Zur Akzeptanz von Gender-Themen in der LehrerInnenaus- und -fortbildung
Titelübersetzung:Acceptance of gender themes in teacher training and further training for teachers
Autor/in:
Paseka, Angelika
Quelle: SWS-Rundschau, Jg. 41 (2001) H. 1, S. 121-137
Inhalt: "Im folgenden Beitrag werden die Ergebnisse einer Evaluationsstudie über die Akzeptanz und die Bekanntheit des Unterrichtsprinzips 'Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern' an den Institutionen der Lehrerinnenaus- und -fortbildung dargestellt. Expertinnen-Interviews, die Durchsicht von Vorlesungsverzeichnissen und Studienführern und eine österreichweite schriftliche Befragung von Studierenden und Professorinnen an den Pädagogischen Akademien zeigen: Trotz einer Vielzahl von Maßnahmen des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur sind die Inhalte des Unterrichtsprinzips nur teilweise angekommen. Neben den bereits eingeleiteten Initiativen werden auch Abwehrmechanismen analysiert, die eine Akzeptanz von Gender-Themen erschweren. Widerstände gegen dieses sensible Thema werden sich auch in Zukunft nicht alleine durch Maßnahmen auf der Sachebene beseitigen lassen." (Autorenreferat)
Politikwissenschaft als Männerberuf? : Geschlechterforschung in der Politikwissenschaft
Titelübersetzung:Political science as a male occupation? : gender research in political science
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: SWS-Rundschau, Jg. 41 (2001) H. 1, S. 81-98
Inhalt: "Politikwissenschaft ist sowohl im deutschsprachigen als auch im angelsächsischen Raum eine besonders 'geschlechtsresistente' Disziplin. Diese disziplinäre Widerständigkeit hat mehrere Ursachen: erstens die männerbündische Personalrekrutierung des Faches, zweitens den strukturellen Maskulinismus des Politikwissenschaftsbetriebs und eine daraus folgende männlich-hegemoniale Themenauswahl und drittens einen immanenten Androzentrismus von Konzepten, Theorien und Problemstellungen. Darüber hinaus ist die politikwissenschaftliche Geschlechterforschung, die das Ziel hat, die Mechanismen der 'androzentrischen Geschlechtsblindheit' offen zu legen, doppelt marginalisiert - nicht nur innerhalb der Politikwissenschaft, sondern auch im Konzert der frauen- und geschlechterforscherischen Disziplinen. Diese Randständigkeit kann die vergleichsweise junge politikwissenschaftliche Geschlechterforschung überwinden, wenn sie mehr Selbst'bewusstsein' im Sinne des Wissens um ihren Gegenstand geschaffen hat." (Autorenreferat)
Does telework work? Chancen und Risiken für Selbstorganisation und Interessenvertretung
Titelübersetzung:Does telework work? Opportunities and risks for self-organization and representation of interests
Autor/in:
Reidl, Sybille
Quelle: SWS-Rundschau, 41 (2001) 3, S 344-358
Inhalt: 'Telearbeit kann eine Möglichkeit sein, Arbeits- und Privatleben besser zu integrieren und selbstbestimmt zu organisieren. Dies ist allerdings nur dann wirklich der Fall, wenn Reproduktionsarbeit nicht mehr in die Alleinzuständigkeit der Frau fällt. Sonst trägt Telearbeit nämlich dazu bei, eine Dreifachbelastung besser zu organisieren und die geschlechtsspezifische Rollenverteilung zu zementieren. Hier sind auch die Gewerkschaften besonders gefragt, Rahmenbedingungen zu schaffen, um eine gleichberechtigte und existenzsichernde Integration von Berufs- und Reproduktionsarbeit zu ermöglichen. Vor allem im Bereich atypischer Beschäftigungsverhältnisse müssen Interessenvertretungen ausbeuterische Arbeitsverhältnisse verhindern, in denen selbstorganisiertes Arbeiten nicht möglich ist.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:EU; Austria; Österreich; Hausarbeit; gender role; housework; Selbstorganisation; Geschlechtsrolle; berufstätige Frau; EU; Doppelrolle; Interessenvertretung; telecommuting; Beschäftigungsform; type of employment; Familie; working woman; dual role; representation of interests; woman; Beruf; self-organization; family; Telearbeit; occupation; gender-specific factors; Flexibilität; flexibility
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Wirtschaftssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Inhalt: 'Der Beitrag setzt sich mit der Situation und den Problemen von Künstlerinnen in Österreich auseinander. Auf Basis einer repräsentativen Umfrage sowie qualitativer Interviews werden wesentliche Ergebnisse zu folgenden Bereichen dokumentiert: das Geschlecht der Kunst und geschlechtsspezifische Interessenschwerpunkte, die Rolle feministischer Inhalte im eigenen Schaffen, Benachteiligungen in der Ausbildung und Berufsausübung. Zum Aspekt von Benachteiligungen im Berufsfeld erfolgen Vergleiche der eigenen Situation der Befragten mit jener der männlichen Künstler. Es werden jeweils Unterschiede zwischen den einzelnen Kunstsparten sowie Altersgruppen herausgearbeitet. Abschließend erörtern wir mögliche Strategien, um Diskriminierungen von Künstlerinnen entgegen zu wirken: Diese könnten spezielle Fördermaßnahmen und/ oder die Schaffung von Künstlerinnenorganisationen sein, um eigene Interessen besser durchzusetzen.' (Autorenreferat)
Geschlechtssensible Schulentwicklung als Herausforderung
Titelübersetzung:Gender-sensitive school development as a challenge
Autor/in:
Schneider, Claudia
Quelle: SWS-Rundschau, 41 (2001) 1, S 99-119
Inhalt: 'Koedukation - die gemeinsame schulische Erziehung von Mädchen und Buben - präsentiert sich für die meisten Schulverantwortlichen, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern als identisch mit und Garantin für Gleichberechtigung. Die Befunde von über 20 Jahren feministischer Koedukationskritik identifizieren Schule jedoch als idealen Trainingsort für Diskriminierungsprozesse. Wie wirkt Schule als 'geschlechterformierende Institution' einerseits, welche Möglichkeiten haben Lehrerlnnen andererseits, um bestehende Geschlechterverhältnisse zu verändern? Welche Entwicklungen unter dem Schlagwort 'Geschlechtssensible Pädagogik' in der Schule in Gang gesetzt werden können, wird sowohl in theoretischer als auch praktischer Hinsicht beschrieben - am Beispiel von vier Wiener Schulprojekten.' (Autorenreferat)
Bezahlte Haushaltshilfen als Chance zur Neuverteilung der Hausarbeit?
Titelübersetzung:Paid household help as an opportunity for redistribution of housework?
Autor/in:
Haas, Barbara
Quelle: SWS-Rundschau, 41 (2001) 2, S 263-281
Inhalt: 'Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Individualisierungstendenzen sowie einer qualitativ-empirischen Befragung von Frauen und Männern, die in einem gemeinsamen Haushalt leben und bereits eine Haushaltshilfe beschäftigen, werden mögliche Auswirkungen auf die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung untersucht. Bei den Befragten handelt es sich um Personen mit hohen formalen Bildungsabschlüssen, primär um AkademikerInnen. Anhand einer qualitativen Typenbildung wird die Ambivalenz des Phänomens aufgezeigt: Der möglichen Angleichung der Geschlechterrollen, d.h. der Erleichterung der Erwerbsintegration von Frauen sowie der Neuverteilung der Hausarbeit (egalitärer Typ), steht die Verfestigung traditioneller Geschlechterrollen (pragmatischer und traditioneller Typ) gegenüber. Zudem erfährt die Hausarbeit durch ihre Professionalisierung keine Aufwertung. Dies ist um so mehr der Fall, als es sich um ein von 'Ausländerinnen' dominiertes Berufsfeld handelt.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:gender relations; Austria; Arbeitsteilung; Professionalisierung; division of labor; Österreich; Hausarbeit; Familie; gender role; professionalization; equality of rights; housework; partnership; Mann; woman; Geschlechtsrolle; Geschlechterverhältnis; Gleichberechtigung; family; Partnerschaft; man
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
'Möpse' und 'Waschbrettbauch': Geschlechterkonstruktionen in Real-Life-Soaps
Titelübersetzung:'Breasts' and 'rippling stomach muscles': gender constructions in real life soap operas
Autor/in:
Flicker, Eva
Quelle: SWS-Rundschau, 41 (2001) 1, S 17-37
Inhalt: 'Die neuen Fernsehsendeformate der Real-Life-Soaps präsentieren das Zusammenleben 'echter' junger Frauen und Männer unter ständiger Kamerabeobachtung. Was als 'Realitäts-Fernsehen' vermarktet wird, zeigt variierte Formen bisher bekannter Figurenkonstruktionen - diesmal unter Mitbeteiligung der Kandidatinnen und des Publikums. Die Analysen von 'Big Brother' und 'Taxi Orange' zeigen einerseits eine Beibehaltung tradierter Geschlechterkonzeptionen und andererseits auch deren Aufbruch. Versuche einzelner Kandidatlnnen, duale Geschlechtsrollenmuster zu durchbrechen, zeigen dem breiten Publikum neue Formen von Weiblichkeits- und Männlichkeitskonstruktionen und versetzen es gleichzeitig in den (Fernseh-)Alltag. Als wesentliches Instrument der Selbstinszenierung hat sich für alle Geschlechter die Gestaltbarkeit des Körpers etabliert.' (Autorenreferat)