Frauen zwischen Hochschule und Beruf : individuelle und kollektive Auseinandersetzung mit einer spezifischen Zwangslage
Titelübersetzung:women between university and profession : individual and collective coping with a specific embarrassing situation
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 329-340
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Inhalt: Die Verfasserin bericht über einige Ergebnisse der inhaltlichen Arbeit des Projekts "Erwerbslose Wissenschaftlerinnen" (1982, Dortmund) sowie über Möglichkeiten und Grenzen der Projektarbeit. Die Punkte (1) individuelle Strategien und (2) Versuch einer kollektiven Bewältigung der Situation, werden ausführlich behandelt. Es wird festgestellt, daß das weit gesteckte Ziel durch eine Vereinigung von Forschungsprozeß, Selbstorganisation und privater und politischer Veränderung auch ein Mißverhältnis zwischen der Orientierung an Ansprüchen der Wissenschaft im allgemeinen und der Frauenforschung im besonderen einerseits und den materiellen und psychischen Existenzbedingungen der erwerbslosen Wissenschaftlerinnen/ Hochschulabsolventinnen andererseits aufzeigt. Dennoch sind viele Frauen durch die zeitweilige Gemeinsamkeit und Mitarbeit stabilisiert worden und haben den Mut gefunden "weiterzumachen", haben Stellen angenommen, eigene Projekte entwickelt oder sich umorientiert. Eine Fortsetzung der Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Gruppe "Frauen gegen Erwerbslosigkeit" in Dortmund über das zweite Verlängerungsjahr hinaus steht in Aussicht. (TR)
Schlagwörter:Wissenschaftler; Frauenerwerbstätigkeit; Erwerbslosigkeit; Frauenfrage; Berufsaussicht; Kollektivverhalten; Selbsthilfe; Gruppe; Nordrhein-Westfalen; alte Bundesländer
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gemischte Gefühle : über die Schwierigkeiten des Umgangs von Frauen mit der Institution Wissenschaft
Titelübersetzung:Mixed feelings : the difficulties of women's treatment of the institution of science
Autor/in:
Nowotny, Helga
Quelle: Wie männlich ist die Wissenschaft?. Karin Hausen (Hrsg.), Helga Nowotny (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft), 1986, S. 17-30
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Inhalt: Frauen ist die auf Kooperation und Konkurrenz abgestellte Organisationsform der Wissenschaft fremd. Sie sind es weniger gewöhnt, sich in hierarchisch strukturierten Organisationen zu bewegen, in denen vom einzelnen erwartet wird, sich dem Organisationsziel völlig unterzuordnen, und in dem Leistung sowohl mit als auch gegen andere errungen wird. Ausgehend von zwei wissenschaftlichen Lebensläufen, eines Physikers und einer Biologin, untersucht die Verfasserin die spezifisch weiblichen Schwierigkeiten im Umgang mit der Institution Wissenschaft und die Möglichkeit eines weiblichen Umgangs mit ihr. Sie stellt u. a. fest, daß das neue Selbstverständnis der Wissenschaftsfrauen durch zweierlei in Erscheinung tritt: "durch das bewußte Experimentieren mit Lebensformen, die wissenschaftliche Arbeit und Kreativität mit weiblichem Lebenszusammenhang verknüpfen wollen, und durch das vorsichtige Gespräch mit männlichen Kollegen, denen dabei weitaus mehr abgefordert wird, als sie sonst von uns gewohnt sind. Was zunächst wie eine unerlaubte Vermischung von Gesprächsebenen aussehen mag....., ist in Wahrheit ein Vorgriff auf die tieferliegenden Schichten der wissenschaftlichen Imagination, die von der Institution zwar genutzt, aber selten offengelegt werden. Die Frage nach der Männlichkeit der Wissenschft kann es nicht dabei bewenden lassen. Sie drängt nach Erweiterung, nach nichts Geringerem als nach einem neuen Entwurf für eine menschliche Wissenschaft. (TR)
Schlagwörter:Frauenfrage; wissenschaftliche Institution; Wissenschaftler; Wettbewerb; Interaktion; soziale Beziehungen; Macht; Lernprozess; Organisation
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wissenschaft und Hochschule als Beruf : Fragestellungen - Methoden - erste Ergebnisse
Titelübersetzung:Science and university as a profession : questions - methods - first results
Autor/in:
Bauer, Annemarie
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 135-152
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Inhalt: Die Untersuchung basiert auf Fragen nach den Gründen für die Unterrepräsentierung von Frauen im Hochschul- und Wissenschaftsberuf generell und beschäftigt sich in diesem Kontext mit den Strukturen der Barrieren, die es Frauen verwehren bzw. nur wenigen gestatten, Wissenschaft und Hochschule als Beruf zu wählen und auszuüben. Je 200 Frauen und Männer unterschiedlicher hochschulinterner Position und unterschiedlicher Fächer, verteilt auf alle Universitäten des Landes Baden-Württemberg wurden zu diesem Zweck angeschrieben und befragt. Die Fragestellungen des Projekts sowie der theoretische Bezugsrahmen, der Aufbau des Fragebogens, das methodische Vorgehen und einzelne Ergebnisse werden thematisiert. Es wird festgestellt, daß die befragten Hochschullehrer/innen mit einem guten sozialen und emotionalen Fundament in der Herkunftsfamilie ausgestattet werden. Die befragten Gruppen gehen davon aus, daß Frauen einen schwereren Stand in der Institution Universität haben und mehr Ausdauer und Leistung, aber auch mehr Frustrationstoleranz aufbringen müssen als Männer. In arbeitsintensiven Phasen kappen Frauen am ehesten Zeit, die sie für sich haben, Männer reduzieren am ehesten die Zeit für die Partnerin. Bewältigen immerhin 47 Prozent der Wissenschaftlerinnen die Integration von Beruf und Partnerschaft, so stellt sich die Integration von Beruf und Familie ungleich schwieriger dar. Der Wunsch, an der Hochschule Karriere zu machen, beinhaltet offensichtlich den Verzicht auf eigene Kinder. (TR)
Schlagwörter:Wissenschaftler; Frauenbild; Frauenfrage; Geschlechtsrolle; Berufsrolle; Rolle; Verhalten; Arbeitssituation; Karriere; Partnerschaft; Kinderwunsch; Familie; Baden-Württemberg; Erwartung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Arbeitssituation von Frauen und Männern im Hochschuldienst aus der Sicht der Betroffenen
Titelübersetzung:The work situation of women and men in universities from the viewpoint of those affected
Autor/in:
Hagemann-White, Carol; Schultz, Dagmar
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 99-110
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Inhalt: Die Verfasserinnen berichten über den theoretischen Bezugsrahmen, die Fragestellungen, die methodische Herangehensweise, die Probleme und Ergebnisse des Projekts "Frauen und Männer im Hochschuldienst", das im Sommer 1982 initiiert und seit August 1983 von der DFG gefördert wird. Ausgangspunkt des Projekts war die Erkenntnis, daß wirksame Schritte in Richtung auf eine Gleichstellung von Frauen an Hochschulen sowohl eine präzisere Bestimmung des Problems wie auch eine Analyse der Ursachen erfordern. Das Projekt verbindet eine qualitative empirische Untersuchung, die den Werdegang und das Selbstverständnis von Professorinnen mit dem ihrer männlichen Kollegen vergleicht, mit der Erstellung statistischer Daten über die Bildungsbeteiligung von Frauen im tertiären Sektor. Im Rahmen des "Ergebnis"-Kapitels werden punktuell einige Aspekte wie Merkmale der Struktur des Samples, die Bedeutung von Familie für den Karriereweg, Widersprüche in der Berufserfahrung von Frauen und die Einschätzung von Diskriminierung, hervorgehoben. Es wird festgestellt, daß die Befragten die Gründe für die geringe Anzahl von Hochschullehrerinnen nicht so sehr in der Voreingenommenheit der Universität oder der Gesellschaft sehen, sondern eher im Verhalten der Frauen selbst beziehungsweise - von seiten der befragten Männer - in einer biologisch oder sozialisationsbedingten mangelnden Eignung von Frauen. (TR)
Schlagwörter:Hochschullehrer; Frauenerwerbstätigkeit; berufliche Sozialisation; Akkulturation; Wissenschaftler; Berufserfahrung; Karriere; Frauenfrage
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Diskriminierung, ich erlebe sie nicht - ich interessiere mich auch nur für meine Bakterien" : Untersuchung zum Selbstverständnis der Wissenschaftlerin
Titelübersetzung:"Discriminiation, I don't experience it - I'm only interested in my bacteria" : investigations on the self-concept of female scientists
Autor/in:
Schuchardt, Marion
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 125-134
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Inhalt: Die Verfasserin stellt, bezugnehmend auf eine Befragung von 69 Wissenschaftlerinnen aller Fachrichtungen der Universität Freiburg zum Thema "Das Selbstverständnis der Wissenschaftlerinnen unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie" (Sommer 1983), unterschiedliche Ausprägungen von Selbstverständnisformen der Wissenschaftlerinnen dar. Thematisiert werden (1) "Lüste" und "Früste" im Wissenschaftsbetrieb bzw. die (Not-)Lösungen in den formellen und informellen Strukturen des Uniapparates, (2) Formen des Umgangs mit der Doppelarbeit, (3) Anpassung versus Widerstand. Es wird festgestellt, daß sich anhand der subjektiven Begründungen der Wissenschaftlerinnen nicht nur verschiedene Formationen des Selbstverständnisses darstellen lassen, sondern auch der Übergang von der konventionellen Rollenidentität zur postkonventionellen Ich-Identität. Gerade Frauen, die sich in die männlich dominierte Institution Universität begeben, begegnen von Herrschaft bestimmten Interaktionssituationen. Es besteht nur ein geringer Raum für die Formulierung eigener Bedürfnisse; die Frauen müssen genau beachten, ob sie diesen Raum zu weit überschreiten, da dieses immer auch eine Identitätskrise für sie bedeuten kann. Anpassung erscheint in diesem Zusammenhang als eine Strategie, den in der Umgebung herrschenden Kräfteverhältnissen und den eigenen Energien eine angemessene Bedeutung zuzugestehen. (TR)
Schlagwörter:Wissenschaftler; Selbstverständnis; Diskriminierung; Frauenbild; Frauenfrage; Geschlechtsrolle; Familie; Identität; Beruf; Inhalt; Anpassung; Struktur; Widerstand
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag