Die Modernisierung der Fürsorglichkeit in der alltäglichen Lebensführung junger Frauen: Neuerfindung des Altbekannten?
Titelübersetzung:Modernization of considerateness in the everyday lives of young women: re-invention of the familiar?
Autor/in:
Diezinger, Angelika; Rerrich, Maria S.
Quelle: Die ungleiche Gleichheit: junge Frauen und der Wandel im Geschlechterverhältnis. Mechtild Oechsle (Hrsg.), Birgit Geissler (Hrsg.). Tagung "Junge Frauen heute - zur widersprüchlichen Modernisierung der weiblichen Lebensführung"; Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1998, S. 165-183
Inhalt: Ausgangspunkt des Beitrags sind die gewandelten Rahmenbedingungen von Frauen, die die Autorinnen als "patriarchale Modernisierung" begreifen. Diese führt zwar zu einer Flexibilisierung der Lebensführung, zu einer Zunahme von Wahlmöglichkeiten und Handlungsalternativen, beläßt aber die Verantwortung für die Fürsorge- und Reproduktionsarbeit weiterhin bei den Frauen. Analysiert werden die verschiedenen Strategien, mit denen Frauen die Fürsorge zwischen Privatheit, Staat und Markt in ihrer alltäglichen Lebensführung gewährleisten. Die Studie zeigt, daß Umverteilungen von notwendigen Arbeiten und Lasten innerhalb und zwischen Frauen stattfinden. Insgesamt hat die Modernisierung die alltägliche Lebensführung nur partiell erfaßt: Die Lebensführung der Männer bleibt wie gehabt weitgehend "alltagsvergessen". (pre)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen zwischen Tradition und Moderne
Titelübersetzung:Women between tradition and modernism
Autor/in:
Nave-Herz, Rosemarie
Quelle: Institut Frau und Gesellschaft gGmbH -IFG-; Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung, Bd. 18), 1992. 246 S.
Inhalt: Die Arbeit behandelt aus soziologischer Sicht die historische Entwicklung zur heutigen Situation von Frauen. Diese ist nach Meinung der Autorin vor allem durch den Antagonismus zwischen alten Leitbildern sowie noch gültigen traditionellen sozialen Normen und neuen Erwartungen bzw. eigenen Ansprüchen geprägt, deren Einlösung wiederum auch strukturelle Barrieren verhindern. Im einzelnen wird der Wandel der Hausfrauen-Rolle behandelt, wobei ein historischer Rückblick die Beschreibung der heutigen Situation einleitet: Das Problem der mangelnden Leistungsanerkennung und neue Formen der familialen Aufgabenteilung. Zum Wandel der Mutter-Rolle erläutert die Autorin schwerpunktmäßig die historische und aktuelle Entwicklung des Mutter-Kind-Verhältnisses sowie den Zwiespalt zwischen Familien- und Berufsorientierung. Zum Thema der Veränderungen in der Erwerbstätigkeit von Frauen wird auf Phänomene wie geschlechtsspezifische Sozialisation, Ausbildungs- und Berufssituation eingegangen. Die Autorin schließt mit einem Kapitel über Frauen in spezifischen Problemsituationen und besonderen Lebenslagen. (rk)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Zum Problem der Vereinbarkeit von Unvereinbarem: Karriere, Kind, Mikrowelle und Computer aus haushaltswissenschaftlicher Perspektive
Titelübersetzung:The problem of reconciling the incompatible: career, child, microwave and computer from the viewpoint of domestic science
Autor/in:
Thiele-Wittig, Maria
Quelle: Hausarbeit gesellschaftlich oder privat?: Entgrenzungen - Wandlungen - Alte Verhältnisse. Irmhild Kettschau (Hrsg.), Barbara Methfessel (Hrsg.). Wissenschaftliches Symposium "Frauenarbeit - gesellschaftlich oder privat?"; Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren, 1991, S. 24-40
Inhalt: Ausgehend vom Widerspruch zwischen Hausarbeit und Erwerbstätigkeit werden vier Themenschwerpunkte analysiert: (1) das "1,5 Personen-Problem" der Erwerbs- und Karrierearbeit; (2) der generelle Widerspruch zwischen Hausarbeit und Erwerbsarbeit; (3) der Widerspruch zwischen Hausarbeit und wissenschaftlichem Arbeiten; (4) die spezielle Problematik von Mutterschaft und wissenschaftlichem Arbeiten. Explorative Interviews beleuchten u.a. Formen der Netzwerkhilfe, die Delegation und Auslagerung von Hausarbeit als Entlastung, Lebensstilfragen und Standardsenkungen in Haushaltsfragen. Zusammenfassend wird festgestellt, daß männliche Familienarbeit notwendig ist, um zum einen die gesellschaftliche Abgeschlossenheit und Standards der privaten Kleinfamilienhaushalte einschließlich der traditionellen Haushaltsnormen aufzubrechen und zu wandeln und zum anderen sinnvolle weibliche Erwerbs- und Karrierearbeit zu ermöglichen. (ICB)