Könnte ein "Rosa-Rotes Teilzeitprogramm für Hochschullehrer" die Chancen für den wissenschaftlichen
Nachwuchs verbessern?
Titelübersetzung:Could a "Red-pink part-time program for university teachers" improve the chances for
the scientific successor generation
Autor/in:
Grottian, Peter
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 9 (1986) H. 1, S. 65-69
Inhalt: Ausgehend von der Unterrepräsentanz und Benachteiligung von Frauen an den bundesdeutschen
Universitäten, stellt der Autor das Modell des Teilzeit-Professors vor. Nach der vom
Kuratorium der FU-Berlin inzwischen beschlossenen und praktizierten Regelung und der
möglichen Erweiterung durch das Beamtenrechtsrahmengesetz (Juni 1984) bzw. die Landesgesetze,
können Hochschullehrer auf Antrag ihrer Dienstpflichten um ein Viertel, ein Drittel
oder um die Hälfte herabsetzen lassen. Die Herabsetzung bezieht sich gleichermaßen
auf Lehre, Forschung und Selbstverwaltung. Die Dauer der Teilzeitbeschäftigung beträgt
mindestens fünf und höchstens zehn Jahre. Die bisherige Praxis zeigt, daß die Möglichkeit
der Teilzeitprofessur zu wenig genutzt wird. (KP)
Warum gibt es so wenige Historikerinnen? : zur Situation der Frauen in der Geschichtswissenschaft
Titelübersetzung:Why are there so few female historians? : the situation of women in the science of history
Autor/in:
Puhle, Hans-Jürgen
Quelle: Geschichte und Gesellschaft : Zeitschrift für Historische Sozialwissenschaft, Jg. 7 (1981) H. 1, S. 364-393
Inhalt: Untersucht wird, warum das Fach Geschichte an den Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland so gut wie ausschließlich eine Domäne der Männer ist. Zunächst wird der Befund anhand statistischer Zahlen dargestellt (Anteil der Frauen am gesamten wissenschaftlichen Personal im Fach Geschichte, an wissenschaftlichen Assistentenstellen, an Mittelbaustellen, an Professorenstellen). Die Zahlen werden mit denen anderer Fächer und Länder verglichen. Für Westdeutschland wird eine besonders charakteristische Unterrepräsentation der Frauen in der Geschichtswissenschaft festgestellt. Als Ursachen werden auf Seiten der Frauen ausgemacht: geschlechtsspezifische Rollenvorstellungen bei der Studienwahl; Belastung durch Doppelarbeit; bescheideneres Selbstbewußtsein; vorwiegend Studientypus der Lehrerstudenten beim Geschichtsstudium vertreten. Auf der anderen Seiten werden extreme Vorurteile von Geschichtswissenschaftlern besonders gegen Habilitationen von Frauen festgestellt. Der Verfasser fordert, bei gleicher Qualifikation von zwei Bewerbern die Frau vorzugsweise vor dem Mann zu berücksichtigen, bis die Frauen ausreichend in dem Fach vertreten sind. (KE)
Schlagwörter:Wissenschaftlerin; Geschlechtsrolle; Geschichtswissenschaft; Hochschullehrerin; Frauenanteil; Deutschland