Weibliche Autorität in der Wissenschaft : Dekonstruktion der herrschenden Denktradition
Titelübersetzung:Female authority in science : deconstruction of the dominant thinking tradition
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Feministische ErkenntnisProzesse: zwischen Wissenschaftstheorie und politischer Praxis. Renate Niekant (Hrsg.), Uta Schuchmann (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Politik und Geschlecht), 2003, S. 81-103
Details
Inhalt: Die kritische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Wissen(schaft), Macht und Geschlecht steht seit ihren Anfängen auf der Agenda der Frauenbewegung. Während die 'alte' Frauenbewegung seit dem 19. Jahrhundert für die Zulassung von Frauen zum akademischen Studium und zur Wissenschaft als Beruf von Frauen kämpft, ist die neue Frauenforschung bzw. feministische Forschung eine Bewegung zur Transformation von Wissenschaft. Die angestrebten Transformationsprozesse im wissenschaftlichen Denken und Erkennen lassen sich nur durch Autorität in Form einer anerkannten Macht erreichen und stabilisieren. Die Autorin zeigt nun auf, wie die Frauenbewegung im Bündnis mit der Dekonstruktion die herrschende Denktradition aufzulösen vermag und im Zuge dessen eine neue Wissenschaft entsteht, deren Autorität auch von Frauen gespeist wird. Dem gemäß lautet die Ausgangsthese des Aufsatzes, dass weibliche Autorität in der Wissenschaft einen Beitrag zur Dekonstruktion der herrschenden Denktradition leistet. Damit geht die Grundannahme einher, dass in und mit dieser Dekonstruktion eine neue Wissenschaft entsteht, die dem Ursprungskontext subversiv verbunden ist. Die Ausführungen, die in ihrem Vokabular und Begriffsverständnis durch Derrida geprägt sind, beginnen mit einer Erörterung wissenschaftlicher Autorität in modernen Gesellschaften. Im Anschluss wird aufgezeigt, dass Wissenschaft in modernen Gegenwartsgesellschaften zunehmend politisiert wird und dass Feministinnen an dieser Politisierung partizipieren. Daran knüpft die Frage an, an welchen Aspekten die feministische Dekonstruktion der herrschenden Wissen(schaft)sordnung und Denktradition ansetzt und wie diese neue Wissenschaft definitionsmächtig, also autoritativ und vertrauenswürdig wird. Abschließend geht die Autorin auf das Doppelgesicht des feministischen Dekonstruktionsprojektes ein. So partizipiert die feministische Dekonstruktion des Wissens am zeitgenössischen Ringen um Macht und Einfluss. Damit ist sie keineswegs per se 'bessere, gerechtere' Wissenschaft, sondern ebenso in den modernen Macht-Wissen-Komplex verstrickt wie die traditionell herrschende Wissenschaft, die sie dekonstruiert. (ICG2)
Schlagwörter:Dekonstruktivismus; Derrida, Jacques; Frauenforschung; Frauenbewegung; Wissen; Macht; Autorität; historische Entwicklung; Bildungsforschung; Bildungsbeteiligung; Hochschulforschung; Hochschulwesen; Politik; Feminismus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zählen oder interpretieren, beobachten oder interagieren? : die Debatte um qualitative und/oder quantitative Methoden und das Verhältnis zwischen Forschenden und ihren "Objekten"
Titelübersetzung:Count or interpret, observe or interact? : the debate concerning qualitative and/or quantitative methods and the relationship between researchers and their "objects"
Autor/in:
Schlücker, Karin
Quelle: Feministische ErkenntnisProzesse: zwischen Wissenschaftstheorie und politischer Praxis. Renate Niekant (Hrsg.), Uta Schuchmann (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Politik und Geschlecht), 2003, S. 105-120
Details
Inhalt: In den 1990er Jahren ist in der bundesdeutschen Frauen- und Geschlechterforschung eine Methodologie-Debatte auszumachen, die durch die Kontroverse zwischen quantitativen und qualitativen Methoden bestimmt ist. Trotz eines derzeit weitverbreiteten Plädoyers für Methodenpluralismus werden weiterhin heterogene Debatten zu methodischen Entscheidungen einerseits und wissenschafts- und erkenntnistheoretischen Überlegungen andererseits geführt. Sie bilden Ausgangspunkt und Gegenstand der Untersuchung. In einem ersten Schritt erfolgt zunächst eine Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Verhältnis zwischen den Forschenden und den 'Objekten' ihrer Forschung, den 'Beforschten'. In diesem Zusammenhang werden zwei grundlegend unterschiedliche Modelle vorgestellt: Das traditionelle Modell von 'Forschung als Beobachtung', das aus der Ethnologie stammt und ein methodisches Instrumentarium der empirischen Sozialforschung darstellt. Darauf aufbauend wird ein alternatives epistemologisches Modell entwickelt, das Forschung grundsätzlich als 'Interaktion in Beziehungen' fasst. Berücksichtigung finden bei der Formulierung die ethnopsychologische Perspektive von G. Devereux, die konstruktivistische Position von B. Latour sowie die feministische Sicht von D. Haraway. Abschließend diskutiert die Autorin Konsequenzen der geäußerten Überlegungen für die feministische Debatte um qualitative und/oder quantitative Methoden. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Methodenforschung; Positivismusstreit; qualitative Methode; quantitative Methode; Wissenschaftler; Forschungsgegenstand; Beobachtung; Anthropologie; empirische Sozialforschung; Erkenntnistheorie; Ethnopsychologie; Feminismus; Konstruktivismus; Interaktion
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Möglichkeiten und Grenzen der Kategorie Geschlecht in der Mathematik - zur Dialogizität in den mathematischen Texten Emmy Noethers
Titelübersetzung:Possibilities and limits of the gender category in mathematics - dialogicity in the mathematical texts of Emmy Noethers
Autor/in:
Koreuber, Mechthild; Krause, Henning
Quelle: Etablierte Wissenschaft und feministische Theorie im Dialog. Claudia von Braunmühl (Hrsg.). Berlin: Berliner Wissenschafts-Verl. (Wissenschaft in der Verantwortung), 2003, S. 247-269
Details
Inhalt: Der Beitrag versucht ausgehend von Texten der Mathematikerin Emmy Noether über das Verhältnis von Mathematik, Mathematikgeschichte, Wissenschaftstheorie und Geschlechterforschung eine Annäherung von wissenschaftlichem Mainstream und feministischer Theorie. Leitend ist die Frage: Welche Möglichkeiten eröffnet eine Lesart der mathematischen Texte Emmy Noethers, die mathematische Inhalte kontextualisiert, für Mathematik und für feministische Theorie? Der Beitrag beginnt mit einer knappen Darstellung der Biographie und der Person Noethers, wie sie sich in den Erinnerungen von Zeitzeugen widerspiegelt, und legt so den Grundstein für eine historische Zugangsweise zu ihren mathematischen Texten. Die Autoren stellen Verbindungen zwischen der vor dem Hintergrund der Ergebnisse einer historischen Frauenforschung skizzierten Biographie und mathematischen Texten Noethers her. Insbesondere werden zwei Linien verfolgt: Kommunikation und Überschreitung von Rollentradierungen als zentrale Elemente ihrer Biographie finden sich in den Texten wieder als Dialogizität und Überschreitung von Denkgeboten. Die historisch/wissenschaftstheoretische Lesart zeigt, dass es sich nicht nur um Charakteristika etwa der inhaltlichen Vermittlung, sondern um Elemente des methodischen Vorgehens Noethers handelt. Für die feministische Theorie, die Mathematik, wenn überhaupt, in der Regel nur als monolithischen Block wahrnimmt, könnte dieser Ansatz einer Orientierung auf mathematische Texte, der den soziokulturellen Prozess des Entstehens von Mathematik sichtbar werden lässt, zu einem differenzierten und weniger durch Distanz gekennzeichneten Verhältnis führen. (ICA2)
