Frauen und Technik : Facetten einer schwierigen Beziehung
Titelübersetzung:Women and technology : facets of a difficult relationship
Autor/in:
Janshen, Doris
Quelle: Wie männlich ist die Wissenschaft?. Karin Hausen (Hrsg.), Helga Nowotny (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft), 1986, S. 279-292
Inhalt: Die Benachteiligung von Frauen in der Öffentlichkeit, die unsere moderne Industriegesellschaft charakterisiert, zeigt gerade in technologiebezogenen Professionen deutlich Profil: je höher der Status, um so geringer der Anteil von Frauen. Die Verfasserin möchte nicht die Beziehung von Frauen zur Technik von ihrer Betroffenheit in Arbeit und Leben her entfalten, sondern von ihren Möglichkeiten, auf die Gestaltung der Technologieentwicklung aktiven Einfluß zu nehmen. In diesem Kontext setzt sie einige Facetten und "Tupfer" der Beziehung von Frauen zur Technik skizzenhaft ins Bild. Es wird festgestellt, "Wir wissen nicht, wie Frauen sich innerlich auf die Kraft von Maschine und Zerstörung beziehen, ob sie sich dadurch auch größer fühlen, ob und wann sie sich abwenden, ob ein durch Technik stimulierter Größenwahn bei Frauen andere Formen der Kreativität freisetzt als bei Männern. Wir wissen nicht, ob aus der historischen und gesellschaftlichen Besonderung des Weiblichen eigenständige Wege abzuleiten wären, wenn das "Weibliche" vom Stigma der Ohnmacht befreit wäre. Trotz der Schwierigkeiten eines intellektuellen und wissenschaftlichen Zugangs zu den Erlebnisdimensionen technischer Intelligenz, halte ich es für nötig, solche Wege zu beschreiten, wenn wir einerseits wissen wollen, warum Frauen ihre Intelligenz auf diesem Gebiet so zurückhaltend in Anwendung bringen, wenn wir andererseits darauf dringen wollen, daß Frauen nicht nur gleiche Rechte beim Erwerb von Privilegien haben, sondern auch adäquat Verantwortung für Gesellschaft und Zivilisation übernehmen." (TR)
Frauen zwischen Hochschule und Beruf : individuelle und kollektive Auseinandersetzung mit einer spezifischen Zwangslage
Titelübersetzung:women between university and profession : individual and collective coping with a specific embarrassing situation
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 329-340
Inhalt: Die Verfasserin bericht über einige Ergebnisse der inhaltlichen Arbeit des Projekts "Erwerbslose Wissenschaftlerinnen" (1982, Dortmund) sowie über Möglichkeiten und Grenzen der Projektarbeit. Die Punkte (1) individuelle Strategien und (2) Versuch einer kollektiven Bewältigung der Situation, werden ausführlich behandelt. Es wird festgestellt, daß das weit gesteckte Ziel durch eine Vereinigung von Forschungsprozeß, Selbstorganisation und privater und politischer Veränderung auch ein Mißverhältnis zwischen der Orientierung an Ansprüchen der Wissenschaft im allgemeinen und der Frauenforschung im besonderen einerseits und den materiellen und psychischen Existenzbedingungen der erwerbslosen Wissenschaftlerinnen/ Hochschulabsolventinnen andererseits aufzeigt. Dennoch sind viele Frauen durch die zeitweilige Gemeinsamkeit und Mitarbeit stabilisiert worden und haben den Mut gefunden "weiterzumachen", haben Stellen angenommen, eigene Projekte entwickelt oder sich umorientiert. Eine Fortsetzung der Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Gruppe "Frauen gegen Erwerbslosigkeit" in Dortmund über das zweite Verlängerungsjahr hinaus steht in Aussicht. (TR)
Quelle: Wie männlich ist die Wissenschaft?. Karin Hausen (Hrsg.), Helga Nowotny (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft), 1986, S. 87-107
Inhalt: Im Bereich der Rechtswissenschaft sind Frauen seit eh und je singuläre Wesen. Ausgehend von dem Verhältnis männlicher und weiblicher Präsenz im rechtswissenschaftlichen Studienbereich untersucht die Verfasserin das exklusiv männliche Berufsfeld, das sexistische Frauenbild in der Rechtswissenschaft, den Hintersinn patriarchalischer Rechtswohltaten, das frauenfeindliche Familienrecht und die geringe Empfänglichkeit der Juristen für sozio-ökonomische Bedingtheiten, wie z. B. die sozio-ökonomische Situation der scheidungswilligen Frau. In ihrer Schlußbemerkung kommt die Verfasserin zu dem Ergebnis, daß ihre Antwort auf diese Thematik weniger männliches Denken als vielmehr den mißglückten Versuch zutage gefördert hat, sich gedanklich in die Lage des anderen Geschlechts hineinzuversetzen und von daher den eigenen Interessenstandpunkt zu überdenken. Rechtswissenschaftler und Juristen verkennen oder scheuen die Einsicht, daß das Geschlechtsverhältnis ein wechselbezügliches ist, daß Privilegierung und Diskriminierungen einander gegenseitig bedingen, so daß der Ausgleich von Nachteilen zugunsten des einen Geschlechts Verzichte des anderen notwendig macht. Alle Denkakrobatik, die diesen Zusammenhang verschleiert, trägt dazu bei, daß die Gleichberechtigung der Geschlechter auf der formaljuristischen Ebene steckenbleibt. (TR)
