Erduldete Transformation : Hochschulreform als Spielball der Politik
Titelübersetzung:Tolerated transformation : university reform as a plaything of politicians
Autor/in:
Nickel, Sigrun
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 11 (2002) H. 1, S. 101-112
Inhalt: Die Autorin erläutert aktuelle Hochschulreformbestrebungen in Österreich und vergleicht sie mit entsprechenden Reformvorhaben und deren Umsetzung in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen u.a. die Bereiche Hochschulorganisation und -management, Dienstrecht, Budgetierung und Studiengebühren. Positiv hervorgehoben wird, dass sich die Reform in Österreich nicht auf Teilaspekte beschränkt, sondern im Rahmen einer Gesamtkonzeption angelegt ist. (HoF/Bo)
Quelle: Bayern in Zahlen : Zeitschrift des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung, Jg. 56 (2002) H. 11, S. 473-476
Inhalt: "An den 14 Hochschulen mit Habilitationsrecht in Bayern haben sich im Jahr 2001 insgesamt 297 Männer und 52 Frauen für eine Professorenstelle qualifiziert. Mit 349 übertraf die Gesamtzahl der Habilitationen das bisherige Maximum von 343 des Vorjahres nochmals um knapp 2 v.H. Spitzenreiter war mit einem Drittel aller Habilitationen wieder die Universität München. Allein 146 oder 41,8 v.H. aller Habilitationsschriften beschäftigten sich mit einem Thema aus der Humanmedizin, das waren 21 Abhandlungen mehr als im Vorjahr. Dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich widmeten sich 72 Monographien. Hier war im Jahresvergleich ein Rückgang um rund ein Viertel zu verzeichnen. Sowohl die Frauenquote von 14,9 v.H. als auch das Durchschnittsalter der Habilitierten mit 39 Jahren lagen 2001 im langjährigen Mittel." (Autorenreferat)
"Anreizsysteme für Frauen an der Universität" : am Beispiel der Universität Innsbruck
Autor/in:
Gantner, Manfried
Quelle: AGI - Arbeitskreis für Gleichberechtigungsfragen Universität Innsbruck, (2002) Nr. 1, S. 17-20
Schlagwörter:Chancengleichheit; Frauenförderung; Österreich
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Karriere des Gender Mainstreaming in Politik und Wissenschaft : Etikettenschwindel oder neuer Schritt im Geschlechter- und Generationenverhältnis?
Titelübersetzung:The career of gender mainstreaming in politics and science : playing with names or new step in the gender and generation relationship?
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: DISKURS : Studien zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft, Jg. 12 (2002) H. 1, S. 40-49
Inhalt: "Die Vagheit und Unverständlichkeit der Gender Mainstreaming Begriffsbildung eröffnet einen großen Spielraum für Interpretationen und damit auch für Etikettenschwindel. Der politische Imperativ des GM-Konzepts erhält jedoch eine neue Qualität, da es die Verantwortlichkeit für die Gleichstellung auf die Institutionen und ihre Akteure und Akteurinnen verlagert hat, und die Geschlechterforschung entscheidungsrelevant wird. Die Diskurse der Geschlechterforschung verlaufen hierzu jedoch diskonform. Statt einer geschlechterpolarisierenden Verallgemeinerung kennzeichnen Differenzierungen mit steigender Komplexität ihre Diskurse. Das macht sie für die praktisch politische Nutzung unpraktikabel. Gleichwohl erfährt die Frauen- und Geschlechterforschung einen Bedeutungsgewinn. Er besteht in einer zunehmenden Kommunikationsfähigkeit und verminderten kulturellen Resistenz gegenüber der wissenschaftlichen Geschlechterperspektive." (Autorenreferat)
Luise Berthold: Hochschulleben und Hochschulpolitik zwischen 1909 und 1957
Titelübersetzung:Luise Berthold: university life and university policy between 1909 and 1957
Autor/in:
Oertzen, Christine von
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 20 (2002) H. 1, S. 8-22
Inhalt: Am Beispiel der Altgermanistin Luise Berthold (1892-1983) untersucht die Autorin die wissenschaftliche Karriere einer Frau der ersten Generation von Hochschullehrerinnen in Deutschland. Bertholds Leben stellt in der deutschen Wissenschaftslandschaft des 20. Jahrhunderts eine einzigartige Erscheinung dar. Ihre Biografie, die hier in drei Schritten (1909-1923: Lehrjahre, 1933-1945: Unbehelligt durch die Nacht, 1945-1957: Wissenschaft und Hochschulpolitik) dargestellt wird, rückt all diejenigen Barrieren, Erschwernisse und Frustrationen in den Blick, die Hochschullehrerinnen jener Zeit erwarteten. Luise Berthold hat als eine der wenigen Weimarer Hochschullehrerinnen die Zeit des Nationalsozialismus überlebt, und sie hat nach 1945 die berufliche Zurücksetzung von Dozentinnen in der Bundesrepublik Deutschland hochschulpolitisch thematisiert. Der Beitrag fragt abschließend, warum Berthold und ihre Mitstreiterinnen trotz zunehmender Politisierung für die Studentinnen und jungen Dozentinnen in der Mitte des 20. Jahrhunderts keine attraktiven Vorbildfiguren zu sein vermochten. (ICH)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Rethinking University - oder Nachdenken über die ifu 2000
Titelübersetzung:Rethinking university - or reflections on the International Women's University in 2000
Autor/in:
Neusel, Ayla
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 20 (2002) H. 3, S. 150-155
Inhalt: Die Autorin beschreibt die Besonderheiten der Internationalen Frauenuniversität (ifu), einem von ihr entworfenen visionären Hochschulmodell, und berichtet von der (teilweise) erfolgreichen Realisierung dieses Konzeptes während der Weltausstellung 2000 in Hannover. Ein erster Anspruch besteht in der Internationalität der Hochschule und der Produktion von transkulturellem Wissen. Dabei gilt es, das Prinzip der 'Ignatoloty', des systematischen Aufdeckens von Ignoranzen, in die Praxis umzusetzen. Ein weiteres Charakteristikum der ifu ist das Prinzip der 'Antidisziplinarität', das Verlassen der Disziplinen als Ausgangspunkt der Wissensproduktion zu Gunsten der Entwicklung von Forschungsfragen aus heterogenen Anwendungssituationen heraus und deren Beantwortung unter der Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven der Welt. Auf diese Weise entwickelt sich aus dem ursprünglichen Konzept der Forschungsperspektive das Selbstverständnis einer 'Neuen Wissenschaft'. Zugleich bietet die ifu allen Akteurinnen eine Bühne für politische Aktivitäten und Beteiligungen. Aufgrund der Monogeschlechtlichkeit sowie der polykulturellen Ausrichtung und der daraus hervorgehenden neuen bzw. umgedeuteten Werte präsentiert sich eine hybride Institution. Abschließend wird betont, dass das Programm der ifu eine Absage an den paternalistischen Staat beinhaltet und dadurch Freiräume von der staatlichen Umarmung geschaffen werden. (ICG)