Die Macht der Verhältnisse : professionelle Berufe und private Lebensformen
Titelübersetzung:The power of circumstances : professional occupations and private ways of life
Autor/in:
Gildemeister, Regine; Robert, Günther
Quelle: Geschlecht und Macht: Analysen zum Spannungsfeld von Arbeit, Bildung und Familie. Martina Löw (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 47-80
Inhalt: Die Autoren beleuchten den Zusammenhang von professionellen Berufen und Lebensformen und zeigen dabei exemplarisch Veränderungsprozesse der Geschlechterverhältnisse auf. Die Entwicklung des Verhältnisses von Professionen und Semiprofessionen und damit auch des Geschlechterarrangements ist ihrer Meinung nach sowohl von Persistenzen tradierter Formen, als auch von neuen Marktentwicklungen bestimmt. Die Autoren thematisieren zunächst die spezifische Beziehung zwischen Arbeit, Person und Geschlecht als zentraler Komponente des industriellen Vergesellschaftungsmodus'. An diese schließt sich eine kurze Diskussion von Professionalisierungsprozessen an, die in exemplarischer Weise als vergeschlechtlichte und vergeschlechtlichende Arbeitsteilungen verstanden werden. Diese Überlegungen bilden die Grundlage für die Entwicklung einiger empirisch begründeter Trendhypothesen zur Veränderung von Personkonstruktionen und Lebensmodellen im Verlauf des Strukturwandels ausgewählter hochqualifizierter Berufsgruppen. Dabei werden Brüche, Ungleichzeitigkeiten und Persistenzen sichtbar, in denen sich immer wieder auch "Spuren von Macht" dokumentieren und aufzeigen lassen. (ICI2)
Junge Frauen: Vom doppelten Lebensentwurf zum biografischen Projekt
Titelübersetzung:Young women: from a dual life plan to a biographical project
Autor/in:
Keddi, Barbara
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 428-433
Inhalt: Die Lebenszusammenhänge und Lebensentwürfe junger Frauen werden in der Frauen- und Geschlechterforschung seit Ende der 1970er Jahre systematisch untersucht. Vor dem Hintergrund der doppelten weiblichen Vergesellschaftung und der frauenspezifischen Individualisierungsprozesse wird auf die Vielfalt und Verschiedenheit von weiblichem Leben und den erweiterten Möglichkeitsraum weiblicher Lebensführung hingewiesen. Als junge Frauen gelten Frauen zwischen 18 und 35 Jahren, für die in dieser Lebensphase grundlegende Weichenstellungen für ihr Leben anstehen. Die vorliegenden Ausführungen beziehen sich auf die Lebenszusammenhänge junger Frauen in Deutschland ohne Migrationshintergrund. Skizziert werden Eindeutigkeiten und Uneindeutigkeiten im Leben junger Frauen, die Lebensentwürfe junger Frauen als mehrdimensionale und widersprüchliche Konstruktionen zwischen Beruf und Familie sowie die Rolle weiblicher Biographien als Verflechtung und Abfolge von unterschiedlichen Projekten. (ICI2)
Gebildete Mütter : zwischen Kinderwunsch und Karriere
Titelübersetzung:Educated mothers : between a desire for children and a career
Autor/in:
Butterweck, Dagmar
Quelle: Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller, 2007. 228 S.
Inhalt: "Studierende der Europäischen Ethnologie an der Universität Wien wurden nach ihren Berufsplänen und ihrer momentanen finanziellen Situation befragt. Ziel der Untersuchung war es, etwaige Unterschiede zwischen den Geschlechtern in der Unterstützung durch die Familie und in den Vorstellungen des künftigen Berufslebens zu eruieren. Das Ergebnis zeigt deutlich, dass Studentinnen weniger Geld von den Eltern erhalten, ein niedrigeres Einkommen durch ihre Nebenjobs erzielen und keine konkreten Berufsvorstellungen haben. Sie bauen kaum Netzwerke auf und verzichten bereits im Vorfeld für Kinder auf die große Karriere. Die Studenten werden finanziell großzügiger von zu Hause unterstützt, sie verdienen mehr - arbeiten allerdings auch mehr - und erscheinen zielgerichteter in ihrem Networking. Sie äußern konkrete Berufsziele und erwähnen Kinder nicht von selbst. Auf Nachfrage stehen sie der Karenzzeit positiv gegenüber ohne Auswirkungen auf ihre Karrieren zu befürchten. Was haben jahrzehntelange Anstrengungen zur Gleichstellung der Geschlechter bewirkt? Sind gebildete Mütter die keine berufliche Verwirklichung anstreben eine wünschenswerte Entwicklung?" (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Karrierek(n)ick Kinder : Mütter in Führungspositionen - ein Gewinn für Unternehmen
Titelübersetzung:Children as a career boost (obstacle) : mothers in management positions - a gain for enterprises
Autor/in:
Lukoschat, Helga; Walther, Kathrin
Quelle: Bertelsmann Stiftung; Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2006. 101 S.
Inhalt: "Frauen besetzen zwar immer häufiger Führungspositionen - Kinder sind aber nach wie vor ein messbares Hindernis für den beruflichen Aufstieg. Dabei können sich Karriere und Kinder sehr gut ergänzen. Das ist das Ergebnis einer von der Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegebenen Studie im Rahmen des Kooperationsprojekts 'Balance von Familie und Arbeitswelt' mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Entgegen landläufiger Annahmen verfügen Mütter mit Führungsverantwortung über wichtige Kompetenzen, um die Produktivität von Unternehmen zu steigern. Rund 500 Frauen hat die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF) für die bislang umfangreichste Untersuchung dieser Art in Deutschland befragt. Sie zeigt: Familienbezogene Kompetenzen und Führungskompetenzen wie Gelassenheit, Organisationsfähigkeit und Pragmatismus greifen ineinander und verstärken sich gegenseitig. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Unternehmen eine flexible Arbeitsorganisation und ein familienfreundliches Klima fördern. Übereinstimmend berichten die für die Studie interviewten Mütter, dass sich durch die Kinder ihre Führungsfähigkeit, zum Beispiel im Lösen von Konfliktsituationen, verbessert habe. Viele der Befragten sagen, dass sie stärker als früher Aufgaben delegieren und damit die Potenziale der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter früher erkennen. Auch das Zeitmanagement haben berufstätige Mütter besser im Griff. 85 Prozent der Befragten betrachten dies als entscheidenden Erfolgsfaktor für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 72 Prozent messen dabei der öffentlichen Kinderbetreuung und 63 Prozent einer familienfreundlichen Unternehmenskultur hohe Bedeutung bei. 84 Prozent der befragten Frauen nennen die Unterstützung durch den Partner als wichtigen Erfolgsfaktor. In der Mehrzahl der untersuchten Fälle akzeptierten die Männer nicht nur die Karriere der Frau, sondern sie übernahmen auch aktiv Familienpflichten. Die Mehrheit der Frauen hat sich bewusst für einen Partner entschieden, der bereit ist, von der traditionellen Rolle abzuweichen. Die ergänzenden Interviews mit Vätern zeigen allerdings, dass es für Männer vergleichsweise schwerer ist, sich Freiräume für familiäre Aufgaben zu schaffen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Machen Frauen Karriere? : Gedanken zum Diskurs über Geschlecht, Beruf und "Work-Life-Balance"
Titelübersetzung:Do women pursue a career? : thoughts on the discourse concerning gender, occupation and the "work-life balance"
Autor/in:
Dausien, Bettina
Quelle: Bildungs- und Karrierewege von Frauen: Wissen - Erfahrungen - biographisches Lernen. Anne Schlüter (Hrsg.). Opladen: B. Budrich (Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft), 2006, S. 54-76
Inhalt: "Das Thema 'Karrierewege von Frauen', so die Formulierung im Titel der Tagung, auf die dieser Artikel zurückgeht, eine Geschichte, die im Hinblick auf unterschiedliche wissenschaftliche, professionelle und politische Diskurse betrachtet werden kann. Die folgenden Überlegungen rekonstruieren einige Linien der Thematisierung und setzen sie miteinander in Beziehung. Angeregt wurden sie durch aktuelle Problembeschreibungen, insbesondere Diskussionen um 'Work-Life-Balance', die nicht nur in betrieblichen Personalpolitiken, Weiterbildungsprogrammen oder staatlichen Maßnahmen im Bereich von Frauen- und Familienpolitik, sondern seit einiger Zeit auch in sozial- und erziehungswissenschaftlichen Kontexten eine Rolle spielen. Nach einer Einführung in das Thema 'Frauen und Karriere anhand eines aktuellen Fragments aus dem bundesdeutschen Medienalltag (1) wird zunächst das soziologische Konzept 'Karriere' mit Blick auf seinen analytischen Gehalt vorgestellt (2), ehe einige zentrale Diskussionslinien zum Thema Berufs- und Lebenskarrieren in der deutschsprachigen Frauen- und Geschlechterforschung in Erinnerung gerufen werden (3). Vor diesem Hintergrund lassen sich die Grenzen des Karrierebegriffs verdeutlichen und ergänzende Analyseperspektiven formulieren (4). Zum Abschluss werden die entwickelten Argumente in kritischer Weise auf den Diskurs um Work-Life-Balance bezogen (5). Leitend ist dabei die Frage, welchen Status dieses Konzept im Rahmen einer (erziehungs-)wissenschaftlichen Forschungsperspektive haben kann." (Textauszug)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Karriere und Kind : Erfahrungsberichte von Wissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:Career and child : empirical reports by female scientists
Herausgeber/in:
Biller-Andorno, Nikola; Jakovljevic, Anna-Karina; Landfester, Katharina; Lee-Kirsch, Min Ae
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005. 328 S.
Inhalt: "Karriere mit Kindern - was das für Frauen bedeutet, die sich im Wissenschaftsbetrieb behaupten, berichten hier Akademikerinnen aus verschiedenen Disziplinen und in unterschiedlichen Stadien ihres Werdegangs. Sie schildern, wie sie Beruf und Elternschaft verbinden, und lassen uns sowohl bittere als auch glückliche Momente in diesem Balanceakt miterleben. Die Beiträge skizzieren unterschiedliche Lebensmodelle, mit denen sich Frauen den besonderen Herausforderungen ihrer doppelten Beanspruchung stellen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hildegard Macha: Mütter als Wissenschaftlerinnen: Forschungsstand und politische Maßnahmen der Frauenförderung - eine Einführung (22-34); Andrea E. Abele: Zuerst der Ruf, dann das Kind (35-40); Erdmute Alber: Drahtseilakt? Plädoyer für ein Leben auf vielen Füßen (41-50); Aleida Assmann: Karriere, Ehe, Kinder - eine unmögliche Trias? (51-57); Petra Bauer: Geteilte Zeit (58-71); Barbara M Bröker: "Nur Mut!"(72 -79); Nina Buchmann: "Ich erzähle auch von dir!" (80-91); Lorraine Daston, Gerd Gigerenzer: "Es ist viel besser, wenn beide Eltern bereit sind, Kompromisse zu machen" (92-102); Alex Demirovié: Die Rätsel der Vaterschaft (103-113); Bernice Eiger: Wissenschaftliche Karriere und Kinder? Eine qualitative Studie der Erfahrungen von 16 Ärztinnen an einem Universitätsspital in der französischen Schweiz (114-132); Eva Maria Engelen: Mein Glück oder Anweisungen zum gelungenen Leben als Wissenschaftlerin und Mutter unter der besonderen Berücksichtigung von Logik-Fallen und anderen Fallen (133-138); Petra Gelbaus: Kinder als Karrierebremse? (139-146); Susanne Günthner: Kind und Karriere - eine institutionalisierte Unvereinbarkeit? (147-164); Marion A. Hulverscheidt: Alleinerziehend und Wissenschaftlerin - das geht? (165-177); Juliane Kokott: Beruf und Kind (176-181); Ingrid Kögel-Knabner: "Aber man muss mehr tun als nur Jammern" (182-191); Barbara Krahé: "Sagen wir es laut, dass ihm unsre Sympathie gehört, selbst an dieser Stätte, wo es stört": Mit Kind im Wissenschaftsbetrieb (192-201); Sybille Krämer: Philosophin und Mutter?! Nachdenken über eine Verbindung, die keinen Zusammenhang bildet (202-207); Kerstin Krieglstein: Kompromissbereitschaft und Flexibilität als Voraussetzungen für eine berufliche Karriere mit Kindern (208-217); Gertrude Lübbe-Wolff: "Wie kriegen Sie das bloß hin?" (218-229); Susan Neiman: "Es müsste auch ein emotionaler und intellektueller Wandel stattfinden" (230-238); Ilona Ostner: "Vereinbarkeit - das war für mich ein privates Problem" (239-249); Heike L. Pahl: "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg" (250-262); Uni-Karriere und drei Kinder: Verständnisvolle Chefs machten es möglich (263-270); Ursula Paulus: "Da hätte ich mir weder von einem Professor, noch von jemand anderem reinreden lassen" (271-280); Dagmar Schipanski: Professorin mit vier Kindern - wie denn das? Bekenntnisse einer angestrengten Optimistin (281-286); Bettina Schöne-Seifert: "I don't know how she does it" (287-307); Matgit Sutrop: "Man kann nicht beidem gleichzeitig hundertprozentig gerecht werden" (308-315); Christiane Wendehorst: Forschung und Familie zusammen - enorm viel Freude und Flexibilität (316-322).
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerk
"Wenn zwei das Gleiche tun..." : Ideal und Realität sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples
Titelübersetzung:"When two people do the same thing..." : ideal and reality of social (in)equality
in dual career couples
Herausgeber/in:
Solga, Heike; Wimbauer, Christine
Quelle: Opladen: Verlag Barbara Budrich, 2005. 269 S.
Inhalt: "Mit der steigenden Bildungsbeteiligung von Frauen erhöht sich auch der Anteil an
Paarbeziehungen, in denen beide Partner über ein Potenzial für professionelle Karrieren
verfügen; dieses Potenzial wird jedoch nur sehr begrenzt in Doppelkarrieren umgesetzt.
Das Buch versammelt Beiträge zum Thema (Un-) Gleichheitsproduktion und -reproduktion
in Dual Career Couples. Hierbei spielen Machtstrukturen in den Paarbeziehungen eine
wesentliche Rolle, die von individuellen Eigenschaften (wie Geschlecht, Alter, Profession),
paarspezifischen Merkmalen und Aushandlungen sowie von gesellschaftlichen und institutionellen
Opportunitätsstrukturen beeinflusst werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:
Heike Solga und Christine Wimbauer: 'Wenn zwei das Gleiche tun ...' - Ideal und Realität
sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples. Eine Einleitung (9-26); Heike Solga,
Alessandra Rusconi und Helga Krüger: Gibt der ältere Partner den Ton an? Die Alterskonstellation
in Akademikerpartnerschaften und ihre Bedeutung für Doppelkarrieren (27-52); Susanne
Dettmer und Ernst-H. Hoff: Berufs- und Karrierekonstellationen in Paarbeziehungen:
Segmentation, Integration, Entgrenzung (53-76); Bärbel Könekamp und Yvonne Haffner:
Ein Balanceakt? Dual Career Couples in den Berufsfeldern der Natur- und Ingenieurwissenschaften
(77-100); Gerhard Sonnert: Geteiltes soziales Kapital oder innerpartnerschaftliche
Konkurrenz in Dual Career Couples? (101-122); Cornelia Behnke und Michael Meuser:
Vereinbarkeitsmanagement. Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
(123-140); Lena Schürmann: Die Konstruktion von 'Hausarbeit' in gleichgeschlechtlichen
Paarbeziehungen (141-162); Andreas Hirseland, Holger Herma und Werner Schneider: Geld
und Karriere - Biographische Synchronisation und Ungleichheit bei karriereorientierten
Paaren (163-186); Christine Wimbauer: Liebe, Arbeit, Anerkennung: Intersubjektive
Anerkennung in Dual Career Couples (187-212); Anke Höhne: Akademikerpartnerschaften
im ostdeutschen Transformationsprozess: Formierung neuer Ungleichheiten? (213-240);
Jürgen Schulte: Dual Career Couples und ihre Koordinierungsarrangements aus der Sicht
der Unternehmen (241-232).
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Kinder, Karriere und Beruf : zum Wandel des Verhältnisses von familiärer und öffentlicher Betreuung
Titelübersetzung:Children, career and occupation : the change in the relationship between family and public care
Autor/in:
Bertram, Hans
Quelle: Gewerkschaftliche Monatshefte, Jg. 55 (2004) H. 7/8, S. 434-444
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit Anreizen für Eltern und potenzielle Eltern, die mit eigenen Lebensplanungen und Wünschen übereinstimmen und die geeignet sind, die eigenen Zukunftsperspektiven für die Kinder im Sinne einer weiteren Entwicklung des Humankapitals zu strukturieren. Dabei wird geprüft, ob und inwieweit solche Zukunftsperspektiven erkennbar und auch Teil der politischen Debatte sind. Der Autor sieht die Zukunft von Familien und Kindern nicht nur als ökonomisches Problem, bei dem es um die Verteilung ökonomischer Lasten und Leistungen geht. Sein Anliegen ist nicht nur die in der aktuellen öffentlichen Debatte thematisierte Sicherheit der Renten, sondern die zukünftige Entwicklung des Humankapitals durch die jüngere Generation. Es geht insbesondere um das Verhältnis von Bildung und Beruf und Familie, z.B. um das Problem, dass sowohl das deutsche Bildungssystem mit seinem Schwerpunkt auf der Erstausbildung als auch die deutsche Dienstleistungsgesellschaft kaum mehr eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf zulassen. Bei veränderten Zeitmustern, Lebensverläufen, dem Zerbrechen der Alltagszeit, kurz mit veränderter "Work-Life-Balance" können neue Modelle allerdings nicht nur vom Staat und den Eltern geschaffen werden, vielmehr müssen Industrie und Unternehmen mit in die Verantwortung genommen werden. Beispiele aus den USA und europäischen Staaten wie Schweden und Frankreich verdeutlichen, dass ein Bildungssystem mit gestuften Systemen und Abschlüssen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Lebensverlauf erworben werden können, eine Variante der akademischen Ausbildung darstellt, bei der sich Familienorientierung und Karrieremöglichkeiten nicht prinzipiell entgegenstehen, und dass der Staat Betreuungsangebote bieten kann, die Männern und Frauen gleichermaßen ermöglichen, unterschiedliche Lebensbereiche zu vereinbaren. (ICH)
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Kinder und Karriere : sozial- und steuerpolitische Wege zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie ; Dokumentation einer Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 18. bis 20. September 2002
Titelübersetzung:Children and career : socio-political and tax policy ways to reconcile an occupation and family; proceedings of a conference of the Loccum Protestant Academy from September 18 to 20, 2002
Herausgeber/in:
Lange, Joachim; Evangelische Akademie Loccum
Quelle: Evangelische Akademie Loccum; Tagung "Kinder und Karriere"; Rehburg-Loccum: Evang. Akad. Loccum (Loccumer Protokolle, 56/02), 2003. 262 S.
Inhalt: "Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist - zumal in Wahlkampfzeiten - in aller Munde, doch ihre Realisierung stößt in Deutschland nach wie vor auf zahlreiche Hindernisse. Dies beeinträchtigt die Umsetzung individueller Lebensentwürfe und hat angesichts der in Deutschland vorherrschenden Rollenverteilung - die Benachteiligung von Frauen im Berufsleben zur Folge. Darüber hinaus führen die mangelnde Vereinbarkeit und die von ihr mitverursachten niedrigen Geburtenraten und Beschäftigungsquoten von Frauen zu Vergeudung von Humankapital, ineffizienter Allokation bei der Produktion haushaltsnaher Dienstleistungen und Risiken für die sozialen Sicherungssysteme insgesamt. Die Schwierigkeit, eine berufliche 'Karriere' mit dem Familienleben zu vereinbaren, ist wesentlich darauf zurückzuführen, dass Sozial-, Steuer- sowie Kinderbetreuungs- und Schulsysteme ebenso wie betriebliche Organisationsstrukturen und Personalplanung noch stark an der klassischen 'Versorgerehe' orientiert sind. Auf der Tagung, die in dem Band dokumentiert wird, wurden diese negativen Anreizwirkungen des deutschen Wohlfahrtsstaates analysiert und Reformvorschläge erarbeitet. Ein Blick über die Grenzen liefert dabei zahlreiche Anregungen. In der Diskussion werden die Reformvorschläge dann auf ihre betriebliche Praxistauglichkeit und ihre politischen Umsetzungsperspektiven überprüft. Die Diskussion machte deutlich, dass eine Veränderung der Anreizsysteme zwar wichtig ist, dass aber die Vereinbarkeit von Beruf und Familie solange ein Problem bleiben wird, wie sie nur als ein Problem von Frauen und nicht auch von Männern angesehen wird." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerk
Karriere zu zweit - Projekt oder Problem? : zum Verhältnis von beruflichem Erfolg und Lebensform
Titelübersetzung:Career in tandem - project or problem? : the relationship between occupational success and way of life
Autor/in:
Behnke, Cornelia; Meuser, Michael
Quelle: Karrierepolitik: Beiträge zur Rekonstruktion erfolgsorientierten Handelns. Ronald Hitzler (Hrsg.), Michaela Pfadenhauer (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Soziologie der Politik), 2003, S. 189-200
Inhalt: Männer müssen sich immer öfter und immer selbstverständlicher mit Partnerinnen arrangieren, die nicht mehr (nur) die Rolle der karriereunterstützenden Ehefrauen einzunehmen bereit sind, sondern darüber hinaus eigene berufliche Karriereanstrengungen unternehmen. Die Lebensform des Doppelkarrierepaares, die vor diesem Hintergrund als Alternative zur Single-Existenz erscheint, erweist sich dabei allerdings nur in weitgehend konkurrenzentlasteten beruflichen Kontexten als für das Berufs- und Privatleben gleichermaßen erfolgversprechendes Paar-Arrangement, wie die Autoren an den Beispielen eines Freiberufler-Paares und eines Manager-Paares zeigen. Ihrer These zufolge bedeutet die Entgrenzung von Beruf und Familie bei Doppelkarrierepaaren, dass die im Alltag der Berufspraxis wirksame Struktur- und Handlungslogik die Struktur des Paararrangements in erheblichem Maße mitbestimmt. Die Art und Weise, wie im Berufsleben soziale Beziehungen strukturiert werden, macht sich auch im partnerschaftlichen Alltag geltend. Die Gestaltung des privaten Zusammenlebens ist daher nicht nur eine Frage individueller Entscheidungen. (ICI2)