüger, Thomas Rauschenbach: Der Preis des Erfolgs? Hauptfach-Pädagogen und -Pädagoginnen im Beruf (116-135); Thomas Rauschenbach, Rudolf Tippelt, Horst Weishaupt, Ivo Züchner: Erziehungswissenschaft im Fächervergleich (136-155). IV. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses - Jürgen Enders: Wissenschaftlicher Nachwuchs in Europa (158-169); Julia A.M. Delius, Nicola von Hammerstein: International Max Planck Research Schools: Neue Wege der Graduiertenausbildung (170-185). V. Evaluation und Ranking - Carmen Lebherz, Cordula Mohr, Matthias Henning, Peter Sedlmeier: Wie brauchbar sind Hochschul-Rankings? Eine empirische Analyse (188-208); Hildegard Schaeper: Hochschulbildung und Schlüsselkompetenzen - der Beitrag der Hochschulforschung zur Evaluation der Qualifizierungsfunktionen und -leistungen von Hochschulen (209-220).