Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 7 (2006) 2, 7 S
Inhalt: In diesem kogenerativen Dialog über das Verfahren "kogenerativer Dialoge" als Forschungsmethode und Ethik-Leitlinie gehen wir über unsere Einzelbeiträge in diesem Sonderband hinaus: Wir beginnen einen Diskussionsprozess, von dem wir hoffen, dass er von unseren Leserinnen und Lesern weitergeführt wird. Wir kommen zu dem Schluss, dass kogenerative Dialoge einen ausgezeichneten Ausgangspunkt darstellen, um soziale Gleichheit in der Praxis zu erreichen.
Inhalt: In this cogenerative dialogue about cogenerative dialogue as qualitative research method and ethics, we move beyond our individual contributions in this special issue to begin a process that we hope will be carried further by our readers. We conclude that cogenerative dialoguing constitutes an excellent starting point towards enacting equity in practice.
Boulevard und Sperrbezirk: urbane Ideale, Prostitution und der Kampf um den öffentlichen Raum der Stadt
Titelübersetzung:Boulevard and no-go area: urban ideals, prostitution and the battle for public space in cities
Autor/in:
Ruhne, Renate
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, 29 (2006) 2, S 192-207
Inhalt: Der Beitrag zur Stadtsoziologie befasst sich aus historischer Perspektive mit den Widersprüchen zwischen urbanen Idealen und Prostitution am Beispiel von Frankfurt am Main. Das Prostitutionsgeschehen kommt dabei nicht nur als eine meist vernachlässigte 'Schattenseite' bzw. 'Nachtseite der Urbanität' in den Blick, sondern auch als ein wesentlicher Faktor der (Re-)Produktion sozialer Ordnungsmuster und insbesondere der Geschlechterordnung im urbanen Raum der Städte. So wird im ersten Schritt zunächst die Verortung der Prostitution im urbanen Raum beschrieben, die zwischen sozial kontrollierter Akzeptanz und Ausgrenzung liegt (Toleranzzone, Sperrgebiet). Der zweite Schritt betrachtet die Ausgrenzungs- und Verdrängungsprozesse im Zuge der Urbanisierungsprozesse im 19. Jahrhundert. In diesem Zusammenhang wird auch auf den Aspekt der Kontrollverluste und Kontrollbemühungen im außerhäuslichen (öffentlichen) Raum der wachsenden Städte hingewiesen. Verknüpft sind die Versuche, die Prostitution durch eine eingeschränkte Zugänglichkeit bestimmter Stadträume 'außerhalb der Gesellschaft' zu platzieren, dabei nicht nur mit der im 18. und 19. Jahrhundert sich herausbildenden dichotomen Differenzierung öffentlicher und privater Räume, sondern auch mit der sich ebenfalls neu herausbildenden 'bürgerlichen Geschlechterordnung'. Hierauf wird im dritten Schritt eingegangen: Ausgrenzung und Stigmatisierung der Prostitution bedeuten auch eine Ausgrenzung und Stigmatisierung differierender Geschlechtermodelle und tragen damit nicht zuletzt zur Durchsetzung und Stabilisierung der sich etablierenden bürgerlichen Geschlechterordnung bei, die die Freiheiten des öffentlichen Raumes der Stadt vor allem Männern zugesteht, während sie dessen Nutzung für Frauen deutlich beschränkt. Die Ausführungen machen deutlich, dass die immer wieder konstatierte Ambivalenz zwischen großstädtischem Leben und Prostitution nicht nur ein Produkt langfristiger historischer Wandlungstendenzen ist, sondern auch, dass die skizzierten Veränderungen mit Moral- und Sittlichkeitsvorstellungen verbunden sind, die den allgemein intensivierten Austausch zwischen Fremden im urbanen öffentlichen Raum sowohl für Prostituierte als auch für Frauen allgemein deutlich beschränken. Ferner wird aufgezeigt, dass die bis heute insbesondere im Hinblick auf das Prostitutionsgeschehen kaum hinterfragten Ausgrenzungsprozesse weiterhin eine geschlechternormierende Wirkung entfalten. (ICG2)
Schlagwörter:discrimination; city quarter; sozialer Konflikt; Gesellschaftsordnung; urban development; Diskriminierung; Stadt; Germany; social conflict; social desirability; soziale Differenzierung; social inequality; öffentlicher Raum; man; gender; urbanization; prostitution; Deutschland; Prostitution; soziale Erwünschtheit; social control; woman; Mann; town; social differentiation; social structure; Stadtentwicklung; Stadtteil; soziale Kontrolle; gender-specific factors; public space; soziale Ungleichheit; Urbanisierung
