Frauenforschung und feministische Wissenschaftskritik in der Kriminologie : Rückblick - Standortbestimmung - Ausblick
Titelübersetzung:Research on women and feminist criticism of science in criminology : review - situation analysis - outlook
Autor/in:
Mischau, Anina
Quelle: Kriminologisches Journal, Beiheft, (1999) Beih. 7, S. 141-158
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Inhalt: "Der Beitrag beschreibt eine theoriegeschichtliche Aufarbeitung deutschsprachiger kriminologischer Theorien zur 'Kriminalität' und Kriminalisierung von Frauen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sich die kriminologische Frauenforschung und die feministische Diskussion in der Kriminologie mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Das Ziel dieser Aufarbeitung ist es, einerseits mögliche zukünftige Aufgaben für eine feministische Kriminologie zu formulieren und andererseits die existierenden Diskussions- und Theoriestränge, unter Bezug auf patriarchale Strukturen und der sozialen Kategorie Geschlecht, zu einer feministischen Kriminalitätstheorie weiterzuführen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Frauenforschung; Kriminologie; Theorie; Kriminalität; Kriminalisierung; Patriarchat; Kategorie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das feministische Ich und das bewegte Wir : zur subjektiven Dimension in der Debatte um die Kategorie Geschlecht
Titelübersetzung:The feminist ego and the emotional we : the subjective dimension in the debate concerning the category of gender
Autor/in:
Hänsch, Ulrike
Quelle: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 20 (1997) H. 46, S. 79-91
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Inhalt: In den letzten Jahren sind innerhalb der feministischen Debatte zunehmend poststrukturalistische Ansätze wie die Dekonstruktion der Kategorie Geschlecht von Judith Butler diskutiert worden, die wie kaum ein anderes Thema die Frauenbewegung und Frauenforschung belebt und polarisiert haben. Ziel des Beitrags ist es, den Prozess der Rezeption dieser Ansätze und die Debatten, die darüber ausgelöst wurden, zu verfolgen. Dabei werden besonders zwei Thesen von Judith Butler ("Das feministische Wir ist stets nur eine phantasmatische Konstruktion" und "Die Geschlechtsidentität ist eine Imitation, zu der es kein Original gibt") beleuchtet. Diese unterschiedlichen Deutungen korrespondieren mit unterschiedlichen Erfahrungen in der Frauenbewegung, die idealtypisch als Befreiungs- oder Ausschlusserfahrungen bezeichnet werden. Anhand der zwei Thesen wird, insbesondere mit Blick auf die subjektive Dimension in der Debatte, herausgearbeitet, wie beide Positionen ineinander verwickelt sind. (ICH)
Schlagwörter:Feminismus; Theorie; Frauenforschung; Frauenbewegung; Subjektivität; Konstruktivismus; Identität; Geschlechtsrolle
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Naturverhältnisse in der Diskussion : die Kontroverse um "sex and gender" in der feministischen Theorie
Titelübersetzung:Society's relationship to nature under discussion : the "sex-gender"-controversy in feminist theory
Autor/in:
Holland-Cunz, Barbara
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 25 (1996) H. 2, S. 183-192
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Inhalt: "Die feministische sex-gender-Kontroverse kann als aufschlußreiches Beispiel der natur- und wissenschaftstheoretischen Diskussion zwischen essentialistischen und konstruktivistischen Interpretationen von 'Natur' gelesen werden. In der im Anschluß an Judith Butler geführten deutschsprachigen Debatte läßt sich eine zunehmend unproduktive Polarisierung der konträren Positionen wahrnehmen, die einer genauen Lektüre der einschlägigen Publikationen jedoch nicht standhält. Konstruktivistische Theoretikerinnen kommen nicht ohne 'essentialistische Einschlüsse' aus, essentialistische Autorinnen integrieren konstruktivistische Perspektiven. Solche 'Unreinheiten' sind einem komplexen, differenzierten Bild der materiellen, historisch gewordenen, gleichwohl eigenlogischen menschlichen Körperlichkeit naturtheoretisch angemessen. Aus der Perspektive eines konstruktivistisch informierten Essentialismus werden einige zeitliche und räumliche Dimensionen sowie insbesondere körperliche Grenzerfahrungen als notwenige naturtheoretische Bestimmungsmomente skizziert." (Autorenreferat)
Inhalt: "The feminist sex-gender-controversy could be read as a heuristic example of the ecological and epistemological discussions that take place between essentialist and constructionist interpreters of 'nature'. Recently, the German debate following Judith Butler has suffered increasing polarisation between these antagonistic strands. A fair and scrupulous reading of relevant texts shows that such polarized views could not be found. Social constructionist theorists do need 'essentialist inclusions', essentialists integrate constructionist perspectives. Such 'impurities' however, are theoretically adequate to an advanced and elaborated picture of human bodily existence: its historically grown materiality living to its own laws. From the perspective of a constructionism - informed essentialism the essay outlines a few dimensions of time and space and the specificity of extreme body experiences as necessary elements of a theory of nature." (author's abstract)
Schlagwörter:Begriff; Feminismus; Theorie; Natur; Konstruktivismus; soziale Faktoren; biologische Faktoren
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Einheit - Zweiheit - Vielheit : identitätslogische Implikationen in feministischen Emanzipationskonzepten
Titelübersetzung:Unity - duality - diversity : identity logic implications in feminist emancipation concepts
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 14 (1996) H. 1/2, S. 5-18
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Inhalt: Mit Blick auf die Geschichte der Auseinandersetzungen innerhalb der Frauenbewegung, insbesondere die Positionen des Radikalfeminismus und liberalen Feminismus, geht es in dem Beitrag darum aufzuzeigen, daß "Gleichheit" und "Differenz" zwei Bezugspunkte von feministischen Emanzipationsansprüchen sind, die zusammengehören. Als Grund für den erkenntnistheoretischen Mangel vieler feministischen Forschungsarbeiten zu dieser Thematik wird die Tatsache gesehen, daß die identitätslogischen Prämissen unausgelotet bleiben, die sowohl im Differenz- wie auch im Gleichheitsansatz stecken. In Anlehnung an Th. W. Adorno werden vor allem zwei methodische Fallstricke herausgearbeitet, in denen sich identitätslogische Denkweisen verfangen können, wie sie vor allem in radikalfeministischen Arbeiten zu finden sind. Das Problem vieler feministischer Analysen ist, daß diese entweder im Anderen das Ähnliche und im Gleichen das Abweichende nicht beachten, oder beides benennen, ohne zu klären, wie Gleichheit und Differenz zusammenhängen. (ICH)
Schlagwörter:Feminismus; Emanzipation; Frauenforschung; Theorie; Frauenbewegung; Methodologie; Gleichheit; Mann; Benachteiligung; Chancengleichheit; Geschlechterverhältnis; Identität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Präsentation der Geschlechter im Fernsehen : k(ein) Beitrag zur Verwirklichung der Gleichstellung von Frau und Mann ; Zielvorgaben an die Sendeanstalten und deren mögliche wissenschaftliche Überprüfung
Titelübersetzung:Presentation of the genders on television : (not) a contribution towards the realization of equality between the genders; targets for TV stations and their possible scientific verification
Autor/in:
Cornelißen, Waltraud
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 14 (1996) H. 1/2, S. 31-63
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Inhalt: Der Beitrag resultiert aus einer einjährigen Forschung am Institut Frau und Gesellschaft, die sich unter dem Gesichtspunkt der Gleichstellung der Geschlechter mit dem Bild beschäftigt, welches das Fernsehen als Produzent von Deutungen der Katagorie "Geschlecht" in allen Programmsparten implizit oder explizit vermittelt. Dabei geht es insbesondere darum, anhand einer Typologie das Spektrum gegenwärtiger Gleichstellungskonzepte (konservativer Feminismus, liberaler Feminismus, radikal- feministische Position und marxistisch- feministische Position) soweit zu entfalten, wie dies notwendig ist, um unterschiedliche Konsequenzen für die Forschung aufzeigen zu können. Neben zahlreichen Differenzen ist der größte gemeinsame Nenner der beschriebenen fernsehkritischen feministischen Ansätze der Vorwurf, daß das Fernsehen die symbolische Unterordnung von Frauen unter Männer und die Abwertung weiblicher Leistungen in allen Programmsparten stützt. Am Beispiel des methodischen Instrumentariums der Inhaltsanalyse wird die Präsentation der Frauenbilder in den unterschiedlichen Programmsparten Dokumentation, Unterhaltung und Werbung genauer beleuchtet. Um den Beitrag von Fernsehsendungen zur Gleichstellung der Geschlechter abzuschätzen sind allerdings neben quantitativen und qualitativen Inhaltsanalysen auch Rezeptionstudien notwendig. (ICH)
Schlagwörter:Fernsehen; Geschlechtsrolle; Mann; Gleichstellung; Fernsehprogramm; Feminismus; Theorie; Werbung; Frauenbild
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlecht als Kategorie : Überlegungen zum philosophisch-feministischen Diskurs
Titelübersetzung:Gender as a category : reflections on the philosophical-feminist discourse
Autor/in:
Rödig, Andrea
Quelle: Feministische Studien, Jg. 10 (1992) Nr. 1, S. 105-112
Details
Inhalt: Der Aufsatz diskutiert aus philosophisch-feministischer Sicht die Kategorie "Geschlecht" in der feministischen Theorie. Dabei geht es darum, aufzuzeigen, daß die feministische Theorie sich der Kategorie Geschlecht bedient, diese Kategorie zugleich als Schein entlarven will und darauf abzielt, Geschlecht als Kategorie und damit den Feminismus aufzulösen. Es bleibt aber das Problem bestehen, inhaltlich zu bestimmen, was "weiblich" und was "männlich" ist. Die feministische Theorie kann sich nicht darauf reduzieren, die Kategorie Geschlecht bloß empirisch-beschreibend oder in einem "asketisch"-formalen Sinn zu gebrauchen, da das Denken in diesen Kategorien immer auch inhaltlich bestimmt ist und verlangt, daß jede allgemeine Aussage dahingehend überprüft wird, ob sie universelle Gültigkeit beanspruchen kann oder ob sie androzentrischen Charakter besitzt. Der Aufsatz hält im Fazit das Problem fest, daß die feministische Theorie jenseits des Biologismus und der Wesensbestimmung des "Weiblichen" sagen muß, was eine Frau ist. Diese Frage ist weiterhin offen, obwohl feministische Analyse so tun muß, als könnte sie eine Unterscheidung zwischen männlich und weiblich vornehmen. (pag)
Schlagwörter:Feminismus; Theorie; Männlichkeit; Weiblichkeit; Kategorie; Philosophie; Diskurs
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gleichheit im Zeitalter der Differenz : einige methodologische Erwägungen zur Frauenforschung
Titelübersetzung:Equality in the age of difference : some methodological considerations regarding research on women
Autor/in:
Müller, Ursula
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 15 (1991) H. 3/4, S. 73-89
Details
Inhalt: Die Arbeit thematisiert "Gleichheit" und Differenz im Rahmen der Androzentrismuskritik als methodologisches Problem, seine Bedeutung für die empirische Forschung und deren Gegenstandsbezug in feministischer Sicht. Schwerpunktmäßig setzt sich die Autorin mit dem Vorwurf von männlichen Wissenschaftlern auseinander, Frauen seien zu keiner wissenschaftlichen Objektivität fähig. In diesem Zusammenhang wird die "Sicht von unten"-Perspektive feministischer Forschung als Stabilisierungshilfe für die gegebenen gesellschaftlichen Geschlechterdifferenzen kritisiert und eine grenzüberschreitende "Sicht-von der-Seite"-Perspektive vorgeschlagen. Zusammenfassend wird das Problem hervorgehoben, Gleichheit in einer auf Geschlechterdifferenzierung basierenden Wissenschaft durchzusetzen und das Stadium gegenseitiger Verachtung zu überwinden. Die Arbeit basiert auf der Verwertung von Sekundärquellen. (ICB)
Schlagwörter:Theorie; Methode; Feminismus; Gleichheit; Objektivität; Emanzipation; Patriarchat; Frauenfeindlichkeit; Frauenbewegung; Frauenforschung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlecht und Sexualität : feministische Kritik biologischer Theorien
Titelübersetzung:Gender and sexuality : feminist critiques of biological theories
Autor/in:
Birke, Lynda I. A.
Quelle: Zeitschrift für Sexualforschung, Jg. 4 (1991) H. 2, S. 109-118
Details
Inhalt: "Die Autorin unterzieht die bisherige feministische Kritik an den biologischen Theorien über die Entwicklung von Geschlecht und Sexualität einer feministischen Metakritik. In den vorliegenden feministischen Theorien werde die Bedeutung biologischer Prozesse und körperlicher Vorgänge unterschätzt und Entwicklung als additiver Vorgang begriffen. Additive Modelle aber seien inadäquat für das Verständnis sexueller Entwicklung. Die Autorin skizziert eine Theorie, in der Entwicklung als ein aktiver Prozeß der Auseinandersetzung mit den Lebenszusammenhängen verstanden wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "One major part of feminist criticism has been to emphasize the importance of social construction in the development of gender/sexuality. But feminist theory tends to deny any significance to biological processes and the body, and it contributes to a view of behavioral development as additive and unfolding. The author argues that additive models of development are inadequate. Development is better viewed as an active process of engagement, in which the context of development plays an important part." (author's abstract)
Schlagwörter:Sexualität; Biologie; Theorie; Entwicklung; Feminismus; Körper; Determinismus; Weiblichkeit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz