Die transnationale Organisation von Arbeit durch Geschlecht und Migration im Zuge der EU-Erweiterungen
Titelübersetzung:Transnational organization of work through gender and migration during expansions of the EU
Autor/in:
Jungwirth, Ingrid
Quelle: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 2096-2109
Details
Inhalt: "Mit der EU-Erweiterung entstehen u.a. durch Migration neue soziale Zusammenhänge, die im Anschluss an Bourdieu sowie Pries (2001) und Faist (1998) als transnationale soziale Räume analysiert werden können. Voraussetzung des darzustellenden Forschungsvorhabens ist die Annahme eines spezifischen transnationalen sozialen Raums, der zwischen Ländern als EU-Beitrittskandidaten und EU-Staaten geschaffen wird - bzw. einem spezifischen sozialen Raum, der durch die Übergangsbestimmungen für neu aufgenommene Staaten strukturiert ist. Während dieser soziale Raum einerseits durch rechtliche Bestimmungen und Verordnungen definiert ist, wird er gleichzeitig durch Wanderungsbewegungen hergestellt. Dabei richtet sich das Interesse der Verfasserin besonders auf die Transnationalisierung gesellschaftlicher Arbeitsteilung unter den Bedingungen der EU-Erweiterungen sowie der Tertiarisierung der Arbeitsmärkte. Wie erfolgt in diesem neu geschaffenen, bzw. neu zu schaffenden, sozialen Zusammenhang die transnationale Organisation von Arbeit? Diese Frage soll am Beispiel von erwerbsmäßiger Haushaltsarbeit und Arbeit im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien, als zwei in mehrerlei Hinsicht konträren Bereichen des Dienstleistungssektors vergleichend untersucht werden. Gemeinsam ist diesen Bereichen, dass sie auf einem geschlechtlich segregierten Arbeitsmarkt verortet sind und dass sie in westlichen (Post-)Industrienationen durch Migration zur Verfügung gestellt werden. Zudem ermöglichen beide Bereiche derzeit die Umsetzung von Migrationsbestrebungen u.a. aus osteuropäischen Staaten, dadurch dass diese Arbeit in den EU-Staaten nachgefragt ist. Konträr sind diese Bereiche erstens, insofern sie auf einem geschlechtlich segregierten Arbeitsmarkt gegensätzlich situiert sind, und gleichzeitig zu dessen Reproduktion beitragen. Während Erwerbsarbeit im Haushalt überwiegend von Frauen geleistet wird, ist der Bereich der IuK-Technologien männlich dominiert. Zweitens sind diese Bereiche konträr, insofern die Arbeit im Bereich der IuK-Technologien hochqualifiziert und spezialisiert ist, während für die Arbeiten im Haushalt, zu denen neben den Arbeiten der Haushaltsführung auch Pflegearbeiten gezählt werden, in der Regel keine zertifizierte Qualifikation vorausgesetzt wird. Drittens handelt es sich hinsichtlich des Dienstleistungssektors in dem Fall der Haushaltsarbeiten um kosumorientierte Dienstleistungen und in dem Fall der IT-Arbeiten, zumindest teilweise, um produktionsbezogene Dienstleistungen, die mit einer höheren Arbeitsproduktivität und Lohnentwicklung einhergehen (vgl. Scharpf 1986). Gestützt auf diese Vorüberlegungen soll in dem zu skizzierenden Forschungsvorhaben untersucht werden, auf welche Weise ein geschlechtlich segregierter Arbeitsmarkt im transnationalen Maßstab der EU reproduziert wird. Wenn es sich dabei um einen Arbeitsmarkt handelt, der nicht lediglich als Addition nationaler Arbeitsmärkte vorgestellt werden kann: Welches sind die Bedingungen, unter denen der geschlechtlich segregierte Arbeitsmarkt von einer nationalen Ebene in eine transnationale Ebene transformiert wird? Angesichts dessen, dass gerade Haushaltsarbeiten in westlichen EU-Staaten zu einem nicht unerheblichen Anteil von Migrantinnen verrichtet werden: Auf welche Weise wird unter den Bedingungen postfordistischer Produktionsweisen soziale Ungleichheit durch die gesellschaftliche Arbeitsteilung auch aufgrund von ethnischen Zugehörigkeiten, respektive ethnischen Zuschreibungen und Rassenkonstruktionen strukturiert? Vor dem Hintergrund der EU-Erweiterung soll der dadurch entstehende soziale Raum zwischen Rumänien als einem der EU-Beitrittskandidatenstaaten und der BRD als EU-Staat untersucht werden. Die Bereiche der IT-Arbeit und der Haushaltsarbeit können als Felder definiert werden, auf denen sich soziale Akteurinnen und Akteure aufgrund einer spezifischen Kapitalzusammensetzung verorten und um eine beherrschende Position konkurrieren. Unter den Bedingungen der Tertiarisierung, die u.a. Pongratz/ Voss auch als zunehmende Ökonomisierung der Arbeitskraft beschreiben, wandeln sich gesellschaftliche Antagonismen in einen 'strukturellen Widerspruch zwischen Unternehmer unterschiedlichster Art' (Pongratz 2002). Inwiefern durch Migration und geschlechtliche Sozialisation 'Kapital' gebildet wird, das in diesen sozialen Kämpfen auf den genannten Feldern eingesetzt wird, wäre eine Frage, die es dabei zu untersuchen gilt. Inwiefern es sich dabei um Fähigkeiten, Bildungstitel etc. handelt, d.h. Kapital im 'positiven' Sinn, oder auch um 'negatives symbolisches Kapital' (Weiß 2001), das in der rassistischen und sexistischen Diskriminierung zum Tragen kommt, wäre eine weitere Frage. Bourdieus Theorie des sozialen Raums kann für diese Untersuchung die analytischen Instrumente liefern, um strukturelle Bedingungen in Zusammenhang mit dem Handeln sozialer AkteurInnen zu untersuchen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:EU; EU-Erweiterung; Migration; Migrationsforschung; Arbeitsmigration; Arbeitsteilung; Bourdieu, Pierre; Arbeitsmarkt; tertiärer Sektor; hoch Qualifizierter; Pflege; Informationstechnologie; Kommunikationstechnologie; Mann; Privathaushalt; Dienstleistung; Dienstleistungsunternehmen; soziale Ungleichheit; Osteuropa; Erwerbsarbeit; Europa; Transnationalisierung; Tertiarisierung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Findigkeit in unsicheren Zeiten: Einleitung und Anliegen des Buches
Titelübersetzung:Resourcefulness in uncertain times: introduction and subject of the book
Autor/in:
Solga, Heike; Huschka, Denis; Eilsberger, Patricia; Wagner, Gert G.
Quelle: Findigkeit in unsicheren Zeiten: Ergebnisse des Expertisenwettbewerbs "Arts and Figures - GeisteswissenschaftlerInnen im Beruf". Bd. 1. Heike Solga (Hrsg.), Denis Huschka (Hrsg.), Patricia Eilsberger (Hrsg.), Gert G. Wagner (Hrsg.). Opladen: Budrich UniPress, 2008, S. 9-13
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Inhalt: Der vorliegende Beitrag führt in die Thematik des Bandes ein. Dieser beschäftigt sich mit der Situation von Geisteswissenschaftlern und Geisteswissenschaftlerinnen auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere mit möglichen Benachteiligungen dieser Berufsgruppe im Vergleich zu anderen Akademikern. Der Band will auf empirischer Grundlage aktuelle Möglichkeiten und zukünftige Chancen der Berufsgruppe der Geisteswissenschaftler erarbeiten. Im einzelnen werden folgende Themenfelder diskutiert: (1) berufliche Chancen und Alternativen für GeisteswissenschaftlerInnen; (2) Berufserfolg von GeisteswissenschaftlerInnen in Deutschland zwischen 1985 und 2004; (3) Determinanten des Arbeitsmarkterfolgs von GeisteswissenschaftlerInnen; (4) Entwicklung eines Berufsbildes 'Freie Forscher/in' an der Schnittstelle zwischen Universität und Wissensgesellschaft; (5) Hochschule und wissenschaftliches Volontariat am Museum im Wandel der Europäischen Hochschulreform; (6) soziale Ungleichheit von Geisteswissenschaftlern im Beruf; (7) Geisteswissenschaftler in den USA - Promotion und Karrierewege im Spiegel der Bildungsforschung. Der vorliegende Beitrag stellt in Kurzform die Befunde der empirischen Untersuchungen vor. (ICC2)
Schlagwörter:20. Jahrhundert; 21. Jahrhundert; USA; Berufsbild; Berufserfolg; Arbeitsmarkt; Akademiker; Akademikerin; geisteswissenschaftlicher Beruf; Geisteswissenschaft; Berufsaussicht; Weiterbildung; Wissensgesellschaft; Hochschulbildung; Volontär; Museum; soziale Ungleichheit; Promotion; Nordamerika
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die transnationale Organisation von Arbeit durch Geschlecht und Migration im Zuge der EU-Erweiterungen
Titelübersetzung:Transnational organization of work through gender and migration during expansions of the EU
Autor/in:
Jungwirth, Ingrid
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 2096-2109
Details
Inhalt: "Mit der EU-Erweiterung entstehen u.a. durch Migration neue soziale Zusammenhänge, die im Anschluss an Bourdieu sowie Pries (2001) und Faist (1998) als transnationale soziale Räume analysiert werden können. Voraussetzung des darzustellenden Forschungsvorhabens ist die Annahme eines spezifischen transnationalen sozialen Raums, der zwischen Ländern als EU-Beitrittskandidaten und EU-Staaten geschaffen wird - bzw. einem spezifischen sozialen Raum, der durch die Übergangsbestimmungen für neu aufgenommene Staaten strukturiert ist. Während dieser soziale Raum einerseits durch rechtliche Bestimmungen und Verordnungen definiert ist, wird er gleichzeitig durch Wanderungsbewegungen hergestellt. Dabei richtet sich das Interesse der Verfasserin besonders auf die Transnationalisierung gesellschaftlicher Arbeitsteilung unter den Bedingungen der EU-Erweiterungen sowie der Tertiarisierung der Arbeitsmärkte. Wie erfolgt in diesem neu geschaffenen, bzw. neu zu schaffenden, sozialen Zusammenhang die transnationale Organisation von Arbeit? Diese Frage soll am Beispiel von erwerbsmäßiger Haushaltsarbeit und Arbeit im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien, als zwei in mehrerlei Hinsicht konträren Bereichen des Dienstleistungssektors vergleichend untersucht werden. Gemeinsam ist diesen Bereichen, dass sie auf einem geschlechtlich segregierten Arbeitsmarkt verortet sind und dass sie in westlichen (Post-)Industrienationen durch Migration zur Verfügung gestellt werden. Zudem ermöglichen beide Bereiche derzeit die Umsetzung von Migrationsbestrebungen u.a. aus osteuropäischen Staaten, dadurch dass diese Arbeit in den EU-Staaten nachgefragt ist. Konträr sind diese Bereiche erstens, insofern sie auf einem geschlechtlich segregierten Arbeitsmarkt gegensätzlich situiert sind, und gleichzeitig zu dessen Reproduktion beitragen. Während Erwerbsarbeit im Haushalt überwiegend von Frauen geleistet wird, ist der Bereich der IuK-Technologien männlich dominiert. Zweitens sind diese Bereiche konträr, insofern die Arbeit im Bereich der IuK-Technologien hochqualifiziert und spezialisiert ist, während für die Arbeiten im Haushalt, zu denen neben den Arbeiten der Haushaltsführung auch Pflegearbeiten gezählt werden, in der Regel keine zertifizierte Qualifikation vorausgesetzt wird. Drittens handelt es sich hinsichtlich des Dienstleistungssektors in dem Fall der Haushaltsarbeiten um kosumorientierte Dienstleistungen und in dem Fall der IT-Arbeiten, zumindest teilweise, um produktionsbezogene Dienstleistungen, die mit einer höheren Arbeitsproduktivität und Lohnentwicklung einhergehen (vgl. Scharpf 1986). Gestützt auf diese Vorüberlegungen soll in dem zu skizzierenden Forschungsvorhaben untersucht werden, auf welche Weise ein geschlechtlich segregierter Arbeitsmarkt im transnationalen Maßstab der EU reproduziert wird. Wenn es sich dabei um einen Arbeitsmarkt handelt, der nicht lediglich als Addition nationaler Arbeitsmärkte vorgestellt werden kann: Welches sind die Bedingungen, unter denen der geschlechtlich segregierte Arbeitsmarkt von einer nationalen Ebene in eine transnationale Ebene transformiert wird? Angesichts dessen, dass gerade Haushaltsarbeiten in westlichen EU-Staaten zu einem nicht unerheblichen Anteil von Migrantinnen verrichtet werden: Auf welche Weise wird unter den Bedingungen postfordistischer Produktionsweisen soziale Ungleichheit durch die gesellschaftliche Arbeitsteilung auch aufgrund von ethnischen Zugehörigkeiten, respektive ethnischen Zuschreibungen und Rassenkonstruktionen strukturiert? Vor dem Hintergrund der EU-Erweiterung soll der dadurch entstehende soziale Raum zwischen Rumänien als einem der EU-Beitrittskandidatenstaaten und der BRD als EU-Staat untersucht werden. Die Bereiche der IT-Arbeit und der Haushaltsarbeit können als Felder definiert werden, auf denen sich soziale Akteurinnen und Akteure aufgrund einer spezifischen Kapitalzusammensetzung verorten und um eine beherrschende Position konkurrieren. Unter den Bedingungen der Tertiarisierung, die u.a. Pongratz/ Voss auch als zunehmende Ökonomisierung der Arbeitskraft beschreiben, wandeln sich gesellschaftliche Antagonismen in einen 'strukturellen Widerspruch zwischen Unternehmer unterschiedlichster Art' (Pongratz 2002). Inwiefern durch Migration und geschlechtliche Sozialisation 'Kapital' gebildet wird, das in diesen sozialen Kämpfen auf den genannten Feldern eingesetzt wird, wäre eine Frage, die es dabei zu untersuchen gilt. Inwiefern es sich dabei um Fähigkeiten, Bildungstitel etc. handelt, d.h. Kapital im 'positiven' Sinn, oder auch um 'negatives symbolisches Kapital' (Weiß 2001), das in der rassistischen und sexistischen Diskriminierung zum Tragen kommt, wäre eine weitere Frage. Bourdieus Theorie des sozialen Raums kann für diese Untersuchung die analytischen Instrumente liefern, um strukturelle Bedingungen in Zusammenhang mit dem Handeln sozialer AkteurInnen zu untersuchen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:labor migration; EU; Kommunikationstechnologie; private household; Arbeitsteilung; EU-Erweiterung; Migration; Eastern Europe; service; Pflege; service enterprise; Arbeitsmigration; Europa; gainful work; tertiary sector; social inequality; man; Dienstleistungsunternehmen; EU; labor market; Arbeitsmarkt; Bourdieu, P.; caregiving; Erwerbsarbeit; hoch Qualifizierter; information technology; Europe; division of labor; EU expansion; woman; Mann; tertiärer Sektor; communication technology; Informationstechnologie; Migrationsforschung; migration; highly qualified worker; Bourdieu, P.; Dienstleistung; soziale Ungleichheit; migration research; Osteuropa; Privathaushalt
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Europapolitik, Migration
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kulturelle Vielfalt und soziale Ungleichheiten : Bildungs- und Berufsbiographien von Akademikerinnen mit Migrationshintergrund
Titelübersetzung:Cultural diversity and social inequalities : educational and occupational biographies of female academics with a migration background
Autor/in:
Schittenhelm, Karin
Quelle: Europa und seine Fremden: die Gestaltung kultureller Vielfalt als Herausforderung. Reinhard Johler (Hrsg.), Ansgar Thiel (Hrsg.), Josef Schmid (Hrsg.), Rainer Treptow (Hrsg.), Klaus Seiberth (Mitarb.). Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 91-107
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Inhalt: Der Beitrag zu dem Verhältnis von einem durch Migrationsprozesse bewegten Europa und 'seinen Fremden' sowie der damit einher gehenden Gestaltung kultureller Vielfalt präsentiert Untersuchungsergebnisse über Bildungs- und Berufsbiographien von Akademikerinnen mit Migrationshintergrund. Die Autorin fragt nicht nur nach den kulturellen Formen und dem kulturellen Kapital von Zugewanderten, sondern vor allem auch danach, welche Sanktionen diese im Zuwanderungsland erfahren und insbesondere welche Folgen für ihre soziale Stellung damit verbunden sind. Der Diskussion der empirischen Befunde zum Thema 'Kulturelles Kapital in der Migration' gehen theoretische Anmerkungen voraus. Sie betreffen im ersten Schritt Debatten zu einem sozialwissenschaftlichen Kulturbegriff sowie im zweiten Schritt Konzepte zur Analyse einer Verwertung kulturellen Kapitals in der Migration. Der dritte Schritt beruht anschließend auf komparativen Fallanalyse zu Bildungs- und Berufsbiographien (Schulbesuch und der Übergang zum Abitur, Studienphase, Übergang in den Arbeitsmarkt) von Akademikerinnen in Deutschland und berücksichtigt dabei insbesondere Statuspassagen, in denen die Ausrichtung und Positionierung innerhalb einer Biographie neu verhandelt wird. (ICG)
Schlagwörter:Akademikerin; kulturelle Vielfalt; soziale Ungleichheit; multikulturelle Gesellschaft; Migrant; Migration; Bildungsverlauf; Bildung; Bildungsbeteiligung; Bildungschance; Beruf; berufliche Integration; Berufseinmündung; Schulbesuch; Studium; Arbeitsmarkt; Abitur; Kultur; kulturelles Kapital
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Soziale Mobilität durch Bildung? : Bildungsbeteiligung von MigrantInnen
Titelübersetzung:Social mobility through education? : migrants' participation in education
Autor/in:
Weiss, Hilde; Unterwurzacher, Anne
Quelle: 2. Österreichischer Migrations- und Integrationsbericht: 2001-2006 ; rechtliche Rahmenbedingungen, demographische Entwicklungen, sozioökonomische Strukturen. Heinz Faßmann (Hrsg.). Klagenfurt: Drava-Verl.- u. Druckges., 2007, S. 227-241
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Inhalt: Die Studie analysiert die rezenten Entwicklungen der Bildungspartizipation von Migrantenkindern in Österreich für den Zeitraum 1991 bis 2006. Ergänzend zur Beschreibung der Bildungsentwicklung in den letzten Jahren anhand amtlicher Statistiken werden Spezialstudien herangezogen, um spezifische Themen diskutieren zu können: etwa die Frage, ob sich die im Vergleich zu einheimischen SchülerInnen geringeren Bildungserfolge der 'zweiten Generation' durch ihre ethnische Subkultur oder aber durch die soziale Schichtzugehörigkeit erklären, oder die Frage, in welchem Ausmaß es überhaupt zu Bildungs- und Berufsaufstiegen in der zweiten Generationen gekommen ist und ob die formale Bildung eine Gleichheit auf dem Arbeitsmarkt herstellt. Die Ausführungen gliedern sich in folgende Punkte: (1) Bildungspartizipation ausländischer SchülerInnen bzw. Jugendlicher mit Migrationshintergrund an Österreichs Schulen, (2) Hintergründe der Bildungspartizipation von Migrantenjugendlichen (schulische Kontextfaktoren, soziale Schicht, ethnische Herkunft, Laufbahnentscheidungen an der ersten und zweiten Schwelle) sowie (3) Bildungs- und Berufsmobilität im Generationenvergleich mit der Frage nach Statusvererbung oder Aufstieg. Die Daten lassen erkennen, dass sich die Bildungspartizipation von MigrantInnen in den letzten Jahren deutlich erhöht hat, dass aber auch in der zweiten Generation (obwohl sie das österreichische Bildungssystem von Beginn an durchlaufen hat) keine Angleichung an die Bildungs- und Qualifikationsstrukturen der einheimischen Bevölkerung zustande gekommen ist. (ICG2)
Schlagwörter:Österreich; Migrant; soziale Mobilität; soziale Herkunft; soziale Schicht; soziale Ungleichheit; Bildungsbeteiligung; Bildungsniveau; Bildungsmobilität; Bildungsangebot; Schulbildung; Schulerfolg; Schüler; ethnische Herkunft; berufliche Integration; Berufsfindung; Arbeitsmarkt; Chancengleichheit; Berufsmobilität; Jugendlicher
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen - Männer
Titelübersetzung:Women - men
Autor/in:
Wimbauer, Christine
Quelle: Deutschland - eine gespaltene Gesellschaft. Stephan Lessenich (Hrsg.), Frank Nullmeier (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 136-157
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Inhalt: Die Ungleichheit von Männern und Frauen in der Bundesrepublik Deutschland wird anhand verschiedener Dimensionen beschrieben, wobei sich der Blick nicht nur auf Benachteiligungen von Frauen, sondern auch von Männern richtet. Als Datengrundlage dienen der WSI-FrauenDatenReport 2005 (Bothfeld u.a. 2005) sowie der Gender Datenreport 2005 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Angesprochen werden die Bereiche Bildung, Erwerbs- und Einkommenssituation, soziale Sicherung sowie Lebensformen, familiäre Situation und häusliche Arbeitsteilung. Es wird deutlich, dass die Angleichung der Lebensbedingungen von Männern und Frauen in verschiedenen Bereichen unterschiedlich stark ausgeprägt ist und dass sich die Situation von Frauen und Männern auch innerhalb der beiden Gruppen unterscheidet. (GB)
Schlagwörter:Sozialstruktur; Bildungsabschluss; Erwerbstätigkeit; Einkommensverteilung; Frauenerwerbstätigkeit; Frauenförderung; Männerberuf; Arbeitsmarkt; soziale Sicherung; Arbeitsteilung; Hausarbeit; Familiensituation; Kinderzahl; soziale Ungleichheit; Benachteiligung; Mann; Lebensbedingungen
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtersegregation und Rational Choice
Titelübersetzung:Gender segregation and rational choice
Autor/in:
Hinz, Thomas
Quelle: Rational-Choice-Theorie in den Sozialwissenschaften: Anwendungen und Probleme. Andreas Diekmann (Hrsg.), Thomas Voss (Hrsg.). München: Oldenbourg (scientia nova : eine Bibliothek des modernen wissenschaftlichen Denkens), 2004, S. 231-246
Details
Inhalt: Segregation nach Sprache, ethnischer Zugehörigkeit, Religion und Geschlecht ist ein in vielen gesellschaftlichen Bereichen beobachtetes Phänomen - etwa in Nachbarschaften, Vereinen, Schulen, in Berufen und Positionen unterschiedlicher Hierarchie. Auch die anhaltende Trennung der beruflichen Welten von Männern und Frauen ist besonders irritierend, weil in modernen Gesellschaften Normen der Gleichstellung und Gleichbehandlung fest verankert sind und in der Rechtsprechung zunehmende Beachtung finden. Der vorliegende Beitrag geht der folgenden Frage nach: Wie kann man mit Bezug auf interessengeleitete Akteure und "rationale Egoisten" die Segregation im Arbeitsmarkt erklären? Zur Beantwortung dieser Frage werden einige Argumentationsmodelle erläutert, die dem Muster von Rational-Choice-Erklärungen folgen und davon ausgehen, dass die berufliche Segregation von Frauen und Männern das aggregierte Ergebnis von unzähligen individuellen Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen darstellt. Prinzipiell sind bei der Betrachtung des Arbeitsmarktes die Angebots- und Nachfrageseite zu unterscheiden. So werden zunächst im Überblick Entscheidungsmodelle auf der Seite der Anbieter von Arbeitskraft vorgestellt, im Anschluss geht es um die Arbeitgeber und ihren Einfluss auf die Entstehung und Reproduktion der Geschlechtersegregation. Zudem stellt der Beitrag Ergebnisse eines empirischen Projekts vor, das die Geschlechtersegregation in Organisationen thematisiert. Getestet werden einfache Hypothesen über die Ausprägung von Segregation in Organisationen. Die theoretische Diskussion und die empirische Analyse zeigen insgesamt, dass der Blick auf die sozialen Systeme der Arbeitsorganisationen besonders wichtig ist, um die andauernde Geschlechtersegregation zu erklären. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; Arbeitsteilung; soziale Ungleichheit; Arbeitsmarkt; Segregation; Rational-Choice-Theorie; Organisation; betreutes Wohnen; Arbeitsplatz; Mann; Erklärung; Berufsdifferenzierung; Berufsstruktur; Gesellschaft
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen, Arbeitsmarkt und Einwanderungsgesellschaft - (k)ein Thema für die Frauenforschung?
Titelübersetzung:Women, the labor market and immigration society - (not) a topic for women's studies?
Autor/in:
Gümen, Sedef
Quelle: Migration, Gender, Arbeitsmarkt: neue Beiträge zu Frauen und Globalisierung. Maria do Mar Castro Varela (Hrsg.), Dimitria Clayton (Hrsg.). Königstein: Helmer (Aktuelle Frauenforschung), 2003, S. 30-57
Details
Inhalt: Die klassische feministische Theoriebildung ist durch eine neue, erkenntnisleitende Wendung gekennzeichnet, die hauptsächlich darin besteht, das herkömmliche Konzept der Zweigeschlechtlichkeit zu problematisieren. Dies erlaubt es, die Differenzen zwischen Frauen und die Mehrdimensionalität sozialer Ungleichheit in ihrem gesellschaftlichen Zusammenhang zu analysieren. Der Beitrag befasst sich mit der Frage, inwieweit dieses Potential im Rahmen der Diskussion um die Arbeitsmarktsituation von Frauen in der Einwanderungsgesellschaft angewendet werden kann. Es wird aufgezeigt, dass der neue Diskurs einen erweiterten Blick auf die Konstituierung der geschlechtlichen Differenz und Hierarchie in einem komplexer erfassten Gesellschaftlichen bietet. Das Geschlecht bzw. das Geschlechterverhältnis wird in seiner Eingebundenheit im Sozialen verstanden, was weitgehende Implikationen für einen mehrdimensionalen Ansatz sozialer Ungleichheit hat. Mittels einer Kritik an der herkömmlichen Undurchsichtigkeit des Gesagten, soll das Nicht-Gesagte (die sozialpolitischen Differenzen zwischen Frauen und das Ineinandergreifen der Geschlechterhierarchie mit z.B. Ethnisierungsprozessen) als bislang marginalisierter Teil dieses Diskursfeldes erkenntlich gemacht werden. (ICH2)
Schlagwörter:Einwanderung; Einwanderungsland; Arbeitsmarkt; Frauenforschung; Feminismus; Diskurs; Migrant; Migration; soziale Ungleichheit; Konstruktion; Theoriebildung; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Lebenslänglich! - Chancengleichheit als ideales Ziel feministischer wissenschaftlicher Weiterbildung : eine Polemik ohne happy end
Titelübersetzung:Lifelong! - equal opportunity as an ideal goal in feminist further academic education : a polemic without a happy end
Autor/in:
Bruchhagen, Verena
Quelle: Chancengleichheit im Bildungswesen. Marita Kampshoff (Hrsg.), Beatrix Lumer (Hrsg.), Elke Nyssen (Adressat). Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 91-107
Details
Inhalt: Ein spezielles Gebiet der Weiterbildung - feministische wissenschaftliche Weiterbildung - wird unter dem Aspekt der Chancengleichheit beleuchtet. Am Beispiel des historischen Wandels der Frauenstudien wird auch das gewandelte feministische Verständnis von Chancengleichheit aufgezeigt. Im Zentrum der Analysen steht dabei immer auch die Frage, ob Chancengleichheit mit Hilfe von Weiterbildung überhaupt einlösbar ist. Wissenschaftliche Weiterbildung kann nur sehr begrenzt die Strukturen von Arbeitsmarkt und Beschäftigungssystem mit ihren Ungleichheit reproduzierenden Wirkungen für Frauen korrigieren. Das Wahrnehmen der strukturellen Spannungen gelingt nur, wenn dem Ideal der Chancengleichheit die Wirklichkeit der Geschlechterverhältnisse als Korrektiv zur Seite gestellt wird: dies geschieht nicht zuletzt durch lebenslängliche Bemühungen. (ICH)
Schlagwörter:Feminismus; Weiterbildung; berufliche Weiterbildung; Chancengleichheit; soziale Ungleichheit; Arbeitsmarkt; Theorie-Praxis
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Qualifikationen und Geschlechterordnung
Titelübersetzung:Qualifications and the gender system
Autor/in:
Daune-Richard, Anne-Marie
Quelle: Frauenarbeit - Männerarbeit: neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Beate Krais (Hrsg.), Margaret Maruani (Hrsg.), Hella Beister (Übersetzer), Joachim Wilke (Übersetzer). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 71-87
Details
Inhalt: Die Autorin beschäftigt sich mit dem Wandel des weiblichen Bildungs- und Erwerbsverhaltens und mit der geschlechtsspezifischen Segmentierung des Arbeitsmarktes. Sie geht zunächst kurz auf die Kontinuitäten und Veränderungen der Stellung von Frauen in der Arbeitswelt unter dem Gesichtspunkt von Ausbildung und Berufserfahrung ein, um im Anschluss daran den Einfluss von sozialen Repräsentationen auf die vergeschlechtlichten Prozesse der Qualifikation von Arbeit zu untersuchen. Bei der Frage, inwieweit die sozialen Repräsentationen von männlich und weiblich den Qualifikationsprozess bestimmen, geht sie von einem "relativistischen" bzw. "konfliktuellen" Ansatz aus, demzufolge Qualifikation in einem gesellschaftlichen Prozess der Kategorisierung ausgehandelt wird - d.h. es werden Urteile darüber gefällt, "was qualifizierbar ist und wie die Ordnung dieser Kategorien auszusehen hat". Die gegenwärtige, wenn auch begrenzte Diversifizierung der von Frauen eingeschlagenen Ausbildungswege hat sich nach Meinung der Autorin nicht im gleichen Maße auf die Diversifizierung und Qualifikation der Arbeitsplätze ausgewirkt. Der Widerstand gegen eine Veränderung kann insbesondere auf drei Faktoren zurückgeführt werden: Technik sowie das Verhältnis von beruflicher Mobilität, Autorität und Macht sind immer noch männlich geprägt und die bereits stark feminisierten Dienstleistungen absorbieren den größten Teil der neuen Frauenarbeitsplätze. (ICI2)
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; soziale Ungleichheit; Frauenerwerbstätigkeit; Qualifikation; Geschlechterverhältnis; Berufswahl; Ausbildung; Bildungsabschluss; Berufsmobilität; tertiärer Sektor
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag