Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 31 (2013) Nr. 1, S. 35-38
Inhalt: Die Autorin beschreibt die Entwicklungsgeschichte der feministischen Zeitschrift "die feministischen Studien" seit ihrer Entstehung 1982. Während in den ersten Jahren Sinnlichkeit und Sexualität wichtige Themen waren, so geht es heute vorwiegend um die Bemühungen um theoretische Erklärungsmuster, die soziale Realitäten zum Anwendungsfall von Theorierastern machen. Mit der Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung an den Hochschulen fand auch bei der Zeitschrift eine Veränderung statt in Richtung kognitiver intellektueller Schärfe, um sich wissenschaftlich behaupten zu können. Der Leserstamm der Zeitung ging durch diese Entwicklung stark zurück. Der Autorin geht es darum, hinter den Diskursen um die Unordnung der Geschlechter und den öffentlichen Gefühlsinszenierungen eine Hermeneutik des Möglichen zu entwickeln. (ICB)
Respondenz zum Beitrag von Ruth Becker "Wie kommt Gender in die Curricula?"
Titelübersetzung:Responses to the article by Ruth Becker "How does gender get into curricula?"
Autor/in:
Flicker, Eva
Quelle: Universität in Zeiten von Bologna: zur Theorie und Praxis von Lehr- und Lernkulturen. Brigitte Kossek (Hrsg.), Charlotte Zwiauer (Hrsg.). Göttingen: V&R unipress, 2012, S. 191-196
Inhalt: Die Implementierung der Bologna-Architektur zeigt mit neuen Verankerungen von "Gender" bis hin zur Streichung von "Gender" aus den Studienplänen äußerst ambivalente Ergebnisse für "die" Gender Studies. Ein wesentlicher Unterschied liegt im Ausgangsniveau, also wie viel "Gender" schon "vor Bologna" zum Status quo des Lehrangebots gehörte. Paradoxerweise können langjährige Traditionen der Feministischen Wissenschaft und Gender Studies an der Universität Wien durch Bologna zu den VerliererInnen zählen bzw. erfahren sie keine/kaum Stützung. Feministische Sozialwissenschaft hat an der Universität Wien eine 25-jährige Tradition und bietet international anerkannte Qualität. Dennoch ist sie strukturell und personell bis heute - trotz oder wegen Bologna - wenig verankert. Abschließend werden Kristallisationspunkte zu "Gender in den Curricula" im Prozess der universitären Curricularentwicklung zur Diskussion gestellt. (ICB2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Und sie bewegt sich noch : feministische Theorien in der Politikwissenschaft
Titelübersetzung:And it is still moving : feminist theories in political science
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Theoriearbeit in der Politikwissenschaft. Eva Kreisky (Hrsg.), Marion Löffler (Hrsg.), Georg Spitaler (Hrsg.). Wien: WUV-Univ.-Verl., 2012, S. 105-116
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit feministischen Theorien in der Politikwissenschaft. In der Politikwissenschaft ist feministische Theorie nicht als legitimes Kind der politikwissenschaftlichen Theoriefamilie anerkannt, und nur sehr zögerlich nimmt der traditionelle politiktheoretische Kanon im deutschsprachigen Raum geschlechterforscherische Überlegungen wahr. Vor diesem Hintergrund möchte der Beitrag zum einen die Lebendigkeit feministischer Theoriebildung deutlich machen und zum anderen herausarbeiten, dass feministische Theorie für das Verständnis, die Analyse und die Kritik von Politik unabdingbar ist. Der Beitrag skizziert zentrale aktuelle Herausforderungen und politische Konstellationen, die geschlechterkritischer Bearbeitung bedürfen und geht auf die Ziele politikwissenschaftlicher feministischer Theorie ein. Dabei beschreibt der Beitrag den Weg von der Frauen- zur Geschlechterforschung und skizziert die historische Entwicklung des feministischen politischen Denkens. Der Beitrag diskutiert Theorieströmungen und die Kritik der Geschlechtsblindheit der Politikwissenschaft. Hier beschreibt der Beitrag die Methode der Begriffskritik als Dekonstruktion der geschlechtsblinden Annahmen der Politikwissenschaft. Abschließend widmet sich der Beitrag der Retheoretisierung des Politischen durch feministische Ansätze, in deren Mittelpunkt die Entgrenzung des Politikbegriffs steht. (ICA2)
Schlagwörter:politische Theorie; Politikwissenschaft; Feminismus; Geschlechterforschung; historische Entwicklung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Zur Denaturalisierung" : Wissenschaftlerinnen und Akademikerinnen in Spanien
Titelübersetzung:"Denaturalization" : female scientists and female academics in Spain
Autor/in:
Santesmases, María Jesús
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 29 (2011) Nr. 1, S. 52-64
Inhalt: "This contribution intends to show the position achieved by the studies of women in academics, and of gender studies and women scientists in Spain. The analysis of the current situation suggests that a transition is taking place toward the de-naturalization of androcentricism, both of figures of women in science and in university positions, toward a more equalitarian landscape still shaped, however, by keeping relevant barriers for women. Still segregation and discrimination, both vertical and horizontal maintain academic and scientist women in less powerful positions, thus providing them with comparatively less authority than their male peers. Gender studies still lack academic recognition as a knowledge domain in the university syllabuses. Here a reflexive approach is presented. Women professors and researchers are in a way studying themselves, tracing women genealogies in search of recognition for those women still absent, or until very recently hidden, in the historiography and more widely in contemporary academic bibliography. This absence appears mildly soften by women academic activists with growing intellectual influence, both in the political agenda and in socio-academic practices." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Studienbuch Gender & Diversity : eine Einführung in Fragestellungen, Theorien und Methoden
Titelübersetzung:Study Guide to Gender & Diversity : an introduction in questions, theories and methods
Autor/in:
Onnen-Isemann, Corinna; Bollmann, Vera
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Aktuelle Probleme moderner Gesellschaften, Bd. 1), 2010. 231 S.
Inhalt: "Dem Geschlecht als sozialer Strukturkategorie kommt im Rahmen der Geschlechterforschung eine besondere Bedeutung zu. Diese Kategorie beinhaltet ein bedeutendes Potenzial zur Erklärung der sozialen Ungleichheit: die soziale Organisation der Arbeitsteilung, der Sexualität, des generativen Verhaltens wie auch die Verteilung von Macht oder die kulturelle Ordnung werden daher unter einer 'Geschlechterperspektive' betrachtet, unter der Gender & Diversity-Perspektive. Was sich unter dieser Perspektive verbirgt und womit sich Gender & Diversity-Ansätze beschäftigen bzw. wie wir mit einer erlernten Gender-Perspektive gesellschaftliche Gegebenheiten erkennen und verbessern können, ist spontan nicht zu erkennen. Das Studienbuch umfasst 13 Lerneinheiten und zeigt aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive unterschiedliche Ursachen für diese Geschlechterdisparitäten. Es werden sowohl wichtige theoretische Erklärungsansätze als auch themenspezifische Perspektiven auf soziale Räume behandelt." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Geschlechterforschung in Moskau : Expertise, Aktivismus und Akademie
Titelübersetzung:Gender studies in Moscow : expertise, activism and academy
Autor/in:
Garstenauer, Therese
Quelle: Wien: Lit Verl. (Wiener Studien zur Zeitgeschichte, Bd. 2), 2010. ii, 231 S.
Inhalt: "Seit den späten 1980er Jahren hat sich die Frauen- und Geschlechterforschung als eigene interdisziplinäre Richtung in Russland etabliert. Ihre Institutionalisierung und Entwicklung in Moskau wird in diesem Buch - im Kontext der Geschichte von Frauenbewegung und Sozialwissenschaften in Russland und der Sowjetunion skizziert. Die Praxis von gendernye issledovanija kann dabei Unterschiedliches implizieren: von politikberatender Expertise über feministisches Engagement in NGOs bis zu akademischer Wissenschaft." (Autorenreferat)
Vom Feminismus zum Genderkonzept : Mädchenarbeit im Wandel von Gesellschaft und Politik
Titelübersetzung:From feminism to the gender concept : girls' work during the change in society and politics
Autor/in:
Wallner, Claudia
Quelle: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit : Vierteljahresheft zur Förderung von Sozial-, Jugend- und Gesundheitshilfe, Jg. 41 (2010) Nr. 2, S. 4-19
Inhalt: "Mädchenarbeit wurde von feministischen Sozialarbeiterinnen in den 1970er-Jahren als Gegenkonzept zu einer patriarchalen Gesellschaft und einer Jugendwohlfahrt entwickelt, die Mädchen nur als Randgruppe betrachteten. Feministische Mädchenarbeit wollte Mädchen stärken und ihre individuellen und gesellschaftlichen Benachteiligungen bekämpfen. Ziel war nicht weniger als die Abschaffung patriarchaler Gesellschaftsstrukturen. 35 Jahre später hat sich Mädchenarbeit ihrer politischen Zuschreibungen als 'parteilich' und 'feministisch' weitgehend entledigt. Übrig geblieben ist eine Mädchenarbeit, die im Kontext von politischen Gleichstellungsstrategien wie Gender Mainstreaming und pädagogischen Konzepten von Gender ihren Platz neu finden muss. Fest steht: Der Feminismus ist nicht länger der gemeinsame Referenzrahmen der Mädchenarbeit. Fest steht aber auch: Der neue einende Referenzrahmen muss noch im Kontext von Genderdebatten und neuen politischen Gleichstellungsstrategien entwickelt werden." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Self-identified feminists among gender activists and scholars at Indonesian universities
Titelübersetzung:Feministische Selbstidentifikation unter den Aktivistinnen und den Wissenschaftlerinnen an den indonesischen Hochschulen
Autor/in:
Qibtiyah, Alimatul
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Südostasienwissenschaften : ASEAS, Vol. 3 (2010) Iss. 2, S. 151-174
Inhalt: "Die Selbstidentifikation als FeministIn ist unter FrauenrechtsaktivistInnen und WissenschafterInnen ein kontroverses Thema. In erster Linie liegt dies wohl an unterschiedlichen Interpretationen und positiven wie auch negativen Assoziationen die geläufigerweise mit dem Begriff 'FeministIn' verbunden sind. Die hier präsentierte Forschung untersucht wie sich AktivistInnen und WissenschafterInnen an indonesischen Universitäten innerhalb oder gegenüber dem Begriff Feminismus selbst verorten und analysiert die den jeweiligen Inhalt und die Bedeutung, welche der Begriffs 'FeministIn' für die befragten Personen einnimmt. Die Datenerhebung erfolgte an Pusat Studi Wanita (Zentren für Frauenforschung) bzw. Pusat Studi Gender (Zentren für Genderforschung) sechs verschiedener indonesischer Universitäten in Yogyakarta. Viele Befragte unterstreichen die Bedeutung westlicher FeministInnen für die Bewusstseinschaff ung für geschlechtsspezifische Probleme, für die Stärkung feministischer Identität sowie islamischen Glaubens. Diese Untersuchung behandelt jedoch auch gezielt die Frage, warum der Begriff 'FeministIn' widerum von anderen abgelehnt wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "Being a self-identified feminist is controversial among women's rights activists and scholars. This relates to different interpretations of and positive and negative associations with the term 'feminist' in society. The research presented here discusses the different 'feminist' identities and other labels among activists and scholars at Indonesian universities and explores what 'feminist' means for them. Respondents come from Pusat Studi Wanita (Centres for Women's Studies) or Pusat Studi Gender (Centres for Gender Studies) at six universities in Yogyakarta, Indonesia. Many respondents acknowledge that Western feminists are able to raise awareness of gender issues, strengthen feminist identity, and build up faith in Islam. The paper, however, also addresses the question of why some reject the 'feminist' label." (author's abstract)