Gewaltbereitschaft und Gewalthandeln von Mädchen und jungen Frauen im jugendgruppenspezifischen Umfeld
Titelübersetzung:Proneness to violence and violent behaviour of girls and young women in peer-groups
Autor/in:
Wittmann, Svendy
Quelle: Soziale Probleme, 13 (2002) 1, S 11-26
Inhalt: 'Der Artikel stellt ausgewählte Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung über gewaltauffällige gemischtgeschlechtliche und Mädchengruppen dar. Themen sind: Einstellung zu Gewalt, Gewaltbereitschaft, Gewaltanwendung und Rolle von Mädchen in den Jugendgruppen. Gezeigt wird, dass gewalttätige Auseinandersetzungen für weibliche Gruppenangehörige in gewaltbereiten Jugendgruppen häufige Formen der Konfliktlösung bzw. der Abwehr sind. Motiviert sind sie überwiegend durch den Wunsch nach Anerkennung und Selbstwirksamkeit sowie durch Machtansprüche. Entgegen vorliegender Forschungsbefunde belegen die dargestellten Ergebnisse, dass weibliche Jugendliche in Jugendgruppen nicht immer eine Randstellung einnehmen. Statushohe gewaltbereite Mädchen üben in den Gruppen einen gewaltfördernden Einfluss insbesondere auf andere weibliche Jugendliche aus, und die Statuszuweisung über Gewaltbereitschaft verstärkt bei den Gruppenmitgliedern die Gewaltneigung. Gewaltbereitschaft und Gewalttätigkeit werden weder von den gewaltbereiten Mädchen noch von ihren Cliquen als 'unweiblich' etikettiert, sie bilden vielmehr einen integralen Bestandteil eines Weiblichkeitskonzepts, das sich gegen herkömmliche Geschlechterstereotypen abgrenzt. Die Ergebnisse führen zur Forderung nach einer geschlechterdifferenzierten Gewaltprävention.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The article presents qualitative research findings on youth gangs with female and male members, and girl gangs orientated toward violent behaviour. It focuses on their attitudes towards violence and discusses the role of girls in gangs. These girls solve interpersonal conflicts with non-group members by violent means and they engage in offensive attacks. Their aggressive attitude and violent behaviour are motivated by their wish to be accepted, and by striving for power and identity. In contrast to most results of sociological research about gangs, the girls in the groups attained a high position. They influence violent attitudes and behaviour of their female peers in the gang. The fact that status is achieved through violent behaviour and attitudes encourages girls to act accordingly. To act violently or engage in violent actions is not defined as unfeminine, but it is rather part of a concept of femininity that turns away from traditional stereotypes of female behaviour. In conclusion gender differentiated prevention against violence is suggested.' (author's abstract)|
Schlagwörter:adolescent; Weiblichkeit; girl; violence; Mädchen; sozialer Status; femininity; Gewalt; Jugendlicher; Peer Group; peer group; Gewaltbereitschaft; propensity to violence; gender-specific factors; social status
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit, Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 14 (2002) 2, S 133-152
Inhalt: 'In dieser Studie wird der Ansatz der Equity-Forschung auf heterosexuelle Partnerschaften angewandt. Im einzelnen befasst sich die Untersuchung mit der Frage, inwieweit sich Unfairness und verletzte Erwartungen bei der Verteilung der Hausarbeit auf die Beziehungszufriedenheit und den erlebten Ärger in der Beziehung auswirken. Es wurden 92 Personen, die mit ihrem Partner zusammenlebten, nach ihren Erwartungen und ihrem tatsächlichen Verhalten bezüglich der Ausführung von 21 Tätigkeiten im Haushalt befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Männer erwarten, diese Tätigkeiten seltener zu verrichten als ihre Partnerin, während Frauen erwarten, diese Tätigkeiten häufiger zu verrichten als ihr Partner. Zudem zeigt sich, dass Frauen viel häufiger Hausarbeiten ausführen als ihr Partner, während Männer viel seltener Hausarbeiten ausführen als ihre Partnerin, und dass Frauen diese Tätigkeiten noch häufiger ausführen als sie es erwarten und Männer diese Tätigkeiten noch seltener ausführen als sie es erwarten. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass bei Ungleichverteilung im Haushalt weniger Zufriedenheit und mehr Ärger in der Beziehung erlebt wird als bei fairer Aufteilung der Hausarbeit. Erwartungsverletzungen hingegen stehen nicht im Zusammenhang mit der Zufriedenheit und dem erlebten Ärger in der Partnerschaft.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'In this study, the equity approach is applied to heterosexual partnerships. Specifically, this study focuses on the effects of perceived unfairness of the division of household labour and violated expectations concerning the division of household tasks on satisfaction and anger in heterosexual partnerships. 92 persons who currently lived with a partner answered a questionnaire about their expectations and actual performance of 21 household tasks. Results indicated that women expected to perform and actually performed the 21 tasks more often than their partners. Men expected to perform and actually performed the tasks less often than their partners. Moreover, women performed the tasks more frequently than they expected, whereas men performed the tasks less frequently than they expected. Finally, the results indicated that unequal contributions to household tasks and relationship quality are correlated: Respondents experienced more satisfaction and less anger when they perceived the contributions as more equal (compared with their partners). In contrast, depending on violated expectations with regard to household tasks, no significant differences in satisfaction and anger were found between respondents.' (author's abstract)
Determinanten innerfamilialer Arbeitsteilung: eine Betrachtung im Längsschnitt
Titelübersetzung:Determinants of the division of work within the household from a longitudinal perspective
Autor/in:
Klaus, Daniela; Steinbach, Anja
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 14 (2002) 1, S 21-43
Inhalt: 'Dieser Artikel versucht auf der Basis einer Sekundäranalyse der beiden Erhebungswellen des Familiensurveys von 1988 und 1994 sowie unter Rückgriff auf drei handlungstheoretische Erklärungsmodelle Faktoren herauszuarbeiten, die die Aufteilung der in Haushalt und Familie anfallenden Arbeiten zwischen den Partnern determinieren. Auf der Grundlage einer theoretischen Herleitung wird angenommen, dass neben der Erwerbstätigkeit und dem beruflichen Status, auch die Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder, das Alter des jüngsten im Haushalt lebenden Kindes sowie der Familienstand Einfluss auf die innerfamiliale Arbeitsteilung nehmen. Mittels einer dynamisch modellierten logistischen Regressionsanalyse, welche dem durch die Nutzung von Längsschnittdaten gegebenen Entwicklungsaspekt explizit Rechnung trägt, gilt es diese Faktoren empirisch zu testen. Das Ergebnis schließt sich im Allgemeinen dem Haupttenor bereits vorliegender Untersuchungen an, der besagt, dass sich das traditionelle Muster der innerfamilialen Arbeitsteilung als recht resistent gegenüber Veränderungen erweist. Zwar kann diese Studie die Erwerbssituation in der Familie als eigenständig relevanten Faktor identifizieren, dennoch ist dessen Reichweite sehr begrenzt: Die Beteiligung der Frau am Erwerbsleben trägt nur sehr moderat zur einer stärker partnerschaftlich orientierten Arbeitsteilung bei.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The following article contains a secondary analysis of data from the German longitudinal study Family Survey, collected in 1988 and 1994. The data is examined in light of three theoretical approaches, to identify determinants for the division of labour within private households. The hypotheses are that the following factors will influence the division of labour within the household: employment, occupational position, the number of children living in the household, the age of the youngest child, and the partners' marital Status. A dynamic logistic regression model, appropriate to the 'developing' nature of longitudinal data, is used to empirically test for evidence of three determinants. The findings concur with existing empirical knowledge concerning this topic: The traditional division of household work is quite resistant to change. Although the study does identify the employment situation within the family as a significant determinant, its influence is very limited: women's employment had only a small effect toward equitable division of household labour.' (author's abstract)
Schlagwörter:family work; Arbeitsteilung; marital status; Familienarbeit; Erwerbstätigkeit; division of labor; gainful employment; Hausarbeit; Familie; number of children; determinants; housework; Federal Republic of Germany; Beruf; family; occupation; gender-specific factors; Kinderzahl; Determinanten; Familienstand
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Lebenslauf und Regulation in Paarbeziehungen: Bestimmungsgründe der Ungleichheit familialer Arbeitsteilung
Titelübersetzung:Life course and regulation in couples: explanatory factors of inequality in the familial division of labour
Autor/in:
Levy, Rene; Ernst, Michele
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 14 (2002) 2, S 103-132
