CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Promovieren mit Kind : Welche Rolle spielen Promotionskontexte für eine erfolgreiche Vereinbarkeit von familialen und beruflichen Anforderungen in der Promotionsphase?
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 43 (2021) 3, S 8–29
Inhalt: Vor dem Hintergrund der Etablierung von Personalentwicklungsstrategien an Hochschulen ist die Vereinbarkeit von Privat- und Erwerbsleben in den vergangenen Jahren ein wichtiges Thema im Berufsfeld Wissenschaft geworden. Mit Daten der National Academics Panel Study werden erstmals die Bedingungen für Elternschaft während der Promotionsphase in verschiedenen Promotionskontexten in den Blick genommen. Im Zentrum der Analysen steht ein schrittweises Regressionsmodell zu den Determinanten der Zufriedenheit mit der Vereinbarkeit von Familie und Arbeit promovierender Eltern. Diese ist bei Müttern geringer als bei Vätern und variiert sowohl zwischen Promotionsfächern als auch -formen. Eine als gut eingeschätzte Promotions2betreuung in Form von Betreuungsstabilität und emotionaler Unterstützung erweist sich als besonders bedeutsam. Die Analysen zeigen somit Handlungsspielräume auf, in denen hochschulische Maßnahmen zur Förderung von Familienfreundlichkeit verortet werden können
Entlassung und öffentliche Degradierung von Professorinnen : Eine empirische Analyse struktureller Gemeinsamkeiten anscheinend unterschiedlicher „Fälle“
Autor/in:
Egner, Heike; Uhlenwinkel, Anke
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 43 (2021) 1, S 62–84
Inhalt: Der Beitrag untersucht Entlassungen und öffentliche Degradierungen von Professorinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mittels Medienanalysen, standardisierten Fragebögen und qualitativen Interviews wird nach strukturellen Gemeinsamkeiten und Unterschieden gesucht. Ziel ist es, konstitutive Muster zu identifizieren. Die Ergebnisse zeigen (a) drei klar voneinander unterscheidbare Mediennarrative, (b) dass keine der Professorinnen oder Professoren aufgrund eines Fehlverhaltens in der Wissenschaft entlassen oder degradiert wurde, (c) anonyme Vorwürfe oft die Grundlage für die Eskalation bildeten, (d) vor allem Frauen und Ausländer davon betroffen waren, (e) die „Fälle“ seit 2015 zunehmen, (f) innerhalb der Wissenschaftsinstitutionen Verfahren zur Sachverhaltsaufklärung eingesetzt wurden, die rechtsstaatlichen Ansprüchen nicht genügen und (g) insbesondere die Leitungen in unzulässiger Personalunion von Kläger und Richter wirkten.
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 43 (2021) 3, S 52–75
Inhalt: Für die Forschungsevaluation sind Publikationsanalysen eine wichtige Informations-
grundlage. Die Validität solcher Auswertungen wird von der Publikationsabdeckung,
der sogenannten Coverage, der hierfür genutzten bibliographischen Datenbanken
beeinflusst. Der Artikel untersucht diese Coverage für die beiden gängigsten Daten-
banken Scopus und Web of Science am Beispiel der Fakultäten der Technischen
Universität Dresden. Neben der sehr guten Coverage in den Lebens- und Naturwissen-
schaften zeigt sich, dass inzwischen auch die Publikationen vieler Ingenieurwissen-
schaften dort umfangreich abgebildet sind. Dagegen bleibt die Coverage in den
Geistes- und Sozialwissenschaften mit Ausnahme der Wirtschaftswissenschaften
weiterhin sehr gering.
Schlagwörter:Disziplin; Publikationsmaße; Publikationsverhalten; scopus; Sozialwissenschaft; web of science
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Professorinnen im Spannungsverhältnis von Exzellenz und Chancengleichheit : Empirische Befunde aus einer qualitativen Interview-Studie
Autor/in:
Paulitz, Tanja; Braukmann, Stephanie
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 42 (2020) 4, S 30–48
Inhalt: Der Beitrag fragt ausgehend vom jüngeren hochschulpolitischen Wandel, im Zuge dessen Chancengleichheit zu einem Bestandteil von Exzellenz wurde, nach der Arbeitssituation von Professorinnen an deutschen Universitäten. Damit wird jene Statusgruppe ins Zentrum der Betrachtung gerückt, die sich im System etabliert hat und gemeinhin dafürsteht, dass Chancengleichheit erreicht ist. Auf Basis einer laufenden qualitativen empirischen Untersuchung werden erste Befunde vorgelegt, wie dieses Verhältnis von Exzellenz und Chancengleichheit von Professorinnen erfahren wird, welche Zugänge es eröffnet, auf welche Barrieren die Professorinnen stoßen und welche Ambivalenzen sich hinsichtlich ihrer Position rekonstruieren lassen. Dabei wird die These entwickelt, dass sich die Partizipationschancen von Professorinnen in den Wettkämpfen um Exzellenz in geschlechtlich strukturierten Spielen um Anerkennung erweisen müssen.
Schlagwörter:Chancengleichheit; Drittmittel; Exzellenz; Forschungsförderung; Interview; Partizipation; Professorin
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Publikationen, Zitationen und H-Index im Meinungsbild deutscher Universitätsprofessoren
Autor/in:
Kamrani, Pantea; Dorsch, Isabelle; Stock, Wolfgang G.
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 42 (2020) 3, S 78–98
Inhalt: Wie wichtig sind deutschen Universitätsprofessoren Publikations- und Zitationsraten? Haben sie Vorlieben für gewisse Datenbanken (wie Web of Science, Scopus oder Google Scholar)? Welche Bedeutung messen sie dem H-Index in den jeweiligen Informationsdiensten bei? Kennen sie Definition und Rechenweg beim H-Index? Es wurde mit einer Online-Umfrage (und einem Wissenstest zum H-Index) gearbeitet, die von mehr als 1000 Professoren ausgefüllt wurde. Dabei wurde zwischen den Ergebnissen für alle Teilnehmer und zusätzlich den Ergebnissen nach Geschlecht, Generation und Wissensgebiet unterschieden.
Für die Mehrheit der befragten Forscher sind Publikationen wichtig, für Mediziner sind sie sogar sehr wichtig. Für Naturwissenschaftler und Mediziner sind Zitationen und H-Index bedeutsam, während Geistes- und Sozialwissenschaftler, Wirtschaftswissenschaftler und Juristen Zitationen und den H-Index (teilweise erheblich) weniger schätzen. Zwei Fünftel aller befragten Professoren kennen keine Details zum H-Index.