Die "deutsche Bildungskatastrophe" und Frauen als Bildungsreserve
Titelübersetzung:The "German education catastrophe" and women as an educational reserve
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung: Bd. 2: Vom Vormärz bis zur Gegenwart. Elke Kleinau (Hrsg.), Claudia Opitz (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 373-385
Inhalt: Die Autorin geht auf die bildungspolitischen Diskussionen in den 60er Jahren und die Benachteiligungen von Frauen im Bildungswesen ein. Sie beschreibt die Restauration des deutschen Bildungssystems in der Nachkriegszeit, die Debatte um die 'Bildungskatastrophe' und die Entdeckung von weiblichen 'Begabungsreserven'. Anhand von Tabellen und Schaubildern verdeutlicht sie die soziale Ungleichheit bezüglich der Bildungschancen von Mädchen und Frauen in der damaligen Zeit. Sie berichtet exemplarisch über den Anteil der Mädchen an den Gymnasiasten und Studierenden im Wintersemester 1960/61, die Repräsentanz von Arbeitertöchtern an den Hochschulen und die Einstellungen von männlichen Professoren über ihre Kolleginnen. Ferner stellt sie die Bedeutung der frühen Veröffentlichungen der Soziologin Helge Pross zur Chancengleichheit von Mädchen in der BRD heraus. In ihren abschließenden Reflexionen weist sie auf die Demokratiedefizite in der Gesellschaft und die illusionäre Vorstellung hin, daß sich durch gleiche Bildungschancen auch eine Gleichstellung im Geschlechterverhältnis erreichen lasse. (ICI)
Quelle: Vorausdenken - Querdenken - Nachdenken: Texte für Ayla Neusel. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.), Ayla Neusel (Adressat). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 211-236
Inhalt: Die Autorinnen berichten von den Ergebnissen einer empirischen Untersuchung, in welcher 30 Schulleiterinnen in NRW zu ihren Erfahrungen im Berufsalltag und zu ihrem Selbstverständnis befragt worden sind. Im Vordergrund der qualitativen Interviews standen Fragen zum Umgang mit der Macht, zu demokratischen Organisationsentwicklungen an den Schulen und zu persönlichen Doppelbelastungen durch Familie und Kindererziehung. Es werden hierzu einzelne Einschätzungen der befragten Schulleiterinnen zitiert und theoretische Deutungen zum Umgang von Frauen mit Führungspositionen vorgenommen. Die Untersuchung stützt insgesamt betrachtet die These, daß in der Institution Schule erstmals zufriedenstellende und pädagogisch innovative Berufsfelder für Frauen entstanden sind, welche die übliche Diskriminierung im Geschlechterverhältnis überwinden. Die befragten Frauen bewegten sich mit großer Sicherheit und durchweg positiver Selbsteinschätzung in ihrem Arbeitsalltag, so daß die Frauenförderung in diesem Bereich einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Schulentwicklung leisten kann. (ICI)