Ingenieurinnen : Gereimtes und Ungereimtes aus einem laufenden Forschungsprojekt
Titelübersetzung:Female engineers : consistent and inconsistent facts from a current research project
Autor/in:
Janshen, Doris; Mandelartz, Meggi
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 111-124
Inhalt: Einige Facetten des Forschungsprojekts "Ingenieurinnen. Untersuchung ihrer Studien- und Arbeitsbedingungen" werden dargestellt. Da die biographischen Interviews mit ca. 100 Personen (Studentinnen und Ingenieurinnen der Fächer Elektrotechnik und Maschinenbau) noch nicht abgeschlossen sind, beschränken sich die Verfasserinnen in der Darstellung auf grundlegende Annahmen, Beobachtungen und die theoretische Weiterentwicklung des einzelnen Aspekts "Technik und Beziehung". Es wird festgestellt, daß auch für Technikerinnen die Mutter die wichtigste emotionale Bezugsperson zu sein scheint. Dies erklärt die stark ausgeprägte Differenzerfahrung gegenüber männlichen Kollegen und Kommilitonen sowie unterschiedliche Rezeptionsmuster bei der Technikerfahrung und -bearbeitung. Technik wird eingebettet ins Netz sozialer Bezüge und Beziehungen. Das Bewußtsein von Leistung wird eher vom Vater übernommen. Es wird gefolgert, daß der gelassene Umgang mit Trennung und Beziehung, mit Leistung und Liebe erst erlernbar sein wird, wenn Sozialisationserfahrungen von der durchgehenden Stringenz der geschlechtsspezifischen Koppelung mit Macht und Ohnmacht entkoppelt werden. Für die Zwischenzeit gilt es ein positives Verhältnis zu Ambivalenzen und Irritationen der Geschlechtsidentität zu entwickeln. (TR)
Die Arbeitssituation von Frauen und Männern im Hochschuldienst aus der Sicht der Betroffenen
Titelübersetzung:The work situation of women and men in universities from the viewpoint of those affected
Autor/in:
Hagemann-White, Carol; Schultz, Dagmar
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 99-110
Inhalt: Die Verfasserinnen berichten über den theoretischen Bezugsrahmen, die Fragestellungen, die methodische Herangehensweise, die Probleme und Ergebnisse des Projekts "Frauen und Männer im Hochschuldienst", das im Sommer 1982 initiiert und seit August 1983 von der DFG gefördert wird. Ausgangspunkt des Projekts war die Erkenntnis, daß wirksame Schritte in Richtung auf eine Gleichstellung von Frauen an Hochschulen sowohl eine präzisere Bestimmung des Problems wie auch eine Analyse der Ursachen erfordern. Das Projekt verbindet eine qualitative empirische Untersuchung, die den Werdegang und das Selbstverständnis von Professorinnen mit dem ihrer männlichen Kollegen vergleicht, mit der Erstellung statistischer Daten über die Bildungsbeteiligung von Frauen im tertiären Sektor. Im Rahmen des "Ergebnis"-Kapitels werden punktuell einige Aspekte wie Merkmale der Struktur des Samples, die Bedeutung von Familie für den Karriereweg, Widersprüche in der Berufserfahrung von Frauen und die Einschätzung von Diskriminierung, hervorgehoben. Es wird festgestellt, daß die Befragten die Gründe für die geringe Anzahl von Hochschullehrerinnen nicht so sehr in der Voreingenommenheit der Universität oder der Gesellschaft sehen, sondern eher im Verhalten der Frauen selbst beziehungsweise - von seiten der befragten Männer - in einer biologisch oder sozialisationsbedingten mangelnden Eignung von Frauen. (TR)
Anpassung, Widerstand, Resignation? : Probleme und Perspektiven promovierender Frauen
Titelübersetzung:adaptation, resistance, resignation? : problems and perspectives of women studying for a doctorate
Autor/in:
Pfister, Gertrud
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 167-190
Inhalt: Die Verfasserin berichtet von den Ergebnissen (demographische Variablen, allgemeine Einschätzung der Situation, Konfrontation mit der Universität, Berufstätigkeit, Privatleben, Zukunftsplanung) einer Befragung (mittels standardisierter Fragebögen) von 198 Doktorandinnen und einer Kontrollgruppe Doktoranden, die 1981 innerhalb des Forschungsprojekts "Bildungsverlauf, Situation und Lebensplanung von Doktorandinnen" durchgeführt wurde. Vereinzelte Untersuchungsergebnisse werden tabellarisch dargestellt. Die Ergebnisse und die Aussagen von fünf interviewten Doktorandinnen und fünf Frauen, die ihr Promotionsvorhaben abgebrochen haben, zeigen, daß die Barrieren, die Frauen von der Promotion abhalten bzw. ihnen die Promotion erschweren, auf verschiedenen Ebenen liegen. Zum einen sind es die konkreten Benachteiligungen, die oft nur schwer faßbar, aber dennoch vorhanden sind, zum anderen entstehen auch Probleme aus den für Frauen typischen Biographien und Lebenszusammenhängen. Die Interviews mit Promotionsabbrecherinnen machen zudem deutlich, daß fehlende Zukunftsperspektiven und ambivalente Zukunftsplanungen ein wichtiger Faktor für die Entscheidung, den Promotionswunsch aufzugeben, sind. Es reicht nicht aus, konkrete Benachteiligungen abzubauen, sondern es muß auch eine gezielte Förderung promovierender Frauen einsetzen. (TR)