Quelle: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 46 (2001) Nr. 3, S. 322-325
Inhalt: Wesentliche biographische Daten der gebürtigen österreichischen Sozialforscherin, -psychologin und Kommunikationsforscherin Marie Jahoda anläßlich ihres Todes in England (1907-2001). Die assimilierte Jüdin begann ihre wissenschaftliche Karriere an der Wirtschaftspsychologischen Forschungsstelle in Wien 1926 (u.a. von 1927-1933 mit P. Lazarsfeld verheiratet) und führte diese noch von 1933-1936 an. Nach dem erzwungenen Exil führte sie ihre substantiellen Forschungen in Großbritannien und den USA weiter. Eine Auswahlbibliographie ist angehängt. (BM)
Faule Professoren und vergreiste Nachwuchswissenschaftler? : Einschätzungen und Wirklichkeit
Titelübersetzung:Lazy professors and senile trainee scientists? : estimates and reality
Autor/in:
Enders, Jürgen; Schimank, Uwe
Quelle: Leviathan : Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Sonderheft, (2001) H. 20, S. 159-178
Inhalt: Wenn heute in der Öffentlichkeit über die Strukturprobleme der Universitäten und über mögliche Lösungswege diskutiert wird, werden auch das Selbstverständnis und die berufliche Wirklichkeit des "homo academicus" wieder in den Mittelpunkt gerückt. Je wichtiger die Leistungen des Hochschullehrerberufs auch für andere Bereiche der Gesellschaft werden, desto mehr weitet sich auch seine Legitimationskrise aus. Es wird z.B. danach gefragt, ob es den Hochschullehrern bei ihrer großen wissenschaftlichen Freiheit gelingt, eine akzeptable Balance zwischen Distanz und Verantwortung gegenüber Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft und Technik zu halten. Ebenso ist die Kritik verbreitet, dass gerade an deutschen Hochschulen die Lehraufgaben nicht mit der gleichen Ernsthaftigkeit und in gleicher Qualität wahrgenommen würden wie die Forschung. Aber werden damit die Arbeitswirklichkeit und Selbstsicht der Professoren und des wissenschaftlichen Nachwuchses an den Universitäten zutreffend beschrieben, oder gehen die hochschulpolitischen Maßnahmen an der Realität und den Bedürfnissen vorbei? Auch die Diskussion über den Hochschullehrerberuf lebt von verfestigten Urteilen und Vorurteilen, die bei genauerem Hinsehen nicht selten relativiert werden müssen. Um hier zu verlässlichen Einsichten zu gelangen, werfen die Autoren einen empirisch fundierten Blick auf die Situation der Universitätsprofessoren und des wissenschaftlichen Nachwuchses. Darüber hinaus soll eine weitere Gruppe einbezogen werden, die in der Debatte meist vernachlässigt wird, aber aus dem deutschen Hochschulsystem nicht mehr wegzudenken ist: die Fachhochschulprofessoren. (ICI2)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Fasse wacker meinen Zipfel! Hier ist so ein Mittelgipfel..."
Titelübersetzung:"Take a good hold of my point! Here's such a middle point..."
Autor/in:
Dobner, Petra
Quelle: Leviathan : Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Sonderheft, (2001) H. 20, S. 179-193
Inhalt: Die Autorin gibt einen räsonierenden, kritischen Erfahrungsbericht über die prekäre Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses an den deutschen Hochschulen, z.B. im Hinblick auf den beruflichen Status, die Karrierechancen, die Einkommensverhältnisse und die soziale Sicherung. Sie beschreibt die "universitären Produktionsverhältnisse" und die Konkurrenzbeziehungen zwischen den akademischen Statusgruppen und weist auf den nach wie vor verschwindend geringen Anteil von Frauen an der Professorenschaft und den C-4 Lehrstühlen hin. In ihrer Problemzuspitzung der besonderen Arbeits- und Forschungssituation im wissenschaftlichen Mittelbau fragt sie danach, ob nur derjenige/diejenige die Mittellage aushalten kann, "wer das Sehenlernen blind betreibt. Muss die eigene Lage verkannt werden , sobald sie bedacht wird, um weiterzumachen?" Zum Verkennen lädt ein, dass der Preis für das wissenschaftliche Tun mitunter hoch ist: "Sicherlich in unveränderlich nur zu akzeptierender Weise hoch, wenn es um die Auseinandersetzung mit den für diesen Beruf eigenen Schwierigkeiten geht, wenn die Unfertigkeit auch des fertigen Textes akzeptiert werden muss wie die Niederlagen bei dem Versuch, sich am Schreibtisch selbst zu bezwingen. Unnötig hoch aber dort, wo ökonomische Zwänge, institutionelle Fehlentwicklungen, destruktive akademische Umgangsweisen und fehlende wechselseitige Unterstützung das Leben schwer machen." (ICI)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Sozialwissenschaftler(innen) aus Nürnberg-Erlangen im Studium und Beruf
Titelübersetzung:Male (and female) social scientists from Nuremberg-Erlangen in their academic studies and occupation
Autor/in:
Wittenberg, Reinhard
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 24 (2001) H. 1, S. 21-50
Inhalt: Im vorliegenden Aufsatz werden die Ergebnisse einer schriftlichen Befragung von Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Sozialwissenschaften an der Universität Nürnberg-Erlangen von 1999 dargestellt. Es handelt sich um eine Replikation von ähnlichen Befragungen aus den Jahren 1989 und 1994. Der Studiengang Sozialwissenschaften in Nürnberg-Erlangen mit dem Abschluss "Diplom-Sozialwirt/in (Univ.)" besteht nunmehr 45 Jahre und ist damit der viertälteste berufsbezogene sozialwissenschaftliche Diplom-Studiengang in der Bundesrepublik. Die Ergebnisse zum Studium beziehen sich auf die Rangfolge der Pflichtwahlfächer, die Diplomarbeitsfächer, die Diplomabschlussnoten, die Studiendauer sowie auf geschlechtsspezifische Unterschiede. Im Hinblick auf die Berufssuche und Berufsfindung wurden die AbsolventInnen nach den Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche und nach den Kriterien für eine erfolgreiche Stellensuche befragt. Ferner wurden die spätere Stellung im Beruf in Abhängigkeit von Geschlecht und Studienrichtung, die Gründe für die Berufsentscheidung, die Arbeitszufriedenheit und das Verhältnis von Beschäftigungsform und Einkommenssituation untersucht. Die Befragten gaben darüber hinaus Auskunft über den Bezug zwischen ihrer jeweiligen Tätigkeit und den Inhalten des Studiums, den praktischen Nutzen der Diplomprüfungsfächer, die Wichtigkeit und Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten sowie über ihre Studienzufriedenheit insgesamt. (ICI)
Quelle: International journal of sociology and social policy, Vol. 21 (2001) No. 1/2, S. 50-56
Inhalt: "The article cites women in academic science as an interesting case study to examine
the effects of gender on work and career attainment; suggests that inequality should
be less pronounced in this area than other occupations as physical strengths, technical
skills or leadership are less necessary in this sphere; presents the findings of a
cross-national survey comparing Israel with other countries which shows that life
in academia in every nation is no less sexist than the world outside; highlights a
perception held by some that women do not possess the requisite characteristics and
abilities to do creative and theoretical research." (author's abstract)|
Eine vergessene Episode : oder: wie die ersten Frauen in Deutschland an einen Doktorhut kamen
Titelübersetzung:A forgotten episode : or: how the first women in Germany obtained a doctorate
Autor/in:
Siefer, Gregor
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 19 (2001) H. 3, S. 118-125
Inhalt: Im Februar 1899 wurde "Berlins erstes Fräulein Doktor" als Physikerin promoviert. Der Autor recherchiert diesen Fall vor dem Hintergrund, dass Frauen in Preußen erst in Jahre 1908 das Recht auf Immatrikulation zuerkannt wurde. Untersucht werden zwei gewichtige Barrikaden, die akademische Karrieren von Frauen in Deutschland verhinderten: (1) Die Abwehr gegen wissenschaftlich tätige Frauen als "unweiblich". Angeführt wird eine Bemerkung des Philosophen Georg Lasson: "Aber der schrecklichste der Schrecken ist die Wissenschaftlichkeit der Weiber". (2) Die Abschottung gegen Frauen im Verbund mit dem Ausschluss der Juden. Diese strukturellen Behinderungen waren bis zur Immatrikulation von Frauen im Jahre 1908 wirksam. Zugleich mit der Promotionserlaubnis für Frauen erließ die Behörde jedoch ein Habilitationsverbot. Diese erneute Hürde wurde erst mit dem Zusammenbruch des Kaiserreichs 1918 beseitigt. (ICA)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Juniorprofs : Junioren-ProfessorInnen oder verjüngte Professorenschaft?
Titelübersetzung:Junior professors : junior professors or rejuvenated professorship?
Autor/in:
Pasternack, Peer
Quelle: Hochschule Ost : Leipziger Beiträge zu Hochschule & Wissenschaft, Jg. 10 (2001) H. 2, S. 183-188
Inhalt: Der Beitrag zur Hochschulforschung beschäftigt sich mit dem Karriereweg zur Professur in der Bundesrepublik Deutschland. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die Einführung der Juniorprofessur als ein hochschulreformerisches Großprojekt, das die traditionelle Professorabilitätsproduktion grundsätzlich in Frage stellt. Das Projekt zielt darauf ab, das Berufungsalter zu senken, jüngeren WissenschaftlerInnen frühzeitiger als bisher zu wissenschaftlicher Selbständigkeit zu verhelfen und mittelfristig die Habilitation abzuschaffen. Dabei wird folgende Frage erörtert: Lässt die Juniorprofessur im allgemeinen und ihre aktuell projektierte Ausgestaltung im besonderen erwarten, dass einerseits die Beherrschung der Rollenkomplexität des Professorenberufs erworben wird, andererseits die etwaige - und in dem Modell auch systematisch angelegte - Scheiternserfahrung umgemünzt werden kann in professionalen Erfolg auf einem anderen Feld? Nach Ansicht des Autors kann die Juniorprofessur dazu beitragen, die traditionelle akademische Machtmechanik außer Kraft zu setzen. Der Zugang zur Professur über Projekte - wie auch über außerwissenschaftliche Beschäftigungen - muss neben der Juniorprofessur ebenso möglich sein, wie die Habilitation so unattraktiv gemacht werden muss, dass sie keine Chance hat, das Anliegen der Laufbahnreform zu unterlaufen. Bleibt die Habilitation jedoch als eine Normvariante des Zugangs zur Professur erhalten, dann wird sie in Besetzungsverfahren weiterhin bevorzugt werden. Somit wird hier vorgeschlagen, von den Habilitierten nicht nur einen Forschungsnachweis zu verlangen, sondern noch zwei weitere Nachweise: einen für Lehrbefähigung und einen für Managementfertigkeiten. Wem das zu viel der Anforderungen ist, kann sich ja auf eine Juniorprofessur bewerben. (ICG2)
Der lange Weg zur Gleichberechtigung? : zur Geschichte der Habilitation von Frauen an deutschen Universitäten
Titelübersetzung:The long road to equality of rights? : history of the habilitation of women at German universities
Autor/in:
Vogt, Annette
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 19 (2001) H. 4, S. 85-94
Inhalt: Die Autorin skizziert die Geschichte des Habilitationsverbots für Frauen und seiner Abschaffung und den Wechsel von Barrieren und Hindernissen an den deutschen Universitäten für die ersten 50 Jahre des 20. Jahrhunderts. Die Erinnerung an die ersten Wissenschaftlerinnen, die den Bann durchbrachen, soll diese nicht nur ins Gedächtnis zurückrufen, sondern es soll auch die hinreichend bekannte These von den gleichen Fähigkeiten und Fertigkeiten beider Geschlechter im Wissenschaftsbetrieb bestätigt werden. Die Autorin zeigt, wie es zu dem im Jahre 1908 in Kraft getretenen Verbot der Habilitation für Frauen gekommen ist und welche Entwicklungen nach der Novemberrevolution zur Aufhebung dieser diskriminierenden Bestimmung führten. Sie gibt ferner einen Überblick über die Habilitationen während der Weimarer Republik, die Stellung von außerordentlichen Professorinnen an den Universitäten in Preußen und den Niedergang des Frauenstudiums nach 1933. (ICI2)
Quelle: Science Scope, Vol. 24 (2001) No. 8, S. 49-51
Inhalt: "This article points out the challenges female scientists have in obtaining recognition and discusses why the percentage of women in science is low; explains how teachers can help." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Thorny tenure case at case western leads to sex-bias charges : a scientist with a strong publication record was twice denied tenure, and her data were seized
Autor/in:
Smallwood, Scott
Quelle: The chronicle of higher education, Vol. 47 (2001) No. 24, S. 14-16