"Meine Zukunft? Naja, heiraten, Kinder haben und trotzdem berufstätig bleiben. Aber das ist ja fast unmöglich." : über die Notwendigkeit, die Geschlechterverhältnisse in der Schule zu thematisieren: das Beispiel Berufsorientierung
Titelübersetzung:"My future? Well, to marry, have children and at the same time have a job. But that is practically impossible." : on the necessity of dealing with the relationship of genders in school: the example of career information
Autor/in:
Lemmermöhle-Thüsing, Doris
Quelle: Besser gebildet und doch nicht gleich!: Frauen und Bildung in der Arbeitsgesellschaft. Ursula Rabe-Kleberg (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung), 1990, S. 163-196
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Inhalt: Der Beitrag geht der Frage nach, ob nicht in der Schule (Sekundarstufe I) trotz der für beide Geschlechter durchgesetzten Koedukation und trotz des für beide Geschlechter gleichen berufsvorbereitenden Unterrichts (Berufskunde, Betriebserkundungen, -praktika) noch Benachbeteiligungen für Mädchen bestehen. Diese Zweifel faßt die Autorin in drei Thesen zusammen: (1) Im Prozeß der Berufsfindung werden Mädchen nicht nur mit dem Berufswandel, mit Qualifikationsanforderungen und Karriereperspektiven konfrontiert, sondern auch mit der Realität geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und noch vorhandenen Geschlechtsstereotypen. (2) Die weiblichen Jugendlichen befinden sich in einer widersprüchlichen Situation, gekennzeichnet auf der einen Seite durch eine Tendenz zur Auflösung traditioneller Frauenbilder und zur Individualisierung der Lebensläufe, und auf der anderen Seite durch eine nach wie vor geschlechtsspezifische Segmentierung des Arbeitsmarkts. (3) Theorie und Praxis des berufsvorbereitenden Schulunterrichts orientieren sich noch zu einseitig am "Normalfall" männlicher Erwerbsbiographie, während die Übergangsprobleme von Frauen undiskutiert bleiben. Die Autorin versucht diese Thesen durch Bezug auf einschlägige empirische Studien und durch Bezug auf Interviews mit 88 Mädchen aus Haupt-, Real- und Gesamtschule zu untermauern. Sie stellt heraus, daß es für Mädchen trotz besserer Schulabschlüsse schwieriger als für Jungen ist, Ausbildungsplätze zu finden, daß für Mädchen ein wesentlich kleineres Spektrum wählbarer Berufe zur Verfügung steht, und daß diese Verengung von den interviewten Mädchen wahrgenommen wird. Auch öffentliche Förderaktionen für Mädchen zur Berufswahl im gewerblich-technischen Bereich ("Frauen in Männerberufen") haben bisher keine entscheidende Veränderung erbracht. Abschließend skizziert die Autorin ein alternatives Konzept berufsvorbereitenden Unterrichts, in den ein erweiterter Arbeitsbegriff Eingang finden soll, und in dem die Ambivalenzen weiblicher Berufsfindung und die noch vorfindbaren geschlechtsspezifischen Hierarchien auf dem Arbeitsmarkt konkret angesprochen werden sollen. (PF)
Schlagwörter:Koedukation; Berufswahl; Schule; Lehrplan; Mädchen; Berufsorientierung; Frauenbild; Männerberuf; Berufsvorbereitung; Frauenberuf; Sekundarstufe I; Arbeitsmarktsegmentation
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gehören technische Fähigkeiten vielleicht auch zum "weiblichen Arbeitsvermögen"?
Titelübersetzung:Do perhaps technical abilities also belong to the "female working capability"?
Autor/in:
Krüger, Helga
Quelle: Besser gebildet und doch nicht gleich!: Frauen und Bildung in der Arbeitsgesellschaft. Ursula Rabe-Kleberg (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung), 1990, S. 141-159
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Inhalt: Der Beitrag setzt sich mit dem Stereotyp weiblicher Technikdistanz auseinander. Die Autorin stellt zu Beginn die Thesen aus, (1) daß das, was als Technik gilt, ebenso historisch veränderlich ist wie die Einstellung der Frauen zur Technik, (2) daß die Technikdistanz der Frauen ein Produkt der alltäglichen Zuordnung von Arbeitsmitteln und Kompetenzen zu einer männlichen und zu einer weiblichen Welt ist, welche durch Sozialisation immer wieder reproduziert werden, (3) daß die sogenannte Technikdistanz ein wichtiges politisches Mittel zur Aufrechterhaltung männlicher Dominanz über Frauen ist. Zu (1): Die Analyse des "weiblichen Arbeitsvermögens" durch die Frauenforschung hat als Wesensmerkmal weiblicher Arbeit ihre Ganzheitlichkeit und ihre spezifische Anforderungsstruktur (Geduld, Einfühlungsvermögen, Sorge) herausgearbeitet. In dieser Kennzeichnung wird aber übersehen, in welchem Maße die Technik in den Haushalt eingezogen ist, und in welchem Maß heute Technikbeherrschung die Hausarbeit prägt. Zu (2): Die Gültigkeit dieser These versucht die Autorin am Beispiel des Umgangs mit dem Computer bei Jungen und Mädchen im Vorschul- und Schulalter zu belegen. Sie weist auf Forschungsergebnisse hin, die aufzeigen, daß geschlechtsspezifische Unterschiede erst vor der Pubertät und verstärkt in koedukativen Klassen auftreten. Zu (3): Die Autorin stellt fest, daß trotz des hohen Anteils von Frauenarbeitsplätzen, die mit neuer Technologie bestückt sind, Frauen von technikrelevanten Lehrstellen und Führungspositionen ferngehalten werden, während gleichzeitig - quasi entschuldigend - auf die geschlechtsspezifische Sozialisation in der Familie verwiesen wird. Damit kommen auch technologiekritische Argumente von seiten der Frauen zu kurz bzw. werden nicht ernst genommen. (PF)
Schlagwörter:Arbeitskraft; Technik; Hausarbeit; neue Technologie; EDV; Koedukation
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauengeschichte - Geschlechtergeschichte : der Preis der Professionalisierung
Titelübersetzung:Women's history - history of the genders : the price of professionalization
Autor/in:
Kuhn, Annette
Quelle: Feministische Erneuerung von Wissenschaft und Kunst. Symposium "Frauenforschung und Kunst von Frauen - Feministische Beiträge zu einer Erneuerung von Wissenschaft und Kunst"; Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges., 1990, S. 81-99
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Inhalt: Die Autorin befaßt sich in dem Aufsatz mit dem gegenwärtigen Stand der Frauengeschichtsforschung. Zunächst zeigt sie die Fortschritte in der bundesdeutschen Frauengeschichtsforschung auf. Dabei stellt sie fest, daß es unerläßlich ist, ein eigenes Wissenschaftsverständnis zu formulieren, das gegenwärtig noch aussteht. Festzustellen ist lediglich die Tendenz, daß der Begriff "Geschlechtergeschichte" die Bezeichnung "Frauengeschichte" zunehmend verdrängt. Sie geht dann der Gefahr der "falschen Aufhebung der Frauengeschichte im Prozeß der Professionalisierung" nach. "Hierzu dient als Beispiel die Tendenz zur Favorisierung der Geschlechtergeschichte und die Frage der Sichtbarkeit der Frauen in den jüngsten Bemühungen um eine Sozialgeschichte der bürgerlichen Gesellschaft." Sie stellt fest, daß die aus J. Kockas Sicht bereits erledigte Frage der Bedeutung des Geschlechtsunterschiedes als Gegenstand einer eigenständigen Disziplin in der Geschichtsforschung auch weiterhin auf der Tagesordnung stehen muß. Es gilt, aus feministischer Perspektive einen Maßstab von Gleichheit zu entwickeln, "deren Maß nicht die Männlichkeit, sondern Menschlichkeit ist". Insofern handelt es sich um einen "neuen, maßlosen Maßstab". Abschließend liefert sie allgemeine Aussagen zu Ansätzen einer Grundlegung der Frauengeschichte, woraus Merkmale einer feministischen Geschichtssicht abgeleitet werden. Das innovatorische Potential der Frauengeschichtsforschung liegt in der Erforschung einer Fraueneigengeschichte, einer ideologiekritischen Perspektive sowie daraus abgeleitet in einer revidierten Gesamtsicht unserer Geschichte. (AG)
Schlagwörter:Geschichtsschreibung; Geschichtswissenschaft; Frauenforschung; Entwicklungsstand; Professionalisierung; Feminismus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Mädchen und Naturwissenschaften : geschlechtsspezifische Unterschiede ; Ursachen - Möglichkeiten der Einflußnahme
Titelübersetzung:Girls and natural sciences : gender-specific differences; causes - possible influences
Autor/in:
Weinbach, Irmgard
Quelle: Emanzipation im Teufelskreis: zur Genese weiblicher Berufs- und Lebensentwürfe. Karin Berty (Hrsg.), Lilian Fried (Hrsg.), Heide Gieseke (Hrsg.), Helga Herzfeld (Hrsg.). Weinheim: Dt. Studien Verl., 1990, S. 70-97
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Inhalt: Am Beispiel ausgewählter Projektbeispiele und Modelle aus verschiedensten Ländern (GIST-Projekt aus England; Equals-Projekt aus Berkeley, USA; "Mädchen und Neue Technologien" aus Niedersachsen) untersucht der Beitrag die Möglichkeit von Förderprogrammen mit dem Ziel der naturwissenschaftlich-technischen Bildung von Mädchen. Der in Bezug auf die "harten" naturwissenschaftlichen Fächer wie Mathematik, Physik, Computerwissenschaften und neue Technologien zu beobachtende geschlechtsspezifische Interessen- und Leistungsdifferenz soll damit über eine Interessen- und Leistungssteuerung gezielt entgegengewirkt werden. Neben einem detaillierten Überblick über die internationale Forschungssituation zum Thema Mädchen und Naturwissenschaften werden im folgenden wesentliche Erklärungsansätze für die Leistungsunterschiede angeführt. Im Rahmen der Aussagen über spezifisch weibliche Denkstrukturen und Problemlösungsstrategien wird insbesondere das "räumliche Denken" als Basisfähigkeit für andere mathematische Aufgabentypen beleuchtet. Abschließend wird betont, daß eine Interessensteuerung im naturwissenschaftlichen Bereich bereits in früher Kindheit (mindestens ab dem zweiten Lebensjahr) bei Mädchen zur Herausbildung kognitiver Fähigkeiten einsetzen sollte. (ICE)
Schlagwörter:Mädchen; Gleichberechtigung; Chancengleichheit; Naturwissenschaft; Mathematik; kognitive Fähigkeit; Problemlösen; Leistungsfähigkeit; Förderung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen in Führungspositionen : Entwicklungstendenzen und Erklärungsansätze
Titelübersetzung:Women in management positions : development trends and explanation approaches
Autor/in:
Blank, Monika
Quelle: Emanzipation im Teufelskreis: zur Genese weiblicher Berufs- und Lebensentwürfe. Karin Berty (Hrsg.), Lilian Fried (Hrsg.), Heide Gieseke (Hrsg.), Helga Herzfeld (Hrsg.). Weinheim: Dt. Studien Verl., 1990, S. 152-173
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Inhalt: Am Beispiel des öffentlichen Dienstes und der Managementebene in Politik und Unternehmen der freien Wirtschaft wird versucht, die Führungsfähigkeit und das Führungsverhalten von Frauen und deren Ursachen zu erforschen. Es steht fest, daß Frauen in der oberen Führungsebene unterrepräsentiert sind und selbst als hochbezahlte Arbeitskräfte schlechter bezahlt sind als Männer mit vergleichbarer Ausbildung. Der Aufsatz versucht, Führung begriffsinhaltlich zu klären und festzustellen, welche Fähigkeiten im Sinne des weiblichen Arbeitsvermögens von Relevanz sind. Es schließen sich eine Diskussion über die Frage nach einem spezifisch weiblichen Führungsstil und Erklärungsansätze zum Fehlen weiblicher Führungskräfte an, sowie ein Exkurs über die Machtproblematik zwischen Männern und Frauen. Die Erklärungsansätze "Macht" und "Selbstwert" treffen nach Auffassung der Autorin den Kern der Problematik: die mangelnde Erfahrung mit Macht und das oft anerzogene geringe Selbstwertgefühl könnten das Fehlen von Frauen auf der Managementebene erklären. (ICE)
Schlagwörter:öffentlicher Dienst; Gleichberechtigung; Chancengleichheit; Management; Führungsposition; Betrieb; Macht; Karriere; Hierarchie; Struktur
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Warum Frauen nicht arbeiten und was das mit der Arbeit der Männer zu tun hat : Arbeit in der bürgerlichen Geschlechtertheorie
Titelübersetzung:Why women do not work and what this has to do with men's work : labor in the bourgeois theory of genders
Autor/in:
Schmid, Pia
Quelle: Sozialphilosophie der industriellen Arbeit. Helmut König (Hrsg.), Bodo von Greiff (Hrsg.), Helmut Schauer (Hrsg.). Opladen: Westdt. Verl. (Leviathan , Sonderheft), 1990, S. 258-270
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Inhalt: In dem Beitrag wird das Verhältnis von Frauen und Arbeit untersucht. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Feststellung, daß die Zuständigkeit von Frauen für Hausarbeit, für eine nicht als Arbeit geltende Arbeit, auch auf die Bewertung der Erwerbstätigkeit von Frauen abfärbt. Mit der Hausarbeit gibt es einen ganzen Bereich von gesellschaftlich notwendiger Arbeit, die nicht als Arbeit gilt, weil dieses Prädikat nur der Erwerbsarbeit zusteht, die den Männern zugeschrieben wird. Diese Zuteilung muß nicht notgedrungen zu der Meinung führen, daß Frauen nicht arbeiten. Daß es dennoch so ist, wird an zwei Diskursen nachgezeichnet: an der Ästhetisierung weiblicher Arbeit, besonders der Hausarbeit, und an der Entfremdungsdebatte. Zur Ästhetisierung weiblicher Arbeit im Bürgertum des 19. Jahrhunderts wird festgestellt, daß bürgerliche Frauen den Schein des schönen Müßiggangs perfekt beherrschen müssen, obwohl sie genau wissen, wie es im Haushalt zugeht und dauernd selbst mit Hand anlegen. Die paradoxe Situation der bürgerlichen Hausfrau wird deutlich: Unter beträchtlichem Arbeitsaufwand mußte sie als Nicht-Arbeitende erscheinen. Auf die Entfremdungsdebatte des ausgehenden 18. Jahrhunderts wird eingegangen, indem das Dilemma der Moderne erläutert wird, nämlich das Glückseligkeit und Nützlichkeit, die Bedingungen für Harmonie, auseinanderdriften: Das Getrennte wird auf die beiden Geschlechter verteilt und in der Figur des Paares wieder verklammert, wobei Männer der Tendenz nach für Nützlichkeit zuständig sind und dafür Entfremdung in Kauf nehmen müssen und Frauen der Tendenz nach für Glückseligkeit mit der Entfaltung von Harmonie. Überspitzt wird als Ergebnis der Analyse formuliert, daß Frauen nicht arbeiten und glücklich sein müssen, damit Männer arbeiten und modern sein können. (ICA)
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; Industrie; Arbeit; Hausarbeit; Einstellung; Erwerbsarbeit; Bürgertum; Entfremdung; Ideologie
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Frauenthemen" und Themen von Frauen in der Soziologielehre
Titelübersetzung:"Women's subjects" and subjects of women in sociology teaching
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Lehren und Lernen in der Soziologie heute: aktuelle Fragen zu einem alten Problem. Ingrid N. Sommerkorn (Hrsg.), Nieves Kolbe (Mitarb.). Erweiterte Arbeitstagung des Ausschusses für Lehre der DGS zur "Lehrgestalt" der Soziologie; Berlin: Ed. Sigma, 1990, S. 127-146
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Inhalt: Die in dem Beitrag dargestellten Ergebnisse zur Präsenz frauenspezifischer und geschlechtsspezifischer Themen im Lehrangebot soziologischer Ausbildungseinrichtungen und zu den thematischen Schwerpunkten weiblicher Lehrender in der Soziologie sind im Rahmen einer Teiluntersuchung der "Soziologinnen-Enquete" erarbeitet worden. Folgende Fragen werden geklärt: (1) In welchem Umfang werden "Frauenthemen" in der Soziologielehre überhaupt angeboten? (2) Gibt es Teilbereiche der Soziologie, in denen sie bevorzugt, und solche, in denen sie besonders selten oder gar nicht angeboten werden? (3) Wie sieht es mit diesbezüglichen Unterschieden zwischen den einzelnen Hochschulen aus? Gibt es, unabhängig von der "Frauenspezifik", Themenbereiche in der Soziologielehre, die von Frauen besonders häufig, und solche, die von ihnen besonders selten bearbeitet werden? Es wird festgestellt, daß das Lehrangebot in der Soziologie in hohem Maße von männlichen Dozenten bestritten wird: Noch nicht einmal 15 Prozent aller soziologischen Lehrveranstaltungen werden von Frauen, noch dazu nebenamtlich tätigen, angeboten. Insgesamt wird herausgearbeitet, inwiefern und in welchem Maße das Verhältnis von Profession und Geschlecht nicht nur durch quantitative Disparitäten gekennzeichnet ist, sondern auch durch Segregationen entlang der Trennungslinie Geschlecht, die sich auf der Ebene inhaltlicher, qualitativer Differenzierungen manifestieren. (ICA)
Schlagwörter:Soziologie; Lehrveranstaltung; Unterricht; Angebot; Hochschullehrer; Lerninhalt
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Partnerschaft nein danke?
Titelübersetzung:Partnership, no thank you?
Autor/in:
Gieseke, Heide
Quelle: Emanzipation im Teufelskreis: zur Genese weiblicher Berufs- und Lebensentwürfe. Karin Berty (Hrsg.), Lilian Fried (Hrsg.), Heide Gieseke (Hrsg.), Helga Herzfeld (Hrsg.). Weinheim: Dt. Studien Verl., 1990, S. 15-20
Details
Inhalt: Der Aufsatz thematisiert die in unserer Gesellschaft mangelnde, obwohl laut Grundgesetz garantierte Gleichstellung der Frau gegenüber dem Mann. Obwohl die heutige Frauengeneration eine der bestausgebildetsten bislang in der Geschichte ist, wird eine wirkliche Emanzipation durch die Beibehaltung der traditionellen Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau kontinuierlich boykottiert. Die dadurch erwachsende Doppelbelastung der Frau gemeinsam mit anderen patriarchalen Strukturen in unserer Gesellschaft, zum Beispiel die Aufteilung in typisch männliche und weibliche Berufe, stehen potentiellen Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen entgegen. Angeblich die Gleichberechtigung fördernde Maßnahmen wie beispielsweise das Erziehungsgeld dienen möglicherweise lediglich der Verfestigung der bestehenden Strukturen. Die Autorin legt dar, daß eine Neuorientierung nur dann erfolgen kann, wenn Frauen ihren Anteil an gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Macht fordern. (ICE)
Schlagwörter:Emanzipation; Gleichberechtigung; Chancengleichheit; Diskriminierung; Geschlechtsrolle; Berufsaussicht; Arbeitsteilung; Doppelrolle
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Karrierechancen für Frauen in der Wirtschaft
Titelübersetzung:Career opportunities for women in industry
Autor/in:
Lambsdorff, Alexandra
Quelle: Weibliche Identität im Wandel: Vorträge im Wintersemester 1989/90. Heidelberg: Heidelberger Verl.-Anst., 1990, S. 141-147
Details
Inhalt: Um die Karrierechancen für Frauen in der Wirtschaft zu ermitteln, wird zunächst anhand einiger Fakten ein Überblick über die Situation von Frauen in Führungspositionen gegeben. Am Beispiel des Bankgewerbes wird gezeigt, daß die Zahl der weiblichen Führungskräfte extrem niedrig ist. Die Gründe für diese Situation werden herausgearbeitet. Zunächst wird der geringe Anteil von Frauen in Führungspositionen unter dem Aspekt von Angebot und Nachfrage untersucht. Um mögliche Strategien für eine Karriere von Frauen zu erkennen, wird beispielhaft der Lebensweg eines Mädchens verfolgt. Fortschritte in der Frauenpolitik werden skizziert. Es wird die These aufgestellt, daß nur durch eine Höherbewertung der Familienarbeit eine partnerschaftliche Arbeitsteilung in der Familie erreicht werden kann. (ICA)
Schlagwörter:Weiblichkeit; Identität; Karriere; Frauenerwerbstätigkeit; Motivation; Gleichberechtigung; Wirtschaft; Frauenpolitik; Förderung; Führungsposition
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen in der DDR-Wissenschaft : eine kritische Betrachtung
Titelübersetzung:Women in GDR science : a critical analyis
Autor/in:
Waltenberg, Christine
Quelle: Intelligenz, Wissenschaft und Forschung in der DDR. Hansgünter Meyer (Hrsg.). Berlin: de Gruyter, 1990, S. 75-84
Details
Inhalt: Die Verfasserin skizziert Tendenzen der Stellung der Frauen im Wissenschafts- und Bildungswesen der DDR. Während das Männermonopol im Studium in der DDR als gebrochen angesehen werden kann, wird eine Konzentrierung weiblicher Bildungskarrieren auf die "mittlere Ebene" des Fachhochschulabschlusses kritisiert. Gleichzeitig wirken in der Wahl der Studienrichtung traditionelle Strukturen und Geschlechtsrollenmuster fort. Die Konzentration von Frauen auf von Rationalisierungsmaßnahmen besonders betroffene oder staatshaushaltsfinanzierte Berufe wird besonders in Hinblick auf die Einführung der freien Marktwirtschaft mit "gewaltigen sozialen Konsequenzen für die Frauen" verbunden sein. Im Wissenschaftssektor der DDR sind Frauen in den forschenden Bereichen unterrepräsentiert, während sie in den forschungsbegleitenden und verwaltenden Bereichen überrepräsentiert sind. Die Wiedervereinigung birgt die Gefahr, daß sich diese ungünstige Tendenz weiter verstärkt. (ICE)
Schlagwörter:berufstätige Frau; DDR; Wissenschaftler; Gleichberechtigung; Bildungsverlauf; Fachhochschule; Studienwahl; Wiedervereinigung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag