"Geschlechterspezifische Sozialisation" - konstruktiv(istisch)e Ideen zu Karriere und Kritik
Titelübersetzung:"Gender-related socialization" - constructive (constructivistic) ideas on career and criticism
Autor/in:
Dausien, Bettina
Quelle: Erkenntnisprojekt Geschlecht: feministische Perspektiven verwandeln Wissenschaft. Bettina Dausien (Hrsg.), Martina Hermann (Hrsg.), Mechtild Oechsle (Hrsg.), Christiane Schmerl (Hrsg.), Marlene Stein-Hilbers (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1999, S. 216-246
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Inhalt: Der Beitrag diskutiert die wissenschaftliche Karriere des Konzepts "geschlechterspezifische Sozialisation" im Spannungsfeld von feministischer Argumentation und der sich etablierenden Sozialisationsforschung. Dabei reflektiert sie die innovative Kraft des Konzepts ebenso wie seine Defizite und theoretischen Konstruktionsprobleme, die insbesondere in der aktuellen feministischen Theoriediskussion zu einer grundlegenden Kritik bis hin zur Verabschiedung des Begriffs geführt haben. Das Anliegen, das dem Begriff der "geschlechtsspezifischen Sozialisation" in den 70er Jahren zur Konjunktur verhalf, war ein emanzipatorisches Projekt. Die scheinbar natürliche Ordnung der Geschlechter wurde als Ergebnis gesellschaftlicher Prozesse analysiert, die historisch variabel und veränderbar sind. Die Autorin schlägt deshalb vor, die ursprünglich mit dem Konzept verbundene Wendung zur gesellschaftlichen Konstruktion von Geschlecht in der Prozeßperspektive des individuellen Lebenslaufs beizubehalten, aber in eine andere Forschungskonzeption zu transformieren: mit theoretischen und methodischen Ansätzen der Biographieforschung lassen sich einige zentrale Probleme des Sozialisationsbegriffs vermeiden und zugleich Anknüpfungspunkte an die gegenwärtige feministische Theoriediskussion finden. (pre)
Schlagwörter:Sozialisation; Frauenforschung; Forschungsstand; Kritik; Emanzipation; Feminismus; Konstruktivismus; Identität; historische Entwicklung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die feministische Gewaltdiskussion: Besonderung und Integrationsaussichten
Titelübersetzung:The feminist discussion concerning violence: special situation and integration prospects
Autor/in:
Hagemann-White, Carol
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration; Opladen, 1997. S 501-505
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Inhalt: "Die feministische Gewaltdiskussion mit ihren Begriffsprägungen - Männergewalt, Gewalt gegen Frauen, sexualisierte Gewalt, Frauenmißhandlung, sexuelle Ausbeutung - und ihren Praxisprojekten - Frauenhäuser, Notrufe, Frauenberatungsstellen, Selbstverteidigungkurse, Wildwasser, Mädchenhäuser - hatte mehrere Funktionen, denen in diesem Vortrag nachgegangen werden soll. Die Diskussion stiftete Zusammenhalt und neue Identitätsbildung für eine atypische soziale Bewegung, und gerät inzwischen in den Strudel von deren Ausdifferenzierung. Sie war gesellschaftspolitisch ein Mittel zur Veränderung der Institutionen Ehe und Familie, mit überraschendem Erfolg. Sie gehörte sozialpolitisch zum Prozeß einer Neudefinition der sozialen Pflichten des Staates, und befindet sich mit diesem Prozeß gegenwärtig in der Krise. Empirisch und praktisch hat sie schließlich Phänomene und deren Verknüpfungen sichtbar gemacht - wobei moralische Sensibilität und empirisches Sehvermögen in Wechselwirkung stehen - und sie in ersten Ansätzen analysiert; hiervon hätte die Soziologie sehr viel mehr profitieren können, als bislang erkennbar. Diese Multifunktionalität der Aussagen mag ein Grund für die überwiegende Abwehr ihres Gehaltes in der Soziologie sein. In den letzten Jahren teilt sich die feministische Diskussion in eine 'konservative' Fraktion der Radikalen, die Strategien und Begriffe bewahren wollen, und eine Vielzahl von Versuchen, die feministischen Erkenntnisse über Gewalt in anderen Diskussionen einzubetten: Bildung, Gesundheit, Friedensförderung u.a.m. Letztere entsprechen der weltweit im Gespräch befindlichen Idee der 'mainstreaming'. Sie kontrastieren aber auch mit der spezifischen Leistung des feministischen Gewaltbegriffs, der gerade darauf angelegt war, die Grenzüberschreitung ins Licht zu setzen. Soziologisch interessant ist die Frage, ob und wie die Integration der Gewaltdiskussion in einem anders benannten Kontext gelingt und mit welchen Folgen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Diskussion; victim; integration; discussion; Emanzipation; Opfer; violence; Diskurs; discourse; Solidarität; Gewalt; woman; emancipation; Feminismus; gender-specific socialization; gender-specific factors; feminism; solidarity; Integration; Schuld; guilt
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Sexuelle Diskriminierung als Machtmechanismus : vom Umgang der Hochschule mit einem unbequemen Thema
Titelübersetzung:Sexual discrimination as a power mechanism : how universities deal with a tricky subject
Autor/in:
Holzbecher, Monika
Quelle: Peinlich berührt: sexuelle Belästigung von Frauen an Hochschulen. Hadumod Bußmann (Hrsg.), Katrin Lange (Hrsg.). München: Frauenoffensive Verl., 1996, S. 20-35
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Inhalt: Die Autorin skizziert Ergebnisse einer standardisierten sowie explorativen Untersuchung über sexuelle Belästigung an einer Fachhochschule im Jahr 1993/94. Überwiegend seien es Frauen, die von erlebten "Grenzüberschreitungen" berichten. Sie analysiert, wie sehr sich Frauen durch das nivellierende und abweisende Verhalten der Allgemeinheit sowie der Institution Hochschule in einer doppelten Opferrolle befinden, da sie Belästigungen erleiden und ihnen zugleich abgesprochen werde, sie als solche zu benennen. Die Autorin skizziert Formen von Abwehrstrategien und Denkgewohnheiten (Tabuisierung, Schuldumkehr, Leugnen etc.). Bislang gingen von den Hochschulen kaum Zeichen aus, Betroffene zu ermutigen, ein offizielles Vorgehen einzuklagen. Die Hochschulen sind gefordert, sich der Problematik zu stellen und Maßnahmen zu entwickeln. Nicht die Opfer tragen die Verantwortung zur Lösung der Problematik, sondern die Hochschulverantwortlichen haben die Aufgabe, Lern- und Arbeitsbedingungen zu schaffen, die frei von geschlechtsspezifischer Abwertung sind, so eine abschließende Forderung. (rk)
Schlagwörter:sexuelle Belästigung; Frauenbeauftragte; Täter-Opfer-Beziehung; Frauenfeindlichkeit; Mann; Straftat; Feminismus; Studentin; Akademikerin; Diskriminierung; Macht; Emanzipation; Gleichstellung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen und Machtstrukturen an ostdeutschen Hochschulen vor und nach der Wende
Titelübersetzung:Women and power structures at east German universities before and after the political transformation
Autor/in:
Kriszio, Marianne
Quelle: Zwischen Machtkritik und Machtgewinn: feministische Konzepte und politische Realität. Virginia Penrose (Hrsg.), Clarissa Rudolph (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 1996, S.143-159
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Inhalt: Am Beispiel des Transformationsprozesses an ostdeutschen Hochschulen wird in dem Beitrag gezeigt, daß eine Veränderung von Machtstrukturen in der Öffentlichkeit auch durch gezielte Frauenförderung nicht umstandslos greifen kann. Die Frauenbeauftragte der Humboldt-Universität zu Berlin konfrontiert die Probleme von Personal- und Machtpolitik beim Umbau mit den Erfahrungen von Frauen in der DDR und ihrer jetzigen Situation fünf Jahre nach der Vereinigung. Aufgezeigt werden die Widersprüchlichkeiten der Situation ebenso wie die Widersprüchlichkeiten des Umgangs mit ihr durch einzelne Frauen. Bestätigt werden die negativen Auswirkungen der Transformation des Hochschulwesens auf die relative Situation der Wissenschaftlerinnen, so daß sich die Aufgabe ergibt, eine Verschlechterung vom früher bereits einmal Erreichten auf westdeutsche Standards zu verhindern. (ICA)
Schlagwörter:Feminismus; Macht; Politik; Wissenschaftler; neue Bundesländer; Struktur; Emanzipation; Transformation; DDR; Förderung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die "langen Wellen" der Frauenbewegung - Traditionslinien und unerledigte Anliegen
Titelübersetzung:The "long waves" of the women's movement - traditional attitudes and unaccomplished concerns
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Regina Becker-Schmidt (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 247-278
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Inhalt: Thema des Beitrags sind die Bedingungen politischer Aktivität in Frauenbewegungen. Da Forschungsergebnisse aus der ehemaligen DDR noch nicht vorlagen, wird die Beziehung zwischen neuer und alter Frauenbewegung in Deutschland aus westlicher Perspektive beleuchtet. Auf dem Hintergrund der Geschichte des Verhältnisses zwischen alter und neuer Frauenbewegung untersucht die Autorin die Frage, ob die Frauenbewegung Motor sozialen Wandels geblieben ist und ob Frauenemanzipation noch als Gradmesser demokratischer Verhältnisse gelten kann. In die Untersuchung werden die latenten Strömungen einbezogen, die zwischen den 'Hoch-Zeiten' der Massenmobilisierung und dem Ablaufen von spektakulären feministischen Aktionen Frauennetzwerke in Bewegung halten. Im Nachvollzug der verschiedenen Phasen der Frauenbewegung wird nicht nur verdeutlicht, daß sich Frauenbewegungen auch nach Perioden vermeintlichen Niedergangs revitalisieren können, sondern der Beitrag schärft so auch den Blick dafür, unter welchen Bedingungen welche Organisationsformen der Durchsetzung von Fraueninteressen förderlich oder hinderlich sind. (ICH)
Schlagwörter:politischer Wandel; Geschlechtsrolle; Frauenbewegung; historische Entwicklung; Feminismus; sozialer Wandel; Emanzipation; Frauenpolitik; Gleichberechtigung; DDR; soziale Ungleichheit; Chancengleichheit; Wende
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenbewegung und 15 Jahre "Methodische Postulate zur Frauenforschung"
Titelübersetzung:The women's movement and 15 years of "methodical postulates relating to research on women"
Autor/in:
Mies, Maria
Quelle: Erfahrung mit Methode: Wege sozialwissenschaftlicher Frauenforschung. Angelika Diezinger (Hrsg.), Hedwig Kitzer (Hrsg.), Ingrid Anker (Hrsg.), Irma Bingel (Hrsg.), Erika Haas (Hrsg.), Simone Odierna (Hrsg.). Freiburg im Breisgau: Kore (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 1994, S. 105-128
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Inhalt: Die Verfasserin zeichnet die Publikations- und Rezeptionsgeschichte ihrer Arbeit "Methodische Postulate zur Frauenforschung" nach, in der erstmals zentrale Postulate der Frauenforschung wie Betroffenheit, Parteilichkeit, Subjektorientierung und Kritik am Androzentrismus formuliert wurden. In diesem Zusammenhang beklagt sie Verzerrungen und Verfälschungen in Bezug auf die Ursprünge feministischer Wissenschafts- und Methodenkritik und wendet sich gegen die Tendenz zur Entpolitisierung der Frauenforschung durch Akademisierung. Anhand einer Reihe von vor allem im Ausland realisierten Projekten illustriert die Verfasserin ihren Anspruch, Forschungshandeln habe sich in den Dienst sozialer Bewegungen für Frauenbefreiung zu stellen. (ICE2)
Schlagwörter:Frauenforschung; historische Entwicklung; Methodologie; Frauenbewegung; Praxisbezug; Aktionsforschung; Feminismus; Emanzipation
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenstudien als wissenschaftliche Weiterbildung für eine emanzipatorische Frauenarbeit
Titelübersetzung:Women's studies as further academic education for emancipatory women's work
Autor/in:
Bruchhagen, Verena
Quelle: Feministische Bildung - Frauenbildung. Wiltrud Gieseke (Hrsg.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Aktuelle Frauenforschung), 1993, S. 125-142
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Inhalt: Die Studie untersucht einen anerkannten Modellversuch zur wissenschaftlichen Weiterbildung für Hausfrauen, dem das Konzept "Frauenstudien" auch für externe Gruppen zugrundeliegt. Das wissenschaftliche Weiterbildungsangebot für Hausfrauen dient dem Zweck, bei der Aufnahme eines Studiums in anderen Weiterbildungsinstitutionen Bildungsarbeit nachweisen zu können. Die wichtigsten angestrebten Tätigkeitsfelder sind Institutionen und Organisationen der Erwachsenenbildung, der Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Verbände, Unternehmen, Verwaltungen und der Medien. Die Aufklärung benachteiligender Strukturen, die Schaffung von Gleichberechtigung fördernden Bedingungen und somit die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen sind das Ziel emanzipatorischer Frauenarbeit. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet. (ICB)
Schlagwörter:Bildung; Weiterbildung; Erwerbstätigkeit; Bildungsveranstaltung; Organisationen; Erwachsenenbildung; Diskriminierung; Emanzipation; Feminismus; Frauenforschung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der lange Weg der Emanzipation : Interpretationen zum Verhältnis von Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenforschung
Titelübersetzung:The long road to emancipation : interpretations of the relationship between the women's movement, education of women and research on women
Autor/in:
Bock, Ulla
Quelle: Feministische Bildung - Frauenbildung. Wiltrud Gieseke (Hrsg.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Aktuelle Frauenforschung), 1993, S. 17-39
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Inhalt: Die Studie untersucht die Veränderungen für Mädchen und Frauen im allgemeinen Bildungssystem der letzten 20 Jahre und analysiert die Zusammenhänge von Frauenbildung, Frauenbewegungen und Frauenforschung. Veränderungen in den Emanzipationstheorien und die Effektivität der kritischen Arbeit im Wissenschaftsbereich werden dargestellt. Ausgehend von der Kategorie der Erfahrung als Bindeglied zwischen Frauenforschung und Frauenbildung soll Bildungsarbeit das Ziel verfolgen, über diese Kategorie Alltagserfahrungen von Frauen zu artikulieren und zum Ausgangspunkt methodologischer Diskussionen zu machen. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet. (ICB)
Schlagwörter:Entwicklung; Bildung; Frauenforschung; Feminismus; Erfahrung; Alltag; Theorie; Emanzipation
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Technikkritik und Postmoderne
Titelübersetzung:Feminist criticism of technology and post-modernism
Autor/in:
Wagner, Ina
Quelle: Feministische Vernunftkritik: Ansätze und Traditionen. Ilona Ostner (Hrsg.), Klaus Lichtblau (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 147-163
Details
Inhalt: Der Beitrag analysiert aktuelle Argumentationslinien zum Entstehen einer neuen Technokultur und deren Folgen für die gesellschaftliche Entwicklung, insbesondere für die Rolle der Frau. Die Autorin beschreibt den Feminismus als Ideologiekritik "von innen", und plädiert speziell in der Wissenschaft für die Entwicklung der theoretischen Instrumentarien, die eine Modellierung komplexer statt zentraler Erklärungssysteme erlauben. Ein Weg dazu sei die Anerkennung weiblichen Denkens, das die Schaffung einer polyvalenten Wissenschaft ermögliche. Zum Pluralismus als Programm der Postmoderne wird hinsichtlich der elektronischen Medien vor der Gefahr der Derealisierung gewarnt. Mit der Metapher der "kleinen Erzählung" beschreibt die Autorin eine neue polyvalente Wissenschaft, die ihre Leistung nicht nach technokratischen Kriterien bemißt, sondern nach ihrer Kraft, Differenzen zu erzeugen. Auf dem Weg zu einer besseren Wissenschaft sei eine Polyvalenz der Wissenschaftssprache nötig, mit der die Ausgrenzung alternativer Diskurse verhindert werden könne. (rk)
Schlagwörter:Feminismus; Vernunft; Kritik; Rationalität; Postmoderne; Frauenfrage; Emanzipation; soziale Beziehungen; Ideologie; Technik; Kultur
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die soziale Konstruktion von Geschlechtlichkeit
Titelübersetzung:The social structure of sexuality
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Feministische Vernunftkritik: Ansätze und Traditionen. Ilona Ostner (Hrsg.), Klaus Lichtblau (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 220-239
Details
Inhalt: Der Beitrag diskutiert die Ursachen der sozialen Geschlechterdifferenz anhand von Thesen aus der einschlägigen Literatur. Die Autorin stellt fest, daß überwiegend das Geschlecht bei Frauen Vorrang vor allen anderen möglichen Differenzierungsmerkmalen hat. Vorstellungen zu einer an das Geschlechtliche gebundenen Erfahrungswelt, Kultur und Moral werden tendenziell bestätigt. Die Autorin diskutiert die Möglichkeit, die Geschlechterpolarisation durch eine realistischere Sicht der menschlichen Natur zu ersetzen, die fließende Formen der Geschlechtlichkeit anerkennt. Dazu werden die Bedingungen der Erkennungsmerkmale untersucht und konstatiert, daß vor allem die kulturelle Zuweisung des Geschlechts bestimmend sei. Die gegenwärtigen Argumentationsfiguren trügen zur Verfestigung solcher Konstrukte bei. Auf der Strecke blieben die Verschiedenheit innerhalb eines Geschlechts und unter den Geschlechtern. (rk)
Schlagwörter:Feminismus; Postmoderne; Frauenfrage; Emanzipation; Identitätsbildung; soziale Beziehungen; Gleichberechtigung; Geschlechtsrolle; Differenzierung; Transsexualität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag