Die Übernahme der Elternrolle aus Sicht einer kritischen Theorie geschlechtsspezifischer Sozialisation
Titelübersetzung:Assumption of the parental role from the viewpoint of a critical theory of gender-related socialization
Autor/in:
Hoffmann, Berno
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration; Opladen, 1997. S 101-105
Inhalt: "Ausgeführt wird, welches die heutigen gesellschaftlichen Voraussetzungen sind, die bei der Übernahme der Elternrolle von den handelnden Männern und Frauen verarbeitet werden müssen. Zurückgewiesen wird die These von der 'Modernisierung des Patriarchats'; deutlich wird, daß diese These strukturelle Herrschaftsverhältnisse fälschlich dem Mann zuordnet, diese dadurch individualisiert und der Kritik entzieht. Die Analyse orientiert sich an zwei Hypothesen: 1. Die Übernahme der Elternrolle erscheint in einem neuen Licht, wenn wir uns diesem Vorgang mit einer kritischen Theorie der geschlechtsspezifischen Sozialisation nähern, wie sie der Autor in 'Das sozialisierte Geschlecht. Zur Theorie der Geschlechtersozialisation' (Leske & Budrich 1996) dargelegt hat. Die Elternrolle wird also als Geschlechtsrolle beziehungsweise als Geschlechtsidentität interpretiert. 2. Dem geschlechtsspezifischen sozialisationstheoretischen Zugang ist eine Lebenslauf- und entwicklungstheoretische Argumentation immanent, die kontrastreich expliziert werden kann, indem hypothetisch beschrieben und erklärt wird, wie sich die Geschlechtsidentität definiert, wenn aus Jugendlichen Mütter und Väter werden. Angesichts der Tatsache, daß durchaus umstritten ist, welcher Wirklichkeitsaspekt mit der Kategorie der geschlechtsspezifischen Sozialisation begrifflich vergleichbar gemacht wird, wird in einem ersten Schritt die Kategorie der Geschlechtersozialisation definiert, so daß deutlich wird, was gemeint ist, wenn im folgenden von geschlechtsspezifischer Perspektive auf den Übergang von der Jugend- in die Elternphase gesprochen wird. In einem zweiten Schritt wird gezeigt, welche Vorstellungen zur künftigen Elternrolle, die als Geschlechtsidentität interpretiert wird, heutige Jugendliche äußern. Deren Vorstellungen werden reflektiert und mit den gesellschaftlichen Voraussetzungen in Verbindung gebracht. Die These wird ausgeführt, daß von einer feministischen Generation als hegemonialem Jugendtypus ausgegangen werden muß, der von der Arbeitsmarktstruktur bei der Übenahme der Elternrolle reprimiert wird." (Autorenreferat)
Unter Männern: Möglichkeiten und Perspektiven analytischer Männergruppen
Autor/in:
Brandes, Holger
Quelle: Journal für Psychologie, 2 (1994) 3, S 24-31
Inhalt: Analytische Männergruppen liegen quer zu den Beziehungserfahrungen von Männern und zu den gängigen Mustern der Geschlechterzuordnung. Gerade deshalb bieten sie besondere Möglichkeiten, an den problematischen Seiten männlicher Identität und Beziehungsgestaltung zu arbeiten. Es werden Erfahrungen aus dieser Männergruppenarbeit dargestellt, wobei sowohl auf die spezifischen Widerstände und Schwierigkeiten von Männergruppen eingegangen wird, als auch auf die Perspektiven, die dieses therapeutische Setting eröffnet.
Verborgene Macht und sichtbare Einflußnahme: Geschlechterarrangements und ihr Preis
Titelübersetzung:Hidden power and visible influence: gender arrangements and their price
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Journal für Psychologie, 2 (1994) 3, S 17-23
Inhalt: Thema sind die inneren Bindungen von Frauen und Männern an Geschlechterverhältnisse, in denen Männer als die nach außen hin Dominierenden, Überlegenen, Kompetenten erscheinen und Frauen sich auf unterstützende und emotional versorgende Funktionen im Hintergrund konzentrieren.