Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, (2007) H. 47, S. 211-240
Inhalt: "Inwiefern unterscheidet sich die Verteilung sozialen Kapitals in den vom European Social Survey 2002/03 und 2004/05 erfassten Ländern? Operationalisiert wird Sozialkapital durch einen Index zu sozialem Vertrauen und durch den Mitgliedsstatus in mindestens einem Verein. Untersucht wird nicht nur wie in bisherigen makrosoziologischen Studien, mit welchen Ländercharakteristika ein hohes durchschnittliches Maß an Sozialkapital einhergeht, sondern auch, welche Faktoren in einem Land mit einer hohen Ungleichverteilung des Sozialkapitals verbunden sind. Dabei werden sowohl theoretische Argumente angeführt, die einen Einfluss dieser Faktoren auf das Sozialkapital implizieren, als auch solche berücksichtigt, die einen Rückkopplungseffekt des Sozialkapitals auf die Ländermerkmale postulieren. Es zeigt sich, dass mit einem hohen Einkommens- und Bildungsniveau, geringer Einkommensungleichheit, hohen Gesundheitsausgaben und einem hohen Ausmaß an Demokratie in einem Land ein hohes Maß an sozialem Vertrauen und ein hoher Anteil an Mitgliedern in Vereinen und Verbänden einhergehen. Eine hohe Ungleichheit an Sozialkapital ist besonders in Ländern mit geringen Bildungsausgaben, einer wenig ausgeprägten Demokratie und einem geringen Anteil an berufstätigen Frauen im Verhältnis zu berufstätigen Männern zu finden. Es wird aufgezeigt, ob und inwiefern einzelne Länder diese Zusammenhänge maßgeblich beeinflussen." (Autorenreferat)
Inhalt: "How does the distribution of social capital differ in European countries which participated in the European Social Survey 2002/03 and 2004/05? An index of social trust and the rate of membership in at least one civil association are used for operationalizing social capital. We do not only analyze which country characteristics correlate with high average measures of social capital at the macro-level of countries, but in addition we investigate which of these factors are correlated with high inequality in the distribution of social capital. Theoretical reasons are brought forth to explain the possible effects of these characteristics on unequally distributed social capital and of feed-back effects of social capital on these country characteristics respectively. It can be shown that high levels of income and education, low inequality of income and high levels of health expenditures and democracy correlate with high values of social trust and high proportions of membership in at least one civil organization. Distinctive inequalities of social capital can be found in countries with low levels of expenditures for education, low democratization and a small ratio of working women in relation to working men. Whether single countries (outliers) significantly influence these results is examined." (author's abstract)
Geschlechtergerechtigkeit und globale soziale Gerechtigkeit
Titelübersetzung:Gender justice and global social justice
Autor/in:
Wichterich, Christa
Quelle: G8 macht Politik: wie die Welt beherrscht wird. Henning Melber (Hrsg.), Cornelia Wilß (Hrsg.), Stefanie Karg (Übersetzer). Frankfurt am Main: Brandes & Apsel, 2007, S. 41-51
Inhalt: Der Beitrag zur internationalen Politik betrachtet in kritischer Weise die Weltwirtschaftspolitik der G8-Staaten. Die Analyse kreist um den Widerspruch zwischen der als Emanzipationsfortschritt gefeierten Partizipation von Frauen an der wirtschaftlichen und politischen Öffentlichkeit und der Einlösung sozialer und ökonomischer Rechte. Dabei gliedern sich die Ausführungen in folgende Aspekte: (1) soziale und wirtschaftliche Frauenrechte zwischen Emanzipation und Instrumentalisierung, (2) Frauen als Wachstums- und Wettbewerbsmotor, (3) Marktintegration und die Individualisierung von Rechten, (4) Mikrofinanzierung und die Eigenverantwortung von Frauen, (5) Feminisierung der Armutsbekämpfung, (6) Migration und ein Recht auf Rechte sowie (7) Rechte aus Sorgearbeit und Versorgungsrechte. Eine Weltwirtschaft, die dem neoliberalen Regelregime untersteht, nutzt bestehende soziale Ungleichheiten und verteilt Ressourcen, Rechte, Beschäftigung, Einkommen und Sicherheiten höchst ungleich. Die G8 unterstützt mit ihrem Kerngeschäft der Marktliberalisierung und Wachstumsorientierung diese Mechanismen. Die Eindimensionalität ihres Denkens hebelt gleichzeitig alternative Ansätze des Wirtschaftens wie Elemente von Reziprozität, sozialer Verpflichtung und moralischer Ökonomie, systematisch aus. Somit gibt es keine Geschlechtergerechtigkeit ohne globale Gerechtigkeit. (ICG2)
Gesellschaftliches Engagement von Unternehmen - Imagepflege, Luxus oder Bürgerpflicht? : Ergebnisse einer qualitativen Inhaltsanalyse
Titelübersetzung:Social involvement of enterprises - image cultivation, luxury or civic duty? : results of a qualitative content analysis
Autor/in:
Alemann, Annette von
Quelle: CAQD 2007: Computergestützte Analyse Qualitativer Daten ; MAXQDA Anwenderkonferenz, Philipps-Universität Marburg, 7. bis 9. März 2007. Udo Kuckartz (Hrsg.). Marburg, 2007, S. 17-33
Inhalt: Im Mittelpunkt des vorgestellten Forschungsprojekts steht die Frage, ob es geschlechtsspezifische Unterschiede im Hinblick auf gesellschaftliche Leitbilder und die Übernahme sozialer Verantwortung bei Männern und Frauen in Spitzenpositionen der Wirtschaft gibt. Zeigen sich Geschlechtsunterschiede in der Einschätzung aktueller politischer und gesellschaftlicher Probleme, in der Sichtweise der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung und der Rolle anderer gesellschaftlicher Institutionen, und werden die Unterschiede in der konkreten Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung durch die Wirtschaftseliten sichtbar? Dazu wurden 54 Leitfadeninterviews mit Topmanagern großer Unternehmen, Eigentümern mittelständischer Unternehmen und Präsidenten/Geschäftsführern bundesweit agierender Wirtschaftsverbände geführt. Der theoretische Bezugsrahmen umfasst zwei Theoriestränge, die für unterschiedliche Situationen und Arbeitszusammenhänge Gültigkeit besitzen. Diese beziehen sich auf unterschiedliche Sozialisationserfahrungen, biologische Ausgangsbedingungen und Wahrnehmung von Lebenschancen, auf Faktoren innerhalb von Organisation, die zu einer Nivellierung von Geschlechtsunterschieden führt, auf geschlechtsspezifisch geprägte Lebenszusammenhänge, auf die soziale Herkunft und den Unternehmenskontext sowie auf Geschlechtsunterschiede in sprachlichen Einschätzungen und Verhaltensweisen. Nach einer ausführlichen Darstellung der Vorgehensweise bei der Datenauswertung unter Verwendung von MAXDQA geht es abschließend um die Erfahrungen mit der computerunterstützten Auswertung. (ICH)
Global gender goals and the construction of equality: conceptual dilemmas and policy practice
Autor/in:
Colclough, Christopher
Quelle: University of Cambridge, Faculty of Education, Research Consortium on Educational Outcomes and Poverty (RECOUP); Cambridge (RECOUP Working Papers, 2), 2007. 20 S
Inhalt: The achievement of gender equality in education, and of women's empowerment more generally, have recently become established amongst the highest international priorities for policy action. This paper examines the processes by which they came to be included amongst the Millennium Development Goals (MDGs). It argues that the revised targets to 2015 are more practicable than earlier goals. However, it shows that rates of progress will need to be improved, and that financial support from the north is still running at less than half the required levels. Goal achievement presupposes some agreed understanding of the meaning of gender equality. The paper reveals important contradictions between the language of analysis and the vocabulary of policy. Finally, it examines some of the instruments available for monitoring progress and building pressure for policy reform. It shows that failures to meet policy undertakings are as evident – and as serious in their implications for the possibility of achieving the MDGs – amongst aid donors as they are amongst developing-country governments themselves.
Schlagwörter:gender; Chancengleichheit; Menschenrechte; development policy; combating poverty; internationale Hilfe; Armutsbekämpfung; equality of rights; human rights; educational opportunity; woman; Entwicklungspolitik; Gleichberechtigung; Bildungschance; social inequality; equal opportunity; soziale Ungleichheit; international aid; education; international aid; gender equality; women's empowerment; Millennium Development Goals
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
Bewertung der SGB II-Umsetzung aus gleichstellungspolitischer Sicht: Jahresbericht 2007 des Gender-Projekts; Kurzfassung - 5. Oktober 2007; Projektnr. 03/06
Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales; Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für Gesellschaftswissenschaften, Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ); Forschungsteam Internationaler Arbeitsmarkt GmbH (FIA); Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, GendA - Forschungs- und Kooperationsstelle Arbeit, Demokratie, Geschlecht; Duisburg (Forschungsbericht / Bundesministerium für Arbeit und Soziales, F364), 2007. 86 S
Inhalt: Im Zentrum der vorliegenden Kurzfassung des ersten Jahresberichtes stehen die Ergebnisse einer Online-Befragung der Personen, die bei den SGB II-Trägereinheiten für Chancengleichheit, Gleichstellung oder Gender Mainstreaming zuständig sind. Die Befragung diente in erster Linie dem Ziel, ein Bild vom Ausmaß der konzeptionellen, organisatorischen und personellen Verankerung des Gleichstellungszieles zu erhalten. Darüber hinaus enthält der Bericht eine erste geschlechterdifferenzierende Bestandsaufnahme des Leistungsbezugs im SGB II auf Basis von öffentlich zugänglichen Statistiken und Befragungsergebnissen. Neben dem Umfang und der Zusammensetzung der Bezieher/innen von Grundsicherungsleistungen nach SGB II wird analysiert, inwieweit geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf die Arbeitslosigkeit, die Abgangsdynamik, die Erwerbstätigkeit und die Maßnahmeteilnahme festzustellen sind.
Schlagwörter:Sozialgesetzbuch; Code of Social Law; Grundsicherung; basic income; soziale Sicherung; social security; Gleichstellung; affirmative action; Gleichstellungspolitik; equal opportunity policy; gender; gender-specific factors; Gender Mainstreaming; gender mainstreaming; Chancengleichheit; equal opportunity; soziale Ungleichheit; social inequality; Rollenbild; role image; Arbeitsmarktpolitik; labor market policy; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitsmarktpolitik
"Gender and Science" : Perspektiven in den Natur- und Ingenieurwissenschaften
Titelübersetzung:"Gender and Science" : prospects in natural and engineering sciences
Herausgeber/in:
Leicht-Scholten, Carmen
Quelle: Bielefeld: transcript Verlag (Gender Studies), 2007. 250 S.
Inhalt: "Das Buch bietet einen Einstieg in das breite Spektrum der Genderforschung in den
unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen. Es will zu einem breiten, hochschulweiten
Dialog anregen und Möglichkeiten aufzeigen, wie man die Perspektive der Chancengleichheit
über die Berücksichtigung von Gender-Aspekten in Forschung und Lehre wirksam in das
Qualitätsmanagement der Hochschule integrieren kann. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften stellen ihre Konzepte und Projekte vor
und geben einen Einblick in die vielfältigen Aspekte und Wechselbeziehungen von "Wissenschaft
und Geschlecht"." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Carmen Leicht-Scholten, Henrike
Wolf: Gender Mainstreaming - mehr als nur ein Papiertiger? Wie viel Gender ist im
Mainstream der Wissenschaften? (19-35); Renate Klees-Möller, Bärbel Rompeltien: Gender
im Mainstream der Hochschulentwicklung. Institutionalisierung von Frauenförderung
und Gender Mainstreaming am Beispiel MEDUSE (37-52); Corinna Onnen-Isemann: Das Studienfach
Gender Studies: ein Erfahrungsbericht über die Einrichtung des interdisziplinären
Faches im Bundesland Bayern (53-67); Nina Bessing Helga Lukoschat: Gender und Innovationen
- Erfahrungen aus dem Projekt "Discover Gender!" (69-81); Mineke Boscha: Fascinating
history of curious careers: women in science and engineering in the Netherlands, 1650-2005
(83-105); Christine Wächter: Nachhaltige Ingenieurausbildung (109-118); Allan Fisher
Jane Margolis: Ten keys to invole more women in academic computing (119-125); Britta
Schinzel: Informatik und Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland - Annäherungen (127-145);
Monika Bessenrodt-Weberpals: Geschlechtergerechtes Lehren und Lernen in Naturwissenschaft
und Technik. Aktiv, kooperativ und authentisch durch Kontextorientierung und reflexive
Koedukation (147-156); Susanne Ihsen: Gender und Diversity in Ingenieurwissenschaften
(157-169); Claudia Hornberg, Michaela Weishoff-Houben: Frauengesundheit in der medizinischen
Versorgung (171-182).
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Will e-Governance and e-Democracy Lead to e-Empowerment? Gendering the Cyber State
Autor/in:
McNutt, Kathleen
Quelle: Federal Governance, 4 (2007) 1, S 1-28
Inhalt: The onslaught of information and communications technologies (ICTs), the burgeoning popularity of the Internet, and the ideology behind the new information economy has coalesced into a force that is fundamentally reshaping the contours of the Canadian political landscape. This reorganization of the state will profoundly impact women’s opportunities to participate in and alter conventional notions of citizenship. The establishment of electronic or e-government and the implications behind the development of the cyberstate promise to revolutionize Canadian governance and our traditional understandings of democracy. While there is the political possibility of shaping the emerging cyberstate as a vehicle of empowerment for women and marginalized others, there is also the prospect that Internet-facilitated government will exacerbate inequalities and impair women’s citizenship status. (author's abstract)
Schlagwörter:Kanada; Canada; woman; politische Partizipation; political participation; politische Aktivität; political activity; politischer Einfluss; political influence; elektronische Demokratie; electronic democracy; Electronic Government; electronic government; computervermittelte Kommunikation; computer-mediated communication; Internet; Internet; Digitale Medien; digital media; Chancengleichheit; equal opportunity; Empowerment; empowerment; Digitalisierung; digitalization
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, interaktive, elektronische Medien, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Quelle: Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit; Berlin (SWP-Studie, S 25), 2007. 31 S
Inhalt: 'Die Wahl von Nicolas Sarkozy zum neuen französischen Staatspräsidenten lässt zunächst eine Kontinuität in der Innenpolitik vermuten. Schon im Jahre 2002 hatte er mit seiner Politik der harten Hand die Neogaullisten zur stärksten Fraktion der Nationalversammlung gemacht und damit seinen Aufstieg zum Innenminister begründet. Der illegalen Einwanderung sagte er ebenso den Kampf an wie der wachsenden Kriminalität in den französischen Vorstädten, wo zu 80 Prozent Immigranten und deren Nachkommen wohnen. Doch ein Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre zeigt, dass dieser Kurs keine nennenswerten Erfolge zu verzeichnen hat: Weder konnte die illegale Migration eingedämmt werden, noch hat sich an den Problemlagen der französischen Vororte Entscheidendes geändert. Die Enttäuschung seitens vieler Einwanderer konnte selbst Azouz Begag als beigeordneter Minister zur Förderung der Chancengleichheit kaum auffangen. Im Juni 2005 war er von Staatspräsident Jacques Chirac als Gegengewicht zum Innenminister berufen worden. Doch zeitgleich mit dem Ausscheiden Chiracs aus der aktiven Politik kündigte Nicolas Sarkozy als Präsidentschaftskandidat einen Bruch mit den republikanischen Prinzipien an. Statt den unterprivilegierten Bevölkerungsschichten aus den Banlieues wie bisher gleiche Chancen auf Bildung, Arbeit und politische Partizipation zu versprechen, bevorzugt er ein Elitenmodell: Vertreter verschiedener ethnischer und religiöser Gemeinschaften, z.B. der Muslime oder der 'Noirs', sollen in die politische Verantwortung eingebunden werden. Es bleibt jedoch fraglich, ob sich die Mehrheit der Einwanderer damit auf Dauer zufriedengeben wird.' (Autorenreferat)
Frauen an der Spitze : Arbeitsbedingungen und Lebenslagen weiblicher Führungskräfte
Titelübersetzung:Women at the top : working conditions and living arrangements of female executives
Autor/in:
Kleinert, Corinna; Kohaut, Susanne; Brader, Doris; Lewerenz, Julia
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit; Frankfurt am Main: Campus Verl. (IAB-Bibliothek, 2), 2007. 175 S.
Inhalt: "Auf breiter Datenbasis (IAB-Betriebspanel und Mikrozensus) untersucht die Studie Arbeitsbedingungen und Lebenslagen männlicher und weiblicher Führungskräfte. Einmal mehr wird dabei deutlich, dass Frauen in Führungspositionen weiterhin eine Ausnahme bilden. Die Autorinnen des Bandes entwickeln daher Vorschläge, was die Betriebe tun können, um Frauen stärker an Führungsaufgaben zu beteiligen. Gleichzeitig erläutern sie, welche politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen Chancengleichheit für Frauen gewährleisten könnten." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Monographie
Unterrepräsentanz ohne Ende? : Geschlechterungleichheit bei Führungseliten der deutschen Wirtschaft
Titelübersetzung:Under-representation without end? : gender inequality amongst the managerial elite in the German economy
Autor/in:
Alemann, Annette von
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 60 (2007) H. 9, S. 487-493
Inhalt: "Die politische Debatte um ein Gleichstellungsgesetz mündete in der 2001 von Bundesregierung und Wirtschaftsverbänden unterzeichneten 'Vereinbarung zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in der Privatwirtschaft', die nicht zu durchschlagenden Veränderungen führte. Im Verlauf dieser Debatte verlagerte sich die gesellschaftliche Diskussion von einem Diskurs der Geschlechtergerechtigkeit hin zu einem Diskurs der Familienfreundlichkeit und Demografie. Die Hintergründe für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft wird an Hand zweier Teilstudien des Projekts 'Wirtschaftseliten zwischen Konkurrenzdruck und gesellschaftlicher Verantwortung' untersucht: einer Fallstudie über ein geplantes Gleichstellungsgesetz für die deutsche Wirtschaft und einer Intensivbefragung ausgewählter Spitzenführungskräfte. Die Interpretation der in den Leitfadeninterviews thematisierten Deutungsmuster gesellschaftlicher Ungleichheit zeigt, dass im Weltbild der Spitzenführungskräfte der Wirtschaft Geschlechterungleichheit als biologisch bedingte soziale Tatsache wahrgenommen wird. Möglichkeiten zum Abbau von Benachteiligungen werden sowohl in individuellen Anstrengungen als auch in staatlichen Interventionen gesehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The political debate on gender equality culminated in the 2001 agreement signed by the Federal Government and trade associations 'Agreement on the promotion of equal opportunity of men and women in the private sector' - which did not lead to substantial change. In the course of this debate public discussion shifted from a discourse on gender equality to a discourse on demography and the extent of 'family-friendly' work. The background to the under-representation of women in leading managerial positions in the economy is analysed on the basis of two partial studies in the research project 'The economic elite: between the pressure of competition and social responsibility': first a case study concerning a proposed gender equality law for the German economy and second, extensive interviews with selected top managers. The analysis of the interpretive patterns of social inequality reflected in the guided interviews shows that, in the world view of the top-managers, gender inequality is regarded as a social fact that originates from the different biological conditions of men and women. Possibilities for the reduction of inequality are seen in individual efforts and in state intervention measures." (author's abstract)