Reaktionen von Männern auf Gleichstellungsinitiativen in Organisationen
Titelübersetzung:Reactions of men to equal opportunity initiatives in organizations
Autor/in:
Dackweiler, Regina
Quelle: Grenzenlose Gesellschaft?: 29. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie ; 16. Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie ; 11. Kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie ; Bd. II/1: Sektionen, Forschungskomitees, Arbeitsgruppen. Hermann Schwengel (Hrsg.), Britta Höpken (Mitarb.). Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Grenzenlose Gesellschaft?"; Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges., 1999, S. 123-125
Inhalt: "Im analytischen Bezugsrahmen eines Modells der Reaktionsweisen von Männern bezogen auf Forderungen nach Geschlechterparität und -demokratie, das ein Handlungskontinuum von 'passiv-blockierenden' über 'aktiv-aggressiven' und 'assoziativ-kooptierenden' bis 'solidarischen' Reaktionen typisiert, präsentiert der Vortrag Ergebnisse eines empirischen Forschungsprojekts. Dieses untersuchte mit Hilfe qualitativer Methoden in sechs österreichischen Organisationen aus drei verschiedenen Organisationstypen (staatsbürokratische, marktökonomische und Non-Profit-Organisationen) mit ihren jeweils unterschiedlichen Logiken und Imperativen die Reaktionen von Männern auf gesetzlich verankerte Gleichstellungsinitiativen. Denn im Zuge der Forderungen der Neuen Frauenbewegung und im Rekurs auf die Zielsetzungen der UN-Frauendekade sowie der arbeitsmarktbezogenen Gleichstellungsvorgaben durch die EU wurden auch in Österreich seit Ende der 70er Jahre Gleichbehandlungsgesetze für den öffentlichen Dienst und die Privatwirtschaft formuliert. Diese richten sich gegen direkte wie indirekte Diskriminierungen und sehen im Falle des öffentlichen Dienstes darüber hinaus Förderungsmaßnahmen, insbesondere eine 40%-Quote vor. Jüngste Arbeitsmarktanalysen und Evaluationen der Wirksamkeit von Gleichbehandlungsgesetzgebungen zur Aufhebung der bestehenden Arbeitsmarktsegregationen vor allem im Sinne einer Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen machen jedoch überdeutlich, daß Gleichstellung bislang nur auf dem Papier besteht. Bei den Bundesbehörden kann konstatiert werden, daß Frauen innerhalb der hierarchischen Verwaltungsstruktur in niedrigen Verwendungs- und Entlohnungsgruppen beschäftigt sind und an einen 'gläsernen Plafond' stoßen. Ausgehend von diesem Status-quo laßt sich fragen, welche strukturellen, kulturellen und situationalen Faktoren in Organisationen dazu beitragen, daß die entwickelten Gleichstellungsinstrumente nicht im erwünschtem Ausmaß greifen. Das Forschungsprojekt fokussierte die Aufmerksamkeit hierbei auf die Einstellungen und Handlungen von Männern in personalverantwortlichen Funktionen. Denn es ist diese Gruppe von Männern innerhalb von Organisationen, die sich aufgrund bestehender Gesetzgebungen damit konfrontiert sieht, den Abbau männlicher Privilegien und die Umverteilung von Ressourcen zwischen den Geschlechtern aktiv umsetzen zu sollen. Diese Gruppe kann auf verschiedene Weise die Realisierung dieses Ziels be- und verhindern." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
The role of women's studies in promoting gender equality in universities in Lithuania
Autor/in:
Pavilioniene, Marija Ausrine
Quelle: Hard work in the academy : research and interventions on gender inequalities in higher education. Helsinki University Press, 1999, S. 222-226
Schlagwörter:Frauenforschung; Chancengleichheit; Europa; Litauen; Gleichstellung; Baltikum; UdSSR-Nachfolgestaat; postsozialistisches Land
CEWS Kategorie:Hochschulen, Frauen- und Geschlechterforschung, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Politik, Theorie und die Kategorie 'Geschlecht' : ein Diskussionsbeitrag zum Thema 'Erziehung und Geschlechterdifferenz'
Titelübersetzung:Politics, theory and the category of 'gender' : a discussion article on the topic of 'Education and gender difference'
Autor/in:
Bürgin, Ariane
Quelle: Philosophie und Erziehung. Emil Angehrn (Red.), Bernard Baertschi (Red.). Bern: Haupt, 1996, S. 145-157
Inhalt: Es ist die in jüngster Zeit erneut diskutierte Frage um Nutzen und Nachteil der Koedukation, welche die Dimension der Geschlechterdifferenz wieder zu einem Thema in pädagogischen Diskussionen macht. Sie dient der Autorin als Ausgangspunkt, um den Begriff der Geschlechterdifferenz von verschiedenen Kontexten aus zu beleuchten: Zum einen wird die in gleichstellungspolitischen Zusammenhängen geführte Gleichheits-Differenz-Debatte kurz skizziert. Zum anderen wird ein Blick auf die in der feministischen Theorie neuerdings geführte Diskussion um die Kategorie "Geschlecht" geworfen. Die Autorin will das Denken der Differenz auf neue Weise herausfordern: Im Mittelpunkt steht nun nicht mehr die Frage, wie Gleichheit und Differenz zu vermitteln sind, sondern in expliziterer Weise als bisher, wie die Kategorie "Geschlecht" zu bestimmen, ja ob sie überhaupt noch zu verwenden ist im Hinblick auf eine Politik und eine Theorie, deren Ziel die Veränderung der bislang hierarchisierten Geschlechterverhältnisse ist. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feminismus an der Universität - ein Antagonismus?
Titelübersetzung:Feminism at university - an antagonism?
Autor/in:
Krondorfer, Birge
Quelle: Leiblichkeit und Erkenntnis: Beiträge zur feministischen Kritik. Lisbeth N. Trallori (Hrsg.). Wien: WUV-Univ.-Verl., 1992, S. 5-15
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag nimmt die Autorin eine Kritik an der universitären Institutionalisierung des Feminismus vor. Ihre These ist, daß "eine zunehmende Aktualisierung der Frauenforschung sowie eine zunehmende Pädagogisierung des Feminismus statthat - einträchtig einhergehend mit einer zunehmenden Entpolitisierung". Die Geschichte des Frauenzugangs zur Universität ist ihres Erachtens Indiz für eine durchgängie Ausgrenzung bzw. Abschwächung feministischer Wissenschaft. Die Universität läßt keine Konkurrenz zu, insistiert auf männliche Monopolisierung, produziert eine Angeglichenheit und Überkompetenz der Frauen, welche diese nicht loswerden können, weil es keine Kriterien dafür gibt. Zusätzlich fungieren die Initiationsriten als Disziplinierungs- und Normalisierungsmechanismus, der als implizite Gewissensprüfung zur Anpassung und prinzipieller "Entweiblichung" führt. (psz)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Das Demokratiedefizit der EG und die Verrechtlichung der Frauenfrage
Titelübersetzung:The democracy deficit of the EC and the increasing legalization of the women's question
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Herrenhaus Europa: Geschlechterverhältnisse im Wohlfahrtsstaat. Susanne Schunter-Kleemann (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 1992, S. 29-58
Inhalt: Die Autorin untersucht den inneren Zusammenhang zweier zentraler defizitärer Bereiche des bisherigen europäischen Integrationsprozesses. Sie versucht zu zeigen, daß die mangelnde politische Gestaltungsfunktion des Europäischen Parlaments wesentlich dazu beigetragen habe, daß die europäische Gleichstellungspolitik "konzeptionell und institutionell" zu kurz greife. Der Gleichstellungspolitik liege ein Politikverständnis zugrunde, das den "defizitären" Frauen nahelegt, es den vorbildhaften "Normalbürgern" gleichzutun und sich ohne Rücksicht auf die ökologischen und menschlichen Kosten im Wettbewerb auf dem Markt zu behaupten. Überlegungen zur Rolle und Aufgabe eines "EG-Frauennetzwerkes" schließen den Beitrag ab. (rk)