Geschlechtertrennung in der Bildung : eine Chance zur Emanzipation
Titelübersetzung:Separation of genders in education : a chance for emancipation
Autor/in:
Kahlert, Heike; Müller-Balhorn, Sigrid
Quelle: Frauen bilden - Zukunft planen: Dokumentation des 8. Fachkongresses Frauen und Schule. Renate Luca (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.), Sigrid Müller-Balhorn (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung), 1992, S. 128-143
Inhalt: Die Autorinnen wollen der Frage nachgehen, was aus feministischer Perspektive geschlechtsgetrennte Bildung kennzeichnet und vom gemischtgeschlechtlicher unterscheidet. Der Blick geht dabei von "Defiziten der Mädchen" aus. Nach einer kurzen Beschreibung des Literaturstandes vor allem zu geschlechtsgetrenntem Lernen im Computerbereich gehen die Autorinnen zum Versuch einer theoretischen Einordnung und Erklärung des Themas über: breit angelegt werden die Sozialisationsthese, die Geschlechterdifferenzthese und die Emanzipationsthese vorgestellt und hinsichtlich ihres Erklärungswertes analysiert. Aus feministischer Sicht wird im Fazit festgehalten, daß geschlechtshomogene Gruppen die Chance bieten, das Verhaltensspektrum des eigenen Geschlechts zu erweitern und sich von den gesellschaftlich geprägten geschlechtsspezifischen Normen zu emanzipieren. Zugleich böten diese Gruppen auch Unterstützung gegenüber männlicher Verunsicherung. Geschlechtshomogene Kurse sollten permanentes Element in Schule, Freizeit und Erwachsenenbildung werden, da hier eine "selbst-bewußte Identität" entwickelt werden könne. (rk)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen zwischen Tradition und Moderne
Titelübersetzung:Women between tradition and modernism
Autor/in:
Nave-Herz, Rosemarie
Quelle: Institut Frau und Gesellschaft gGmbH -IFG-; Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung, Bd. 18), 1992. 246 S.
Inhalt: Die Arbeit behandelt aus soziologischer Sicht die historische Entwicklung zur heutigen Situation von Frauen. Diese ist nach Meinung der Autorin vor allem durch den Antagonismus zwischen alten Leitbildern sowie noch gültigen traditionellen sozialen Normen und neuen Erwartungen bzw. eigenen Ansprüchen geprägt, deren Einlösung wiederum auch strukturelle Barrieren verhindern. Im einzelnen wird der Wandel der Hausfrauen-Rolle behandelt, wobei ein historischer Rückblick die Beschreibung der heutigen Situation einleitet: Das Problem der mangelnden Leistungsanerkennung und neue Formen der familialen Aufgabenteilung. Zum Wandel der Mutter-Rolle erläutert die Autorin schwerpunktmäßig die historische und aktuelle Entwicklung des Mutter-Kind-Verhältnisses sowie den Zwiespalt zwischen Familien- und Berufsorientierung. Zum Thema der Veränderungen in der Erwerbstätigkeit von Frauen wird auf Phänomene wie geschlechtsspezifische Sozialisation, Ausbildungs- und Berufssituation eingegangen. Die Autorin schließt mit einem Kapitel über Frauen in spezifischen Problemsituationen und besonderen Lebenslagen. (rk)
Quelle: Fachkongreß "Frauen und Schule"; Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung, Bd. 19), 1992. 355 S.
Inhalt: Das Sammelwerk will keinen systematischen Abriß der aktuellen Frauenschulforschung geben. Die Beiträge verstehen sich jedoch als Einblick in den gegenwärtigen Stand dieser Forschungsdisziplin, sie greifen den feministischen Diskurs um Gleichheit und Differenz der Geschlechter auf und führen die aktuelle Koedukationsdebatte weiter. Ziel der Autorinnen ist es, den Blick nicht nur auf Frauen und Mädchen zu richten, sondern auch Jungen und Männer in die theoretische Konzeption mit einzubeziehen. Beschreibend, zum Teil als Erfahrungsbericht praktischer Bildungsarbeit, geht es um Fragen der Berufsorientierung und Zukunftsplanung von Mädchen, um Aspekte einer Schulreform und Schulentwicklung aus feministischer Sicht und um Überlegungen zur Geschlechterdifferenz und Koedukation in der Schule. Im Bezug auf Technik und Naturwissenschaft, vor allem Physik, wird die Frage einer weiblichen Perspektive diskutiert. Ausführungen zum Thema Medienrezeption von Mädchen und konkrete Vorschläge für die Gestaltung und Analyse des Unterrichts ("Geschlecht und Wertevermittlung") schließen den Band ab. (rk)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Instrumentelles (maskulines) und expressives (feminines) Selbstkonzept : ihre Bedeutung für die Geschlechtsrollenforschung
Titelübersetzung:Instrumental (masculine) and expressive (feminine) self-concepts : their meaning for sex-role research
Autor/in:
Sieverding, Monika; Alfermann, Dorothee
Quelle: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Bd. 23 (1992) H. 1, S. 6-15
Inhalt: "In der psychologischen Geschlechtsrollenforschung nehmen Studien zu geschlechtstypischen 'maskulinen' und 'femininen' Persönlichkeitseigenschaften einen vorrangigen Platz ein, wobei zur Operationalisierung vorwiegend der Personal Attributes Questionnaire (PAQ) sowie der Bem Sex Role Inventory (BSRI) benutzt werden. Es wird ein kurzer Überblick über die Entstehung und inhaltliche Konzeption dieser Meßinstrumente gegeben und vor einer unkritischen Anwendung der Skalen zur Messung komplexer Konstrukte (wie z. B. Feminität oder Maskulinität) gewarnt. Die Selbstbeschreibung mittels der M- und F-Skalen läßt sich am treffendsten als instrumentelles bzw. expressives Selbstkonzept kennzeichnen. Inwiefern die Berücksichtigung dieser Selbstkonzepte die herkömmliche Geschlechterunterschiedsforschung bereichern kann, wird durch Studien zum Rollenverhalten und zur psychischen Gesundheit exemplarisch demonstriert, wobei Anregungen für die weitere Forschung auf dem Gebiet der Sozialpsychologie gegeben werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Studies of gender-related 'masculine' and 'feminine' personality traits constitute a major field in psychological sexrole research, and employ as primary measures the Personal Attributes Questionnaire (PAQ) and the Bem Sex Role Inventory (BSRI). A short overview of the development and the conception of these instruments is given, as well as a warning about uncritical use of the scales to measure complex constructs (such as masculinity or femininity). The self-descriptions provided by the M- and F-scales produce measurements of what are best described as instrumental and expressive selfconcepts, respectively. How the application of these selfconcepts can enrich traditional research of sex differences is demonstrated through examples taken from studies in role behavior and psychological health. Some suggestions are made for future research in the field of social psychology." (author's abstract)