Prof. Wetterer und Studierende auf der Suche nach Konstruktionsprozessen von Geschlecht in Graz: Alltag macht den Unterschied
Autor/in:
Kusterle, Karin
Quelle: Unizeit, (2006) 2, S 16-17
Inhalt: "Zu den grundlegenden Selbstverständlichkeiten unseres Wissens gehört die Überzeugung, dass es
zwei Geschlechter gibt, die wir mühelos voneinander unter scheiden können. Die Autorin hat aufgezeigt, wie sehr soziale Praktiken und unser tägliches Umfeld diese Verschiedenheit
unterstreichen beziehungsweise überhaupt erst hervorbringen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:gender relations; Mann; woman; Geschlechterverhältnis; gender; man
The personal, the political and the popular: a woman's guide to celebrity politics
Autor/in:
Zoonen, Liesbet van
Quelle: European Journal of Cultural Studies, 9 (2006) 3, S 287-301
Inhalt: This article looks at articulations of gender, politics and citizenship by examining two European female heads of state: Tarja Halonen (Finland) and Angela Merkel (Germany). It discusses their personae in the context of emerging public debate about the merits and shortcomings of what is nowadays called ‘celebrity politics’, constituted by popularization and personalization. The analysis suggests that the increasing presence of popular culture in politics presents a complex and often unfavourable arena to women because of its inbuilt and extreme polarization of femininity and politics. It shows how Tarja Halonen and Angela Merkel have bypassed the personalization of politics and present a thoroughly political and professional persona to the public, rigidly concealing their private lives. As a result, female politicians - at least the two heads of state analysed here - tend to represent a classic ideal of political citizenship with clear boundaries and singular codes and conventions.
Schlagwörter:Politik; gender; image of women; Weiblichkeit; political communication; Gender; ; Frauenbild; femininity; Federal Republic of Germany; Finland; Politikerin; Merkel, A.; politics; Merkel, A.; Führungsstil; Finnland; politische Kommunikation; management style; citizenship; political communication; Tarja Halonen;
Arzneimittelversorgung von Frauen und Männern im höheren Lebensalter
Autor/in:
Glaeske, Gerd
Quelle: ZeS Report, 11 (2006) 1, S 11-13
Inhalt: "Die Arzneimittelversorgung von Frauen und Männern im höheren Lebensalter ist Gegenstand des Beitrags von Gerd Glaeske, in dem die Einflüsse von Alter und Geschlecht auf die Arzneimittelversorgung untersucht werden." [Autorenreferat]
Schlagwörter:medizinische Versorgung; gender; health care delivery system; medical care; Gesundheitswesen; health care; Alter; Gesundheitsversorgung; Gesundheitspolitik; Mann; woman; Einfluss; old age; influence; man; age; health policy; Lebensalter
Welt- und Globalgeschichte in Europa: Berichte über den 1. Europäischen Kongress für Welt- und Globalgeschichte im September 2005 in Leipzig
Autor/in:
Middell, Matthias
Quelle: Historical Social Research, 31 (2006) 2, S 13-109
Inhalt: In recent times World and Global History became
the fast growing sections of international historiography,
mainly due to the interest in North American universities,
but also followed by an increasing interest in other
world regions. The first European Congress in World and
Global History, held from September, 22 to 25, 2005 at the
University of Leipzig, explored the field and tried to answer
if there are specific European traditions and practices to
write and research world history in a global age. In the following
section reports from the panels organised during this
conference give an impression of a first step towards a new
way to think and to discuss about history on the European
continent but also in contact with scholars from Australia,
the Americas, Asia and Africa.
Schlagwörter:nutrition; sociology; historische Entwicklung; world order; invasion; World War; Japan; Germany; historical development; economic factors; Geschichtsunterricht; Mitteleuropa; Regionalforschung; Intervention; Transfer; regional research; Vietnam; research facility; Vietnam; Europe; middle ages; Missionierung; globalization; Ernährung; migration; Great Britain; Urheberrecht; Wirtschaft; China; Mittelalter; Wissen; Westeuropa; Evolution; Imperialismus; Eastern Europe; kulturelle Faktoren; economic history; frühe Neuzeit; Geschichtsschreibung; Türkei; international organization; Völkermord; world; Kultur; Japan; soccer; Osteuropa; media; americanization; Nordeuropa; Moderne; Western Europe; Globalisierung; transfer; Europa; Amerikanisierung; intervention; Northern Europe; Wirtschaftsgeschichte; United States of America; gender; Welt; genocide; Deutschland; wirtschaftliche Faktoren; Central Europe; Großbritannien; USA; Weltkrieg; Forschungseinrichtung; science of history; Konzeption; copyright; Deutsches Kaiserreich; modernity; imperialism; evolution; organizations; Migration; Organisationen; Medien; culture; Südeuropa; historiography; Soziologie; China; early modern times; Turkey; Fußball; internationale Organisation; cultural factors; history instruction; knowledge; Geschichtswissenschaft; Invasion; German Empire; missionary work; Weltordnung; economy; Southern Europe; conception
Gender and Globalisation: Labour Changes in the Global Economy
Autor/in:
Marta Kolárová
Quelle: Sociologický časopis / Czech Sociological Review, 42 (2006) 6, S 1241-1257
Inhalt: The article focuses on gender aspects of globalisation and global restructuring and criticises the masculine bias of mainstream theories of globalisation. It is aimed at adding a global dimension to Czech gender studies. It looks at the way in which globalisation is gendered and based on gender ideologies, and how global restructuring affects and change gender systems. Primarily economic globalisation is addressed, and the changes in the organisation of labour globally are examined. Global production is dependent on cheap women’s labour in the factories of multi-national corporations in the global south. The process of rendering labour more flexible and informal is associated with its feminisation. Care work and migration are also becoming feminised on a global scale. The article also analyses domestic work performed in the United States and Western Europe by women migrants from developing countries. All these processes are occurring within the context of neo-liberal policies and the changing role of states amidst a global restructuring, which needs to be examined from a gender perspective.
Schlagwörter:gender; migration; Migration; Gender; globalisation; ; production; ; domestic work
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Volkswirtschaftslehre
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen: Ergebnisse und Erkenntnisse einer Metaanalyse
Titelübersetzung:Empirical effects of organization demography diversity in organizations: results and findings from a meta-analysis
Autor/in:
Jans, Manuel
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, (2006) Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2, S 9-43
Inhalt: Unterschiede in der organisationsdemografischen Zusammensetzung von Organisationen sind nachweislich personalwirtschaftlich relevant: Zahlreiche empirische Studien der Organisationsdemografieforschung belegen, dass organisationsdemografische Merkmale wie Geschlecht, Alter, Dauer der Gruppenzugehörigkeit oder funktionaler Hintergrund, Wirkungen auf personalwirtschaftlich relevante Ergebnis- und Prozessvariablen haben. Unklar ist bisher jedoch, (1) ob diese Diversitätseffekte grundsätzlich (in der Mehrzahl beobachtbarer Fälle) auftreten und somit von (vorläufig) bestätigten Wirkungszusammenhängen ausgegangen werden kann und (2) in welchem Verhältnis diese Effekte zueinander stehen, dass heißt, ob eine hohe organisationsdemografische Diversität nun eher mehr Leistungsvorteile oder doch mehr Nachteile für die Organisation mit sich bringt. Obwohl es mittlerweile einen großen Fundus an empirischen Studien zu den Wirkungen von organisationsdemografischen Variablen gibt, fehlt es in dieser Hinsicht an zusammenfassenden und vergleichenden Analysen der empirischen Effekte, welche es ermöglichen, die Wirkungen der Diversität sinnvoll einzuschätzen. Deshalb werden in dem vorliegenden Beitrag die empirischen Ergebnisse aus 25 Studien der Organisationsdemografieforschung auf der Ebene von Arbeitsgruppen zusammengefasst und mit den metaanalytischen Verfahren des 'vote-' bzw. 'box-counting' und einem Vergleich der Effektstärken und Effektrichtungen der Diversitätsvariablen analysiert. Zunächst werden im zweiten Kapitel kurz verschiedene Diversitätsmerkmale erläutert und die grundlegenden theoretischen Begründungen für Diversitätseffekte in Organisationen skizziert. Im dritten Kapitel werden zentrale empirische Ergebnisse der Organisationsdemografieforschung dargestellt und analysiert. Hierzu werden zunächst die verwendeten Studien näher beschrieben und deren grundsätzlicher empirischer Erklärungsgehalt überprüft. Mit Hilfe der Daten aus den Studien werden dann die zentralen Wirkungsvermutungen der Diversitätsforschung auf ihren Gehalt geprüft sowie die unterschiedlichen Effekte der Diversitätsvariablen dargestellt und analysiert. Im vierten Kapitel werden abschließend die zentralen Erkenntnisse der Analyse zusammengefasst und offene Forschungsfragen skizziert. (ICD2)
Schlagwörter:organizations; human resources development; personnel; Organisationen; Personalentwicklung; Demographie; demography; Personalwirtschaft; Gruppenzugehörigkeit; Organisationsentwicklung; human resources; Organisationsanalyse; group; Personal; gender; ethnische Gruppe; Gruppe; Organisation; Personalwesen; organization; group membership; ethnic group; organizational development; organizational analysis; human resources management
SSOAR Kategorie:Organisationssoziologie, Militärsoziologie, Bevölkerung
Gender, Welfare und Ethnicity im 'südlichen' Wohlfahrtsstaat am Beispiel der Betreuung älterer pflegebedürftiger Menschen in Italien
Titelübersetzung:Gender, welfare and ethnicity in the 'Southern' welfare state model: the organisation of carework for elderly people in Italy
Autor/in:
Lageder, Miriam
Quelle: SWS-Rundschau, 46 (2006) 1, S 86-110
Inhalt: 'Ausgehend von Gosta Esping-Andersens Typologisierung von drei Wohlfahrtsstaatsmodellen plädiert der Artikel unter Einbeziehung der Kategorie 'gender' (soziokulturelle Konstruktion von Geschlecht) für ein viertes, 'südliches' Wohlfahrtsstaatsmodell (Italien, Spanien, Griechenland, Portugal). Dieses ist durch ein patriarchalisches Familienmodell gekennzeichnet, für soziale Sicherheit ist primär die Familie zuständig. Der Arbeitsmarkt ist nach Geschlecht stark differenziert und die demographische Entwicklung von niedrigen Geburtenraten charakterisiert. Es wird die These formuliert, dass im 'südlichen' Wohlfahrtsstaat nicht nur 'gender' von Relevanz ist, sondern auch 'ethnicity' wichtiger wird - eine durch Selbst- und Fremdzuschreibung definierte Zugehörigkeit zu einer nationalen, sprachlichen, kulturellen Gruppe. Diese Überlegungen werden am Beispiel der Betreuung pflegebedürftiger alter Menschen in Italien erläutert, wo zunehmend Migrantinnen die un(ter)bezahlte Pflegearbeit einheimischer Frauen ersetzen. Der Artikel kommt zum Ergebnis, dass eine ambivalente Einwanderungspolitik im 'südlichen' Wohlfahrtsstaat prekäre Beschäftigungsverhältnisse für MigrantInnen fördert und dass eine Lösung der zunehmenden Pflegeproblematik durch die öffentliche Hand unwahrscheinlich ist.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Starting from Gosta Esping-Andersen's distinction of three welfare state models, the article stresses the integration of gender issues in welfare state analysis and suggests the type of a fourth, i.e. 'southern' welfare regime (Italy, Spain, Greece, Portugal). Key features are a patriarchal family structure, the family's responsibility for social security, a gender-segregated job market and low birth rates. The article also indicates a prevailing relevance not only for gender, but also for ethnicity in the 'southern' welfare state. These considerations are illustrated by the organisation of carework for elderly people in Italy, where female migrants gradually replace the low-paid (and unpaid) care-taking activities of native women. Ambivalent migration policies of 'southern' welfare states support precarious working conditions of migrants and problems, related to carework, will probably not be solved by public policy.' (author's abstract)|
Schlagwörter:Italy; Bevölkerungsentwicklung; Ethnizität; Patriarchat; Pflegebedürftigkeit; patriarchy; alter Mensch; Hausangestellte; Einwanderungspolitik; Wohlfahrt; Migrant; Italien; immigration policy; Südeuropa; Europa; Wohlfahrtsstaat; labor market; Arbeitsmarkt; gender; ethnicity; Europe; migrant; welfare state; Familie; welfare; population development; need for care; domestic; family; Southern Europe; elderly
SSOAR Kategorie:Staat, staatliche Organisationsformen, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik