Quelle: HIS-Kurzinformationen A : Hochschul-Informations-System, (2000) A 7, S. 1-24
Inhalt: "Trotz zunehmender Dominanz eines akademisch gebildeten Elternhauses und des Gymnasiums als studienvorbereitende Schule sind es vor allem Differenzierungsprozesse, die den Studienzugang prägen. Eine hohe Variabilität gibt es beim Übergang der Studieninteressierten von der Schule zur Hochschule. Über die Hälfte der künftigen Studienanfänger nimmt nicht im Jahr des Erwerbs der Hochschulreife ihr Studium auf. Als Übergangstätigkeiten spielen Berufsausbildung, Berufstätigkeit und Praktika neben dem Wehr- oder Zivildienst der jungen Männer eine wesentliche Rolle. Dies hat deutliche Auswirkungen auf Studienverhalten und -motivation. Eine große Spannweite lässt sich auch hinsichtlich der für das Studium erforderlichen Vorkenntnisse feststellen. Lediglich zwei Drittel der Studienanfänger können auf sehr gute bis halbwegs befriedigende Vorbereitung auf das Studium durch ihre Schule verweisen; ein Drittel schätzt sich hier als unzureichend vorbereitet ein. Eine fast identische Situation besteht in Bezug auf die notwendigen Informationen über Studienanforderungen und -bedingungen, die es den neu beginnenden Studierenden überhaupt erst erlauben, ihre Studienentscheidungen sicher zu treffen. Diese Sachverhalte polarisieren die Studienanfänger in gut und schlecht Vorbereitete, in Kundige und Unkundige. Große Differenzen bestehen ebenso bei den persönlichkeitsbezogenen Dispositionen der Erstimmatrikulierten. Zwar nimmt sich die Mehrzahl als relativ kontaktfreudig, aktiv, konzentriert, sorgfältig und selbstbewusst wahr. Aber nennenswerte Gruppen sehen sich auch als passiv, leicht ablenkbar, ängstlich, empfindlich und ungenau. Um diese starke Differenzierung der Studienanfänger aufzufangen und für alle eine einheitliche Basis zu schaffen, von der sie ihr Studium in Angriff nehmen können, reichen kurze Einführungsveranstaltungen nicht aus. Es bedarf einer ganzen 'Orientierungsphase', in der sowohl fachliche und wissenschaftliche Einführungen, Entwicklung eigener Studienorientierungen als auch Gesprächsrunden über bisherige Erfahrungen und Ansichten ihren Platz haben." (Autorenreferat)
(Aus-)Bildung durch Wissenschaft : Frauen- und Geschlechterstudien als Beiträge zur Hochschulreform
Titelübersetzung:Training (education) through science : womens' and gender studies as contributions to university reform
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 18 (2000) H. 1/2, S. 5-21
Inhalt: Ausgehend von der gesellschaftlichen Bedeutung der Frauen- und Geschlechterstudien wird ein Überblick über ihren Institutionalisierungsstand im deutschen Hochschulwesen gegeben. Die Autorin beschreibt hierzu die bereits bestehenden Magister-Haupt- und/oder Nebenfachstudiengänge an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universität Oldenburg sowie den geplanten Magister-Nebenfach-Studiengang an der Universität Potsdam. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche besonderen Qualifikationspotenziale diese Studiengänge den Absolventinnen und Absolventen bieten und welche Kenntnisse und Kompetenzen in diesen Studiengängen erworben werden. Die Ausbildungsziele und Qualifikationspotenziale der Frauen- und Geschlechterstudien liegen vor allem in der Persönlichkeitsbildung und in der Vorbereitung und Ausbildung für verschiedene berufliche Tätigkeiten. Die Autorin diskutiert abschließend die Frage, inwieweit die Frauen- und Geschlechterstudien, die zunächst eine Maßnahme zur Frauenförderung und einen Beitrag zur Hochschulreform darstellen, auch neue Karrierechancen für Frauen im außeruniversitären Bereich eröffnen. (ICI)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Fördermaßnahmen, Hochschulen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Studenten in Sachsen - Entwicklung und Strukturen
Titelübersetzung:Students in Saxony - development and structures
Autor/in:
Scheibe, Birgit
Quelle: Statistik in Sachsen : Fachzeitschrift für Statistik des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen, Jg. 6 (2000) H. 2, S. 19-26
Inhalt: "Der Freistaat Sachsen misst seinen Hochschulen einen sehr hohen Stellenwert bei. Die Aufgaben der Hochschulen liegen insbesondere auf den Gebieten der Lehre, Forschung, Weiterbildung, Entwicklung und Pflege der Kunst sowie der Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses. Durch ihre wissenschaftliche und kulturelle Attraktivität bestimmen die Hochschulen ganz wesentlich die Qualität des Landes als Wirtschaftsstandort. Wie attraktiv eine Hochschule ist, zeigt sich nicht zuletzt dadurch, wie begehrt sie bei den Studenten ist. Einen Nachweis, wie viele Studenten sich für ein Studium an einer Hochschule in welcher Fachrichtung entscheiden, liefert unter anderem die Studentenstatistik. Die Studentenstatistik ist eine der bundeseinheitlich durchzuführenden Hochschulstatistiken. Neben der Studentenstatistik gehören die Prüfungs- und Gasthörerstatistik sowie die Personal- und Personalstellenstatistik, die Statistik der Habilitationen, des Raumbestandes und der Finanzen an den Hochschulen zum Erhebungsprogramm. In diesem Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse der umfangreichen Studentenstatistik ab dem Wintersemester 1992/93 bis zum Wintersemester 1999/2000 dargestellt. Besonders wird auf die Entwicklung des Studentenbestandes und dessen Struktur in Hinsicht auf die Herkunft, das Alter und die Fachrichtungswahl der Studenten eingegangen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Sachsen; Student; Studienanfänger; Kunsthochschule; Fachhochschule; Studentin; regionale Herkunft; Entwicklung
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Hochschulen, Statistik und statistische Daten
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Total E-Quality Science Award : ein Prädikat für Hochschulen und Forschungseinrichtungen
Titelübersetzung:Total E-Quality Science Award : a rating for universities and research facilities
Autor/in:
Goldmann, Monika; Krischer, Barbara; Wulf, Marion
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 9 (2000) H. 2, S. 119-129
Inhalt: "An einigen Universitäten und Forschungseinrichtungen werden derzeit Konzepte erarbeitet, Gleichstellung als innovative Querschnittsaufgabe in neu entstehende Aufgabenfelder - Leitbildentwicklung, Entwicklungsplanung, Personalplanung und -entwicklung, interne Mittelvergabe, Controlling und Evaluierung etc. - zu integrieren. Bisher gibt es wenig entwickelte Kriterien, wie die Auswirkungen dieser Maßnahmen an einzelnen Hochschulen und Forschungseinrichtungen auf die Gleichstellung von Frauen beurteilt werden können. Auf der Basis der Checkliste von 'Total E-Quality Deutschland e.V.' wird daher gemeinsam mit einigen Piloteinrichtungen ein Erhebungsinstrument entwickelt und erprobt, das genau diese Lücke schließen soll und dabei die besonderen Gegebenheiten von Hochschulen und Forschungseinrichtungen berücksichtigt." (Autorenreferat)
Frauenförderung versus Gendermainstreaming : zu den Nachfolgeaktivitäten des Hochschulsonderprogramms III
Titelübersetzung:Promotion of women versus gender mainstreaming : follow-up activities in the Third Special University Program
Autor/in:
Koreuber, Mechthild
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 9 (2000) H. 1, S. 132-137
Inhalt: Die Maßnahmen der Bund-Länder-Vereinbarung zu den Nachfolgeaktivitäten des Hochschulsonderprogramms (HSP) III werden aus einer frauenpolitischen Perspektive skizziert und kritisch beleuchtet. Nach einem Rückblick auf HSP III beschreibt die Autorin zunächst die Vereinbarung, das Finanzvolumen und die Finanzierungsmodalitäten. "In einem weiteren Unterpunkt werden die Inhalte der Vereinigung und insbesondere das 'Fachprogramm Chancengleichheit' vorgestellt. Direkte Frauenförderung und Gendermainstreaming sind die beiden in der Vereinbarung enthaltenen Modelle der Förderung von Frauen, die auch als individuelle bzw. strukturelle Frauenförderung bezeichnet werden können." (IAB2)
Geschlecht ist (k)ein akademisches Schicksal : universitäre Gleichbehandlung zwischen feministischen Ansprüchen und "Wirklichkeiten"
des Wissenschaftsbetriebes
Inhalt: "Die AutorInnen benennen das theoretische Problem einer schematischen Gleichheit,
das jedem demokratischen System inhärent ist. Dabei gehen die Rechtsphilosophin und
der Professor für Römisches Recht der Frage nach, inwiefern die Gestaltung des Gleichheitsdiskurses
im Recht davon bestimmt ist, ob in einer Gesellschaft festgefügte Gleichheitsvorstellungen
gelten oder ob ein kontroverses Meinungsspektrum die Gleichheitsfrage bestimmt. Während
erstere Auffassung dazu führt, dass jeglicher Anspruch auf Veränderung als fachfremd
behauptet und zur Sache der Politik gemacht wird, hält ein kontroverser Umgang, so
die AutorInnen, die Möglichkeit bereit, eine demokratische Zielvorstellung zu verfolgen
und eine Neubestimmung von Gleichheit vorzunehmen." (Autorenreferat)