Frauenbewegung an den Hochschulen : Resignation oder Aufbruch zu neuen Ufern?
Titelübersetzung:The women's movement at universities : resignation or new start?
Autor/in:
Kahlert, Heike; Kleinau, Elke
Quelle: Feministische Erbschaften - Feministische Erblasten: Reflexionen über Frauenförderung und Frauenforschung in Hamburg anläßlich des zehnjährigen Bestehens der Koordinationsstelle Frauenstudien/ Frauenforschung an Hamburger Hochschulen. Heike Kahlert (Hrsg.), Elke Kleinau (Hrsg.). Hamburg (Hochschuldidaktische Arbeitspapiere / Universität Hamburg, Interdisziplinäres Zentrum für Hochschuldidaktik), 1994, S. 162-172
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Inhalt: In dem Aufsatz wird ein zusammenfassender Einblick in aktuelle Fragestellungen und Problemfelder der Frauenbewegung an den Hochschulen gegeben. Der Ausgangspunkt ist die Universität Hamburg und ihr Umfeld. Die Diskussion um Frauenforschung und -förderung wird als im Hochschulalltag zu sehr marginalisiert kritisiert; viele Argumente und Forderungen haben sich seit dem Beginn der Bewegung kaum verändert. Zudem wird Frauenförderung von der (Landes-)Politik nur schwach unterstützt. Es ergeben sich daher eine Reihe von Forderungen für ein feministisches Hochschulprogramm. Diese werden im folgenden entwickelt. Schwerpunkte sind erkenntnistheoretische und methodologische Aspekte der feministischen Theoriebildung, feministische Lehre und ihre Institutionalisierung und Frauenpolitik in Hochschule und Wissenschaft. Der Aufsatz will damit auf politischen Handlungsbedarf hinweisen und einen Beitrag zur kontroversen Diskussion leisten. (ICE)
Schlagwörter:Frauenbewegung; Bestandsaufnahme; Förderung; Feminismus; Hochschulpolitik; Frauenforschung; Programm
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Tempi passati oder die Fortsetzung von Differenz-Dialog-Diffusion? : ein Resümee feministischer Arbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien
Titelübersetzung:Tempi passati or the continuation of difference-dialogue-diffusion? : a resume of feminist work at the Economics University of Vienna
Autor/in:
Buber, Renate
Quelle: Weißer Fleck - rotes Tuch: zur Standortbestimmung von Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft. Christiane Buch (Hrsg.), Elisabeth Klatzer (Hrsg.). Wien: Service-Fachverl. (Frauen, Forschung und Wirtschaft), 1994, S. 11-29
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Inhalt: In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, wodurch feministische Arbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien gekennzeichnet werden kann. Zunächst präsentiert die Autorin wichtige Stationen der Frauenarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien von 1984-1993 und erläutert die inhaltlichen Entwicklungen. Anschließend werden die Vortrags- und Forschungsthemen der an den Ringvorlesungen beteiligten Wissenschaftlerinnen dargestellt. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf Aktivitäten im Studienjahr 1993/94 und Hinweisen auf statistisches Material. (ICE)
Schlagwörter:Bestandsaufnahme; Wien; Österreich; Frauenforschung; Feminismus; Entwicklung; Engagement; Wirtschaftswissenschaft
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kritisch-psychologische Forschung mit Interviews? : Entwurf einer feministischen Forschungsmethode
Titelübersetzung:Research on critical psychology with interviews? : draft of a feminist research method
Autor/in:
Egartner, Eva; Holzbauer, Susanne
Quelle: Erfahrung mit Methode: Wege sozialwissenschaftlicher Frauenforschung. Angelika Diezinger (Hrsg.), Hedwig Kitzer (Hrsg.), Ingrid Anker (Hrsg.), Irma Bingel (Hrsg.), Erika Haas (Hrsg.), Simone Odierna (Hrsg.). Freiburg im Breisgau: Kore (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 1994, S. 243-267
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Inhalt: Die Verfasserinnen stellen zunächst Grundzüge der Kritischen Psychologie sowie der Erinnerungsarbeit als Forschungsmethode feministischer Psychologinnen dar. Am Beispiel einer Untersuchung über drogenabhängige Frauen wird im folgenden gezeigt, welche Probleme bei dem Versuch auftreten, kollektive Erinnerungsarbeit mit Hilfe qualitativer Interviews zu betreiben. Dabei nehmen insbesondere einzelne Schritte und Entscheidungen im Auswertungsprozeß breiten Raum ein. Die Verfasserinnen formulieren feministische Forschungsgrundsätze, die Forschung zum Ausgangspunkt von Bewußtwerdungs- und Veränderungsprozessen sowohl bei den Befragten wie auf Seiten der Forscherinnen machen sollen, und verdeutlichen anhand eines Fallbeispiels die Auswertung der Interviews. (ICE2)
Schlagwörter:Methode; Feminismus; qualitative Methode; biographische Methode; Kritische Psychologie; narratives Interview
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Biographieforschung als "Königinnenweg"? : Überlegungen zur Relevanz biographischer Ansätze in der Frauenforschung
Titelübersetzung:Biographical research as the "ideal way"? : reflections on the relevance of biographical approaches in research on women
Autor/in:
Dausien, Bettina
Quelle: Erfahrung mit Methode: Wege sozialwissenschaftlicher Frauenforschung. Angelika Diezinger (Hrsg.), Hedwig Kitzer (Hrsg.), Ingrid Anker (Hrsg.), Irma Bingel (Hrsg.), Erika Haas (Hrsg.), Simone Odierna (Hrsg.). Freiburg im Breisgau: Kore (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 1994, S. 129-153
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Inhalt: Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage nach dem Stellenwert biographischer Forschung im Rahmen feministischer Sozialwissenschaft. Die Verfasserin zeichnet Entstehungslinien der Biographieforschung nach, arbeitet Schwerpunkte dieses Forschungsparadigmas heraus und formuliert Ansatzpunkte einer feministischen Biographieforschung. Als leitendes methodologisches Hintergrundkonzept wird die abduktive Grundidee der "Grounded Theory" gesehen, die sich für komplexe, auf Subjektivität und Handlungszusammenhänge bezogene Forschungsprobleme anbietet. Subjektivität als Anknüpfungspunkt der Biographieforschung macht die Affinität dieser Forschungslogik mit dem Forschungsinteresse der Frauenforschung deutlich. Verengte Identitäts- und Sozialisationskonzepte in der feministischen Theorie können durch eine feministische Biographieforschung überwunden werden. Biographie als theoretisches Konzept thematisiert die subjektive Aneignung und Konstruktion von Gesellschaft ebenso wie die gesellschaftliche Konstitution von Subjektivität. (ICE2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Biographie; Forschungsansatz; Feminismus; biographische Methode; Subjektivität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Prisoner of gender" or "prisoner of discourse"? : diskurstheoretische Analyse sozialwissenschaftlicher Daten
Titelübersetzung:"Prisoner of gender" or "prisoner of discourse"? : discourse-theory analysis of social science data
Autor/in:
Seitz, Rita
Quelle: Erfahrung mit Methode: Wege sozialwissenschaftlicher Frauenforschung. Angelika Diezinger (Hrsg.), Hedwig Kitzer (Hrsg.), Ingrid Anker (Hrsg.), Irma Bingel (Hrsg.), Erika Haas (Hrsg.), Simone Odierna (Hrsg.). Freiburg im Breisgau: Kore (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 1994, S. 183-199
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Inhalt: Die Verfasserin stellt die Diskursanalyse als aus dem erkenntnistheoretischen Interesse des Konstruktivismus entwickelte Methode vor, die aufzeigen soll, wie soziale Realität in Texten abgebildet wird. Aufgrund der Möglichkeiten der Diskursanalyse auf dem Gebiet der Dekonstruktion herrschender Diskurse und Machtverhältnisse wird das diskursanalytische Vorgehen als wesentlicher methodischer Beitrag für die Weiterentwicklung der feministischen Forschung gewertet. Die Verfasserin erläutert die einzelnen Schritte einer Diskursanalyse und arbeitet Banalität und Formalismus als immanente Probleme dieses Ansatzes im sozialwissenschaftlichen Forschungsalltag heraus. (ICE2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Feminismus; Forschungsansatz; Diskurs; Analyse
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenbewegung und 15 Jahre "Methodische Postulate zur Frauenforschung"
Titelübersetzung:The women's movement and 15 years of "methodical postulates relating to research on women"
Autor/in:
Mies, Maria
Quelle: Erfahrung mit Methode: Wege sozialwissenschaftlicher Frauenforschung. Angelika Diezinger (Hrsg.), Hedwig Kitzer (Hrsg.), Ingrid Anker (Hrsg.), Irma Bingel (Hrsg.), Erika Haas (Hrsg.), Simone Odierna (Hrsg.). Freiburg im Breisgau: Kore (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 1994, S. 105-128
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Inhalt: Die Verfasserin zeichnet die Publikations- und Rezeptionsgeschichte ihrer Arbeit "Methodische Postulate zur Frauenforschung" nach, in der erstmals zentrale Postulate der Frauenforschung wie Betroffenheit, Parteilichkeit, Subjektorientierung und Kritik am Androzentrismus formuliert wurden. In diesem Zusammenhang beklagt sie Verzerrungen und Verfälschungen in Bezug auf die Ursprünge feministischer Wissenschafts- und Methodenkritik und wendet sich gegen die Tendenz zur Entpolitisierung der Frauenforschung durch Akademisierung. Anhand einer Reihe von vor allem im Ausland realisierten Projekten illustriert die Verfasserin ihren Anspruch, Forschungshandeln habe sich in den Dienst sozialer Bewegungen für Frauenbefreiung zu stellen. (ICE2)
Schlagwörter:Frauenforschung; historische Entwicklung; Methodologie; Frauenbewegung; Praxisbezug; Aktionsforschung; Feminismus; Emanzipation
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feminismus in der empirischen Forschung: eine methodologische Bestandsaufnahme
Titelübersetzung:Feminism in empirical research: a methodological review
Autor/in:
Müller, Ursula
Quelle: Erfahrung mit Methode: Wege sozialwissenschaftlicher Frauenforschung. Angelika Diezinger (Hrsg.), Hedwig Kitzer (Hrsg.), Ingrid Anker (Hrsg.), Irma Bingel (Hrsg.), Erika Haas (Hrsg.), Simone Odierna (Hrsg.). Freiburg im Breisgau: Kore (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 1994, S. 31-68
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Inhalt: Die Verfasserin zieht eine Bilanz der nunmehr über zwei Jahrzehnte andauernden Methodologiediskussion in der Frauenforschung. Sie setzt sich mit zentralen Punkten dieser Diskussion auseinander und diskutiert in diesem Zusammenhang die Polarisierung von quantitativer und qualitativer Forschung, den Politik- und Machtbegriff der Frauenforschung sowie ihren Innovationsanspruch. Anhand von Beispielen empirischer Forschung aus dem angloamerikanischen Raum wird die Veränderung von Diskursen und Reflexionen durch Erfahrung herausgearbeitet. Erfahrung als Schlüsselbegriff der Frauenforschung umfaßt neben den Erfahrungen aus dem Alltag des weiblichen Lebenszusammenhangs auch die Erfahrung aus dem feministischen Forschungsalltag und ist sowohl Basis einer alternativen Wissenschaftskonzeption von Frauen als auch Kritikhorizont. Die Verfasserin macht deutlich, daß sie die These vom "Ende des Feminismus" wegen politischer und wissenschaftlicher Wirkungslosigkeit nicht teilt und betont abschließend, daß die Frauenforschung sich der Herausforderung einer "normalwissenschaftlichen" Behandlung ihrer Forschungsergebnisse stellen muß. (ICE2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Feminismus; empirische Forschung; Methodologie; Politik; Macht; Erfahrung; Wissenschaftsverständnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Methodologische und wissenschaftstheoretische Reflexionen über eine feministische Soziologie und Sozialforschung
Titelübersetzung:Methodological and science-theory reflections on a feminist sociology and social research
Autor/in:
Krüger, Marlis
Quelle: Erfahrung mit Methode: Wege sozialwissenschaftlicher Frauenforschung. Angelika Diezinger (Hrsg.), Hedwig Kitzer (Hrsg.), Ingrid Anker (Hrsg.), Irma Bingel (Hrsg.), Erika Haas (Hrsg.), Simone Odierna (Hrsg.). Freiburg im Breisgau: Kore (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 1994, S. 69-84
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Inhalt: Die Verfasserin setzt sich mit der Position des Feminismus und der Frauenforschung innerhalb und ihrer Bedeutung für die Sozialwissenschaften auseinander. Ausgehend von einem Verständnis des Feminismus als kritische Perspektive oder radikale Alternative werden in der Frauenforschung und feministischen Sozialwissenschaft gebräuchliche methodische Verfahren diskutiert. Die Verfasserin macht deutlich, daß der Feminismus ein eigenes Wissenschaftsverständnis entwickelt hat, das er mit anderen kritischen Wissenschafts- und Theorieansätzen teilt. Sie skizziert Umrisse einer emanzipationsorientierten feministischen Gesellschaftstheorie und Forschung und legt abschließend einen Katalog von Hinweisen für die Umsetzung von Forschungsvorhaben vor. (ICE2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Feminismus; Methodologie; Wissenschaftsverständnis; Soziologie; Sozialforschung; Gesellschaftstheorie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Reflexionen über soziale Beziehungen von Frauen in der Wissenschaft
Titelübersetzung:Reflections on social relationships of women in science
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Demokratie oder Androkratie?: Theorie und Praxis demokratischer Herrschaft in der feministischen Diskussion. Elke Biester (Hrsg.), Barbara Holland-Cunz (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 1994, S. 69-98
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Inhalt: Die Autorin thematisiert in ihrem Beitrag die sozialen Beziehungen von Frauen. Eine Beziehungskultur, so ihre These, müsse erst noch erarbeitet werden. Beziehungen von Frauen seien nicht ohne weiteres konfliktfrei, solidarisch und herrschaftsfrei. Sie gibt zu bedenken, daß u.a. die vermeintliche Geschlechtsneutralität der Öffentlichkeit, zu der sie auch den Wissenschaftsbereich zählt, eine Form männlicher Herrschaftsausübung darstelle. Mit Hilfe theoretischer Ansätze aus Italien (Librerio delle donne di Milano etc.) entwickelt die Autorin Vorschläge für eine sich ausschließlich auf Frauen beziehende Politik der Subjektivität. Diese lebe vom Prinzip der gegenseitigen Anerkennung und Zuerkennung von Autorität und könne sowohl Transparenz in der innerfeministischen Diskussion ermöglichen als auch eine politische Strategie darstellen. Abschließend diskutiert die Autorin die Durchsetzbarkeit eines derartigen Modells für die Entwicklung einer demokratischen Wissenschaftskultur von Frauen. (rk)
Schlagwörter:soziale Beziehungen; Feminismus; demokratisches Verhalten; Herrschaft; Italien
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der Geschlechtervertrag
Titelübersetzung:The gender contract
Autor/in:
Pateman, Carole
Quelle: Feministische Politikwissenschaft. Erna Appelt (Hrsg.), Gerda Neyer (Hrsg.). Wien: Verl. f. Gesellschaftskritik, 1994, S. 73-95
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Inhalt: Wie grundlegend die Leugnung von Geschlecht als gesellschaftsstrukturierendem Merkmal die neuzeitlichen politischen Theorien und damit auch die Entwicklung westlicher Demokratien prägte, macht die Autorin in ihrer kritischen Beleuchtung des politischen Konzepts des "Gesellschaftsvertrages" deutlich. Die Geschichte des Gesellschaftsvertrages wird gekennzeichnet als halbe Geschichte: Die zweite Hälfte, die Geschichte des Geschlechtervertrages, wurde von allen liberalen politischen Denkern unterschlagen. Es ist aber gerade diese Geschichte, die das moderne Patriarchat begründete. Der Gesellschaftsvertrag ist, so die Autorin, eine Geschichte der Freiheit, der Geschlechtervertrag ist eine Geschichte der Unterwerfung. Es sind Männer, die den Grundvertrag abgeschlossen haben, nur sie verfügen über Eigenschaften und Fähigkeiten, die notwendig sind, um vertragsfähig zu sein. Frauen sind nicht Partei, sie sind Gegenstände des Vertrags. Der Geschlechtervertrag ist das Instrument, mit dem Männer ihre natürliche Macht über Frauen in die Sicherheit der bürgerlichen patriarchalen Ordnung überführen. (psz)
Schlagwörter:Gesellschaft; Vertrag; Feminismus; Diskriminierung; politische Macht; Patriarchat; Geschlechtervertrag
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag