CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Geschlecht als einheitsstiftende Kategorie? : das Abstimmungsverhalten von Frauen in gleichstellungspolitisch relevanten Sachfragen in der Schweiz
Titelübersetzung:Gender as a unifying category? : female votin behavior and gender issues in Switzerland
Autor/in:
Senti, Martin
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 50 (1998) H. 4, S. 685-710
Inhalt: "In der theoretischen Debatte um Gleichheit und Differenz weist gerade die soziale 'gender'-Dimension nicht nur auf das Gemeinsame, sondern auch auf das Trennende zwischen Frauen hin. Die Betonung sozialer Elemente, die Frauen in bestimmten Situationen verbindet, trennt sie immer auch von Frauen in anderen Lebenslagen. Dieser Beitrag zeigt anhand einer Analyse gleichstellungspolitisch relevanter Volksabstimmungen in der Schweiz, daß die parteipolitische und konfessionelle Orientierung das Abstimmungsverhalten der Stimmbürger und Stimmbürgerinnen zwar grundsätzlich stärker bestimmt als das Geschlecht, daß aber eine Polarisierung innerhalb dieser traditionellen Konfliktlinien eine parteiübergreifende Mobilisierung der Frauen nicht verunmöglicht. Die Herausbildung eine politikstiftenden Gemeinsamen unter den Frauen wird allerdings immer dann erschwert, wenn es um die politische Lösung von Benachteiligungen geht, die aufgrund unterschiedlicher Lebenskontexte Frauen unterschiedlich betreffen und deshalb zu divergierenden politischen Ansprüchen führen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The 'social gender-dimension' in the theoretical debate on equality and difference points out not only differences between women and men but also among women. Divergent individual biographies and social situations result in different political demands and attitudes. Using logistic regression analyses on voting behavior in seven Swiss referendums it can be shown that 'cross-pressures' (i.e. intra-personal conflicts arising when the motives affecting a decision are incompatible) as results of competing social cleavages like class and religion do indeed influence women's decision making process but do not hinder mobilization processes among them. More important hurdles for unification and alliances among women can be found in increasing group-heterogeneity as a result of social change. Labor market participation and/or matrimony determine political attitudes towards feminist goals as for example social security issues. It can therefore be expected that on the one hand differences in political behavior between men and women will decrease whereas differences among women will grow. On the other hand, future decisions on gender issues will probably be less influenced by divergent political ideologies among women but more by social heterogeneity." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauen im Management : Kompetenzen, Führungsstile, Fördermodelle
Titelübersetzung:Women in management : competencies, management styles, promotional models
Herausgeber/in:
Wunderer, Rolf; Dick, Petra
Quelle: Neuwied: Luchterhand, 1997. X, 465 S.
Inhalt: "Nach über einem Jahrzehnt der Diskussion über Frauen im Management ziehen 18 Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft und Praxis Bilanz. In den Führungsetagen der Unternehmen sind Frauen zwar noch eine Minderheit, doch die Bedingungen haben sich in den letzten fünf Jahren verbessert. Die Mehrzahl der Managerinnen fühlt sich nicht diskriminiert. Gleichwohl sind beruflich ambitionierte Frauen immer noch mit besonderen Hemmnissen konfrontiert. In Disposition und Verhalten unterscheiden sie sich nur wenig von ihren männlichen Kollegen. Dies sind zentrale Ergebnisse der rund 700 Personen aus 13 Unternehmen umfassenden Studie von Prof. Dr. Rolf Wunderer und Dr. Petra Dick. Das Buch enthält neueste Erkenntnisse und Erfahrungen u.a. zu folgenden Themen: - Berufsbezogene Werthaltungen und Motive - Vergleich des Führungsverhaltens weiblicher und männlicher Manager - Vorteile von weiblichen gegenüber männlichen Führungskräften - Soziobiologische Grundlagen von Geschlechterdifferenzen - Rollen der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten - Konzepte betrieblicher und überbetrieblicher Managerinnenförderung. Fallstudien aus den Unternehmen ABB, Allianz Lebensversicherung, Commerzbank, Deutsche Lufthansa, Hilti, Hoffmann-La Roche, Schweizerische Kreditanstalt und der Schweizerischen Bundesverwaltung geben Einblick in gezielte Fördermodelle." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Rolf Wunderer und Petra Dick: Frauen im Management. Besonderheiten und personalpolitische Folgerungen - eine empirische Studie (5-205); Doris Bischof-Köhler: Geschlechtstypische Besonderheiten im Konkurrenzverhalten: Evolutionäre Grundlagen und entwicklungspsychologische Fakten (209-240); Erika Regnet: Frau im Beruf - Stereotype und Aufstiegsbarrieren (241-265); Lutz von Rosenstiel: Karrieremuster von Hochschulabsolventinnen (266-284); Artur Wollert und Gaby Wilms: Familienorientierte Personalpolitik als Teil der Unternehmenspolitik - auch ein Thema für weibliche Führungskräfte (285-295); Christa van Winsen: Die Stärke von Frauen sichtbar machen - Wie Frauen in Führungspositionen durch eigene Netzwerke Selbstsicherheit erfahren und Beweglichkeit gewinnen (296-313); Claudia Bucheli Ruffieux: Erfahrungen mit Konzepten zur Förderung weiblicher Führungskräfte in der Schweizerischen Kreditanstalt (317-333); Astrid Hausherr Fischer und Manuela Sandmeier: Möglichkeiten und Grenzen betrieblicher Managerinnenförderung - aus Sicht zweier Vertreterinnen der Asea Brown Boveri AG (ABB) (334-353); Etiennette J. Verrey: Förderung weiblicher Führungskräfte in der Pharmaindustrie am Beispiel der F. Hoffmann-La Roche AG in Basel (354-369); Ursula Preisig und Marianne Ulmi: Frauenförderung im Spannungsfeld von zentraler Vorgabe und dezentraler Umsetzung in der Schweizerischen Bundesverwaltung (370-386); Sabine Bolte: Die Förderung von Vereinbarkeit von Beruf und Familie - ein Themenschwerpunkt des Projekts 'Frauen im modernen Banking' in der Commerzbank (387-406); Brigitte Preuß: Möglichkeiten und Grenzen der Arbeitszeitflexibilisierung in hochqualifizierten Funktionen der Allianz-Lebensversicherungs-AG am Beispiel von Teilzeitarbeit (407-415); Brigitte Preuß: Chancenbeauftragt bei Allianz Leben (416-421); Dorothee Stickel: Initiierung eines Gleichstellungsprozesses am Beispiel der Hilti AG (422-442); Matthias Mölleney: Tendenzen bei der Förderung weiblicher Führungskräfte aus der Sicht eines Personalchefs am Beispiel der Deutschen Lufthansa AG (443-456).
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Aufhebung der Geschlechterhierarchie, weiter nichts!
Titelübersetzung:Abolish the gender hierarchy, nothing more!
Autor/in:
Batscheider, Tordis
Quelle: Internationale Politik und Gesellschaft, (1997) Nr. 1, S. 25-35
Inhalt: "Wie überall auf der Welt sind Frauen auch in Deutschland heute noch von gleichberechtigter politischer Partizipation ausgeschlossen. Trotz Jahrzehnten der Frauenbewegung, die uns Quotierung, Gleichstellungs- und Frauenförderungspolitik gebracht hat, ist Politik, rein quantitativ betrachtet, weithin 'Männersache' geblieben; insbesondere an den Schalthebeln der Macht finden sich fast ausschließlich Männer, während die machtlosen Sphären mit Frauen (über-)besetzt sind. Und auch unter qualitativen Gesichtspunkten zeigen sich signifikante Unterschiede in Ort und Praxis der Geschlechter in der Politik: Die hierarchisch übergeordneten, mit Macht assoziierten Bereiche sind den Männern vorbehalten, während sich die (Quoten-)Frauen in den hierarchisch untergeordneten Ressorts betätigen; verinnerlichte weibliche Sozialisationsmuster und externe Rollenzuschreibungen an Frauen kollidieren mit den Spielregeln der Politik, die von Männern gemacht sind. Es wäre jedoch vorschnell, Politik als männlich zu charakterisieren/denunzieren und ihr eine 'weibliche' (Gegen-)Welt zu kontrastieren. Politik ist, ebenso wie alle anderen gesellschaftlichen Bereiche, geprägt durch informelle Mechanismen, in denen die strukturierende Kraft der hierarchischen Geschlechtertrennung fortwirkt. Deren Überwindung erfordert feministische Gegenmacht mit dem Ziel, gleiche Partizipationsrechte faktisch durchzusetzen und damit ein altes Versprechen der Demokratie einzulösen. Die Zurückweisung der Hierarchie im Geschlechterverhältnis ist Voraussetzung demokratischer Politik, die ihrem eigenen Anspruch auf gleichberechtigte Teilhabe aller Staatsbürger und Staatsbürgerinnen an der Gestaltung des Gemeinswesens gerecht werden will. Es gilt, traditionelle Geschlechtsrollentypen zu durchbrechen und Raum zu schaffen für vielfältige, nicht auf 'männlich-weiblich'- Dichotomien festgelegte Lebensentwürfe und Karrieremuster. Feministische Politik zielt auf nichts weiter als auf die Aufhebung der Geschlechterhierarchie. Darüber hinaus reichende Entwürfe einer besseren Gesellschafts- oder gar Weltordnung aber sind nicht Teil des feministischen Emanzipationsprojekts." (Autorenreferat)
Inhalt: "As everywhere else in the world, women in Germany continue to be excluded from equal political participation. Despite decades of action on the part of the part of the women's movement, which has brougt us quotas, equal access and women's support policies, politics remains, in quantitative terms, a 'man's world.' Men almost exclusively hold the real levers of power, while women continue to (over) occupy spheres of lesser influence. Qualitatively, significant differences persist in the location and practice of the two genders in politics: the upper levels of the hierachy, where the power really lies, are reserved for men, whereas (quota) women are active further down the hierarchy in inferior positions. Internalized feminine socialization patterns and the external role assignment of women collide with the 'rules of the game' of politics, rules that are made by men. It would, however, premature to characterize and denounce all politics as 'male politics,' while constrasting this with an alternative world of 'female' politics. Politics, like all other societal spheres, is characterized by informal mechanisms where the structuring power of the hierarchical gender order is still pervasive. Overcoming this requires countervailing feminine power aimed at concretely acquiring the rights of equal participation, thereby realizing an old promise of democracy. Dismantling the hierarchy in gender relations is the precondition of democratic politics if such politics are to hold true to their own aspiration: ensuring all citizens, both male and female, equal rights to participate in shaping the community and its policy. Traditional gender role stereotypes must be broken up to make room for multifaceted life-styles not determined by 'male-female' dichotomies and career patterns. Feminsit politics aims at nothing more than the abolition of e-styles not determined by 'male-famale' dichotomies and career patterns. Feminist politics aims at nothing more the abolition of the gender hierarchy. Models for a better social order or even world order that go beyond this are not part of the feminsit emanciaption project." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Politik, Theorie und die Kategorie 'Geschlecht' : ein Diskussionsbeitrag zum Thema 'Erziehung und Geschlechterdifferenz'
Titelübersetzung:Politics, theory and the category of 'gender' : a discussion article on the topic of 'Education and gender difference'
Autor/in:
Bürgin, Ariane
Quelle: Philosophie und Erziehung. Emil Angehrn (Red.), Bernard Baertschi (Red.). Bern: Haupt, 1996, S. 145-157
Inhalt: Es ist die in jüngster Zeit erneut diskutierte Frage um Nutzen und Nachteil der Koedukation, welche die Dimension der Geschlechterdifferenz wieder zu einem Thema in pädagogischen Diskussionen macht. Sie dient der Autorin als Ausgangspunkt, um den Begriff der Geschlechterdifferenz von verschiedenen Kontexten aus zu beleuchten: Zum einen wird die in gleichstellungspolitischen Zusammenhängen geführte Gleichheits-Differenz-Debatte kurz skizziert. Zum anderen wird ein Blick auf die in der feministischen Theorie neuerdings geführte Diskussion um die Kategorie "Geschlecht" geworfen. Die Autorin will das Denken der Differenz auf neue Weise herausfordern: Im Mittelpunkt steht nun nicht mehr die Frage, wie Gleichheit und Differenz zu vermitteln sind, sondern in expliziterer Weise als bisher, wie die Kategorie "Geschlecht" zu bestimmen, ja ob sie überhaupt noch zu verwenden ist im Hinblick auf eine Politik und eine Theorie, deren Ziel die Veränderung der bislang hierarchisierten Geschlechterverhältnisse ist. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Teilzeitarbeit in der Führung : Perspektiven für Frauen und Männer in qualifizierten Berufen
Titelübersetzung:Part-time work in management : prospects for men and women in qualified occupations
Autor/in:
Straumann, Leila D.; Hirt, Monika; Müller, Werner R.
Quelle: Zürich: Verl. d. Fachvereine a. d. Schweizer. Hochschulen u. Techniken (Arbeitswelt, Bd. 12), 1996. 205 S.
Inhalt: "Die Untersuchung zeigt: Der Wunsch, in qualifizierten Bereichen teilzeitlich zu arbeiten, ist weit verbreitet. Auch Unternehmen schätzen Teilzeitarrangements grundsätzlich positiv ein. Trotzdem sind Teilzeitstellen in der Praxis nach wie vor selten. Wie läßt sich dieser Widerspruch erklären? Die Studie befaßt sich mit den Argumenten und Annahmen, die Teilzeitarbeit in Führungspositionen als undenkbar erscheinen lassen. Dabei kommt zum Ausdruch, wie stark die Arbeitswelt von herkömmlichen Rollenbildern geprägt ist, dem traditionellen Konzept der Vollzeitstelle, einer eindimensionalen Auffasung von 'guter Führung' und einem Karriereverständnis, das kaum Spielräume zuläßt. Gleichzeitig deuten verschiedene Signale auf einen Prozess des Abbröckelns starrer Rollenmuster hin. Autorinnen und Autor zeigen, daß Teilzeitarbeit in qualifizierten Stellen und Führungspositonen einen wichtigen Beitrag zur beruflichen und familiären Gleichstellung von Frau und Mann leistet, da sie ermöglicht, individuelle Lebensentwürfe mit beruflichen Vorstellungen in Einklang zu bringen." (Autorenreferat)