Weibliches und männliches Sozialverhalten im Studium
Titelübersetzung:Social behavior of women and men in academic studies
Autor/in:
Krüger, Heidemarie
Quelle: Frauen in der Hochschule: Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb. Silvia Bathe (Hrsg.), Ingrid Biermann (Hrsg.), Maria Hunfeld (Hrsg.), Renate Ruhne (Hrsg.), Irmtraud Schlosser (Hrsg.). Tagung "Frauen an der Hochschule - Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb"; Weinheim: Dt. Studien Verl. (Blickpunkt Hochschuldidaktik), 1989, S. 46-62
Inhalt: Ausgehend davon, daß Frauen gesellschaftlich nicht auf die Rolle als Lehrende an den Hochschulen vorbereitet wurden, dafür aber sozialisationsbedingt über eine Reihe verinnerlichter Regeln, Vorschriften, Normen etc. für andere Rollen verfügen, wird in dem Beitrag nach Erscheinungsformen des Sozialverhaltens an der Hochschule gefragt. Es werden empirische Hinweise dafür gesucht, daß "studierende Frauen unter dem Druck der Integration Situationen in der Hochschule mit ihren sozialisationsbedingten Voraussetzungen aushandeln. Dieses Aushandeln gemeinsamer Situationen mit Männern ist typisch für Situationen, die von sozialer Ungleichheit gekennzeichnet sind. Hierfür sind die Hochschulen aufgrund der Vorsprünge der Männer ein gutes Beispiel. Die männlichen Vorsprünge bilden dabei die Marksteine der Ungleichheit zwischen männlichen und weiblichen Studierenden." Von Interesse ist das Engagement, mit dem die antizipatorisch verinnerlichte Rolle als Frau in das Hochschulleben, in das eigene Studium der Frauen eingebracht wird. Untersucht werden Interaktionsformen und Kommunikationsformen von Frauen innerhalb und außerhalb der Hochschule sowie die Bedingungen, unter denen Interaktion und Kommunikation stattfinden. Behandelt werden die sozialen Beziehungen innerhalb und außerhalb der Hochschule, die Wohnformen, der Bekanntenkreis und soziale Aktivitäten in der Hochschule sowie Problemlösungsstrategien und die Wahrnehmung institutioneller Mängel in ihrer Bedeutung für das Studium. "Die Ergebnisse über die Studiensituation von Frauen machen deutlich, daß das Rollenverhalten unabhängig von konkreten Feldern der Öffentlichkeit eingesetzt wird." (ICA)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ingenieurstudentinnen : Fachkompetenz versus soziale Durchsetzung
Titelübersetzung:Female engineering students : technical ability versus social achievement
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Frauen in der Hochschule: Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb. Silvia Bathe (Hrsg.), Ingrid Biermann (Hrsg.), Maria Hunfeld (Hrsg.), Renate Ruhne (Hrsg.), Irmtraud Schlosser (Hrsg.). Tagung "Frauen an der Hochschule - Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb"; Weinheim: Dt. Studien Verl. (Blickpunkt Hochschuldidaktik), 1989, S. 63-70
Inhalt: Am Beispiel des Ingenieurstudiums wird in dem Beitrag untersucht, wie sich junge Frauen in ihrer vorberuflichen Sozialisation an der Hochschule mit der männlich geprägten Hierarchie der Fächer, der Institution und den Verkehrsformen arrangieren. Gängige Stereotype vom Ingenieurstudium akzentuieren hohe Anforderungen in Mathematik und Naturwissenschaften sowie insgesamt starke Arbeitsbelastung. Es wird geprüft, ob dies wirklich die kritischen Punkte für Frauen sind. Jenseits der Ebene fachlicher Anforderungen richtet sich der Blick auf Dimensionen der sozialen Bewährung im Studium. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Situation der extremen Vereinzelung von Frauen in einer Männerdomäne, in der sie wählen können zwischen den Rollen als Kumpel, Freundin, Geliebte und Mutter. Akzeptieren Frauen eines dieser Angebote, so haben sie als fachlich kompetente Kollegin verspielt, bestehen sie auf der Respektierung als Fachfrau, so ist ihre Weiblichkeit in Frage gestellt. Es wird gezeigt, wie Ingenieurstudentinnen dieses Dilemma erfahren und mit welchen Strategien sie versuchen, der Falle zu entkommen. Die Wechselbezüge zwischen dieser sozialen Ebene und der für die Berufsbiographie wichtigen Habituskonsistenz werden erkennbar. (ICA)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Konkurrenz oder Solidarität in Lernzusammenhängen : zur Situation von Studentinnen an der Hochschule
Titelübersetzung:Competition or solidarity in learning contexts : the situation of female students at university
Autor/in:
Ecarius, Jutta; Löw, Martina
Quelle: Frauen in der Hochschule: Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb. Silvia Bathe (Hrsg.), Ingrid Biermann (Hrsg.), Maria Hunfeld (Hrsg.), Renate Ruhne (Hrsg.), Irmtraud Schlosser (Hrsg.). Tagung "Frauen an der Hochschule - Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb"; Weinheim: Dt. Studien Verl. (Blickpunkt Hochschuldidaktik), 1989, S. 71-91
Inhalt: In dem Beitrag wird untersucht, wie und in welcher Form Studentinnen konkurrieren und in welchem Rahmen dieses Konkurrenzverhalten eingebettet ist. Die Hochschule bietet zwar einerseits Möglichkeiten, alternative Lebensformen auszubilden, unterliegt aber dennoch durch Studienordnungen und Prüfungsordnungen dem Leistungsprinzip. Um Konkurrenzformen zu erklären, werden zuerst Bildungsziele, Inhalte und Vermittlungsformen der Hochschule hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Reproduktion der patriarchalen Leistungsgesellschaft und anschließend im Zusammenhang zu Konkurrenzverhalten von Studentinnen sowie ihren Schwierigkeiten mit Konkurrenzsituationen analysiert. Konkurrenzverhalten von Studentinnen wird anhand kurzer Erinnerungsstücke ("Geschichten") aufgearbeitet und mit der Methode der kollektiven Erinnerungsarbeit interpretiert. Die Analyse zeigt, daß sich in Konkurrenzsituationen von Studentinnen Formen der Beziehung zur Hochschule, dem Leistungsprinzip und dem dadurch entstehenden Konkurrenzverhalten sowie der Solidaritätsanspruch von Frauen und ihre darin eingebettete Zuständigkeit für Gefühlsarbeit wiederfinden. (ICA)
Studentinnen mit Kindern zwischen Emanzipation und Anpassung an die weibliche Normalbiographie
Autor/in:
Frankenberger, Tamara; Schön, Bärbel; Tewes-Karimi, Maria
Quelle: Emanzipation und Mutterschaft : Erfahrungen und Untersuchungen über Lebensentwürfe und mütterliche Praxis. Juventa Verlag GmbH, 1989, S. 181-202
Quelle: Verein Feministische Wissenschaft; Zürich: eFeF-Verl. (Schriftenreihe / Verein Feministische Wissenschaft Schweiz), 1988. 239 S.
Inhalt: "1867 schloss erstmals eine Frau, die Russin Nadezda Suslova, in Zürich das Medizinstudium mit der Promotion ab. Die Universität Zürich ließ damals als erste Universität im deutschsprachigen Raum Frauen zum Studium zu; Zürich wurde zum Treffpunkt intellektueller und selbstbewußter Frauen aus ganz Europa, Rußland und den USA. Ricarda Huch und Rosa Luxemburg haben hier studiert; und die erste promovierte und habilitierte Juristin war die Zürcherin Emilie Kempin-Spyri. Ihr wurde jedoch das Anwaltspatent verweigert, weil ihre Forderungen nach Gleichberechtigung 'ebenso neu als kühn' waren. Dieser Band enthält Referate, Voten zur Frauenförderung und eine ausführliche Dokumentation der Geschichte des Frauenstudiums am Beispiel Zürichs. Vieles davon wird erstmals zugänglich gemacht, und vieles ist nach wie vor aktuell." (Autorenreferat)
Inhalt: Dieser Beitrag zur Geschichte des Frauenstudiums und der weiblichen akademischen Berufstätigkeit in Deutschland hebt einige besonders wichtige Aspekte hervor, die bei der Diskussion während der Soziologinnentage auf besonderes Interesse stiessen. Es sind einerseits Fragen zur Durchsetzung von Frauenpositionen und andererseits von spezifischen Studien- und Erkenntnisinteressen von Frauen. (MS)
Quelle: Prisma : die Zeitschrift der Gesamthochschule Kassel, (1983) Nr. 31, S. 2-9
Inhalt: Die Verfasserinnen berichten über ein Gesprächsprojekt, an dem Studentinnen verschiedener Fachrichtungen der Gesamthochschule Kassel, eine Mitarbeiterin der Pressestelle und eine Mitarbeiterin des Wissenschaftlichen Zentrums für Berufs- und Hochschulforschung teilnahmen. Ziel des Projekts war es, aus der Sicht der Betroffenen einen Überblick über die spezifischen Probleme von Studentinnen mit Studieninhalten, Didaktik, frauenfeindlichen Einstellungen und Äußerungen an der Hochschule und Berufsperspektive zu geben. Behandelt werden die Chancen studierender Frauen an der Gesamthochschule Kassel insgesamt und ihre unterschiedliche Situation in "Frauenfächern" und "Männerfächern". Es wird nach der Möglichkeit "weiblicher Wissenschaft" in einzelnen Disziplinen gefragt und auf die vorherrschende frauenfeindliche "männliche Didaktik" hingewiesen. Abschließend werden Berufs- und Lebensperspektiven von Hochschulabsolventinnen diskutiert. (IB)
Quelle: Frauen an den Universitäten: zur Situation von Studentinnen und Hochschullehrerinnen in der männlichen Wissenschaftshierarchie. Ulla Bock (Hrsg.), Anne Braszeit (Hrsg.), Christiane Schmerl (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1983, S. 49-93
Inhalt: In diesem Beitrag werden zahlreiche subjektive und objektive Aspekte des Studiums von Frauen dargelegt. Methodische Grundlage dafür bilden Interviews mit Studentinnen aus Nordrhein-Westfalen, die konzentriert ausgewertet wurden. Die einzelnen Sachthemen waren: Berufsaussichten, Arbeitslosigkeit, Rollenkonflikte, Hochschulerfahrungen in Seminaren und mit Dozenten, äußeres Erscheinungsbild, Diskriminierungen, alternativ-positive Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge der studierenden Frauen. Im Ergebnis der Studie wird festgehalten, daß Studentinnen sich an der Hochschule mit einem differenzierten Komplex von Schwierigkeiten auseinanderzusetzen haben, die sich von denen der männlichen Kommilitonen in einigen Punkten - deutlich oder sublim - unterscheiden. Das Bewußtsein der Frauen darüber ist recht hoch entwickelt, und sowohl im eigenen Verhalten als auch in der politischen Strategie werden Veränderungen weitgehend befürwortet. (HA)
Psychische Probleme und Bearbeitungsstrategien bei Studentinnen
Titelübersetzung:Psychic problems and strategies of mastering them in the case of female students
Autor/in:
Großmaß, Ruth
Quelle: Frauen an den Universitäten: zur Situation von Studentinnen und Hochschullehrerinnen in der männlichen Wissenschaftshierarchie. Ulla Bock (Hrsg.), Anne Braszeit (Hrsg.), Christiane Schmerl (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1983, S. 41-48
Inhalt: Die Verfasserin berichtet aus ihrer praktischen Arbeit als Studentenberaterin über die psychischen Schwierigkeiten von Studentinnen und ihre Methoden und Wege, diese zu bewältigen bzw. zu verarbeiten. Sie befaßt sich mit vier Schwerpunkten: (1) Kontaktängste und soziale Orientierungsschwierigkeiten, (2) Sprechängste und Leistungsunsicherheit, (3) Arbeitsprobleme und Universitätsflucht, (4) Drogenabhängigkeit, Magersucht und Suizidgefährdung. Erstes Resultat ist, daß Studentinnen ihre psychischen Probleme nach innen gerichtet verarbeiten. Darüber hinaus ist aber der psychische Konflikt von Frauen an den Universitäten vorprogrammiert, weil verschiedene Rollenbilder sich kreuzen. Beratung und Therapie allein genügen nicht; es müssen strukturelle und Verhaltensänderungen anvisiert werden. (HA)