"Der akademische Staat ist Männerwerk geblieben" : zur Selbstwahrnehmung von Studentinnen und Akademikerinnen in der Weimarer Zeit
Titelübersetzung:"The academic state has remained men's domain" : self-perception of female students and academics in the Weimar period
Autor/in:
Störmer, Senta
Quelle: Feministische Studien, Jg. 4 (1985) H. 2, S. 79-86
Inhalt: Der Artikel befaßt sich mit der Lebens- und Arbeitssituation der Studentinnen in der Weimarer Republik. Dazu werden in erster Linie Zeitschriften, einschließlich der sechs in Berlin herausgegebenen Jahrgänge der "Studentin", ausgewertet, die der Frauenbewegung mehr oder weniger nahe gestanden sind. Es wird von den Schwierigkeiten der Studentinnen berichtet, in der Männer dominierten Universitätswelt gleichberechtigte Anerkennung zu finden. Die Autorin betont, daß den Wissenschaftlerinnen das Dilemma der Integration in dem männlichen Leistungszusammenhang bewußt war. Es wird dargelegt, wie trotz Anpassung an männliche Wissenschaftsideale, Frauen nach wissenschaftlicher Erkenntnis in frauenspezifischen Bereichen suchen. Der Ansatz von Umsetzung und Anwendung wissenschaftlicher Forschung in der Praxis scheint für die Autorin ein besonders wichtiges Ergebnis zu sein. (RU)
Frauen und Wissenschaft - Frauen-Wissenschaft : methodologische Überlegungen
Titelübersetzung:Women and science - women-science : methodological reflections
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Frauen in Forschung und Lehre. Dorothea Frandsen (Hrsg.), Ursula Huffmann (Hrsg.), Roswitha Wisniewski (Hrsg.). Bad Honnef: Bock u. Herchen (Studien zu Bildung und Wissenschaft), 1985, S. 35-38
Inhalt: Die größte Schwierigkeit der Frauenforschung als einer "Betroffenheitswissenschaft" mit parteilichem Anspruch sieht die Autorin darin, daß Normen und Normenexplikation, die die Forschung leiten, ständig auf die politische Bewegung und den sich verändernden Interessen der verschiedenen Frauen rückbezogen bleiben müssen. Es müssen also immer auch die Folgen der Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis antizipiert und reflektiert werden. Politisch kommt sie zu dem Schluß, daß "neben der Schaffung von außeruniversitären Forschungsinstituten vor allem eine inneruniversitäre Wissenschafts- und Berufspolitik für Frauen" zu forcieren ist. (BE)
Schlagwörter:Frauenforschung; Theorie-Praxis; Frauenbewegung; Betroffenheit; Parteilichkeit; Hochschulpolitik; Norm; politische Bewegung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen und die akademischen Berufe im kaiserlichen Deutschland
Titelübersetzung:Women and the academic professions in imperial Germany
Autor/in:
Albisetti, James C.
Quelle: Frauenbilder und Frauenwirklichkeiten: interdisziplinäre Studien zur Frauengeschichte in Deutschland im 18. und 19. Jahrhundert. Ruth-Ellen Boetcher Joeres (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.). Düsseldorf: Schwann-Bagel, 1985, S. 286-303
Inhalt: "Der vorliegende Aufsatz geht den Erfolgen und Mißerfolgen deutscher Frauen im Streit um den Zugang zu den akademischen Berufen im kaiserlichen Deutschland nach und wirft anschließend einen kurzen Blick auf die Formen und Grenzen der Solidarität unter den weiblichen Berufsangehörigen, die Schwierigkeiten, Berufstätigkeit und Heirat miteinander zu vereinbaren und den Rückhalt, den junge Frauen mit entsprechenden beruflichen Ambitionen bei ihren Familien fanden." Es wird gezeigt, daß die angestrebte Erweiterung für Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten erreicht wurde, daß dennoch Frauen aus juristischen Berufen und dem universitären Lehrbetrieb weitgehend ausgeschlossen blieben. Die zunehmende Zahl an Lehrerinnen und Ärztinnen entsprach dem Bedürfnis, Frauen und Mädchen durch Frauen unterrichten und ärztlich behandeln zu lassen. Gleichzeitig bedeutete diese geschlechtliche Festlegung eine Einengung der beruflichen Möglichkeiten, auf die sich die akademisch gebildeten Frauen eingelassen haben. (AG)