Inhalt: 'Anhand einer kürzlichen Befragung der Partner zusammenlebender Paare in der Schweiz werden klassische und weniger klassische Erklärungsfaktoren für die Ungleichheit der Verteilung von Familienarbeit zwischen den Partnern exploriert. Gegenüber einer eher schwachen Bestätigung ressourcentheoretischer Aspekte erweist sich der Familienzyklus als stark prägende Größe, welche sich vor allem über die weibliche Erwerbsbeteiligung auf die Feminisierung oder Egalisierung der Familienarbeit auswirkt. Ein institutioneller Erklärungsansatz in termini geschlechtsattribuierter komplementärer Masterstatus wird vorgeschlagen.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'On the basis of a recent survey of couples living together in Switzerland, classical and less classical explanatory factors of the unequal division of family labour between the partners are explored. Resource-theoretical aspects are only modestly confirmed whereas the family cycle emerges as a strong condition that develops its effects concerning feminisation or equal distribution of family labour mainly through the female partner's occupational activity. An institutionalist approach is proposed, based on the concept of sex-typed complementary master-statuses.' (author's abstract)
Schlagwörter:family work; Switzerland; Partnerbeziehung; life career; Arbeitsteilung; Familienarbeit; division of labor; Hausarbeit; housework; Schweiz; partner relationship; Lebenslauf; gender-specific factors
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Alleinerziehende im Gender-Diskurs: Unterschiede oder Gemeinsamkeiten bei Müttern und Vätern?
Titelübersetzung:Single parents in the gender discourse: what do mothers and fathers have in common and where do they differ?
Autor/in:
Hammer, Veronika
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 14 (2002) 2, S 194-207
Inhalt: 'Gendersensible empirische Analysen nehmen sowohl Frauen, als auch Männer in ihren jeweils eigenen ökonomischen, sozialen und familialen Bezügen in den Blick. Sie bieten für die Familienforschung weiterführende Inspirationen, indem sie 'genderblindness' entgegenwirken. Vorliegender Beitrag beschäftigt sich mit geschlechterspezifischen Divergenzen und Konvergenzen bei allein erziehenden Müttern und Vätern im Kontext der Entwicklung familialer Lebensformen und kompatibler theoretischer Ansätze. Als Analysekriterien werden vier Dimensionen herangezogen, welche es erlauben, signifikante Annahmen zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten hinsichtlich des sozialen Geschlechtes zu formulieren. Es sind dies die Kriterien der Elternzeit, des Sozialhilfebezugs und der Arbeitslosigkeit sowie das Merkmal der personal-familialen Stärken, bezogen auf ausgewählte Kompetenzen für den beruflichen Alltag. Ausgehend von den empirischen Ergebnissen verdichten sich zwei Entwicklungslinien: Zum einen kann angenommen werden, dass allein erziehende Frauen nach wie vor von besonderen sozialen und finanziellen Risiken betroffen sind und spezifischer Unterstützungsformen bedürfen. Zum anderen ist zu vermuten, dass sich bei der Selbsteinschätzung der persönlichen Qualifikationen allein erziehender Väter und Mütter für den beruflichen Alltag eine Annäherung in den Geschlechterrollen abzeichnen könnte.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Gender-sensitive empirical analyses consider both men and women in their respective economical, social and family contexts. They inspire family research with new ideas by counteracting 'gender blindness'. The following essay deals with gender specific differences and similarities among single parents as they develop their specific ways of life and determines suitable theoretical approaches. Four dimensions are used as analytical criteria, allowing to make relevant assumptions about what men and women might have or have not in common with regard to gender. These criteria are: parenting time, social benefits, unemployment as well as personal/ family strengths related to selected competencies for working life. Starting from empirical results, two different trends shape up. On the one hand, we can assume that single mothers still are affected by exceptional social and financial risks and require specific forms of support. On the other hand, we can assume that an approximation of gender roles might emerge where single mothers and fathers evaluate their own qualifications for working life.' (author's abstract)
Schlagwörter:single parent; berufliche Weiterbildung; Thuringia; father; mother; gender role; allein erziehender Elternteil; life situation; Federal Republic of Germany; Mutter; woman; Geschlechtsrolle; Lebensbedingungen; living conditions; Lebenssituation; advanced vocational education; gender-specific factors; Vater; Thüringen
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Die Integration von Gender in Strategien der Armutsbekämpfung: von der Absichtserklärung zur entwicklungspolitischen Praxis?
Titelübersetzung:Integrating gender into poverty reduction strategies: from the declaration of intent to development policy in practice?
Autor/in:
Rodenberg, Birte
Quelle: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH; Bonn (Analysen und Stellungnahmen, 2/2002), 2002. 4 S
Inhalt: "Weltweit leben 1,3 Mrd. Menschen in extremer Armut. Die Mehrheit von ihnen sind Frauen. In der internationalen Gemeinschaft hat sich deshalb in den vergangenen Jahren die Erkenntnis durchgesetzt, dass die politische, ökonomische und kulturelle Diskriminierung von Frauen ein zentrales Hemmnis sozialer Entwicklung darstellt. Neue Politikleitlinien der bi- und multilateralen Geber bekräftigen, dass Armutsbekämpfungsprogramme nur erfolgreich sein können, wenn sie die gesellschaftliche Ungleichheit zwischen Männern und Frauen berücksichtigen. Es gilt daher, den Zugang von Frauen zu Ressourcen und Rechten zu gewährleisten sowie Maßnahmen zur Überwindung von struktureller Benachteiligung zu ergreifen. Der vorliegende Beitrag prüft, inwieweit die im Rahmen der erweiterten Schuldeninitiative entstehenden nationalen Strategien
zur Armutsbekämpfung (Poverty Reduction Strategy Papers, PRSP) diesem politischen Anspruch gerecht werden und eine Geschlechterperspektive integrieren. Die Beteiligung armer, politisch unterrepräsentierter Gruppen am PRSP-Prozess soll die Berücksichtigung ihrer Interessen
in den Programmen zur Armutsbekämpfung sicherstellen. Dabei werden auch Frauenorganisationen an den Prozessen beteiligt. Ein systematischer Einbezug frauenpolitischer Positionen findet jedoch meist nicht statt. Die Entwicklung langfristiger Strategien zur Verminderung von weiblicher Armut wird wesentlich behindert durch den Mangel an geschlechtsspezifisch aufgeschlüsselten Daten und deren Analyse. Armutsprofile und Indikatoren beschränken sich im Allgemeinen auf die Zugangsrate von Mädchen und Frauen zu Grundbildung. Es ist bisher nicht gelungen, eine Geschlechterperspektive in den makroökonomischen Rahmen der Armutsstrategie zu integrieren. Die sozialen Auswirkungen der konventionellen Stabilisierungs- und Privatisierungsmaßnahmen auf Frauen
bleiben im PRSP-Prozess unberücksichtigt. Maßnahmen zur Förderung ihrer wirtschaftlichen Situation beschränken sich weitgehend auf die Vergabe von Kleinkrediten. Die bilateralen Geber sollten sich insbesondere im Umsetzungsprozess von PRSP stärker in der Integration von Querschnittsthemen wie der Förderung der Geschlechtergerechtigkeit engagieren. Der Politikdialog mit staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren sollte genutzt werden, um die Geschlechterfrage mit Makroökonomie, Demokratieförderung (Partizipation) und Kohärenz von Sektorpolitiken zu verknüpfen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:gender relations; gender studies; Gender Mainstreaming; discrimination; education; integration; combating poverty; social integration; Armutsbekämpfung; Diskriminierung; Federal Republic of Germany; Entwicklungspolitik; social inequality; soziale Gerechtigkeit; gender mainstreaming; macroeconomics; poverty; Integration; Bildung; Makroökonomie; social policy; Armut; soziale Integration; social justice; development strategy; development policy; woman; Entwicklungshilfe; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Entwicklungsstrategie; Entwicklungsland; development aid; gender-specific factors; soziale Ungleichheit; Sozialpolitik; developing country; Frauenbildung
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
Den Horizont erweitern: geschlechtsspezifische Perspektive des alltäglichen Lebens und der Gewohnheiten in einer islamischen Subkultur des Sudans
Titelübersetzung:Extend the horizon: gender-specific perspective of everyday life and customs in an Islamic subculture in the Sudan
Autor/in:
Nageeb, Salma A.
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie; Bielefeld (Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie, 341), 2002. 34 S
Inhalt: Der vorliegende Beitrag zeigt auf, wie ein Mitglied einer islamistischen Subkultur durch islamische Gewohnheiten im Alltag eine bestimmte Weltanschauung entwickelt. Der Beitrag stützt sich auf ein empirisches Forschungsprojekt, das der Autor in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum 1998/99 durchgeführt hat. Die in diesem Artikel verwendete geschlechtsspezifische Perspektive zielt darauf ab, Frauen als eine Kategorie zu dekonstruieren, je nachdem wie sie zur 'Islamisierung' stehen. Wenn es um den Islam und gesellschaftlichen Wandel geht, werden Frauen oft als die 'meist betroffene Gruppe' angesehen. Oft meint man, dass geschlechtsbedingte Trennungen, Räume und Grenzen Frauen als Opfer an den Rand der Gesellschaft oder zumindest in eine Position drängen, in der ihr Wert im Sinne von Einflussnahme auf Veränderungen in den diskursiven und nicht-diskursiven Praktiken ideologischer Bewegungen wie dem Islamismus begrenzt ist. Der Artikel ist in zwei Teile gegliedert. Der erste beleuchtet eine umfangreiche Fallstudie einer jungen islamischen Frau, die sich intensiv damit beschäftigt, ihre Identität neu zu definieren und soziale Grenzen auszuhandeln, indem sie ihr tägliches Leben und ihre Gewohnheiten nach einer spezifischen Sicht des Islam ausrichtet. Der Fall unterstreicht die Beziehung zwischen islamischen symbolischen Praktiken und den allgemeinen Institutionen des Islam und die Art und Weise, wie diese Beziehung mobilisiert wird, um lokale Kulturen und Grenzen auszuhandeln. Er liefert eine detaillierte Beschreibung der sozialen Bedeutung dieser symbolischen Praktiken und ihrer Beziehung zum Definitionsprozess des (modernen) Ichs oder der individuellen Identität. Der Schlussteil untersucht die Beziehung zwischen symbolischen islamischen Alltagspraktiken, Modernität und dem Islamisierungsprozess aus theoretischer Sicht. (ICD)
Schlagwörter:Sudan; Sudan; Islam; Islam; islamische Gesellschaft; Islamic society; woman; Frauenbild; image of women; Frauenpolitik; women's policy; Geschlechterverhältnis; gender relations; Geschlechtsrolle; gender role; gender-specific factors; gender-specific socialization; Subkultur; subculture; Weltanschauung; Weltanschauung; religiöse Sozialisation; religious socialization; kulturelle Identität; cultural identity; kulturelles System; cultural system; kulturelles Verhalten; cultural behavior; Ostafrika; East Africa; arabische Länder; Arab countries; Entwicklungsland; developing country; Afrika südlich der Sahara; Africa South of the Sahara; Afrika; Africa
SSOAR Kategorie:Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie, Religionssoziologie, Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Gender and translocal networking through information technology
Titelübersetzung:Geschlecht und überlokale Netzwerke mit Hilfe der Informationstechnologie
Autor/in:
Spiegel, Anna; Harig, Nadine
Quelle:
Inhalt: Die Beiträge des Workshops gingen in der Regel auf empirische Feldforschung zurück und behandelten die grundlegende Rolle der Informations- und Kommunikationstechnologien im Globalisierungsprozess. Diese Technologien erlauben eine Vernetzung lokaler Akteure mit globalen Informationsströmen. Unterstrichen wurde vor allem die aktive Rolle, die Frauen mit ihren Erfahrungen in der Arbeit in überlokalen Netzwerken in den neuen Medien spielen, und die Herausforderungen, die sich daraus für eine geschlechtsspezifische Analyse von Technologie und Globalisierung ergeben. (ICEÜbers)
Inhalt: "This report presents papers and discussions from the workshop 'Gender and translocal networking through information technology', which took place on February 8th and 9th 2002 at the University of Bielefeld. The workshop was organised by the University's Gender Division of the Sociology of Development Research Centre and was realised in co-operation with the British political scientist Dr. Gillian Youngs, senior lecturer at the Centre for Mass Communication Research, University Leicester, who was invited as special guest and resource person. The workshop was attended by approximately 30 participants. The presentations given by staff members, doctoral students, and diploma students of the research centre were based on empirical fieldwork and raised questions about the fundamental role of Information and Communication Technologies (ICTs) in the process of globalisation. As one of many possible ways of networking ICTs enable local actors to connect to global cultural and informational flows. The participants focused especially on the active part women play in the new media, given their translocal networking experiences, and the resulting challenges for an engendered analysis of technology and globalisation." (author's abstract)
Schlagwörter:gender; soziales Netzwerk; social network; Informationstechnologie; information technology; Kommunikationstechnologie; communication technology; neue Medien; new media; woman; gender-specific factors; Globalisierung; globalization
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Technikfolgenabschätzung, Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie
Flexibilisierung und Gendering von Erwerbsformen im Gesundheitssektor: eine Studie zur Professionalisierung und Dienstleistungsqualität in der ambulanten Versorgung in Bremen
Titelübersetzung:Flexibilization and gendering of types of economic activity in the health sector: a study of professionalization and quality of service in out-patient care in Bremen
Autor/in:
Kuhlmann, Ellen
Quelle: ZeS Report, 7 (2002) 1, S 9-12
Inhalt: "(Die Autorin) stellt eine Studie vor, die sich mit Professionalisierung und Dienstleistungsqualität in der ambulanten Versorgung beschäftigt. Diese Studie ist als gemeinsames Projekt der Abteilungen 'Geschlechterpolitik im Wohlfahrtstaat' und 'Gesundheitspolitik, Arbeits- und Sozialmedizin' angelegt. Die politisch praktischen Erträge des Projekts zielen zum Einen auf Handlungsspielräume für eine geschlechtergerechte Gestaltung der Erwerbsstrukturen im Gesundheitssektor; zum Anderen geht es um Gestaltungsspielräume in der ambulanten Gesundheitsversorgung und um Fragen der Dienstleistungsqualität. Mit der Konzentration des empirischen Teils der Studie auf die Region Bremen ist auch der Transfer von Forschungsergebnissen in die sozialpolitische Praxis angestrebt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:ambulante Versorgung; outpatient care; Gesundheitsversorgung; health care; Professionalisierung; professionalization; woman; gender-specific factors; Gesundheitswesen; health care delivery system; Strukturwandel; structural change; Erwerbsform; type of economic activity; Gesundheitsberuf; health occupations; Frauenberuf; female profession; Flexibilität; flexibility; Dienstleistung; service; Qualität; quality; Geschlechterverhältnis; gender relations; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Gesundheitspolitik