Living in a Material World: Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie
Titelübersetzung:Living in a material world: a sketch for a queer-feminist economics
Autor/in:
Bauhardt, Christine
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 1, S 99-114
Inhalt: "Das Zusammendenken von strukturalistisch-materialistischem Feminismus und Neuem materialistischem Feminismus ermöglicht die Weiterentwicklung ökofeministischer Kritik an gesellschaftlichen Naturverhältnissen im Kapitalismus. Ausgehend von der Analyse der Sozialen Reproduktion als materieller Struktur kapitalistischer Produktions- und Machtverhältnisse rückt die materielle Re-Produktivität des Frauenkörpers erneut in den Fokus feministischer Analyse. Die queerökologische Perspektive auf den Nexus von Sexualität, Natur, Weiblichkeit und Sorgeverantwortung dekonstruiert die 'Natürlichkeit' weiblicher ReProduktivität und heterosexueller Mutterschaft. Der Ansatz der Queer Ecologies erweitert die ökofeministische Analyse um eine nicht-heteronormative Konzeption von Sorgeverantwortung für Menschen und Natur, die nicht an heterosexuelle Mutterschaft gebunden ist. Alternative Ökonomien jenseits von kapitalistischen ReProduktionsverhältnissen werden dann nicht nur die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen beenden, sondern auch die gesellschaftliche Vernutzung und ökonomische Unsichtbarkeit der Arbeit von Frauen in der Sozialen Reproduktion." (Autorenreferat)
Inhalt: "Structural materialist feminism and new material feminism enable us to enhance the ecofeminist criticism of societal relationships to nature in capitalism. Social reproduction is the starting point for analyzing the material structure of capitalist production modes and power relations. Thus, the material re/productivity of the female body again comes to the fore in feminist analysis. The queer ecology approach to the nexus of sexuality, nature, femininity, and care deconstructs the assumed 'naturalness' of female re/productivity and heterosexual motherhood. Queer ecologies broaden the scope of ecofeminist analysis and bring in a non-heteronormative conception of care for humans and for nature which is not bound to heterosexual motherhood. Alternative economies beyond capitalist relations of re/production will then not only put an end to the exploitation of natural resources but also to the social appropriation and economic invisibility of women's work for social reproduction." (author's abstract)
Challenges for gender equality: women's religious circles in post-revolutionary Iran
Titelübersetzung:Herausforderung für Geschlechtergleichheit: religiöse Frauenzirkel im postrevolutionären Iran
Autor/in:
Chavoshian, Sana
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 3, S 117-132
Inhalt: "Die Handlungsmacht von Frauen im postrevolutionären Iran ist in hohem Maße mit religiösen Frauenzirkeln und deren spezifischen Ritualen verbunden. Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten attestieren neuen Formen religiös basierter Präsenz von Frauen in der Öffentlichkeit eine hohe Bedeutung. Im Fall des Iran ist die drängende Frage, in welchem Ausmaß religiöses Handeln in weiblichen Pietätszirkeln - lange vor der Revolution 1978/79 gegründet und mit wachsender Relevanz danach - über diese Zirkel hinaus zivilgesellschaftliche Bedeutung zukommt. Diese Studie widmet sich den inneren Dynamiken unter Frauen innerhalb der Zirkel aus der Perspektive struktureller Machtbeziehungen. Im Mittelpunkt steht der Prozess der 'Selbst-Spiritualisierung' von Frauen, und zwar als eine Form der Selbstermächtigung und Selbstautorisierung, und weiterhin als Modus einer spirituell legitimierten Hierarchiebildung innerhalb der Zirkel. Es wird argumentiert, dass diese Art des religiösen Wettbewerbs unter Frauen Geschlechtersegregation reproduziert und die Unterordnung unter institutionalisierte Strukturen männlicher, religiöser Macht verstärkt. Die Wirkungen der 'Selbst-Spiritualisierung' in Form von Selbstermächtigung, Selbstautorisierung können aber auch als Ausdruck von Selbstbestimmung gelesen werden: über das Aushandeln von neuen Geschlechterrollen und politischen Lebenshaltungen, inklusive nichtreligiöser Bewegungen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The agency of women in Islamicate societies is largely anchored in ideas over pious circles and gender-specific rituals. Recent studies attest religious modes of women's presence in the public space a high significance. Taking the case of Iran, the urging question is how and to which extent religious agency within female pious circles - which were formed before the 1978/9 Revolution and fashioned after it - has been able to attain broader civil significance beyond these circles. This study explores the inner dynamics of female pious circles among women as related to structural power relations. It spells out the process of 'self-spiritualization' to characterize interactions within the circles that act as a tool for self-elevation and self-authorization and as a mode of spiritually legitimated construction of hierarchies within the circles' spiritual empowerment. It is argued that a type of pious competition between the women unfolds leading to an affirmation of gender segregation and concomitantly, of submission to institutionalized structures of masculine hierarchy and power. Finally, it pursues the effects of unfolding 'self-spiritualization' through elevation, authenticity and self-authorization that might achieve a considerable degree of self-empowerment for negotiating gender roles and political life attitudes." (author's abstract)
Challenges for gender equality: women's religious circles in post-revolutionary Iran
Titelübersetzung:Herausforderung für Geschlechtergleichheit: religiöse Frauenzirkel im postrevolutionären Iran
Autor/in:
Chavoshian, Sana
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 3, S 117-132
Inhalt: "Die Handlungsmacht von Frauen im postrevolutionären Iran ist in hohem Maße mit religiösen Frauenzirkeln und deren spezifischen Ritualen verbunden. Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten attestieren neuen Formen religiös basierter Präsenz von Frauen in der Öffentlichkeit eine hohe Bedeutung. Im Fall des Iran ist die drängende Frage, in welchem Ausmaß religiöses Handeln in weiblichen Pietätszirkeln - lange vor der Revolution 1978/79 gegründet und mit wachsender Relevanz danach - über diese Zirkel hinaus zivilgesellschaftliche Bedeutung zukommt. Diese Studie widmet sich den inneren Dynamiken unter Frauen innerhalb der Zirkel aus der Perspektive struktureller Machtbeziehungen. Im Mittelpunkt steht der Prozess der 'Selbst-Spiritualisierung' von Frauen, und zwar als eine Form der Selbstermächtigung und Selbstautorisierung, und weiterhin als Modus einer spirituell legitimierten Hierarchiebildung innerhalb der Zirkel. Es wird argumentiert, dass diese Art des religiösen Wettbewerbs unter Frauen Geschlechtersegregation reproduziert und die Unterordnung unter institutionalisierte Strukturen männlicher, religiöser Macht verstärkt. Die Wirkungen der 'Selbst-Spiritualisierung' in Form von Selbstermächtigung, Selbstautorisierung können aber auch als Ausdruck von Selbstbestimmung gelesen werden: über das Aushandeln von neuen Geschlechterrollen und politischen Lebenshaltungen, inklusive nichtreligiöser Bewegungen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The agency of women in Islamicate societies is largely anchored in ideas over pious circles and gender-specific rituals. Recent studies attest religious modes of women's presence in the public space a high significance. Taking the case of Iran, the urging question is how and to which extent religious agency within female pious circles - which were formed before the 1978/9 Revolution and fashioned after it - has been able to attain broader civil significance beyond these circles. This study explores the inner dynamics of female pious circles among women as related to structural power relations. It spells out the process of 'self-spiritualization' to characterize interactions within the circles that act as a tool for self-elevation and self-authorization and as a mode of spiritually legitimated construction of hierarchies within the circles' spiritual empowerment. It is argued that a type of pious competition between the women unfolds leading to an affirmation of gender segregation and concomitantly, of submission to institutionalized structures of masculine hierarchy and power. Finally, it pursues the effects of unfolding 'self-spiritualization' through elevation, authenticity and self-authorization that might achieve a considerable degree of self-empowerment for negotiating gender roles and political life attitudes." (author's abstract)
Living in a Material World: Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie
Titelübersetzung:Living in a material world: a sketch for a queer-feminist economics
Autor/in:
Bauhardt, Christine
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 1, S 99-114
Inhalt: "Das Zusammendenken von strukturalistisch-materialistischem Feminismus und Neuem materialistischem Feminismus ermöglicht die Weiterentwicklung ökofeministischer Kritik an gesellschaftlichen Naturverhältnissen im Kapitalismus. Ausgehend von der Analyse der Sozialen Reproduktion als materieller Struktur kapitalistischer Produktions- und Machtverhältnisse rückt die materielle Re-Produktivität des Frauenkörpers erneut in den Fokus feministischer Analyse. Die queerökologische Perspektive auf den Nexus von Sexualität, Natur, Weiblichkeit und Sorgeverantwortung dekonstruiert die 'Natürlichkeit' weiblicher ReProduktivität und heterosexueller Mutterschaft. Der Ansatz der Queer Ecologies erweitert die ökofeministische Analyse um eine nicht-heteronormative Konzeption von Sorgeverantwortung für Menschen und Natur, die nicht an heterosexuelle Mutterschaft gebunden ist. Alternative Ökonomien jenseits von kapitalistischen ReProduktionsverhältnissen werden dann nicht nur die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen beenden, sondern auch die gesellschaftliche Vernutzung und ökonomische Unsichtbarkeit der Arbeit von Frauen in der Sozialen Reproduktion." (Autorenreferat)
Inhalt: "Structural materialist feminism and new material feminism enable us to enhance the ecofeminist criticism of societal relationships to nature in capitalism. Social reproduction is the starting point for analyzing the material structure of capitalist production modes and power relations. Thus, the material re/productivity of the female body again comes to the fore in feminist analysis. The queer ecology approach to the nexus of sexuality, nature, femininity, and care deconstructs the assumed 'naturalness' of female re/productivity and heterosexual motherhood. Queer ecologies broaden the scope of ecofeminist analysis and bring in a non-heteronormative conception of care for humans and for nature which is not bound to heterosexual motherhood. Alternative economies beyond capitalist relations of re/production will then not only put an end to the exploitation of natural resources but also to the social appropriation and economic invisibility of women's work for social reproduction." (author's abstract)