Schlagwörter:Mathematik; Feminismus; Theoriebildung; Geschlechterforschung; Dialog; Biographie; Kreativität; Determinanten
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Haben Atome ein Geschlecht?" : eine Biologin und ein Physiker auf der Suche
Titelübersetzung:"Do atoms have a gender?" : a female biologist and a male physicist on the hunt
Autor/in:
Palm, Kerstin; Quitzow, Wilhelm
Quelle: Etablierte Wissenschaft und feministische Theorie im Dialog. Claudia von Braunmühl (Hrsg.). Berlin: Berliner Wissenschafts-Verl. (Wissenschaft in der Verantwortung), 2003, S. 229-246
Details
Inhalt: Die beiden Autoren des vorliegende Doppelreferats stehen den Naturwissenschaften kritisch gegenüber und aus dieser kritischen Haltung entspringen viele ähnliche Ansichten auch bezüglich der Notwendigkeit einer feministischen Reflexion der Naturwissenschaften.Eine Differenz zwischen den Autoren betrifft die unterschiedlichen Kritikverständnisse in den kritischen Haltungen gegenüber Naturwissenschaft: diese Differenz markiert zugleich eine bedeutsame Kontroverse innerhalb der feministischen Naturwissenschaftforschung, nämlich zwischen den ideologiekritischen und den poststrukturalistischen Ansätzen, welche wiederum in unterschiedlichem Maße mit dem Wissenschaftsverständnis der Naturwissenschaften in Konflikt geraten. Die Ausführungen zeigen Folgendes: Der in der philosophischen Tradition des Skeptizismus angesiedelte Zweifel an der Möglichkeit objektiver Erkenntnis lässt sich aus einer allgemeinen Vernunftkritik heraus begründen. Das Aufdecken der geschlechtsspezifischen Symbolisierung des Erkenntnisprozesses selbst indes leistet nur die feministische Erkenntnistheorie, die auf einer umfassenden Überprüfung überkommenen philosophischen Denkens besteht. Postmoderne feministische Erkenntniskritik hat hier Verzerrungen der herrschaftslegitimierenden Diskurse aufzudecken. (ICA2)
Schlagwörter:Naturwissenschaft; Physik; Feminismus; Erkenntnistheorie; Konstruktivismus; Wissenschaftstheorie; Objektivität; Wissen; Wahrheit
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zehn Jahre danach : zum Stand der Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung in den neuen Bundesländern
Titelübersetzung:Ten years later : the current state of the institutionalization of women's studies and gender studies in the new Bundesländer
Autor/in:
Jähnert, Gabriele
Quelle: Frauen im Ostseeraum: gleicher Kulturraum - unterschiedliche Traditionen - gemeinsame Zukunft? ; internationale Tagung des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterstudien an der Universität Greifswald. Kerstin Knopf (Hrsg.), Dörte Putensen (Hrsg.), Monika Schneikart (Hrsg.). Herbolzheim: Centaurus-Verl.-Ges. (Frauen, Gesellschaft, Kritik), 2003, S. 19-34
Details
Inhalt: Die Verfasserin zeichnet den historischen Prozess der Etablierung der Frauen- und Geschlechterforschung in den neuen Bundesländern seit 1989 nach. Ab Mitte der 60er Jahre existierte in der DDR eine staatlich geförderte Forschung über Frauen, die die Frauenfrage jedoch lediglich als Teil der sozialen Frage ansah. Ab Ende der 70er Jahre wurden an der Humboldt-Universität in Berlin von Wissenschaftlerinnen feministische Theorien entwickelt. In den 80er Jahren wurde dieser feministische Wissenschaftsansatz an den DDR-Universitäten verstärkt und nach der Wende weiter etabliert. Nach der Wende wurden viele Wissenschaftseinrichtungen in den neuen Bundesländern aufgelöst. Nur ein geringer Teil der Wissenschaftlerinnen konnte Forschungen auf ABM-Basis weiterführen. Durch die Entstehung von gemeinnützigen Vereinen, die viele Wissenschaftlerinnen gründeten, entstand ein enges Netzwerk von Frauen-Projekten. Durch die Umstrukturierung des Hochschulsystems Anfang der 90er Jahre wurde die Frauenforschung noch weiter dezimiert, das einzige noch weiter existierende Frauenforschungszentrum war das ZIF an der Humboldt-Universität. Zehn Jahre nach der Wende haben sich die universitären Strukturen, die wissenschaftspolitischen und personellen Rahmenbedingungen und die inhaltlichen Diskussionen in der Frauen- und Geschlechterforschung weitgehend den alten Bundesländern angeglichen. Im Bereich der geistes- und sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung wird ein thematisch und theoretisch breites Spektrum an Forschungsansätzen erkennbar, aber feministische Transformationsforschung, die geschlechtsspezifischen Dimensionen des gesellschaftlichen Umbruchprozesses und der DDR-Geschichte sind weitgehend marginalisiert. (ICF)
Schlagwörter:20. Jahrhundert; DDR; neue Bundesländer; Transformation; Frauenforschung; Geschlechterforschung; historische Entwicklung; Wissenschaftler; berufstätige Frau; Feminismus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Studien zwischen Innovation und Risiko : Entwicklungen von Frauenforschung/ gender studies an Hochschulen in Deutschland
Titelübersetzung:Feminist studies between innovation and risk : trends in women's studies/ gender studies at universities in Germany
Autor/in:
Friese, Marianne
Quelle: Frauen im Ostseeraum: gleicher Kulturraum - unterschiedliche Traditionen - gemeinsame Zukunft? ; internationale Tagung des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterstudien an der Universität Greifswald. Kerstin Knopf (Hrsg.), Dörte Putensen (Hrsg.), Monika Schneikart (Hrsg.). Herbolzheim: Centaurus-Verl.-Ges. (Frauen, Gesellschaft, Kritik), 2003, S. 3-17
Details
Inhalt: Im vorliegenden Aufsatz wird zunächst die historische Entwicklung des Themas Frauenforschung an deutschen Universitäten ab dem 19. Jahrhundert beschrieben. Seit Mitte der 70er Jahre etablierte sich das Frauenstudium an den deutschen Universitäten. Frauenforschung und Frauenförderung repräsentieren zwei Seiten eines emanzipatorischen Bildungsprozesses, die nicht ineinander aufgehen, sich aber wechselseitig bedingen und produktiv vernetzen. Der gegenseitige Prozess der Institutionalisierung hat den Begriff "gender" hervorgebracht, durch den der Begriff "Feminismus" als methodologisch überholt angesehen wurde. Die thematische Beschäftigung von männlichen Wissenschaftlern mit dem Geschlechterverhältnis kann dann sinnvoll sein, wenn dabei die kritische Reflexion von Macht, Herrschaft und sozialer Ungleichheit im Geschlechterkontext nicht aus dem Blick gerät. Interdisziplinarität ist ein originärer methodischer Grundsatz feministischer Wissenschaft. Der interdisziplinäre Zugriff bietet die Perspektive und die methodische Chance, die Arbeitsteilung zwischen Natur- und Technikwissenschaften einerseits sowie Geistes- und Sozialwissenschaften andererseits zu überwinden. Durch die interdisziplinären Vernetzungen feministischer Sichtweisen kann Forschung vertieft und verknüpft werden und im Hinblick auf die disziplinäre Integration können die Desiderate in den jeweiligen Forschungsfeldern aufgegriffen und durch die Verankerung von "Geschlecht" als grundlegender Kategorie erweitert werden. Neben der Lehre ist die nachhaltige Qualifizierung von Frauen für das Berufsfeld Wissenschaft von besonderer Relevanz. (ICF)
Schlagwörter:Frauenforschung; 20. Jahrhundert; 19. Jahrhundert; Studium; interdisziplinäre Forschung; Deutschland; Feminismus; Geschlechterforschung; historische Entwicklung; Emanzipation
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen, Arbeitsmarkt und Einwanderungsgesellschaft - (k)ein Thema für die Frauenforschung?
Titelübersetzung:Women, the labor market and immigration society - (not) a topic for women's studies?
Autor/in:
Gümen, Sedef
Quelle: Migration, Gender, Arbeitsmarkt: neue Beiträge zu Frauen und Globalisierung. Maria do Mar Castro Varela (Hrsg.), Dimitria Clayton (Hrsg.). Königstein: Helmer (Aktuelle Frauenforschung), 2003, S. 30-57
Details
Inhalt: Die klassische feministische Theoriebildung ist durch eine neue, erkenntnisleitende Wendung gekennzeichnet, die hauptsächlich darin besteht, das herkömmliche Konzept der Zweigeschlechtlichkeit zu problematisieren. Dies erlaubt es, die Differenzen zwischen Frauen und die Mehrdimensionalität sozialer Ungleichheit in ihrem gesellschaftlichen Zusammenhang zu analysieren. Der Beitrag befasst sich mit der Frage, inwieweit dieses Potential im Rahmen der Diskussion um die Arbeitsmarktsituation von Frauen in der Einwanderungsgesellschaft angewendet werden kann. Es wird aufgezeigt, dass der neue Diskurs einen erweiterten Blick auf die Konstituierung der geschlechtlichen Differenz und Hierarchie in einem komplexer erfassten Gesellschaftlichen bietet. Das Geschlecht bzw. das Geschlechterverhältnis wird in seiner Eingebundenheit im Sozialen verstanden, was weitgehende Implikationen für einen mehrdimensionalen Ansatz sozialer Ungleichheit hat. Mittels einer Kritik an der herkömmlichen Undurchsichtigkeit des Gesagten, soll das Nicht-Gesagte (die sozialpolitischen Differenzen zwischen Frauen und das Ineinandergreifen der Geschlechterhierarchie mit z.B. Ethnisierungsprozessen) als bislang marginalisierter Teil dieses Diskursfeldes erkenntlich gemacht werden. (ICH2)
Schlagwörter:Einwanderung; Einwanderungsland; Arbeitsmarkt; Frauenforschung; Feminismus; Diskurs; Migrant; Migration; soziale Ungleichheit; Konstruktion; Theoriebildung; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Medienforschung
Titelübersetzung:Feminist media research
Autor/in:
Dorer, Johanna; Klaus, Elisabeth
Quelle: Öffentliche Kommunikation: Handbuch Kommunikations- und Medienwissenschaft. Günter Bentele (Hrsg.), Hans-Bernd Brosius (Hrsg.), Otfried Jarren (Hrsg.). Wiesbaden: Westdt. Verl. (Studienbücher zur Kommunikations- und Medienwissenschaft), 2003, S. 550-564
Details
Inhalt: Feministische Medienforschung umfasst sowohl die kommunikationswissenschaftliche Frauen- als auch Geschlechterforschung und beinhaltet die kritische Analyse der Geschlechterverhältnisse in Bezug auf sämtliche Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft. Der Beginn der feministischen Medienforschung ist im Umfeld der "Neuen Frauenbewegung" angesiedelt, wo in den 1970er Jahren die ersten empirischen Studien zur Darstellung der Frau in den Medien und zur beruflichen Situation von Journalistinnen entstanden. Grundlegend für die feministische Medienforschung sind feministische Theorien, wie sie vor allem in den Sozial- und Geisteswissenschaften diskutiert werden. Den verschiedenen Ansätzen in der feministischen Medienforschung lassen sich drei Modelle mit unterschiedlichen Erkenntnisinteressen zuordnen. Es handelt sich dabei um strukturelle, diskursive/ konstruktivistische und dekonstruktivistische Modellvorstellungen: zum einen wird die Geschlechterdifferenz bezüglich der Medienproduktion und Medienkonsumtion als das Ergebnis der Medienprozesse untersucht; zum anderen wird versucht, den Prozess des "doing gender" selbst empirisch zu fassen, indem die diskursiven Konstruktionen der Geschlechterdefinition, Geschlechterpositionierung und Geschlechteridentitäten in ihrer Vielfältigkeit untersucht werden und drittens wird vor allem in Bezug auf die neuen Medientechnologien die Kategorie Geschlecht selbst dekonstruiert. In dem Beitrag wird auf Mesotheorien aus den Sozialisationstheorien und psychologischen Modellen zurückgegriffen. Makrotheorien spielen in Bezug auf feministisch aber auch auf sprachtheoretische und linguistische Ansätze eine Rolle. (RG)
Schlagwörter:Kommunikation; Kommunikationsforschung; Forschungsgegenstand; Frauenforschung; Feminismus; Geschlechterforschung; Geschlechtsrolle; Massenmedien; Inhalt; Gestaltung; Frauenbild; Frauenerwerbstätigkeit; Journalismus; Produktion; Rezipientenforschung; neue Medien; Medientechnik; Filmforschung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Einschreibungen von Geschlecht : lassen sich Informationstechnologien feministisch gestalten?
Titelübersetzung:Registrations of gender : can information technologies be organized along feminist lines?
Autor/in:
Bath, Corinna
Quelle: Turbulente Körper, soziale Maschinen: feministische Studien zur Technowissenschaftskultur. Jutta Weber (Hrsg.), Corinna Bath (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung), 2003, S. 75-95
Details
Inhalt: "Geschlechtsstereotypen bei anthropomorphen Software-Agenten im Netz nutzt wiederum Corinna Bath, um systematisch nach Einschreibungen von Geschlecht zu fragen. Sie arbeitet vier Ebenen der Vergeschlechtlichung anhand unterschiedlicher feministischer Studien der Technikforschung heraus: Unsichtbarkeit geschlechtsspezifischer Arbeit, Einschreibung der Abwesenheit von Geschlechterverhältnissen, Vergegenständlichung maskulinistischer Imaginationen und Rückgriffe auf geschlechtscodierte, anthropologische Grundannahmen. Sie macht den politischen Charakter der Technologiegestaltung über ihre Ein- und Ausschlüsse deutlich. Gleichzeitig fragt sie nach Möglichkeiten feministischer Intervention in den Prozessen der Softwareentwicklung und informatischen Forschung." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Technikgenese; Informationstechnologie; Feminismus; Stereotyp; Software; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Dialogic feminism : "other women's" contributions to the social transformation of gender relations
Titelübersetzung:Dialogischer Feminismus : die Beiträge "anderer Frauen" zur sozialen Transformation der Geschlechterverhältnisse
Autor/in:
Puigvert, Lídia
Quelle: Women & social transformation. Elisabeth Beck-Gernsheim (Hrsg.), Judith Butler (Hrsg.), Lídia Puigvert (Hrsg.), Jacqueline Vaida (Übersetzer). New York: P. Lang (Counterpoints : studies in the postmodern theory of education), 2003, S. 29-60
Details
Inhalt: Der Beitrag berichtet über die feministische Zusammenarbeit von Akademikerinnen und nicht-akademischen Frauengruppen am Beispiel einer ländlichen Arbeitsgruppe am Erwachsenenbildungszentrum in El Bierzo, Spanien. Ziel ist es, an diesem Fallbeispiel die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit diesen ländlichen Frauen in ihrem alltäglichen Überlebenskampf um egalitäre Perspektiven für die soziale Transformation der Geschlechterverhältnisse aufzuzeigen und deren Relevanz für die Frauenbewegung und feministische Theoriebildung in der vorliegenden Analyse herauszuarbeiten. Nach einer Diskussion der Entwicklung des Feminismus im Prozess der Modernisierung wird die Arbeit verschiedener akademischer und nicht-akademischer Frauengruppen und Netzwerke vorgestellt und deren Einflüsse auf den theoretischen Diskurs im intellektuellen Feminismus analysiert. Gefordert wird ein egalitärer Dialog, in dem die Stimmen und Kämpfe der Frauen, denen die Möglichkeit der Artikulation fehlt, mit einbezogen werden. (ICH)
Schlagwörter:Frauenbewegung; Frauenorganisation; Geschlechterverhältnis; Feminismus; Theorie; Akademikerin; Diskurs; ländlicher Raum; Spanien; Dialog; Bildungsniveau
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag