Strategien der Gleichstellungspolitik - zur Debatte um Gender Mainstreaming
Titelübersetzung:Strategies in equal opportunity policy - the debate concerning gender mainstreaming
Autor/in:
Baer, Susanne; Kletzing, Uta
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22 (2004) H. 4, S. 3-20
Inhalt: Auf dem Hintergrund gleichstellungspolitischer Entwicklungen in Politik und Gesellschaft sowie Entwicklungen der Frauen- und Geschlechterforschung stellt der Beitrag Wissenschaftlerinnen vor, die auf der Basis feministischer Theorieentwicklung bei der praktischen Umsetzung von Gender Mainstreaming (GM) beratend unterstützen. Folgende Fragen werden analysiert: Was bedeutet GM als Ausrichtung des Verwaltungshandelns? Ist GM ein Erfolg versprechender Weg der Gleichstellungspolitik? Welche Rolle spielt die Theorie im Hinblick auf die Praxis zur Förderung von Gleichstellung von Frauen und Männern? Neben der Charakterisierung von GM diskutiert der Beitrag sowohl die Vorbehalte gegenüber GM als auch die Perspektive der Gleichstellungspolitik sowie das Verhältnis von Theorie und Praxis. Dabei wird betont, dass Theorie nie den politischen Diskurs ersetzen kann. GM ist zwar eine Strategie zur durchgängigen Förderung von Gleichstellung, kann jedoch nicht unbedingt als Erfolgsgarantie angesehen werden, da sie keine Machtverhältnisse verändert. Entscheidend ist die tatsächliche Durchsetzung von Gleichstellung. Sinnvoll wäre daher für die Zukunft eine größere Durchdringung von Forschungs- und Praxisfragen. (ICH)
Akteurinnen auf dem Gleichstellungsparkett: Entwicklungen, Themen, Strukturen
Titelübersetzung:Female actors on the affirmative action floor: trends, themes, structures
Autor/in:
Michel, Claudia; Imboden, Natalie
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, (2004) Frauen- und Geschlechterforschung 2004/1, S 11-18
Inhalt: 'Seit der Einsetzung der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen durch den Bundesrat im Jahr 1976 hat sich die Gleichstellungslandschaft in der Schweiz grundlegend verändert. Während vorher die traditionellen Frauenorganisationen das Bild prägten, sind mit der neuen Frauenbewegung ab Ende der 60er Jahre eine Vielzahl von neuen Akteurinnen entstanden, welche sich für die Anliegen von Frauen und für die Gleichstellung von Frauen und Männern einsetzen. Hinzu kommt eine Institutionalisierung der Frauen- und Gleichstellungspolitik innerhalb von Verwaltungen, die 1979 mit dem Gleichstellungsbüro des neuen Kantons Jura den Auftakt machte. Auch innerhalb von Parteien, Gewerkschaften und Berufsverbänden haben sich Frauenstrukturen gebildet. Die Frauen- und Gleichstellungspolitik hat sich diversifiziert und differenziert. Welche Entwicklungen haben sich insbesondere in den letzten 30 Jahren gezeigt? Unterscheidet sich die neuere Entwicklung von den Jahrzehnten zuvor? Wer setzt sich für die Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann ein? Bei welchen Themen wird angesetzt? Solche Fragen standen am Anfang dieses Artikels. Im Folgenden wollen die Autorinnen eine Übersicht über die Vielfalt an Gleichstellungsakteurinnen vermitteln und aus deren Entwicklung gewisse Tendenzen heraus lesen. Unter dem Begriff 'Gleichstellungsakteurinnen' werden Kollektive unterschiedlicher Organisationsformen verstanden, welche sich explizit für Frauen- und Gleichstellungsanliegen engagieren. Rund 200 gegenwärtig aktive Organisationen sind unter die Lupe genommen und kurz charakterisiert worden. Diese Zahlen liefern die Grundlagen für die anschließenden Ausführungen. Der Artikel geht auf die Entwicklung und Struktur von Gleichstellungsakteurinnen ein und befasst sich mit deren thematischem Spektrum.' (Textauszug)
Internationale Menschenrechte: was bringen sie für die Gleichstellung und wie können wir sie besser nutzen?
Titelübersetzung:International human rights: what do they achieve for affirmative action and how can we make better use of them?
Autor/in:
Schläppi, Erika
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, (2004) Frauen- und Geschlechterforschung 2004/1, S 19-29
Inhalt: 'Frauenrechte sind Menschenrechte: simpel und einleuchtend ist diese abstrakte Gleichung. Während Jahren war sie jedoch nicht selbstverständlich: die internationalen Menschenrechte orientierten sich jahrzehntelang an primär männlichen Lebensmustern und Vorstellungen menschlicher Würde. Die Konsequenzen dieser Gleichung wurden zudem in der gerichtlichen und politischen Praxis weder auf dem internationalen Parkett noch in der Schweiz wirklich ausgeleuchtet und sind, kaum nehmen sie konkretere Formen an, oft umstritten. Fast so einfach wie die anfangs erwähnte Gleichung ist die Feststellung, dass internationale Normen mit der Ratifizierung in der Schweiz ohne weiteres geltendes Recht sind. Welche menschenrechtlichen Normen gelten für die Schweiz im Bereich der Gleichstellung? Welchen Kontrollverfahren ist sie unterstellt? Gibt es Potenziale, die sich für die Verwirklichung der Gleichstellung in der Schweiz besser nutzen lassen? Der vorliegende Artikel präsentiert einen kurzen Überblick über komplexe Fragen und Antworten.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:Switzerland; Gleichstellung; human dignity; Menschenrechte; women's policy; human rights; woman; Schweiz; Frauenpolitik; Menschenwürde; affirmative action; internationale Politik; international politics
SSOAR Kategorie:Recht, Frauen- und Geschlechterforschung, internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
Towards gender mainstreaming trade unions in Japan and Germany: the impact of expanding part-time employment in the 1990s
Titelübersetzung:"Gender Mainstreaming" in den Gewerkschaften Japans und Deutschlands: der Einfluss von Teilzeit- Beschäftigung in den 1990er Jahren
Autor/in:
Yuki, Masako; Yamada, Kazuyo
Quelle: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, 11 (2004) 1/2, S 27-41
Inhalt: "In vielen Industriegesellschaften haben sich die Beschäftigungsformen zunehmend diversifiziert durch eine anwachsende Zahl atypischer Beschäftigungsformen, die sowohl Teilzeitarbeit wie Leiharbeit einschließen und mit einer Feminisierung des Beschäftigungssystems einhergehen. Insbesondere seit den 1990er Jahren sehen sich die Gewerkschaften genötigt, auf diesen Wandel zu reagieren. Ansatzpunkt dieses Beitrags sind die aus der Gender-Perspektive wahrgenommenen Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und den Organisationsstrukturen gewerkschaftlicher Dachverbände in Japan (Rengo) und Deutschland (DGB). Vor dem Hintergrund der verschiedenartigen Systeme industrieller Beziehungen werden die Rekrutierungs- und Gleichbehandlungspolitik beider Gewerkschaftsbünde seit den 1990er Jahren untersucht. Auf der Grundlage dieser Analyse argumentiert der Beitrag, dass die Zukunft der Gewerkschaftsbewegung beider Länder in der Förderung von Gender-Politik, der Verwirklichung der Gleichstellung und der Neuevaluierung des Konzepts der 'Arbeit' sowie der Vereinbarung von Tarifverträgen, mit denen diese Maßnahmen implementiert werden, zu suchen ist." (Autorenreferat)
Inhalt: "In many industrialized countries, employment types have increasingly diversified due to a rise in the number of irregular workers, including part-timers and dispatched workers, along with the feminization of employment. Particularly since the 1990s, trade unions have been urged to take necessary measures for this diversification. This paper aims to analyze the transition of trade unions' employment policies and their organizational structure from gender perspectives, focusing on the Japanese Trade Union Confederation (Rengo) in Japan and German Trade Union Federation (DGB) in Germany, and examines the issues of labour movements and their new possibilities. Specifically, considering the differences in the framework of industrial relations in Japan and Germany, the paper analyzes the policies on unionization and equal treatment after the 1990s. On the basis of this analysis, the paper points out that the future of labour movements in Japan and Germany can be sought in further promotion of gender policies, the realization of equal treatment, re-evaluation of the concept of 'labour', and the implementation of collective agreements stipulating all these." (author's abstract)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; collective agreement; Gleichstellung; part-time work; Asia; Japan; trade union; Tarifvertrag; Federal Republic of Germany; Organisationsstruktur; Asien; gender mainstreaming; organizational structure; Far East; Gleichbehandlung; equal treatment; DGB; Ostasien; international comparison; union movement; advancement of women; Beschäftigungsform; type of employment; Teilzeitarbeit; internationaler Vergleich; Frauenförderung; DGB; Gewerkschaftsbewegung; affirmative action; Japan; Gewerkschaft
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitsmarktpolitik
Does the future of unions depend on the integration of diversity?
Titelübersetzung:Hängt die Zukunft der Gewerkschaften von der Integration der Verschiedenheit ab?
Autor/in:
Hansen, Lise Lotte
Quelle: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, 11 (2004) 1/2, S 129-142
Inhalt: "Der Beitrag verknüpft Gleichstellungsprobleme mit der weiteren Agenda der Herausforderungen für die Arbeiterbewegung. Das Hauptargument lautet, dass die Gewerkschaften die Differenziertheit ihrer Mitgliederschaft reflektieren müssen, um ihre Legitimität gegenüber den Mitgliedern wie ihre Stärke auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten. Die Schlussfolgerung lautet, dass ein solcher Wandel in Politik und Praxis der Gewerkschaften sowohl der Arbeiterbewegung wie der Gleichstellung der Geschlechter zugute käme. Empirischer Fokus des Aufsatzes ist die Gender-Politik in der LO (Dänemark) und der UNISON (Großbritannien)." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article relates gender equality problems with a wider agenda of challenges to the labour movement. The main argument is that unions have to reflect the diversity of their membership base in order to maintain their legitimacy among members and their strength in the labour market. The article concludes that transformative changes in union policy and practices could benefit both the labour movement and gender equality. The empirical focus is on gender equality policies in the LO (Denmark) and in UNISON (UK)." (author's abstract)
Schlagwörter:Gleichstellung; membership; women's policy; Denmark; trade union; Mitgliedschaft; Frauenpolitik; Dänemark; Geschlechterverteilung; Arbeiterbewegung; labor movement; international comparison; union movement; future; Partizipation; sex ratio; Großbritannien; woman; Zukunft; participation; internationaler Vergleich; Great Britain; Gewerkschaftsbewegung; affirmative action; gender-specific factors; Gewerkschaft
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten : Erfahrungen und Weiterentwicklung
Titelübersetzung:University ranking according to affirmative action aspects
Autor/in:
Löther, Andrea
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 1 (2004) , S. 33-38
Inhalt: In ihrem Beitrag präsentiert die Autorin ein erstes Hochschulranking nach Gleichstellungskriterien für die Bundesrepublik Deutschland, das von dem Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) im August 2003 erstellt wird. Für das Ranking werden sieben Indikatoren in den folgenden Bereichen entwickelt: (1) Studierende, (2) Promotionen, (3) Habilitationen, (4) hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal, (5) Professuren sowie (6) Veränderungen beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal bzw. (7) bei den Professuren im Zeitverlauf. Bei den Universitäten (einschließlich Universitäten-Gesamthochschulen) liegen die ehemalige Universität-Gesamthochschule Essen sowie die Humboldt-Universität zu Berlin und die Universität Göttingen in den beiden ersten Ranggruppen. Drei Fachhochschulen in Niedersachsen befinden sich unter den insgesamt acht Hochschulen der beiden obersten Ranggruppen in der Gruppe der Fach- und Verwaltungsfachhochschulen. Bei den künstlerischen Hochschulen befindet sich die Hochschule für Schauspielkunst Berlin in der ersten Ranggruppe, die allerdings bei einem Indikator auch lediglich in der Mittelgruppe platziert ist. Bei den Indikatoren für Veränderungen zwischen 1996 und 2001, die für alle Hochschultypen gemeinsam ausgewertet werden, liegen vor allem Fachhochschulen in der Spitzengruppe (33 von 52 Hochschulen in der Spitzengruppe bei den Professuren, 46 von 74 Hochschulen in der Spitzengruppe bei dem wissenschaftlichen und künstlerischen Personal). Diese Hochschulen weisen damit eine Erhöhung des Frauenanteils von mehr als 5 Prozent auf. Ähnlich wie die ersten Rankings zu Lehre und Forschung an deutschen Hochschulen löst auch das Ranking nach Gleichstellungsaspekten widersprüchliche Reaktionen aus. Das CEWS hat nach Ansicht der Autorin mit dem Hochschulranking nach Gleichstellungskriterien einen ersten Schritt getan, um ein weiteres Instrument der Qualitätssicherung für die Dimension Chancengleichheit zu entwickeln. Ebenso wie andere Rankings bedarf dieses Hochschulranking der kritischen Diskussion. (ICG2)
Gleichheit und Effizienz auf dem Arbeitsmarkt : Überlegungen zum Wandel und zur Gestaltung des "Geschlechtervertrags"
Titelübersetzung:Equality and efficiency in the labor market : some thoughts on the transformation and the design of the gender contract
Autor/in:
Schmid, Günther
Quelle: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 14 (2004) H. 1, S. 51-72
Inhalt: "Keines der idealtypischen Modelle des Wohlfahrtsstaates befriedigt als richtungsweisende Vision für die Reform des Geschlechtervertrages. In Ländern, die dem liberalen Modell nahe kommen, gehen die bemerkenswerten Gewinne der Frauen in der Geschlechtergleichheit auf dem Arbeitsmarkt zunehmend zulasten gering verdienender Frauen und Familien. Im konservativen Modell ist vor allem die mangelnde Flexibilität der Beschäftigungsverhältnisse, die hohe vertikale Segregation zuungunsten der Frauen und die geringe Nutzung des weiblichen Humankapitals zu beklagen. Die Kosten des sozialdemokratischen Modells sind in erster Linie in der hohen horizontalen Segregation des Arbeitsmarktes zu suchen. Diese ernüchternde Bilanz fordert zu einer grundsätzlicheren Analyse der institutionellen Bedingungen gerechter und effizienter Arbeitsmarktorganisation heraus. Der Beitrag zeigt, dass die Möglichkeiten zur Verbesserung der Wettbewerbssituation der Frauen auf Arbeitsmärkten nicht ausgeschöpft werden. Häufig lassen sich die Bedingungen eines fairen Wettbewerbes auf Arbeitsmärkten aber auch durch eine konsequente Antidiskriminierungspolitik nicht herstellen. Aufgrund der faktisch nach wie vor einseitigen Verteilung familiärer Verpflichtungen erfüllen vor allem Frauen die Bedingung der Angebotselastizität nicht. Andere Spielregeln müssen dann institutionalisiert werden, um Anreize zur effektiven Kooperation zu schaffen. Neben dem Wettbewerb werden deshalb drei weitere Spielregeln der Gerechtigkeit identifiziert: Solidarität, Chancengleichheit und egalitäre Gleichheit. Für alle vier Spielregeln werden konkrete Beispiele für eine zukunftsweisende Gleichstellungspolitik entwickelt." (Autorenreferat)
Inhalt: "None of the three ideal-type models of the welfare state is fully satisfying as a rewarding vision. In countries that approcimate the liberal model, the remarkable gains of women with regard to gender equality on the labor market have to be paid for by women and families with low incomes. The costs of the conservative model become particularly clear in the resulting lack of flexibility of employment conditions, in the high vertical segregation unfavorable for women, and in the under-utilization of female human capital. The costs of the social democratic model have to be sought primarily in a high horizontal segregation of the Tabor market. This sobering balance asks for a more fundamental analysis of the institutional conditions of just and efficient Labor market organization. As can be shown, the possibilities of competition in the labor market in favor of women are not fully realized. Often, however, conditions for a fair competition in the Labor market cannot be created by a strict anti-discrimination policy. Due to the factually one-sided distribution of family duties it is mostly women who cannot meet the condition of elastic supply. To stimulate effective cooperation different rules have to be institutionalized. Apart from competition three further rules of justice are identified: the rules of solidarity, equal opportunities, and egalitarian equality. For all four cases concrete examples for a promising politics of gender equality are developed." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenförderung und Hochschulreform : eine geschlechtergerechte Bilanz in der Bildungspolitik
Titelübersetzung:Promotion of women and university reform : a gender-friendly balance in educational policy
Autor/in:
Kiel, Sabine
Quelle: Forum Wissenschaft, Jg. 21 (2004) H. 3, S. 23-26
Inhalt: "Seit Jahrzehnten soll im Rahmen einer demokratischen Hochschulreform Frauenförderung und Gleichstellungspolitik vorangetrieben werden. So erlangen quantitativ mehr Frauen die Hochschulreife, beginnen ein Studium und schließen es erfolgreich ab. Doch spätestens in der weiteren akademischen Laufbahn sind Frauen immer noch deutlich unterrepräsentiert. Die Autorin unterzieht dies einer statistischen Analyse." (Textauszug)
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22 (2004) H. 1, S. 31-48
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit den durch die derzeitige Hochschulpolitik des Bundes und der Länder verfolgten Reformen der Hochschul- und Wissenschaftsstrukturen, vornehmlich mit Veränderungen in der Personalstruktur, neuen Besoldungsformen, Juniorprofessoren, neuen Finanzierungsmodalitäten und neuen körperschaftlichen Organisationsformen wie z.B. Stiftungen. Auf diesem Hintergrund geht der Beitrag auch auf die besonderen Implikationen dieser Entwicklungen für die Frauenförderung und Gleichstellung in Forschung, Lehre und Hochschuladministration ein. Dabei werden einzelne Bereiche der Personalentwicklung beleuchtet, die für den Erhalt der Gleichstellungsstandards und -qualitäten eine besondere Bedeutung haben. Da es bei der Frauenförderung vornehmlich darum geht, wissenschaftliche Karrieren zu planen und zu realisieren, werden exemplarisch eine Studien- und Hochschulbiografie und ein exemplarischer Werdegang einer erfolgreich eingemündeten Nachwuchswissenschaftlerin aufgezeigt, die jedoch verdeutlichen, dass in jeder Phase und an jedem Übergang prinzipiell die Möglichkeit besteht, aus einem solchen Idealweg herauszufallen. Als weitere Problembereiche werden zum Abschluss das Zeitmanagement an Hochschulen im Sinne von geschlechtersensiblen Zeitgestalten sowie Besoldungs- und Finanzorganisation im Wissenschaftsbereich diskutiert. (ICH)