Zum Verhältnis von Frauenbildung, Frauenstudien und Frauenforschung
Titelübersetzung:The relationship between the education of women, women's studies and research on women
Autor/in:
Stahr, Ingeborg
Quelle: Frauenstudien: Konzepte, Modelle und Praxis wissenschaftlicher Weiterbildung. Verena Bruchhagen (Hrsg.). Tagung "Konzeptionelle und theoretische Ansätze der wissenschaftlichen Weiterbildung für Frauen"; München: Juventa Verl. (Materialien), 1989, S. 59-71
Inhalt: Der Beitrag stellt die Frage nach der Verortung des Frauenstudien-Konzepts als einer institutionalisierten Form von Frauenbildung an der Hochschule. Die Autorin weist im ersten Teil auf die ursprünglich wissenschaftskritischen Motive der Begründerinnen von Frauenstudien-Konzepten hin. Diese wissenschaftskritische Einstellung äußert sich auf die inhaltlichen Ebene (Übergang von frauenspezifischen Themen zur feministischen Forschung), auf der Ebene der Lehr- und Lernformen (Prinzip der Interdisziplinarität) und auf institutionellen Ebene (Personal- und Organisationsstruktur an der Hochschule). Im zweiten Teil geht die Autorin auf neuere Entwicklungen im Verhältnis von feministischer Forschung und Lehre ein, die zu Entscheidungsproblemen führen. Eines dieser Entscheidungsprobleme ist, ob die qualifizierenden Elemente von Frauenstudien mehr von Persönlichkeitsbildung oder mehr den Interessen berufsorientierter Verwertung dienen sollen. Letzteres birgt die Gefahr einer Anpassung an die männlich-patriarchalen Strukturen der Wissenschaft in sich. Des weiteren stehen die Frauenstudien vor einem Zielkonflikt zwischen Interdisizplinarität oder Spezialisierung und vor einem Zielkonflikt zwischen Autonomie oder Integration in das Regelprogramm der Hochschulen. (PF)
Schlagwörter:Frauenforschung; Weiterbildung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung