Lobbying als Beruf : Karrierewege und Professionalisierung in der Interessenpräsentation
Titelübersetzung:Lobbying as an occupation : career paths and professionalization in the presentation of interests
Autor/in:
Althaus, Marco
Quelle: Die fünfte Gewalt: Lobbyismus in Deutschland. Thomas Leif (Hrsg.), Rudolf Speth (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 317-332
Inhalt: Lobbying wird heute professioneller betrieben als früher. Berufssoziologisch relevant ist die Frage, ob Lobbying als Berufsfeld eher dem Modell einer passiven Professionalisierung folgt, oder ob das Konzept der aktiven Professionaliserung durch die Lobbyisten passt. Die Fragen nach der Berufseinmündung in das Lobbying und nach den Karriereverläufen sind bisher kaum gestellt worden. Sie sind jedoch von erheblicher Bedeutung, da der Berufswunsch Lobbyist heute eher enttabuisiert ist und als Berufsziel verfolgt wird. Der moderne Lobbyist ist Informations- und Kommunikationsmanager, Rechercheur und Analyst, internationaler Koordinator, Strategieberater, Pressesprecher, öffentlicher Darsteller und Kontaktperson für gesellschaftliche Anspruchsgruppen aller Art -und das alles gekoppelt mit fachlicher Expertise. (GB)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vermarktlichung der Elitenrekrutierung? : das Beispiel der Topmanager
Titelübersetzung:Marketing of elite recruitment? : the example of top managers
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Deutschlands Eliten im Wandel. Herfried Münkler (Hrsg.), Grit Straßenberger (Hrsg.), Matthias Bohlender (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 431-454
Inhalt: Es wird die Frage empirisch überprüft, ob es die in der Literatur behaupteten Angleichungsprozesse der Manegementrekrutierung in der Bundesrepublik Deutschland an das angelsächsische Modell tatsächlich gibt. Bezogen auf die Bildungsabschlüsse und Karriereverläufe der Vorstandsvorsitzenden der 100 größten deutschen Unternehmen ist eine hohe Stabilität der Rekrutierungsmuster festzustellen. Dies betrifft nicht nur die nach wie vor ungebrochene Dominanz der Hauskarrieren, sondern vor allem die Relevanz der sozialen Herkunft für die Besetzung von Spitzenpositionen. Allerdings ist eine Krise der "Deutschland AG" festzustellen, die damit zusammenhängt, dass das Topmanagement fast unisono die Chancen ergriffen hat, die sich mit dem shareholder-value-Prinzip bieten. Die im letzten Jahrzehnt erfolgte drastische Anhebung der Vorstandsvergütungen belegt dies deutlich. Nicht die Vermarktlichung der Eliterekrutierung und die daraus resultierende Entkoppelung der Teileliten haben entscheidend zur tiefen Krise der "Deutschland AG" beigetragen, sondern das sich gravierend zu Lasten der Beschäftigten verschobene gesamtgesellschaftliche Kräfteverhältnis hat vor allem seitens der Wirtschaftselite zu einer grundlegenden Neubewertung dieses Modells geführt. (GB)
Quelle: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 51 (2006) Nr. 1, S. 67-91
Inhalt: "In der Diskussion um die Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses spielt die Unterrepräsentanz von Frauen auf höheren Statusebenen eine entscheidende Rolle. Vor allem die Promotionsphase stellt in diesem Prozess eine maßgebliche Zäsur dar. In einer umfassenden Befragung aller Promovierenden in Deutschland, der Schweiz und Österreich wurde ermittelt, wie sich Frauen und Männer in ihrer Arbeitsmotivation, ihrer Arbeitsgestaltung, ihrer Karriereplanung sowie ihrer Arbeits- und Betreuungszufriedenheit unterscheiden. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass Frauen im Vergleich zu Männern schlechter dotierte Stellen innehaben, zum Teil schlechter betreut werden, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kritischer gegenüberstehen, weniger publizieren und sich eher von einer Hochschulkarriere abschrecken lassen. Insgesamt agieren Männer zielorientierter und planen ihre Karriere strategischer als Frauen. Die Ergebnisse der Studie machen sichtbar, dass das Verhalten von Promovierenden ebenso wie von Doktormüttern und -vätern geschlechtsgebunden ist und damit spezifische Schwierigkeiten verbunden sind, denen sich Frauen in ihrem Berufsalltag ausgesetzt sehen. Daraus lassen sich gezielte strategische Maßnahmen zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen in Kommunikationswissenschaft und Medienwissenschaft ableiten." (Autorenreferat)
Inhalt: "The underrepresentation of women on the high-status levels of hierarchies plays a decisive role in the discussion on younger scholars' career development. Especially the dissertation phase is to be considered a decisive break. A comprehensive survey of all doctoral students in Germany, Switzerland and Austria tackled how women and men differ with regard to their motivation in work, their organization of work, their planning of careers, and their satisfaction with work and with their doctoral advisors. Results show, among other observations, that women hold positions are paid lower than mens' and that they are less advised and less supported by their mentors than men. Women also are more critical than men if the compatibility of family and job is considered, they publish less and are less encouraged to pursue an university career. All in all, men act more career driven and plan their careers more strategically than women. The results of the study thus make evident that the behavior of doctoral candidates as well as of advisors is determined by gender. Related to this are specific problems that women face on their jobs. Strategic measures for the advancement of young female scholars in media and communication science are deducted." (author's abstract)
Liebe, Arbeit, Anerkennung : intersubjektive Anerkennungsstrukturen in Dual Career Couples
Titelübersetzung:Love, work, recognition : intersubjective recognition structures among dual career couples
Autor/in:
Wimbauer, Christine
Quelle: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Susanne Kappler (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4736-4740
Inhalt: "Das Thema 'Anerkennung' stößt seit einigen Jahren in der politischen Sozialphilosophie auf vermehrte Resonanz und wird auch in der Soziologie zunehmend thematisiert. Es bildet den Ausgangspunkt des hier vorgestellten Forschungsvorhabens, das sich in theoretisch-konzeptioneller Hinsicht mit der Frage beschäftigt, welche Anerkennungschancen und -strukturen sich in gegenwärtigen Dual Career Couples auffinden lassen. Theoretische Kontrastfolie ist das idealtypische Familienernährermodell, nach dem Anerkennungschancen in Paarbeziehungen geschlechtsspezifisch verteilt waren: Männliche Erwerbsarbeit für Geld hier, weibliche Hausarbeit aus/ für Liebe da - samt damit einhergehender mannigfaltiger geschlechtsspezifischer Ungleichheiten. Diesbezüglich lassen sich jedoch Veränderungen in zwei Sphären beobachten: Im Bereich der Erwerbsarbeit die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen; im Bereich des familialen Zusammenlebens ein (zumindest normativer) Wandel zu egalitären Beziehungen zweier gleichberechtigter Partner. Angesichts der steigenden Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie der stärkeren Beteiligung von Männern im privaten Bereich wäre theoretisch eine egalitärere Verteilung von Anerkennungschancen innerhalb von Paarbeziehungen anzunehmen. Dies gilt v.a. für Dual Career Couples, in denen beide Partner eine eigenständige Berufslaufbahn verfolgen (wollen), i.d.R. über formale Bildungsgleichheit verfügen und sich gemäß einem normativ-egalitären Idealbild als (zumindest beruflich) Gleiche gegenüber stehen sollten. Möglicherweise zeigen sich jedoch auch in solchen Paaren Beharrungstendenzen ungleicher Arbeitsteilungsarrangements, Anerkennungschancen und -strukturen oder neue Ungleichheiten. Gefragt werden soll daher aus einer ungleichheitstheoretischen Perspektive: Welche Anerkennungsmuster bestehen in Dual Career Couples, für welche Handlungen und Eigenschaften finden die Partner hier intersubjektiv Wertschätzung? Zeigen sich geschlechtsspezifische Ungleichheiten? Wie beeinflussen welche gesellschaftlichen Strukturen die Anerkennungschancen in Paarbeziehungen? Und welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für gesellschaftliche Anerkennungsverhältnisse?" (Autorenreferat)