Gleichstellungspolitik an Hochschulen: Was wissen und wie handeln Professorinnen und Professoren?
Autor/in:
Klammer, Ute; Altenstädter, Lara; Petrova-Stoyanov, Ralitsa; Wegrzyn, Eva
Quelle: Opladen, 2020. 410 S
Inhalt: Welches Wissen haben Professorinnen und Professoren über Gender- und Gleichstellungsfragen und wie setzen sie Gleichstellung in ihren wesentlichen Handlungsfeldern - als Führungskräfte in Forschung, Lehre und akademischer Selbstverwaltung - um? Ziel des Bandes ist es, das Zusammenwirken von Wissen und Haltungen von Professor*innen auf der einen Seite und ihren Handlungsorientierungen im Hinblick auf Gleichstellung auf der anderen Seite zu beleuchten. Die Gleichstellung der Geschlechter von der Grundidee her zu befürworten, scheint inzwischen in der akademischen Welt zum Common Sense zu gehören. Eine offene Frage bleibt, welche Relevanz die gesellschafts- und hochschulpolitische Vorgabe der Gleichstellung im beruflichen Alltag von Wissenschaftler*innen hat. Der Band beleuchtet dies mit Blick auf die Gruppe der Professor*innen, die als Führungskräfte und Gatekeeper den Gleichstellungsprozess an Hochschulen und wissenschaftliche Karriereverläufe maßgeblich beeinflussen. Welches Wissen haben sie über Gender- und Gleichstellungsfragen, und wie setzen sie Gleichstellung um? Das Buch basiert auf Ergebnissen des mit Förderung des Wissenschaftsministeriums des Landes NRW durchgeführten Forschungsprojekts "Gleichstellungsbezogene Handlungsorientierungen und Handlungsweisen von Professor*innen vor dem Hintergrund gleichstellungspolitischer Regelungen". Interviewt wurden 40 nach Fachzugehörigkeit, Forschungs- und Gremienerfahrung sowie Geschlecht ausgewählte Professor*innen aus vier NRW-Universitäten und allen Fächergruppen bis auf die Medizin. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden zusätzlich Dokumentenanalysen durchgeführt und Interviews mit hochschulischen Gleichstellungsexpert*innen geführt. Es konnten drei zentrale fallübergreifende Muster bei der Gruppe der Hochschullehrenden rekonstruiert werden. Das erste ist ein wahrgenommener Konflikt zwischen der Norm der Bestenauswahl und der Gleichstellung. Was die Besten ausmacht, bleibt ein unhinterfragtes Konzept. Das zweite Muster betrifft wahrgenommene Hierarchien und Machtverteilungen entlang des Geschlechts auf der professoralen Ebene. Das dritte Muster betrifft die Vereinbarkeit von Familienarbeit und Wissenschaftskarriere.
Schlagwörter:EU; Quotierung; Gleichstellung; university; quotation; role image; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; wissenschaftlicher Nachwuchs; work-family balance; Organisationsentwicklung; North Rhine-Westphalia; equal opportunity; Personalmanagement; equal opportunity policy; inequality; Gleichstellungspolitik; EU; Rollenbild; Chancengleichheit; Universität; statuary regulation; Nordrhein-Westfalen; young academics; Karriereplanung; organizational development; Beschäftigungsbedingungen; employment conditions; career planning; affirmative action; gender-specific factors; human resource management; gesetzliche Regelung; Ungleichheit
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildungswesen tertiärer Bereich
Neue Strukturen der Gleichstellungsarbeit an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Titelübersetzung:New structures in gender equality work at Goethe University in Frankfurt am Main
Autor/in:
Wolde, Anja
Quelle: Gleichstellungsarbeit an Hochschulen: neue Strukturen - neue Kompetenzen. Andrea Löther (Hrsg.), Lina Vollmer (Hrsg.). Opladen: B. Budrich (cews.Beiträge Frauen in Wissenschaft und Forschung), 2014, S. 211-219
Chancengleichheit und Frauenförderung an der FH Stralsund : Entwicklung hin zu einer geschlechtergerechten Hochschule
Titelübersetzung:Equal opportunity and promotion of women at Stralsund University of Applied Sciences : development towards a gender-friendly university
Autor/in:
Mertens, Eva-Maria
Quelle: Gleichstellungsarbeit an Hochschulen: neue Strukturen - neue Kompetenzen. Andrea Löther (Hrsg.), Lina Vollmer (Hrsg.). Opladen: B. Budrich (cews.Beiträge Frauen in Wissenschaft und Forschung), 2014, S. 248-254
Beschäftigungsperspektiven von Frauen : eine arbeitsmarktökonomische Analyse im Spiegel der Gleichstellungsdebatte
Titelübersetzung:Employment prospects of women : an economic analysis of the labor market as reflected in the gender debate
Autor/in:
Schäfer, Holger; Schmidt, Jörg; Stettes, Oliver
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.; Köln: Institut der deutschen Wirtschaft Köln Medien GmbH (IW-Positionen - Beiträge zur Ordnungspolitik, Nr. 57), 2013. 56 S.
Inhalt: "Die Erwerbstätigkeit von Frauen ist in Deutschland zwischen 2000 und 2010 deutlich gestiegen. Lediglich in Schweden, Dänemark und den Niederlanden sind mehr Frauen berufstätig. Allerdings unterscheiden sich Entgelte und Karrieren von Männern und Frauen immer noch. Doch das liegt vor allem an der anderen Berufswahl sowie dem Karriere- und Erwerbsverhalten der Frauen. Sie beziehen weniger Lohn und klettern seltener die Karriereleiter ganz hinauf, weil sie u.a. ihre Erwerbstätigkeit öfter unterbrechen und ihre Arbeitszeit mehr verkürzen. Staatliche Eingriffe in die Entgeltgestaltung und Quotenregelungen bei der Besetzung von Führungspositionen sind daher eher ineffiziente Interventionen in die privatwirtschaftliche Vertragsfreiheit und Handlungsautonomie. Stattdessen steht die Politik in der Pflicht, die Kinderbetreuung auszubauen und damit die Voraussetzung zu schaffen, dass Frauen und Männer ähnliche Einkommens- und Karriereaussichten haben." (Verlagsangabe)
Gleichheit im Job - und am Wickeltisch : Kinderbetreuung durch beide Eltern ist für Wissenschaftlerinnen zentral
Titelübersetzung:Equality in the job - and on the diaper-changing table : child care by both parents is vital to female scientists
Autor/in:
Althaber, Agnieszka; Hess, Johanna; Pfahl, Lisa
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2011) H. 133, S. 34-38
Inhalt: "Hochqualifizierte Frauen sehen sich nach der Geburt eines Kindes häufig mit Schwierigkeiten konfrontiert, ihre Karriere fortzuführen. Auch in der Wissenschaft ist für Frauen die Vereinbarkeit von beruflicher Karriere und Familienleben keine Selbstverständlichkeit. Neben vielen anderen Faktoren spielt hierbei auch der private Bereich eine wichtige Rolle. Viele Wissenschaftlerinnen erwarten, dass ihre Partner sich bei der Kinderbetreuung engagieren. Sie tragen aber überwiegend die Hauptverantwortung für die gemeinsamen Kinder. Ohne Entlastung in diesen Aufgaben durch den Partner erfahren Wissenschaftlerinnen häufig Karrierenachteile." (Autorenreferat)
Inhalt: "Highly qualified women often face career disadvantages after the birth of their children. For women in academia, the balance between professional and family duties cannot be taken for granted either. In addition to other factors, the private sphere does play an important role in women's career prospects. Many female academics expect their partners to help with the children. However, women still maintain primary responsibility for children and as a result their academic careers often suffer." (author's abstract)
Neue Wege - gleiche Chancen : Expertisen zum ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung
Titelübersetzung:New paths - equal opportunities : expert reports on the Federal Government's First Report on Equality
Herausgeber/in:
Klammer, Ute; Motz, Markus
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011. 473 S.
Inhalt: "Im Januar 2011 hat die vom Bundesfamilienministerium eingesetzte Sachverständigenkommission das Gutachten für den Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung vorgelegt. Das Gutachten verknüpft empirische Analysen mit konkreten Empfehlungen zur Gestaltung einer konsistenten, am Lebensverlauf orientierten Gleichstellungspolitik. Der vorliegende Sammelband macht eine Reihe der Expertisen öffentlich zugänglich, die von der Kommission im Zuge der Arbeit am Gleichstellungsbericht in Auftrag gegeben wurden. Die Expertisen zeigen bestehende Gleichstellungsdefizite in unterschiedlichen Feldern und Lebensphasen von Frauen und Männern auf. Zugleich verdeutlichen sie jedoch das große - auch wirtschaftliche - Potenzial, das eine konsistente und am Lebensverlauf ausgerichtete Gleichstellungspolitik für die zukünftige Entwicklung Deutschlands im demografischen Wandel hat." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einführung (7-12); Ute Klammer, Gerhard Bosch, Cornelia Helfferich, Uta Meier-Gräwe, Paul Nolte, Margarete Schuler-Harms, Martina Stangel-Meseke: Neue Wege - gleiche Chancen. Kurzfassung des Sachverständigengutachtens zum Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung (13-44); Sandra Ohrem: Überwindung von Gender Bias in der Kindertagesstätte - Auflösung tradierter Geschlechtsrollenzuweisungen im Vorschulalter (45-88); Heike Klindworth: Bildungsbenachteiligung unter Lebenslaufperspektive bei türkischen und osteuropäischen Migrantinnen - Sonderauswertung der Studie "Familienplanung und Migration im Lebenslauf von Frauen" (89-124); Rolf Wank: Arbeitsrechtliche Normen zur Familienfreundlichkeit und Gleichstellung (125-164); Eva Kocher: Grundsatz der Entgeltgleichheit im AGG (165-198); Silke Bothfeld, Sigrid Betzelt: Der Geschlechterbias in der deutschen Arbeitsmarktpolitik: Eine institutionelle und empirische Analyse des SBG II und SGB III (199-252); Christina Klenner, Tanja Schmidt: Teilzeitarbeit im Lebensverlauf von abhängig beschäftigten Frauen (253-312); Dorothea Voss-Dahm: Erwerbsverläufe von Frauen im Einzelhandel. Gründe für die Entstehung geschlechtsspezifischer Ungleichheit im Betrieb (313-330); Petra Selent, Ramona Schürmann, Sigrid Metz-Göckel: Arbeitsplatz Hochschule. Beschäftigungsbedingungen und Kinderlosigkeit des wissenschaftlichen Personals an Universitäten in Deutschland (331-362); Heiko Rüger, Katharina Becker: Berufsmobilität, Geschlecht und Lebensform. Berufsbedingte räumliche Mobilität und die Folgen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und partnerschaftliche Arbeitsteilung (363-396); Hans-Peter Blossfeld: Veränderungen bei der Erstheirat und Familiengründung in Deutschland (397-430); Dina Frommert, Reinhold Thiede: Alterssicherung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Lebensverläufe (431-466).
Women in cutting-edge research : Gender equality and the German excellence initiative
Titelübersetzung:Frauen in der Spitzenforschung : Gender-Gleichheit und die deutsche Exzellenzinitiative
Autor/in:
Zuber, Stephanie
Quelle: GenderChange in Academia: re-mapping the fields of work, knowledge, and politics from a gender perspective. Birgit Riegraf (Hrsg.), Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 189-201
Inhalt: Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Frauen in der akademischen Spitzenforschung in Deutschland dramatisch unterrepräsentiert sind, werden erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts vorgestellt, das im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zwei Ziele verfolgt: (1) Untersuchung der Faktoren, die innerhalb der Exzellenzinitiative die Chancengleichheit von Frauen und Männern direkt und indirekt beeinflussen; (2) Entwicklung von Handlungsansätzen zur Umsetzung von Chancengleichheit in der Spitzenforschung. Neben einer kurzen Einführung in die Exzellenzinitiative und den Gleichstellungsdiskurs wird ein Überblick über die Gleichstellungsmaßnahmen (Gewinnung von Frauen, Quoten, aktive Rekrutierung und Frauenförderstipendien; Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Spitzenforschung, Kinderbetreuung, Teilzeitmodelle, Dual Career und andere Hilfen für Familien; attraktivere Gestaltung der Wissenschaft für Frauen, Rollenmodelle, Karriereoptionen und andere Angebote; Stärkung von Frauen, Mentoring, Workshops, Coaching) zusammen mit aktuellen Zahlen zu Frauenquoten in der Exzellenzinitiative vorgestellt. Abschließende Überlegungen befassen sich mit dem Zusammenhang von Leistung, Zeitinvestition und Geschlecht in der Spitzenforschung. (ICH)