Geschlechtsrollen in der Familie: Perspektiven der Frauenforschung
Titelübersetzung:Sex roles in the family: perspectives from the field of women's studies
Autor/in:
Grunow, Daniela
Quelle: Die Vielfalt der Familie: Tagungsband zum 3. Europäischen Fachkongress Familienforschung. Olaf Kapella (Hrsg.), Christiane Rille-Pfeiffer (Hrsg.), Marina Rupp (Hrsg.), Norbert F. Schneider (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2009, S. 157-174
Inhalt: "Das Interesse der Frauenforschung an den Geschlechtsrollen in der Familie richtet sich in den letzten Jahren zunehmend auf die Frage, wie Geschlechtsrollen institutionell, speziell sozial- um familienpolitisch gestaltet werden können. In diesem Beitrag soll die Entwicklungsgeschichte soziologischer Geschlechtsrollentheorien hin zu Erforschung von Geschlecht als Strukturkategorie von den Anfängen der Frauenforschung bis heute nachgezeichnet werden. Nach einer Sichtung des Forschungsgegenstandes werden eigene Überlegungen zur Veränderung der Geschlechterrollen im Lebenslauf angestellt und mit Blick auf ihn institutionellen Rahmenbedingungen diskutiert An diesen Beispielen wird exemplarisch der Forschungsbedarf dargestellt." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Fetisch Körper und Weißsein : eine Kritik am Primat der Kategorie Geschlecht
Titelübersetzung:The body fetish and being white : a criticism of the primacy of the gender category
Autor/in:
Lorey, Isabell
Quelle: Das Jahrhundert des Feminismus: Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien. Anja Weckwert (Hrsg.), Ulla Wischermann (Hrsg.). Frankfurt am Main: Helmer (Frankfurter Feministische Texte - Sozialwissenschaften), 2006, S. 209-226
Inhalt: In der feministischen Kontroverse um Achsen der Differenz diskutiert der Beitrag die Position, dass feministische Wissenschaft sich von ihrem primären Bezug auf Geschlecht lösen müsse. Es wird kritisiert, dass Kategorien wie Klasse und Ethnizität innerhalb der deutschsprachigen Frauen- und Geschlechterforschung nur für die Analyse "Anderer", nicht aber für die Untersuchung des "Eigenen" fruchtbar gemacht worden sind. Diese Ausblendung zeigt sich besonders deutlich in der feministischen Theoretisierung des Körpers, die in weiten Teilen an der pauschalisierenden These eines abgewerteten, weiblichen Körpers festhält, ohne zu reflektieren, dass Körper auch "rassifiziert" oder "ethnisiert" sind. Mit dem Stichwort "der weiße Körper" spricht die Autorin von einer "Fetischfunktion" des weiblichen Körpers innerhalb des weißen, deutschsprachigen Feminismus. In Anlehnung an Freud begreift sie den Fetisch kritisch als Leugnung von Differenz zugunsten imaginierter Ganzheit. Diese Leugnung stellt zugleich eine Überlegenheitskonstruktion dar, da die Ganzheit auf der Normalitätsfolie des "Weißseins" imaginiert wird. "Rasse" oder Ethnizität tauchten in dieser Denkbewegung lediglich als sekundäre Ungleichheitskategorien in der Form des "Anderen" auf; das Resultat ist eine Hierarchisierung von Ungleichheitslagen und die Ausblendung der Rolle des "Eigenen". Abschließend plädiert die Autorin für eine systematische Auseinandersetzung mit "Weiß sein" - auch und gerade in der Beschäftigung mit dem Körper. (ICH2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Reader Feministische Politik und Wissenschaft : Positionen, Perspektiven, Anregungen aus Geschichte und Gegenwart
Titelübersetzung:Reader on feminist politics and science : viewpoints, perspectives, suggestions from the past and present
Herausgeber/in:
Kurz-Scherf, Ingrid; Dzewas, Imke; Lieb, Anja; Reusch, Marie
Quelle: Königstein: Helmer (Geschlecht zwischen Vergangenheit und Zukunft, Bd. 1), 2006. 259 S.
Inhalt: "Im Zentrum stehen Texte der alten und neuen Frauenbewegung, die für feministische (Politik)Wissenschaft traditionsbildend waren. Außerdem werden akademische Klassikerinnentexte dokumentiert, die bis heute von Relevanz sind, indem sie sich auf Schwerpunktthemen wie Differenz und Gleichheit, Gleichstellung und Gleichberechtigung, Macht, Herrschaft und Gewalt sowie auf die Dichotomie von Öffentlichkeit und Privatheit beziehen. Die Auswahl spannt einen Bogen von Vordenkerinnen der Frauenbewegung wie Olympe de Gouges oder Flora Tristan, über Anita Augspurg, Elisabeth Selbert, Simone de Beauvoir u.a. bis hin zu aktuellen politikwissenschaftlichen Beiträgen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: I. Frühe Frauenbewegungen: 'Die Freiheit ist unteilbar' (Louise Otto) mit Texten von Olympe de Gouges, Louise Otto, John Stuart Mill/ Harriet Taylor Mill/ Helen Taylor (27-36); 'Gleiches Recht für alle' (Minna Cauer) mit Texten von Hedwig Dohm, Anita Augspurg, Minna Cauer, Gertrud Bäumer, Helene Lange (37-45); 'Das Recht der Existenz' (Hedwig Dohm) mit Texten von Hedwig Dohm, Clara Zetkin, Lily Braun, Adelheid Popp (46-57); 'Ein Weg dem geflügelten Eros' (Alexandra Kollontai) mit Texten von Adelheid Popp, Camilla Jellinek, Helene Stöcker, Helene Lange, Alexandra Kollontai (58-71); 'Die Waffen nieder' (Bertha von Suttner) (72.76); 'Die Frauenbewegung ist zu groszlig für eine Partei!' (Elisabeth Mieszligner) mit Texten von Flora Tristan, Elisabeth Mieszligner, Lida G. Heymann (77-86). II. Autonome Frauenbewegung: 'Die Tyrannei des Mannes in unserer Gesellschaft' (Kate Millet) mit Texten von Simone de Beauvoir, Betty Friedan, Helke Sander, Kate Millet, Karin Schrader-Klebert (94-109); 'Männer und Frauen sind gleichberechtigt' (Elisabeth Selbert) mit Texten von Elisabeth Selbert, Ute Gerhard (110-116); 'Die Art der gesellschaftlichen Arbeitsteilung bestimmt die Stellung der Geschlechter' (Jutta Menschik) mit Texten von Jutta Menschik, Mariarosa Dalla Costa, Elisabeth Beck-Gernsheim, Christel Eckart (117-127); 'Der kleine Unterschied und seine groszligen Folgen' (Alice Schwarzer) mit Texten von Jill Hohnston, Alice Schwarzer, Helke Sander, Ursula Scheu (128-137); 'Wie männlich ist die Wissenschaft?' (Karin Hausen/ Helga Nowotny) mit Texten von Gisela Bock, Maria Mies, Carol Hagemann-White/ Ingrid Schmidt-Harzbach (138-147); 'Zur Gleichberechtigung der Frau gehören Frieden und Abrüstung' (Florence Herve/ Marianne Konze) mit Texten von Alice Schwarzer, Sibylle Plogstedt (148-153); 'Es hat seinen Grund, dass es eine Frauenbewegung gibt und keine Männerbewegung' (Susan Sonntag) mit Texten von Susan Sonntag, Rossana Rossande, Frigga Haug, Anja Meulenbelt (154-168). III. Feministsiche Politikwissenschaft: Politik unter Ausschluss von Frauen? mit Texten von Seyla Benhabib, Linda Nicholson, Carole Pateman, Iris Young, Anne Philipps, Eva Kreisky, Uta Ruppert, Beate Hocker (175-197); Politik auf Kosten der Frauen? mit Texten von Ute Gerhard, Ulrike C. Wasmuht, Susanne Schunter-Kleemann, Birgit Sauer, Claudia von Braunmühl, Brigitte Young (198-221); Feministische Alternativen und Perspektiven mit Texten von Judith Butler, Martha Nussbaum, Nancy Fraser, Silvia Kontos, Cornelia Klinger, Barbara Holland-Cunz (222-242); Lernziel Gender Kompetenz (Ingrid Kurz-Scherf) (243-247).
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Frauen, Forschung und Wirtschaft, Bd. 17), 2006. 253 S.
Inhalt: "Gender Mainstreaming ist seit der UN-Frauenkonferenz in Peking (1995) ein internationales Instrument der Gleichstellung. Als solches wurde es in der EU und ihren Mitgliedsländern eingeführt. In diesem Sammelband erfolgt eine theoretische und politische Verortung der Gender Mainstreaming-Strategie und eine differenzierte Diskussion über ihre Reichweite für organisatorische Veränderungen. Neben den theoretischen Beiträgen erfolgt eine Analyse von Gender Mainstreaming in der Technologie-, Arbeitsmarkt-, Budget- und Hochschulpolitik. Gender Mainstreaming wird als Berufsfeld dargestellt und es wird untersucht ob die Männerbeteiligung Garant für Erfolg oder neuer Mythos ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gabriele Michalitsch: Gleichheit, Differenz, Gerechtigkeit. Gender-Mainstreaming im Spiegel feministischer Theorien; Susanne Schunter-Kleemann: Gender Mainstreaming und die Ziele der Neuen Frauenbewegung(en) - Uneindeutigkeiten und der Verlust des Politischen; Regine Bendl: Gender Theory Goes Business - Geschlechtertheorien als Ausgangspunkt zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in verschiedenen Organisationskulturen; Ursula Rosenbichler: Frauenpolitische Betrachtungen zum Thema (Un-)Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsmarkt, oder: Wie und wem nutzt Gender Mainstreaming?; Barbara Fuchs: Gender Mainstreaming (GM) im technologiepolitischen Umfeld. Eine Analyse mit Schwerpunkt Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT); Elfriede Fritz: Gender Mainstreaming im Bundesministerium für Finanzen - eine Strategie auf dem Weg; Christine Roloff: Gender Mainstreaming - ein Beitrag zur Hochschulreform; Anne Rösgen: Männerbeteiligung und Gender Mainstreaming (GeM): 'Garant für Erfolg oder neuer Mythos'?; Karl Schörghuber: Gender Mainstreaming und Männerbeteiligung - 'Garant für Erfolg oder neuer Mythos'?; Nadja Bergmann: Gender Mainstreaming als Berufsfeld; Ulli Gschwandtner, Birgit Buchinger: Gendern heißt ändern! Standards und Qualitätskriterien für Gender Mainstreaming-Prozesse.
Die Kategorie Geschlecht im Streit der Disziplinen
Titelübersetzung:The category of gender in the clash of disciplines
Herausgeber/in:
Bidwell-Steiner, Marlen; Wozonig, Karin S.
Quelle: Innsbruck: Studien-Verl. (Gendered Subjects, Bd. 1), 2005. 292 S.
Inhalt: "Angeregt durch die erste Ringvorlesung im Rahmen des Studienschwerpunkts 'Gender Studies' an der Universität Wien analysieren in diesem Buch WissenschafterInnen unterschiedlicher Disziplinen die Kategorie Geschlecht. Sie schreiben dabei unter anderem über die Bedeutung von Geschlecht in der Geschichte und der Gegenwart ihres Forschungsfeldes und über ihr persönliches Erkenntnisinteresse. Die vielfältigen Perspektiven zeigen die Bedeutung interdisziplinärer Auseinandersetzung für die Querschnittsmaterie 'Gender Studies' auf und bieten zugleich einen guten Überblick über die Präsenz von Frauen- und Geschlechterforschung in den einzelnen Fächern." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Marlen Bidwell-Steiner: Zur Disziplinierung von Geschlecht (7-10); Karin S. Wozonig: Über die wissenschaftliche Tugend der Auseinandersetzung (11-14); Nikolaus Benke: Ein Curriculum universitärer Gender Studies - aber wie? (15-28); Elisabeth Menschl: Theoretische Perspektiven zur Analyse der Kategorie Geschlecht (29-46); Birgit Sauer: "Add women and stir?" Die mühsamen Wege der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung (47-61); Gabriele Habinger und Patricia Zuckerhut: Frauen - Gender - Differenz. Gender Studies in der Kultur- und Sozialanthropologie (62-89); Astrid M. Fellner: Other Sexes. Bridging Textual Borders (90-107); Eva Cescutti: Gender Trouble im Kloster? Ein Fallbeispiel zu den Möglichkeiten mediävistischer Männlichkeitsforschung (108-126); Maria Katharina Moser: Under Construction. Arbeiten am Theoriegebäude "Feministische Theologie" (127-144); Brigitta Keintzel: Psychoanalyse, Philosophie und Gender: Widerspruch, Antagonismus oder produktives Spannungsverhältnis? (145-162); Ruth Wodak: Interdisciplinarity, Gender Studies, and CDA: Gender Mainstreaming and the European Union (163-187); Sabin Bieri: Geschlecht & Raum - Geografien der Differenz (188-205); Helga Stadler: Dualismus und Wissenschaft - Physik als männliche Domäne (206-222); Alice Ludvig: Black Feminism in den Gender Studies: Subjektpositionen zwischen Hautfarbe und Geschlecht (223-239); Heike Raab: "queer revisited" - Neuere Aspekte zur Verhältnisbestimmung von Queer Studies und Gender Studies (240-252); Katharina Pewny: Performative Gesten - Theaterwissenschaft und Gender Studies verschränken (253-269); Irmela Schneider: Späte Diskurse. Gender und Medien (270-288).
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005. 324 S.
Inhalt: "Der Band stellt zentrale und wichtige Schlüsseltexte der Frauen- und Geschlechterforschung von den Anfängen bis zur Gegenwart vor. Anschaulich und facettenreich wird in ein interdisziplinäres Forschungs- und Wissensgebiet eingeführt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: 1. Edith Glaser: Hedwig Dohm: Die wissenschaftliche Emancipation der Frau (13-25); 2. Ursula Konnertz: Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht (26-58); 3. Angela Moré: Janine Chasseguet-Smirgel (Hg.): Psychoanalyse der weiblichen Sexualität (59-71); 4. Gerburg Treusch-Dieter: Luce Irigaray: Speculum. Spiegel des anderen Geschlechts (72-96); 5. Marianne Friese: Ute Gerhard: Verhältnisse und Verhinderungen (97-119); 6. Inge Stephan: Silvia Bovenschen: Die imaginierte Weiblichkeit (120-134); 7. Marianne Rodenstein: Gruppe "Frauen, Steine, Erde": Frauen-Räume-Architektur-Umwelt (135-147); 8. Martina Löw: Frigga Haug (Hg.): Frauen - Opfer oder Täter? (148-157); 9. Karin Flaake: Carol Gilligan: Die andere Stimme (158-175); 10. Regina Siemers und Wera Pretsch: Regina Becker-Schmidt, Gudrun-Axeli Knapp, Beate Schmidt: Eines ist zuwenig - beides ist zu viel (176-193); 11. Regine Gildemeister: Carol Hagemann-White: Sozialisation: Weiblich - Männlich (194-213); 12. Bettina Mathes: Christina von Braun: Nicht ich. Logik, Lüge, Libido (214-225); 13. Karen Nolte: Barbara Duden: Geschichte unter der Haut (226-239); 14. Heike Klippel: Gertrud Koch: "Was ich erbeute, sind Bilder" (240-253); 15. Heike Jensen: Judith Butler: Gender Trouble (254-266); 16. Walburga Hoff: Claudia Honegger: Die Ordnung der Geschlechter (267-282); 17. Stefanie von Schnurbein: Sander L. Gilman: Freud, Identität und Geschlecht (283-295); 18. Ulrike Teubner: Donna Haraway: Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen (296-305); 19. Irene Nierhaus: Silke Wenk: Versteinerte Weiblichkeit (306-318).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Kompaktwissen Gender in Organisationen
Titelübersetzung:Gender compact knowledge in organizations
Autor/in:
Welpe, Ingelore; Schmeck, Marike
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Angewandte Genderforschung, 1), 2005. 183 S.
Inhalt: "Bas Buch führt in das Mainstream-Thema Gender ein. Es deckt den Wissensbedarf der Praxis zu den aktuellen Schlüsselbegriffen des Genderthemas und informiert über anwendungsreife Ergebnisse und bereits erprobte Methoden der Genderforschung in Organisationen. Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis von Wirtschaftsunternehmen, der Hochschule und aus Verwaltungen demonstrieren die Anwendung des Genderthemas. Mit den Themen Wirtschaft und Familie, Gender in der Personalführung, Genderlogik und Genderkompetenz in Organisationen schlägt das Buch eine Brücke zwischen Genderforschung und Organisationen und unterstützt die Umsetzung des Genderthemas in modernen Organisationen. Aus dem Inhalt: Schlüsselbegriffe Gender, Genderkonzept, Genderrollen, Genderaspekte Familie, Methoden Gender Mainstreaming, Gender in den Personalprozessen der Unternehmen, Gender-Praxisbeispiele aus Organisationen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Vielfach Anstoß genommen und gegeben hat die Sozialwissenschaftlerin Karin Walser 30 Jahre lang mit ihren Veröffentlichungen zur Frauen- und Geschlechterforschung. Durch ihre Forschungen zur Geschichte der Sozialen Arbeit als Frauenberuf, zu feministischer Sozialarbeit, zu Themen wie der 'Eigenlogik der Weiblichkeit in der Moderne' und der 'Problematik professionellen Wissens im Verhältnis zum Laien-Wissen' machte Karin Walser sich sowohl in Deutschland als auch international einen Namen. Der Band umfasst wegweisende Arbeiten der im Jahre 2004 verstorbenen Forscherin. Sie wurden von Wegbegleiterinnen kommentiert, in ihrer Bedeutung für die heutige Zeit eingeordnet und um Interviews ergänzt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Frauenrolle und soziale Berufe - am Beispiel von Sozialarbeit und Sozialpädagogik (14-27); Nachbemerkung von Margrit Brückner (27-31); Hausarbeit ist doch keine Wissenschaft! (32-49); ... es geht um die Konfrontation auch mit den eigenen Erfahrungen Kirsten Kullmann im Gespräch mit Silvia Kontos (49-58); Frauen als Opfer - Heimliche Verleugnung des Geschlechtsunterschiedes und Vermeidung der Auseinandersetzung mit weiblicher Macht (61-70); Nachbemerkung von Dagmar Oberlies (71-73); Prostitutionsverdacht und Geschlechterforschung. Das Beispiel der Dienstmädchen um 1900 (74-83); Nachbemerkung von Christel Eckart (83-88); Frauenstudien in der Bundesrepublik Deutschland. Plädoyer für einen Perspektivwandel (89-97); Nachbemerkung von Margit Göttert (97-98); Die Fährte "Mann" in der Beratungsarbeit mit Frauen (99-103); Nachbemerkung von Ulrike Schmauch (103-106); Gnade der weiblichen Geburt? Zum Umgang der Frauenforschung mit Nationalsozialismus und Antisemitismus (107-122); Nachbemerkung von Lerke Gravenhorst (122-127); Autorität und Geschlecht - Eine Dialektik der Verklärung (128-141); Nachbemerkung von Frank Rotter (141-142); "Es könnte ja nur etwas Drittes sein ..." Margitta Kunert-Zier im Gespräch mit Karin Walser über Frauenstudien und Geschlechterforschung (143-154); Was SozialpädagogInnen über das Geschlechterverhältnis wissen sollten. Plädoyer für eine Integration des "Frauenthemas" ins Allgemeine des Studiengangs Sozialpädagogik (155-158); Nachbemerkung von Monika Simmel-Joachim (159-164); Geschlechtsneutralität und Entsubjektivierung des Weiblichen in der Sozialen Arbeit. Plädoyer zur Integration der Geschlechterfrage am Beispiel der Arbeit im Gesundheitswesen (165-178); Nachbemerkung von Sibylla Flügge (178-180); Von der Gleichheit der Frauen zur Kunst des Konkurrierens (181-192); Nachbemerkung von Susann Heenen-Wolff (192-193); Nachbemerkung von Dörthe Jung (194-195); Sexueller Missbrauch und weibliches Bewusst-Sein. Eine Kritik am Modellprojekt "Wildwasser" (196-217); Wie berechtigt war Karin Walsers Kritik? Ein Gespräch mit Barbara Kavemann (218-226); Karin Walsers Kritik an Beratung und Beraterinnen. Ein Gespräch mit Milly Stanislawski (227-231); Professionelles Können in der Jugendarbeit (232-249); Nachbemerkung von Lotte Rose (250-252).
Quelle: Öffentliche Kommunikation: Handbuch Kommunikations- und Medienwissenschaft. Günter Bentele (Hrsg.), Hans-Bernd Brosius (Hrsg.), Otfried Jarren (Hrsg.). Wiesbaden: Westdt. Verl. (Studienbücher zur Kommunikations- und Medienwissenschaft), 2003, S. 550-564
Inhalt: Feministische Medienforschung umfasst sowohl die kommunikationswissenschaftliche Frauen- als auch Geschlechterforschung und beinhaltet die kritische Analyse der Geschlechterverhältnisse in Bezug auf sämtliche Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft. Der Beginn der feministischen Medienforschung ist im Umfeld der "Neuen Frauenbewegung" angesiedelt, wo in den 1970er Jahren die ersten empirischen Studien zur Darstellung der Frau in den Medien und zur beruflichen Situation von Journalistinnen entstanden. Grundlegend für die feministische Medienforschung sind feministische Theorien, wie sie vor allem in den Sozial- und Geisteswissenschaften diskutiert werden. Den verschiedenen Ansätzen in der feministischen Medienforschung lassen sich drei Modelle mit unterschiedlichen Erkenntnisinteressen zuordnen. Es handelt sich dabei um strukturelle, diskursive/ konstruktivistische und dekonstruktivistische Modellvorstellungen: zum einen wird die Geschlechterdifferenz bezüglich der Medienproduktion und Medienkonsumtion als das Ergebnis der Medienprozesse untersucht; zum anderen wird versucht, den Prozess des "doing gender" selbst empirisch zu fassen, indem die diskursiven Konstruktionen der Geschlechterdefinition, Geschlechterpositionierung und Geschlechteridentitäten in ihrer Vielfältigkeit untersucht werden und drittens wird vor allem in Bezug auf die neuen Medientechnologien die Kategorie Geschlecht selbst dekonstruiert. In dem Beitrag wird auf Mesotheorien aus den Sozialisationstheorien und psychologischen Modellen zurückgegriffen. Makrotheorien spielen in Bezug auf feministisch aber auch auf sprachtheoretische und linguistische Ansätze eine Rolle. (RG)
Neue Frauenbewegung im Spannungsfeld von Subversion, Raumaneignung und Mainstreaming
Titelübersetzung:New women's movement in the field of tension between subversion, spatial appropriation and mainstreaming
Autor/in:
Doderer, Yvonne P.
Quelle: Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel: interdisziplinäre Analysen zu Geschlecht und Modernisierung. Bettina Fritzsche (Hrsg.), Eva Schäfer (Hrsg.), Claudia Nagode (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 2002, S. 119-132
Inhalt: Der Beitrag thematisiert eine der zentralen Fragestellungen, die die Neue Frauenbewegung in ihrer Kritik an traditioneller Wissenschaft aufgeworfen hat: das Verhältnis von Theorie und Praxis. In der Praxis hat sich nach 30 Jahren eine in sich differenzierte, urbane Projektkultur entwickelt; auf der Seite der Theorie bewegt sich die feministische Theoriebildung nahezu gänzlich in akademischen Räumen. Ziel der Abhandlung ist es, Praktiken der Raumaneignung zu erörtern und den Einfluss des "diskursiven Mainstreaming" auf die Entwicklung der Frauenprojektekultur aufzuzeigen. Die hier vorgestellten Beispiele verdeutlichen, dass die institutionell-gouvernalen Diskurse die Räume der Frauenbewegung regulieren und dirigieren. Gefordert wird daher eine Perspektive, in der sich feministische Theoriebildung und feministische Praxis in Zukunft wieder offensiver verschränken. (ICH)