Kleiderwechsel: Sackgassen und Perspektiven in patriarchalen Öffentlichkeiten
Autor/in:
Breckner, Ingrid; Sturm, Gabriele
Quelle: Differenzierungen des Städtischen. Opladen (Stadt, Raum und Gesellschaft), 2002, S 157-186
Inhalt: Der Beitrag verfolgt die Fragestellung, in welcher Beziehung Wesensmerkmale und Erscheinungsformen von Geschlechterverhältnissen zur Struktur und Entwicklung von öffentlichen Räumen in europäischen Städten stehen und inwiefern die feststellbaren Ausprägungen in ein umfangreicheres Geflecht von gesellschaftlichen Differenzierungsprozessen eingebettet sind. Die Reflexion dieser Beziehungen zeigt zum einen, dass öffentlicher Raum bis heute eine hierarchische Differenzierung aufweist, und zum anderen, dass diese einhergeht mit einer Naturalisierung der Geschlechterkonstruktion, die durch politische, ökonomische und sozio-strukturelle Entwicklungen der Gesellschaft geprägt und in ihrer Wirkungsmacht verschleiert ist. Die faktische Beschränktheit öffentlichen Raums hat Folgen sowohl für die Qualität urbaner Orte als auch für die politische Kultur unserer Gesellschaft(en).
Schlagwörter:Stadtsoziologie; urban sociology; öffentlicher Raum; public space; Geschlechterverhältnis; gender relations; Männlichkeit; masculinity; Weiblichkeit; femininity; Mann; man; woman; Arbeitsteilung; division of labor; Hierarchie; hierarchy; Öffentlichkeit; the public; Raumnutzung; space utilization; Mittelschicht; middle class; Unterschicht; lower class; Differenzierung; differentiation; Raum; zone; gender; Kategorie; category; politische Partizipation; political participation; Europa; Europe; Gesellschaft; society; Freiheit; freedom; Einbürgerung; naturalization; Stadt; town; Innenstadt; city center; Notwendigkeit; Genusgruppe
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Ethnologie, Kulturanthropologie, Ethnosoziologie, Siedlungssoziologie, Stadtsoziologie, Raumplanung und Regionalforschung
Gender and translocal networking through information technology
Titelübersetzung:Geschlecht und überlokale Netzwerke mit Hilfe der Informationstechnologie
Autor/in:
Spiegel, Anna; Harig, Nadine
Quelle:
Inhalt: Die Beiträge des Workshops gingen in der Regel auf empirische Feldforschung zurück und behandelten die grundlegende Rolle der Informations- und Kommunikationstechnologien im Globalisierungsprozess. Diese Technologien erlauben eine Vernetzung lokaler Akteure mit globalen Informationsströmen. Unterstrichen wurde vor allem die aktive Rolle, die Frauen mit ihren Erfahrungen in der Arbeit in überlokalen Netzwerken in den neuen Medien spielen, und die Herausforderungen, die sich daraus für eine geschlechtsspezifische Analyse von Technologie und Globalisierung ergeben. (ICEÜbers)
Inhalt: "This report presents papers and discussions from the workshop 'Gender and translocal networking through information technology', which took place on February 8th and 9th 2002 at the University of Bielefeld. The workshop was organised by the University's Gender Division of the Sociology of Development Research Centre and was realised in co-operation with the British political scientist Dr. Gillian Youngs, senior lecturer at the Centre for Mass Communication Research, University Leicester, who was invited as special guest and resource person. The workshop was attended by approximately 30 participants. The presentations given by staff members, doctoral students, and diploma students of the research centre were based on empirical fieldwork and raised questions about the fundamental role of Information and Communication Technologies (ICTs) in the process of globalisation. As one of many possible ways of networking ICTs enable local actors to connect to global cultural and informational flows. The participants focused especially on the active part women play in the new media, given their translocal networking experiences, and the resulting challenges for an engendered analysis of technology and globalisation." (author's abstract)
Schlagwörter:gender; soziales Netzwerk; social network; Informationstechnologie; information technology; Kommunikationstechnologie; communication technology; neue Medien; new media; woman; gender-specific factors; Globalisierung; globalization
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Technikfolgenabschätzung, Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie
Sustainable work - and women? Pleading for gender-sensitive socio-ecological research
Autor/in:
Littig, Beate
Quelle: Work, Employment and Society, 16 (2002) 1, S 111-132
Inhalt: This article deals with the emerging discourse on sustainable work, which has been triggered by the ecologically initiated discussions on sustainable development. It gives a critical overview of the most important approaches to this subject from a feminist perspective. From a feminist point of view many of the current concepts of 'sustainable society' and 'sustainable work' have several deficiencies. The main point of criticism is that these approaches do not consider gender differences appropriately, especially with regard to the gendered division of work. Feminist approaches to the sustainable redefinition of work, on the other hand, tend to be essentialist and therefore have to be looked upon critically, too. Trying to escape both of these pitfalls, the author suggests a gender-sensitive socio-ecological approach to the complex field of sustainable work. This approach views socio-ecological problems as gendered problems and appreciates a transdisciplinary access to questions of sustainable development.
Die Konstruktion von Männerbildern in Russland: Kontinuität und Wandel von Männerbildern in den 90er
Jahren am Beispiel sowjetischer und postsowjetischer Filme
Titelübersetzung:The construction of images of men in Russia: continuity and change in images of men during the 1990s, using Soviet and post-Soviet films as an example
Autor/in:
Hartmann, Katrin
Quelle: Freie Universität Berlin, Osteuropa-Institut Abt. Politik; Berlin (Arbeitspapiere des Osteuropa-Instituts der Freien Universität Berlin, Arbeitsschwerpunkt Politik, 39), 2002. 63 S
Inhalt: "Gender, die soziokulturelle Norm von Geschlecht, ist eine der fundamentalen Institutionen einer Gesellschaft. In den Geschlechternormen reproduzieren sich die herrschenden Machtstrukturen, nach denen soziale Ordnungen organisiert werden. Will man den gesellschaftlichen Umbruch in Rußland untersuchen, ist es jenseits der Analyse des staatlichen Umbaus notwendig, den sozialen Wandel anhand der Veränderungen dieser zentralen sozialen Stratifikationslinien nachzuverfolgen. In einer männlich dominierten Gesellschaft wie in Rußland, in der die wichtigen politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsträger fast ausschließlich Männer sind, kommt der Konzeption von Männlichkeit diesbezüglich eine herausragende Bedeutung zu: Nach dem Soziologen Robert W. Connell strukturiert sich Macht in einer Gesellschaft analog zu der in ihr hegemonialen Männlichkeit. Daher soll die Frage nach dem sozialen Wandel in Rußland in dieser Arbeit anhand der sich verändernden Konzepte von Männlichkeit untersucht werden. Da Gender medial vermittelt wird macht es im Zeitalter der massenmedialen Kommunikation und angesichts der besonderen Bedeutung des Kinos in Rußland Sinn, die Gender-Konzepte anhand ihrer cineastischen Darstellung zu untersuchen. Die filmischen Gesellschaftsporträts sind Zeitdokumente, in denen die Normen von Männlichkeit sichtbar und nachvollziehbar werden. Diente das Ideal von Männlichkeit in der Sowjetunion anfänglich noch der Mobilisierung für den gesellschaftlichen Aufbau, den Krieg und der Implementation sowjetischer Werte, so wurde Männlichkeit in der Zeit der Stagnation Indikator für die gesellschaftliche Krise. In den 80er Jahren wurde diese Krise zunehmend über die Agonie und den Zerfall männlicher Ideale dargestellt. Setzte sich die kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeit auch während der Perestroika fort, so lässt sich seit Mitte der 90er Jahre ein neuer Trend hin zu einem restaurativ-patriarchalen Männlichkeitsideal feststellen." (Autorenreferat)
Geschlechterverhältnisse im raumzeitlichen Wandel moderner Gesellschaften
Autor/in:
Breckner, Ingrid; Sturm, Gabriele
Quelle: Raumzeitpolitik. Opladen, 2002, S 81-104
Inhalt: Weder Geschlecht noch Raum noch Zeit lassen sich als statische, unveränderliche Charakteristika moderner Gesellschaften fassen. Als Struktur- wie als Prozesskategorie beeinflussen sie jegliches gesellschaftliches Geschehen und werden ihrerseits durch gesellschaftliche Wirklichkeiten geprägt. Der Beitrag zielt deshalb darauf, bestehende Verknüpfungen zwischen Geschlechterverhältnissen und raumzeitlichen Wirklichkeiten in modernen Gesellschaften zu erhellen und ihre systematische Erforschung im Kontext raumzeitlicher Fragestellungen anzuregen. Nach einem Ausflug in die Daten der deutschen Sozialstatistik werden an fünf Haushaltstypen typische weibliche "Raum-Zeit-Prismen" charakterisiert. Daraus werden Empfehlungen sowohl für theoretische, methodologische und methodische Forschungskonzeptualisierung im Feld gesellschaftlicher RaumZeit als auch für die praktische Gestaltung alltäglicher raumzeitlicher Regime abgeleitet.