Akademikerinnenarbeitslosigkeit : zur Situation arbeitsloser Hoch- und Fachhochschulabsolventinnen
Titelübersetzung:Unemployment of female academics : the situation of female unemployed graduates of universities and specialized colleges
Autor/in:
Biermann, Ingrid; Zibell, Lindy
Quelle: Frauen im Wissenschaftsbetrieb: Dokumentation und Untersuchung der Situation von Studentinnen und Dozentinnen in Nordrhein-Westfalen. Teil 1-3. Ulla Bock, Anne Braszeit, Christiane Schmerl. Fachtagung "Frauen im Wissenschaftsbetrieb"; Bielefeld, 1982, S. 375-405
Inhalt: Ausgehend davon, daß besonders für arbeitslose Akademikerinnen die Arbeitslosigkeit einen ebenso großen Bruch in der Lebensplanung bedeutet wie für Männer, da der Beruf für sie in der Lebensplanung eine zentrale Rolle spielt, gehen die Verfasserinnen im vorliegenden Beitrag zunächst auf die Probleme der Aussagekraft offizieller Statistiken über die Zahl der Arbeitslosen ein, die aufgrund zu eng gezogener Definitionen von Arbeitslosigkeit einen großen Teil der Arbeitslosen nicht erfassen. Die seit Beginn der 70er Jahre kontinuierlich ansteigende Zahl arbeitsloser Akademiker und Akademikerinnen zeigt eine deutliche Benachteiligung der Frauen bei der Arbeitsplatzvergabe. Das Ausmaß der Arbeitslosigkeit von Akademikerinnen wird, aufgeteilt nach Fachrichtungen, Altersgruppen und Dauer der Arbeitslosigkeit dargestellt und ein Überblick über die Arbeitsmarktlage und den Stand der Vermittlungen im ersten Halbjahr 1980 gegeben. Der zweite Teil des Aufsatzes gibt die Diskussionen mit den betroffenen Frauen wieder. Zunächst werden die Erwartungen zu Beginn des Studiums diskutiert. Bei der Diskussion um den Stellenwert des Berufs für die einzelne Frau geht es zunächst um die Frage, welche Perspektiven sich im Hinblick auf die Berufstätigkeit entwickelt haben, welchen Stellenwert sachliche Interessen, finanzielle Absicherung und Karriereüberlegungen haben. Es zeigt sich, daß die eingeschränkten Möglichkeiten, die im Verlauf des Studiums entwickelten Vorstellungen auch zu verwirklichen, häufig zu der Entscheidung führen, eine Stelle selbst dann anzunehmen, wenn sie den sachlichen Interessen zuwider läuft. Bezüglich der Kombination von Berufstätigkeit und Familien- bzw. Kinderwünschen wird deutlich, daß immer mehr Frauen nicht bereit sind, das als Alternative zu akzeptieren. Gerade die Arbeitsbedingungen von Akademikerinnen lassen jedoch selten eine Kombination von Beruf und Familie zu; die zur Verfügung stehenden Lösungsmöglichkeiten sind nicht zufriedenstellend. Die Verfasserinnen gehen abschließend auf ihr laufendes Projekt zur Situation arbeitsloser Akademikerinnen ein. (SD)
Schlagwörter:Rolle; Akademikerin; Arbeitslosigkeit; Arbeitsvermittlung; Diskriminierung; Arbeitsmarkt; Motivation; Studium; Berufserwartung; Konflikt
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feminismus und die Hochschule
Titelübersetzung:Feminism and the academy
Autor/in:
Howe, Florence; Lauter, Paul
Quelle: Feministische Wissenschaft und Frauenstudium: ein Reader mit Originaltexten zu Women's Studies. Renate Duelli-Klein (Hrsg.), Maresi Nerad (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.). Hamburg (Blickpunkt Hochschuldidaktik), 1982, S. 327-328
Inhalt: Die politische Perspektive der Women's Studies ist der Feminismus. Konkrete politische Aufgaben liegen in der Überprüfung tradierter Normen wie beispielsweise dem Koedukationsprinzip. Gleiches gilt für die Strukturierung des Wissensstoffs und die Form der akademischen Disziplinen. Ein weiterer wesentlicher Punkt liegt in der Auseinandersetzung mit dem herrschenden Objektivitätsbegriff in den Wissenschaften, der politisches Engagement ausschließt. (BG)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen in Naturwissenschaft und Technik
Titelübersetzung:Women in natural sciences and technology
Autor/in:
Erlemann, Christiane
Quelle: Frauen im Wissenschaftsbetrieb: Dokumentation und Untersuchung der Situation von Studentinnen und Dozentinnen in Nordrhein-Westfalen. Teil 1-3. Ulla Bock, Anne Braszeit (Hrsg.), Christiane Schmerl (Hrsg.). Fachtagung "Frauen im Wissenschaftsbetrieb"; Bielefeld, 1982, S. 406-421
Inhalt: Der vorliegende Beitrag stellt zunächst einige Daten zum Frauenanteil an der Technischen Universität Berlin und den Ablauf eines naturwissenschaftlichen Studiums dar. Was die Berufsaussichten betrifft, ist die Diskriminierung der Frauen in der Industrie, die den größten Anteil der Arbeitsplätze für Absolventen des naturwissenschaftlich-technischen Bereichs stellt, besonders groß. Der einzige verallgemeinerbare Beweggrund für die Motivation zur Aufnahme eines naturwissenschaftlich-technischen Studiums bei Frauen ist der Widerstand gegen die einengende Frauenrolle, aus der das Interesse an einem untypischen Beruf erwächst. Hieraus ergeben sich langfristig erhebliche Identitätsprobleme. Die Verfasserin geht auf die öffentliche Artikulation der Studentinnen des naturwissenschaftlich-technischen Bereichs, ihre Kritik an der heutigen Naturwissenschaft und Ansatzpunkte für Veränderungen ein. Ein wichtiger Ansatz für die Theoriebildung liegt dabei in der Geschichtsforschung, die der Frage nachgeht, wie es dazu kam, daß Technik heute als Männersache gilt. Einige Ergebnisse dieser Arbeit werden vorgestellt. Konkrete Ansätze zur Verbesserung der Situation liegen auf nationaler Ebene in erster Linie in der Öffentlichkeitsarbeit. Es werden Aktivitäten von Frauengruppen an den Fachbereichen der Universitäten, besonders an der TU Berlin, dargestellt. Einige abschließend aufgestellte Thesen betreffen die Arbeit der Frauen in naturwissenschaftlich-technischen Bereichen, die trotz des geringen Frauenanteils in diesen Fächern stärker gewürdigt werden sollte, die Notwendigkeit einer kritischen Distanz zur Arbeit, die Entwicklung eines Frauenstandpunktes zu naturwissenschaftlichen Fragen, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie politische Strategien. (SD)
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 8 (1982) Nr. 2, S. 341-342
Inhalt: Der Artikel beschreibt die Probleme, die sich bei der Einbeziehung der Frauenbewegung in den universitären Bereich ergeben. Ausgehend vom Aufbau eines Frauengrundstudiums in Zürich werden die Faktoren, die sich hemmend bzw. verhindernd auf die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Frauenbewegung auswirken, dargestellt. Als Hauptproblem zeigt sich die Theoriefeindlichkeit der Frauenbewegung einerseits und die Frauenfeindlichkeit bestehender Theorien andererseits. Es verhindert die Anerkennung und Verwertbarkeit der Arbeit im Frauengrundstudium und führt zu distanzierten Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden. (HD)