Quelle: Freiburg (Frauen, Gesellschaft, Kritik, 47), 2009. VII,300 S
Inhalt: "Verschiedene Genderdebatten in islamischen Ländern werden in diesem Sammelband von Studierenden unterschiedlicher Fachdisziplinen der Humboldt-Universität zu Berlin untersucht. Die Arbeiten beleuchten die Stellung der Frau sowie das Geschlechterverhältnis insgesamt in den unterschiedlichsten Diskursen: über Familie, Gesellschaft, Kleiderordnung, aber auch Sexualität im Islam. So werden z.B. folgende Fragen aufgegriffen: Wie erweitern Frauen ihre Handlungsmöglichkeiten und mit welchen Strategien erobern sie neue gesellschaftliche Räume und Aktionsfelder? Wie interpretieren und verhandeln sie Glaubensregeln und kulturelle Normen? Dabei gelingt es den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, den stereotypen Bildern eine differenzierte Betrachtung unter Berücksichtigung regionaler Spezifika entgegenzustellen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Parto Teherani-Krönner: Vorwort (I-VII); Janina Hempel: Die Familiengesetzgebung in islamischen Ländern und deren Auswirkung auf die Rechte muslimischer Frauen (3-14); Florian Holzknecht: Ehe zwischen Sexualität und Ökonomie - Überlegungen zur Shari'a und der aus ihr resultierenden Konzeption und Regelung der Ehe (15-35); Ulrike Kaiser: Aischa das Leben - Die feministische Neuinterpretation der Mutter der Gläubigen (37-61); Miriam Hutter: Frauen, Säkularismus und Religion im Iran: Ist Gleichberechtigung in einem auf dem Islam basierenden theokratischen Staat möglich? (63-79); Antje Czudaj: Frauenräume im Alltag (83-102); Heidi Diewald: Definition und Aushandlungsstrategien öffentlicher und privater Räume - Aufgezeigt an ausgewählten Theorien und der Studie "New spaces and old frontiers" von Salma Nageeb (103-130); Verena Armenkow: Der Diskurs um das Kopftuch - Eine Analyse verschiedener Positionen (133-162); Sylvi Paulick: Das Kopftuch in der Debatte - Selbstbehauptung vs. Fremdkonstruktion (163-200); Kristina Nowak: Fatima Mernissi: "Geschlecht Ideologie Islam" - eine Stimme zur weiblichen Sexualität im Islam aus feministischer Perspektive (203-215); Verena Trautner: Gibt es ein Sexualitätsdispositiv in der islamischen Welt? (217-254); Steffi Grundmann: Ambivalenzen in der islamischen Einstellung zur Sexualität (255-284); Britta Meyer: Gewollte Widersprüche - Die angebliche Unvereinbarkeit von Homosexualität und Islam (285-300).
Diskurstheorie als Werkzeugkiste: eine Analyse der Effekte diskursiver Praxen im Kontext familialer Geschlechterarrangements
Titelübersetzung:Discourse theory as a toolbox: an analysis of the effects of discursive practices in the context of family gender arrangements
Autor/in:
König, Tomke
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 4787-4795
Inhalt: "Ausgangspunkt des Beitrags ist die Annahme, dass der Glaube an die Natürlichkeit der Geschlechtsunterschiede für die binäre Geschlechterordnung und die Identifizierung von Subjekten als 'Frauen' und 'Männer' konstitutiv ist. Aus einer diskurstheoretischer Perspektive stellen sich im Anschluss hieran zwei Fragen: Wie und wo wird dieses unproblematische Wissen zum Gegenstand von diskursiven Ereignissen? Und welche Vorstellungen von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen sind in solchen Ereignissen sag- und damit auch lebbar? Im Beitrag sollen diese Fragen anhand selbst erzeugten empirischen Materials beantwortet werden. Es sind dies Interviews, die die Verfasserin mit gleich- und gegengeschlechtlichen Paaren geführt habe, die unterschiedlichen sozialen Milieus angehören und mit kleinen Kindern zusammen leben. Dabei soll auch aufgezeigt werden, welche Implikationen eine diskurstheoretische Position für die Analyse qualitativer empirischer Daten haben. Statt nach den Begründungszusammenhängen zu fragen, die eine Aussage plausibel machen und in der 'Tiefe zu graben', so wie es in den klassischen hermeneutischen Verfahren geschieht, werden Handlungs-, Denk- und Gefühlspraktiken auf der 'Oberfläche' dekonstruiert. Leitend ist die Frage, wie im Reden durch die Signifikationspraxis Wahrnehmungs- und Handlungsmuster konstruiert, Relevanzen festgelegt und Sinnhorizonte verschoben werden. Damit bekommen die interpretierten Texte einen anderen Status. Das, was die befragten sagen, wird nicht als Ausdruck der Tatsache verstanden, dass jemand eine Frau oder ein Mann ist, die oder der als solche/r bestimmten Interessen verfolgt. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass Individuen in der Kette von Äußerungen, in denen sie Konventionen anrufen, vergesellschaftet und Frau oder Mann werden. Individuen handeln diesem Ansatz zufolge also weniger unter dem sozialen Druck einer Norm als vielmehr unter der Vorstellung, überhaupt nur dann als Subjekt existieren zu können, wenn sie sich von den Normen appellieren lassen." (Autorenreferat)
Reproduktive Kulturen: die Regeln des angemessenen Umgangs mit Fertilität, reproduktiven Technologien und Geschlechterbeziehungen im Lebenslauf
Titelübersetzung:Reproductive cultures: the rules relating to correct handling of fertility, reproductive technologies and gender relationships in the life career
Autor/in:
Helfferich, Cornelia
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 441-454
Inhalt: "Die individuelle Gestaltung des reproduktiven Lebenslaufs und die Nutzung von reproduktionsbezogenen Technologien dabei, von der Pille über den Schwangerschaftsabbruch bis zur Reproduktionsmedizin, sind untrennbar verbunden mit der Ausgestaltung von Geschlechterbeziehungen im Lebenslauf. In der kritischen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Ansätzen, die reproduktives Handeln unter der Geschlechterperspektive oder in seiner biografischen Dimension analysieren, und auf der Basis von eigenen empirischen (standardisierten und qualitativen) Studien zu Familienplanung im Lebenslauf wurde das Konzept der 'reproduktiven Kulturen' entwickelt (in Anlehnung an die 'Somatischen Kulturen' bei Boltanski). Es enthält eine sozialgruppenspezifische Rekonstruktion der 'Regeln des angemessenen Umgangs mit der Reproduktion' und ebenso der 'Regeln der angemessenen, altersabhängigen Gestaltung der Geschlechterbeziehungen'. Es verspricht zudem sowohl eine Rückbindung an die materiellen Lebensumstände und Modernisierungsprozesse, als auch eine sinnhafte Einbettung der Einstellungen zu und der Anwendungspraxis von reproduktiven Technologien. Sozialgruppenspezifische reproduktive Kulturen beinhalten unter anderem Vorstellungen von der Bedeutung des Übergang in Elternschaft als Markierung des männlichen/ weiblichen Erwachsenenstatus, verbunden z.B. mit einer Verstetigung des Lebenslaufs, Vorstellungen von einem richtigen Zeitpunkt für den Übergang, eine Konzipierung von Elternschaft als biografischem Risiko oder als Absicherung und schließlich die Praxis des Neuarrangements von geschlechtskonnotierten 'Territorien' (Krüger, exemplarisch: Haushalt und Beruf) in diesem Übergang. Darauf lassen sich die Vorstellungen von der Verfügbarkeit der Natur, der Angemessenheit der Nutzung von Reproduktionstechnologien und der Nötigkeit und Möglichkeit der Planung von Kindern beziehen. Es zeigt sich, dass die Gebrochenheit und Begrenztheit solcher Planungsvorstellungen, die über Geburtenkontrolle hinaus auf eine rationale Produktion von Kindern zielen, in den sozialgruppenspezifischen Widersprüchen und Aporien der Gestaltung der Geschlechterbeziehungen im Lebenslauf wurzeln und allgemeiner in der De-Institutionalisierung von Familie als 'entworfenem' und mit 'Langsicht' gestaltetem 'Projekt' als Teil der De-Institutionalisiserung des Lebenslaufs (Kohli)." (Autorenreferat)
Activation policies from a gender-sensible citizenship perspective: a tentative analytical framework
Titelübersetzung:Aktivierungspolitiken aus einer gender-sensiblen Perspektive der Staatsbürgerschaft: ein vorläufiger Analyserahmen
Autor/in:
Betzelt, Sigrid
Quelle: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik; Bremen (ZeS-Arbeitspapier, 3/2008), 2008. 35 S
Inhalt: "Das Papier entwickelt einen vorläufigen Analyserahmen für den systematischen Vergleich unterschiedlicher Typen von Aktivierungspolitiken im Hinblick auf ihre Implikationen für das Wohlfahrtsdreieck zwischen Staat-Markt-Familie und Geschlechterungleichheiten. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass das inzwischen universell gültige arbeitsmarktpolitische 'Aktivierungsparadigma', d.h. die (Re-)Kommodifizierung aller erwerbsfähigen Bürgerinnen und Bürger, die Wohlfahrtsproduktion der Familie insofern betrifft als es mit der vor allem von Frauen unbezahlt geleisteten Sorgearbeit für Angehörige kollidiert. Auf dem theoretischen Hintergrund sozialer BürgerInnenrechte wird angenommen, dass diese unbezahlte Sorgearbeit weder vollständig kommodifiziert und de-familialisiert werden kann, noch dass dies gesellschaftlich wünschenswert ist. Vielmehr bedeutet die Idee einer 'inklusiven sozialen Staatsbürgerschaft' wie sie in der feministischen Wohlfahrtsstaatsforschung entwickelt wurde, dass sie sowohl Erwerbs- als auch Sorgeverantwortung aller Bürger und Bürgerinnen als Basis für Anerkennung und Subsistenzrechte einschließt. Ausgehend von diesem dem Aktivierungsparadigma inhärenten Spannungsverhältnis werden zwei zentrale Forschungsfragen formuliert: Erstens, wie beantworten die unterschiedlichen Ländervarianten von Aktivierungspolitik dieses Spannungsverhältnis und welche Interdependenzen bestehen zwischen Wohlfahrts- und Gender-Regimen und dem spezifischen Aktivierungstyp? Zweitens, was sind die Ergebnisse dieses Zusammenspiels im Hinblick auf soziale Ungleichheiten besonders von Geschlecht und Klasse und hinsichtlich der Idee sozial inklusiver Staatsbürgerschaft? Um diese Fragen für die vergleichende Forschung zu operationalisieren, wird ein vorläufiger Analyserahmen vorgeschlagen, der sieben relevante Dimensionen und entsprechende Indikatoren für deren Messung und Bewertung enthält. Dieses Analyseinstrument wurde für eine Fallstudie deutscher Aktivierungspolitik angewendet, deren zentrale Befunde im Licht vergleichender Forschung diskutiert werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "The paper develops a tentative analytical framework for systematically comparing different types of activation policies with regard to their implications for the welfare triangle between state-market-family and gender inequalities. Starting point is the realization that the meanwhile universal 'activation paradigm' of labour market policies, i.e. the (re-)commodification of all adults able to work, affects the welfare production of families as it conflicts with the unpaid care work for dependants performed primarily by women. From a theoretical background of social citizenship rights, it is assumed that this unpaid care work can neither be fully commodified and de-familised, nor that this is desirable for society. Rather, the notion of an inclusive social citizenship developed by feminist welfare state research includes both earning and caring responsibilities of all citizens as a basis for recognition and subsistence. Two main research questions arising from this inherent tension of activation policies are tackled in this paper: First, how do the different country variants of activation policies address this tension and what are the interdependencies between national welfare and gender regimes and the specific activation type? Second, what are the outcomes of this interplay in terms of social inequality especially with regard to gender and class, and regarding the notion of inclusive social citizenship? To operationalise these questions for comparative research, a tentative analytical framework is proposed, developing seven relevant dimensions and respective indicators to measure or assess them. This analytical tool has been applied in a case study of German activation policies, whose central findings are summarised, drawing conclusions in the light of comparative research." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; Gender Mainstreaming; Politik; national state; Staat; Wohlfahrt; Markt; measurement; civil rights; market; gender mainstreaming; Messung; Bürgerrecht; Wohlfahrtsstaat; social indicators; welfare state; social rights; soziale Rechte; Familie; welfare; research approach; Geschlechterverhältnis; Forschungsansatz; family; politics; soziale Indikatoren; activation; Aktivierung
SSOAR Kategorie:Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:How can the future of the family be safeguarded?
Autor/in:
Ott, Notburga
Quelle: Walter Eucken Institut e.V.; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Allgemeine Wirtschaftsforschung Abt. Wirtschaftspolitik; Freiburg im Breisgau (Freiburger Diskussionspapiere zur Ordnungsökonomik, 08/3), 2008. 20 S
Inhalt: Der Beitrag erörtert die Frage, welche Funktion die Institution Familie in modernen Gesellschaften hat. Dass jede Gesellschaft eine nachwachsende Generation braucht, darüber besteht noch ein weitgehender Konsens, wenngleich es sich in einer globalisierten Welt dabei nicht ausschließlich um eigene Nachkommenschaft handeln muss. Doch braucht es dazu in modernen, funktional ausdifferenzierten Gesellschaften der alt hergebrachten Institution Familie? Welche Aufgaben verbleiben ihr, wo doch so viele Funktionen von anderen Institutionen der Gesellschaft übernommen wurden? Und wie sind unter solchen Bedingungen die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern geregelt? Die Beantwortung gliedert sich mit Blick auf den Geschlechter- und Generationenvertrag in folgende Punkte: (1) vertragstheoretische Betrachtung der Familienbeziehungen, (2) kollektive Erweiterungen familialer Vertragsbeziehungen in modernen Gesellschaften und (3) die wirtschaftliche Entwicklung und Probleme heutiger Regelungen. Die derzeit zu beobachtende Auflösung traditioneller Familienbeziehungen - sowohl zwischen den Partnern wie auch zwischen Eltern und Kindern - weisen auf einen Wandel hin, der die Wirksamkeit und Effizienz gegenwärtiger gesellschaftlicher Institutionen in Frage stellt. Der Wandel der Familie - sowohl der innerfamilialen Beziehungen wie auch die Rolle der Familie in der Gesellschaft - lässt sich aus institutionenökonomischer Sicht als Folge der wirtschaftlichen Entwicklung mit zunehmend arbeitsteiliger Produktion und marktmäßigen Austauschbeziehungen rekonstruieren. Die von je her bestehenden Familienbeziehungen werden durch kollektive Regelungen und gesellschaftliche Vertragsbeziehungen ergänzt, um insgesamt die Wohlfahrtsproduktion zu erhöhen. In der jüngsten Vergangenheit erweisen sie sich jedoch zunehmend als ineffizient. Sowohl in den Beziehungen zwischen den Geschlechtern wie auch zwischen den Generationen nehmen Hold-up-Probleme zu: für Eltern wächst das Risiko, von ihren Kindern für ihre Leistungen keine entsprechenden Gegenleistungen zu erhalten, und für Frauen resultiert aus der Entscheidung für ein Kind darüber hinaus noch das individuelle Risiko der familieninternen Schlechterstellung. In der Familie kumulieren beide Probleme. Sinkende Geburtenzahlen und Unterinvestitionen in Humanvermögen sind die Folge. (ICG2)
Schlagwörter:Familie; family; soziale Sicherung; social security; Familie-Beruf; work-family balance; Familienarbeit; family work; Familieneinkommen; family income; Familiengröße; family size; Familiengründung; family formation; Familienpolitik; family policy; Generationenvertrag; inter-generational contract; Geschlechterverhältnis; gender relations; Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Familienrecht; family law; wirtschaftliche Faktoren; economic factors; Wohlfahrtsstaat; welfare state; Sozialpolitik; social policy; Bevölkerungsentwicklung; population development; Federal Republic of Germany
The family in question: immigrant and ethnic minorities in multicultural Europe
Herausgeber/in:
Grillo, Ralph
Quelle: Amsterdam (IMISCoe Research), 2008. 312 S
Inhalt: In hoeverre allochtonen vrij zijn hun cultuur te uiten in de multiculturele samenleving staat bijna dagelijks ter discussie in de media en politiek. Vaak wordt vergeten dat ook migrantenfamilies zelf worstelen om hun tradities en gebruiken vorm te geven in een pluriforme samenleving waarin relaties met familie zeer complex kunnen zijn. In The Family Question worden migrantenfamilies in onder andere Nederland, Oostenrijk en Noorwegen onderzocht. Hieruit blijkt dat spelers op het vlak van beleidsvorming vaak toegeven aan populaire misverstanden over allochtonen en zo bijdragen aan de heersende xenofobie en stereotypering van immigranten.
Inhalt: The family lives of immigrants and ethnic minority populations have become central to arguments about the right and wrong ways of living in multicultural societies. While the characteristic cultural practices of such families have long been scrutinized by the media and policy makers, these groups themselves are beginning to reflect on how to manage their family relationships. Exploring case studies from Austria, the Netherlands, Norway, Portugal, Spain, Switzerland, the United Kingdom, and Australia, The Family in Question explores how those in public policy often dangerously reflect the popular imagination, rather than recognizing the complex changes taking place within the global immigrant community.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Heidelberg: fünfter Bericht zur Umsetzung der Dienstvereinbarung zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern ; Ergebnisse einer schriftlichen Befragung von Ämtern und anderen Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes in Heidelberg
Autor/in:
Stumpf, Christian; Wüst, Andreas M.
Quelle: Stadt Heidelberg, Amt für Chancengleichheit; Heidelberg, 2008. 71 S
Inhalt: "Stereotype Rollenerwartungen und die ungleiche Verantwortungsübernahme durch Frauen und Männer für die Erziehungs-, Fürsorge- und Pflegeverpflichtungen gegenüber Kindern und alten Menschen vor allem im familiären Bereich bleiben eine wesentliche Quelle für die unzureichende Einlösung der Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern im Erwerbsleben. Dies schlägt sich nieder in einer geringeren Erwerbsbeteiligung von Frauen, ihrer Überrepräsentanz bei Teilzeitstellen und diskontinuierlichen Erwerbsverläufen wie auch in ihrer Unterrepräsentanz in Führungspositionen. Es schlägt sich ebenfalls nieder in der hohen Konzentration bei Frauen auf wenige, vorwiegend schlechter bezahlte Berufe und einer Unterrepräsentanz von Männern in Berufen der Pflege, Erziehung und Bildung von Kindern, insbesondere kleineren Kindern. Alle Faktoren sind in hohem Maße ausschlaggebend für ein erhebliches Entgeltgefälle im Geschlechterverhältnis, in dessen Folge weniger Frauen als Männer ihren Lebensunterhalt aus eigenem Einkommen bestreiten können.
Für die Lösung dieses Problemkomplexes ist besonders erheblich, wie die Vereinbarkeit von Elternschaft, zunehmend auch die Pflege von Angehörigen, mit den Anforderungen von Beruf und Karriere tatsächlich gelingen kann. Wir dürfen dieses Thema nicht nur aus der Perspektive von Müttern überdenken. Spätestens die Einführung der Elternzeit für beide Elternteile hat sichtbar gemacht, dass Väter sich vermehrt der Familie widmen wollen. Außerdem müssen wir die Vielfalt an familiären Lebensformen berücksichtigen, bei denen es für jeden Elternteil selbstverständlich ist, Vollzeit zu arbeiten. Dazu gehören Patchworkfamilien, Wohn- und Lebensgemeinschaften oder Lebenspartnerschaften mit Kindern genauso wie Ein-Eltern-Familien." (Textauszug)
Schlagwörter:gender relations; Bevölkerungsentwicklung; gender; social security; structure; Familie; gender role; population development; soziale Sicherung; Geschlechtsrolle; Geschlechterverhältnis; Berufstätigkeit; family; gainful occupation; Struktur
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Female autonomy and gender gaps in education in Pakistan
Autor/in:
Aslam, Monazza
Quelle: University of Cambridge, Faculty of Education, Research Consortium on Educational Outcomes and Poverty (RECOUP); Cambridge (RECOUP Working Papers, 3), 2007. 42 S
Inhalt: In this study we examine whether gender bias in education depends on the extent of female decision-making power. Household headship is used as a measure of female autonomy, with different types of households theorized to reflect varying degrees of female autonomy. Most female-headed-households in Pakistan are formed either because women are widowed or because husbands migrate. Women in male-headed-households are hypothesized to have least autonomy followed by married women heads whose migrant husbands may retain some decision-making power. Widow heads are hypothesized to have the greatest degree of autonomy among women in different households. The econometric findings suggest that married women heads gender-discriminate as much as male heads but that widow-heads have significantly lower bias against girls in enrolment decisions than male heads. The results also suggest that educated female heads gender differentiate less than both uneducated female heads and than male heads. The evidence suggests that households having better educated women with more independent status discriminate against the education of their daughters less than other households.