Inhalt: In dem Band werden die Eigenheiten und die wechselseitige Verschränkung von Hausarbeit und Berufsarbeit der Frauen herausgearbeitet. Es wird das Verhältnis von Beruf und Hausarbeit, von Arbeit im Wertbildungsprozeß und scheinbar unproduktiver Hausarbeit neu bestimmt. Die zentrale These lautet: In der Hausarbeit werden überhaupt erst die Grundlagen für das Funktionieren beruflicher, d.h. primär an Wertvergrößerung, nicht an Bedarf orientierter Produktionsprozesse geschaffen. Um die aktuelle Situation einordnen zu können, wird der Entstehung von Frauenberufstätigkeit und dem unterschiedlichen Stellenwert weiblicher Arbeit in der Geschichte nachgegangen. Die Untersuchung führt zu folgendem Ergebnis: Die aktuelle Form der Frauenerwerbstätigkeit legt die Frau nicht nur auf eine Doppelrolle in Beruf und Familie fest. Zu allen Zeiten wird ihr Beitrag zur gesellschaftlichen Reproduktion in Form von Hausarbeit erwartet. Ihre Berufstätigkeit ist relativ schutzlos den Wechselfällen des Arbeitsmarktes ausgesetzt, der sie zwingt zu arbeiten, wenn sie etwa im Rahmen von Kriegsproduktion oder während prosperierender Absatzzyklen gebraucht wird, der sie jedoch bedenkenlos in Heim und Familie zurückdrängt, sobald Wirtschaft und Absatz stagnieren. (KW)