Expected and unexpected consequences of the educational expansion in Europe and the US : theoretical approaches and empirical findings in comparative perspective
Titelübersetzung:Erwartete und unerwartete Folgen der Bildungsexpansion in Europa : theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse in vergleichender Perspektive
Herausgeber/in:
Hadjar, Andreas; Becker, Rolf
Quelle: Bern: Haupt (Prisma : Beiträge zur Erziehungswissenschaft aus historischer, psychologischer und soziologischer Perspektive, Bd. 12), 2009. 424 S.
Inhalt: Content: Andreas Hadjar, Rolf Becker: Educational Expansion: Expected and Unexpected Consequences (9-26). Section I Social Inequality of Educational Opportunities - Karl Ulrich Mayer, Sebastian Schnettler, Silke Aisenbrey: The Process and Impacts of Educational Expansion: Findings from the German Life History Study (27-48); Marie Duru-Bellat: Educational Expansion and the Evolution of Inequalities of Opportunity in France (49-56); Laurence Coutrot, Annick Kieffer: Improved Opportunities and Increased Segregation: Underlying Tensions between Vocational and General Education in France (57-80); Carlo Barone: The Debate about Educational Expansion and Inequality of Educational Opportunity: An Illustration from the Case of Italy (81-96); Markus Lörz, Steffen Schindler: Educational Expansion and Effects on the Transition to Higher Education: Has the Effect of Social Background Characteristics Declined or just Moved to the Next Stage? (97-110); Marek Fuchs, Michaela Sixt: On the Sustainability of Educational Improvements: Social Heredity Transmission of Educational Success over Multiple Generations (111-122); Justin J.W. Powell: The Expansion of Special Education in the United States and Germany (123-132); Natalie Simonová, Petr Soukup: Reproduction of Educational Inequality in the Czech Republic after the Velvet Revolution in the European Context (133-152); Piotr Mikiewicz, Jaroslaw Domalewski, Krzysztof Wasielewski: The 'Trajectorisation' of Educational Biographies as an Unintentional Outcome of Educational Expansion in Poland (153-166). Section II Returns: Income, Labour Market, School-to-Work Transition - Barry Cooper, Judith Glaesser: Educational Expansion and Meritocracy in Britain: A Boolean Analysis (167-178); Marina Shapira: Trends in the Impact of Post-Compulsory Educational Qualifications and Experience on the Occupational Attainments of Young People in England and Scotland, 1986-2001 (179-200); Péter Róbert: The Consequences of Educational Expansion for Returns to Education in Hungary (201-212); Malcolm Brynin, Simonetta Longhi: The Employment Effects of the Expansion of Higher Education (213-232); Beate Lichtwardt: The Changing Value of Qualifications in Great Britain and West Germany (233-260); Michael Gebel: Wage Effects of Education: The Impact of Educational Expansion in Germany (261-270); Alexander Tarvenkorn, Wolfgang Lauterbach: Devaluation or Revaluation of Educational Qualifications on the Labour Market? An Analysis of the last 20 Years (271-282); Claudia Schuchart: School Education and Occupational Chances: Do the Characteristics of the Educational System Matter? (283-298); Andrea Kottmann, Jürgen Enders: Risky and Decoupled? The Consequences of Educational Expansion for the Occupational Life Course and Career Success of German PhD-Holders (299-314). Section III Gender Issues - Leire Salazar: Is Increased Earnings Inequality an Unexpected Consequence of Educational Expansion? (315-326); Corinna Kleinert, Britta Matthes: Educational Expansion, Segregation and Occupational Placement of Women and Men: Gender-Specific Changes in Prestige and Wages of Entry Jobs (327-348). Section IV Cultural Consequences - Dirk Baier, Christian Branig: Educational Expansion and Delinquency (349-360); Annette Spellerberg: Education and Lifestyles: A Weakening Tie? (361-376); Rainer Unger, Alexander Schulze, Thomas Klein: Educational Expansion and Life Expectancy in Germany (377ff.).
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Die transnationale Organisation von Arbeit durch Geschlecht und Migration im Zuge der EU-Erweiterungen
Titelübersetzung:Transnational organization of work through gender and migration during expansions of the EU
Autor/in:
Jungwirth, Ingrid
Quelle: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 2096-2109
Inhalt: "Mit der EU-Erweiterung entstehen u.a. durch Migration neue soziale Zusammenhänge, die im Anschluss an Bourdieu sowie Pries (2001) und Faist (1998) als transnationale soziale Räume analysiert werden können. Voraussetzung des darzustellenden Forschungsvorhabens ist die Annahme eines spezifischen transnationalen sozialen Raums, der zwischen Ländern als EU-Beitrittskandidaten und EU-Staaten geschaffen wird - bzw. einem spezifischen sozialen Raum, der durch die Übergangsbestimmungen für neu aufgenommene Staaten strukturiert ist. Während dieser soziale Raum einerseits durch rechtliche Bestimmungen und Verordnungen definiert ist, wird er gleichzeitig durch Wanderungsbewegungen hergestellt. Dabei richtet sich das Interesse der Verfasserin besonders auf die Transnationalisierung gesellschaftlicher Arbeitsteilung unter den Bedingungen der EU-Erweiterungen sowie der Tertiarisierung der Arbeitsmärkte. Wie erfolgt in diesem neu geschaffenen, bzw. neu zu schaffenden, sozialen Zusammenhang die transnationale Organisation von Arbeit? Diese Frage soll am Beispiel von erwerbsmäßiger Haushaltsarbeit und Arbeit im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien, als zwei in mehrerlei Hinsicht konträren Bereichen des Dienstleistungssektors vergleichend untersucht werden. Gemeinsam ist diesen Bereichen, dass sie auf einem geschlechtlich segregierten Arbeitsmarkt verortet sind und dass sie in westlichen (Post-)Industrienationen durch Migration zur Verfügung gestellt werden. Zudem ermöglichen beide Bereiche derzeit die Umsetzung von Migrationsbestrebungen u.a. aus osteuropäischen Staaten, dadurch dass diese Arbeit in den EU-Staaten nachgefragt ist. Konträr sind diese Bereiche erstens, insofern sie auf einem geschlechtlich segregierten Arbeitsmarkt gegensätzlich situiert sind, und gleichzeitig zu dessen Reproduktion beitragen. Während Erwerbsarbeit im Haushalt überwiegend von Frauen geleistet wird, ist der Bereich der IuK-Technologien männlich dominiert. Zweitens sind diese Bereiche konträr, insofern die Arbeit im Bereich der IuK-Technologien hochqualifiziert und spezialisiert ist, während für die Arbeiten im Haushalt, zu denen neben den Arbeiten der Haushaltsführung auch Pflegearbeiten gezählt werden, in der Regel keine zertifizierte Qualifikation vorausgesetzt wird. Drittens handelt es sich hinsichtlich des Dienstleistungssektors in dem Fall der Haushaltsarbeiten um kosumorientierte Dienstleistungen und in dem Fall der IT-Arbeiten, zumindest teilweise, um produktionsbezogene Dienstleistungen, die mit einer höheren Arbeitsproduktivität und Lohnentwicklung einhergehen (vgl. Scharpf 1986). Gestützt auf diese Vorüberlegungen soll in dem zu skizzierenden Forschungsvorhaben untersucht werden, auf welche Weise ein geschlechtlich segregierter Arbeitsmarkt im transnationalen Maßstab der EU reproduziert wird. Wenn es sich dabei um einen Arbeitsmarkt handelt, der nicht lediglich als Addition nationaler Arbeitsmärkte vorgestellt werden kann: Welches sind die Bedingungen, unter denen der geschlechtlich segregierte Arbeitsmarkt von einer nationalen Ebene in eine transnationale Ebene transformiert wird? Angesichts dessen, dass gerade Haushaltsarbeiten in westlichen EU-Staaten zu einem nicht unerheblichen Anteil von Migrantinnen verrichtet werden: Auf welche Weise wird unter den Bedingungen postfordistischer Produktionsweisen soziale Ungleichheit durch die gesellschaftliche Arbeitsteilung auch aufgrund von ethnischen Zugehörigkeiten, respektive ethnischen Zuschreibungen und Rassenkonstruktionen strukturiert? Vor dem Hintergrund der EU-Erweiterung soll der dadurch entstehende soziale Raum zwischen Rumänien als einem der EU-Beitrittskandidatenstaaten und der BRD als EU-Staat untersucht werden. Die Bereiche der IT-Arbeit und der Haushaltsarbeit können als Felder definiert werden, auf denen sich soziale Akteurinnen und Akteure aufgrund einer spezifischen Kapitalzusammensetzung verorten und um eine beherrschende Position konkurrieren. Unter den Bedingungen der Tertiarisierung, die u.a. Pongratz/ Voss auch als zunehmende Ökonomisierung der Arbeitskraft beschreiben, wandeln sich gesellschaftliche Antagonismen in einen 'strukturellen Widerspruch zwischen Unternehmer unterschiedlichster Art' (Pongratz 2002). Inwiefern durch Migration und geschlechtliche Sozialisation 'Kapital' gebildet wird, das in diesen sozialen Kämpfen auf den genannten Feldern eingesetzt wird, wäre eine Frage, die es dabei zu untersuchen gilt. Inwiefern es sich dabei um Fähigkeiten, Bildungstitel etc. handelt, d.h. Kapital im 'positiven' Sinn, oder auch um 'negatives symbolisches Kapital' (Weiß 2001), das in der rassistischen und sexistischen Diskriminierung zum Tragen kommt, wäre eine weitere Frage. Bourdieus Theorie des sozialen Raums kann für diese Untersuchung die analytischen Instrumente liefern, um strukturelle Bedingungen in Zusammenhang mit dem Handeln sozialer AkteurInnen zu untersuchen." (Autorenreferat)
Gleichheit und Vielfalt in Europa : kontextualisierte Perspektiven
Titelübersetzung:Equality and diversity in Europe : contextualized perspectives
Autor/in:
Baer, Susanne
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 16 (2007) H. 1, S. 57-66
Inhalt: Der Beitrag unterzieht die unterschiedlichen Gleichstellungskonzepte und Gleichstellungspolitiken einem Vergleich auf europäischer Ebene und skizziert forschungsstrategisch warum und in welcher Weise mehr vergleichende und transdisziplinäre Forschung einen Gewinn für die Analyse von Antidiskriminierungs- und Gleichstellungspolitiken darstellt. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass sich die Frage nach den Erfolgsbedingungen von Gleichstellungsvorgaben, nach Instrumenten und Strategien, aber auch nach den Wirkungen von Gleichstellungspolitik nur komparativ in einer Kombination von feministischer Politikwissenschaft und Kenntnissen der rechtlichen Fundierung von Gleichstellungspolitik beantworten lassen. Einzelaspekte von Gleichstellungspolitiken aus politik-, sozial- und rechtswissenschaftlicher europäischer Perspektive werden in einem europäischen Nord-West-Vergleich (Gegenüberstellung des staatsorientierten Modells der skandinavischen Länder und des marktorientierten westeuropäischen Modells) und einem inner-nordischen Vergleich (Schweden, Finnland) erläutert. Voraussetzung für eine erfolgreiche komparative europäische Forschung zur Gleichstellungspolitik sind die Orientierung auf Gender als einer grundlegenden Kategorie sozialer, kultureller und konzeptioneller Annahmen und auf den Zusammenhang zwischen Gender und anderen kategorialen Zuschreibungen wie Intersektionalität und Interdependenzen. (IAB)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Metamorphosen der Gleichheit in der Europäischen Union : Genese und Institutionalisierung supranationaler Gleichberechtigungsnormen
Titelübersetzung:The European Union as authority structure of gender politics : the road from economic interests to supranational gender equality norms
Autor/in:
Wobbe, Theresa; Biermann, Ingrid
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 59 (2007) H. 4, S. 565-588
Inhalt: "In der 50-jährigen Geschichte der EU ist das Verständnis von Geschlechtergleichheit ständig ausgeweitet und verändert worden. Der Beitrag untersucht diese Metamorphose in zwei Schritten. Mit Bezug auf das ökonomische Interesse an Lohngleichheit wird deren Kodifizierung (1957) im Kontext einer globalen Erwartungsstruktur rekonstruiert. Globale Normen werden allerdings nicht automatisch 'übertragen'. Daher nehmen die Verfasser im zweiten Schritt einen Ebenenwechsel vor und fragen nach deren Deutung und Umsetzung im europäischen System. Die Analyse macht deutlich, dass die erfolgreiche Institutionalisierung der Gleichberechtigungsnormen aufs Engste an die institutionelle Struktur des supranationalen Systems gekoppelt ist: Sie sind durch die Leitidee des Gemeinsamen Marktes legitimiert, durchgesetzt werden sie mit der genuin supranationalen Autorität. Die Ergebnisse zeigen, dass in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa, zunächst ohne feministische Agenda, eine neue supranationale Referenzstruktur für Gleichberechtigung entsteht, die die nationale Ebene überlagert. Der Beitrag schlägt vor, die weltgesellschaftliche sowie auch die geschlechtersoziologische Perspektive hierfür systematisch zu öffnen." (Autorenreferat)
Inhalt: "During the last 50 years, the European Union's meaning of gender equality constantly is in flux. This paper aims at examining the metamorphosis in two steps. (1) While relating the equal pay norm (1957) to the common market idea, its codification is reconstructed through the impact of global norms. (2) Changing to the European level, we reconstruct its interpetration and the way it was enforced. The metamorphosis of gender equality norms makes clear that the latter are deeply embedded in the institutional structure of the emerging supranational system: While gender equality is legitimized by the idea of the common market, its enforcement follows European authority. After 1945, a new reference structure of gender equality norms was established accordingly, transcending national levels. In their approach, both world society theory and sociology of gender should address this still emerging structure." (author's abstract)
Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Europa : Auswirkungen beruflicher und familiärer Stressoren und Ressourcen in Doppelverdienerhaushalten mit jungen Kindern auf die Konfliktübertragung zwischen Familie und Beruf sowie die individuelle Symptombelastung
Titelübersetzung:Compatibility of family and job in Europe : impacts of occupational and familial stress factors and resources in dual-earner households with young children
Autor/in:
Kupsch, Melanie
Quelle: Hamburg: Kovac (Studien zur Familienforschung, Bd. 16), 2006. XVII, 302 S.
Inhalt: Die Studie untersucht die Frage, welche psychologischen Faktoren in der Vereinbarkeit der beiden Rollen von Familie und Beruf wichtig sind. Im Wesentlichen geht es um die Klärung der Rolle verschiedener beruflicher und familiärer Stressoren und Ressourcen in Bezug auf ihre Wirkung auf die Konfliktübertragung zwischen Familie und Beruf sowie auf die individuelle Symptombelastung beider Partner. In das Thema einführend werden zunächst die Grundzüge bzw. die Rahmenbedingungen des Zusammenspiels von Familie und Arbeit in Europa respektive Deutschland skizziert und es wird auf die wichtigsten Ursachen und Konsequenzen bei den strukturellen Veränderungen in der Familie hingewiesen. Der zweite Abschnitt umfasst die theoretische Basis der Untersuchung: (1) Familie und Beruf in der Entwicklungspsychologie der Lebenspanne, (2) der Begriff Work-Family-Balance und entsprechende Modellvorstellungen, (3) empirisch untersuchte Outcomes von Rollenkonflikten, (4) empirisch untersuchte Prädikatoren für Rollenkonflikte zwischen Beruf und Familie sowie (5) der Aspekt der Dyadischen Perspektive. Der dritte Abschnitt beinhaltet die empirische Studie, das Projekt 'Family Life and Professional Work-Conflict and Synergy', das von 2003 bis 2005 in Deutschland, der Schweiz, Österreich, den Niederlande, Portugal, Belgien, Italien, Frankreich und Finnland durchgeführt wird. Die Datenerhebung basiert auf den beiden Methoden Fragebogen und computergestützte Selbstbeobachtung bei einer Gesamtstichprobe von 1802 Paaren. Der vierte Abschnitt präsentiert die Untersuchungsergebnisse, die sich wie folgt gliedern: (1) Bündelung der Items zu Skalen und Faktorscores, (2) skalenanalytische Befunde, (3) Clusteranalysen über die Big Five, (4) MANOVA, (5) lineare Strukturgleichungsmodelle, (6) Stressoren und Ressourcen in der Vorhersage von Rollenkonflikten und Symptombelastung auf der Gender-, Kultur- und Persönlichkeitsebene, (7) Spillover- und Crossover-Effekte von Beruf und Familie auf die Rollenkonflikte sowie (8) Rollenkonflikte als Mediatoren zwischen Stressoren und Symptombelastung. Der fünfte Abschnitt diskutiert abschließend die Grenzen der Untersuchung, einzelne Fragestellungen und die Integration der Befunde, beschreibt die Perspektiven für weitere wissenschaftliche Untersuchungen und beleuchtet die Anwendungsrelevanz der Ergebnisse. Aus den Ergebnissen können zum einen neue Ideen für zukünftige Forschungsarbeiten generiert und zum anderen wichtige anwendungsrelevante Schlüsse gezogen werden. Der letzte Punkt ist gerade in einem in der Praxis so relevanten Thema sehr wichtig und trägt wohl dazu bei, die gegenseitigen Synergieeffekte der beiden Lebensbereiche Familie und Beruf zu optimieren. (ICG2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Europa und Internationales, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
"Power in the hands of the greatest number?" : gender perspectives on the European Convention and the draft constitution
Titelübersetzung:"Macht in den Händen der größten Zahl"? : ein geschlechtsspezifischer Blick auf den Europäischen Konvent und den Verfassungsentwurf
Autor/in:
Rosenberger, Sieglinde
Quelle: Towards a European constitution: a historical and political comparison with the United States. Michael Gehler (Hrsg.), Günter Bischof (Hrsg.), Ludger Kühnhardt (Hrsg.), Rolf Steininger (Hrsg.). Wien: Böhlau (Europapolitische Reihe des DDr.-Herbert-Batliner-Europainstitutes), 2005, S. 343-363
Inhalt: Der Beitrag beleuchtet die Bedeutung der Gender-Perspektive in der Entwicklung des europäischen Verfassungsvertrages und untersucht die faktische und symbolische Repräsentation von Frauen in der Arbeit des Europäischen Konvents. Die frühen Verfassungsentwürfe wurden von einem ausschließlich männlich besetzten Konvent (Giscard-Amato-Dehaine) entwickelt; der ursprüngliche Entwurf enthielt sogar keinerlei ausdrückliche Hinweise auf Geschlechtergleichheit. Die Autorin kritisiert, dass Frauen - obwohl sie die Mehrheit in den Ländern der Union bilden - im Verfassungsvertrag allenfalls erwähnt werden, wenn es um ihre Gleichstellung geht. In den Abschnitten zu den Kollektivrechten und Bürgerrechten tauchen zwar unversehens Arbeitnehmerinnen und Unionsbürgerinnen auf, mehr weibliche Subjekte sieht die Union jedoch nicht vor. Das Maß der Euroverfassung ist die männliche Form resp. Norm. In Bezug auf Geschlechtergleichheit und Gender Mainstreaming kann daher gefolgert werden, dass diejenigen, die den Verfassungsentwurf zu verantworten haben, weit hinter den "gemeinschaftlichen Besitzstand" bzw. den Standard, der durch frühere Verträge in den 1990er Jahren gesetzt wurde, zurückfielen. (ICH)
Gender Trouble im Wissenschaftssystem: Europäische Beispiele - Probleme der Beobachtung
Titelübersetzung:Gender trouble in the science system: European examples - observation problems
Autor/in:
Pasero, Ursula; Ohlendieck, Lutz
Quelle: Gleichstellung in der Forschung: Organisationspraktiken und politische Strategien. Hildegard Matthies (Hrsg.), Ellen Kuhlmann (Hrsg.), Maria Oppen (Hrsg.), Dagmar Simon (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2003, S. 33-47
Inhalt: Der Beitrag geht der Frage nach, welche Qualität der Zuwachs an Spitzenpositionen in der Wissenschaft für Frauen hat und kommt zu dem Schluss, dass von einer Konkurrenz zwischen Frauen und Männern nicht gesprochen werden kann. Die Erhöhung des Anteils von Frauen in diesen Spitzenpositionen wurde zwar durch ein Reservoir zusätzlicher Stellen, die in den 1990er Jahren eingerichtet worden waren, erleichtert, aber die extrem langsam ansteigenden Zuwachsraten bei den C4-Professuren und der gleichzeitig sehr hohe Aufholbedarf von Frauen sprechen gegen einen zügigen Wandel. Eine Selbstregulation im Wissenschaftssystem erscheint insgesamt als wenig wahrscheinlich und auch in solchen Ländern der EU, die eine lange und erfolgreiche Gleichstellungspolitik aufweisen, wie die skandinavischen Länder, lassen sich trotz deutlich höherer Anteile von Frauen auf Professuren geschlechtstypische Verteilungen nachweisen: z.B. mehr Lehr- und Forschungsverpflichtungen für Frauen, eher befristete als unbefristete Verträge sowie höhere Anteile auf den unteren Rängen der Professorenschaft. Die Autoren nehmen aufgrund von aktuellen Daten aus Deutschland, Finnland, Schweden, Norwegen und den Niederlanden an, dass diese Verteilungsasymmetrie überall in Europa ähnlich ist. Sie diskutieren vor diesem Hintergrund die Probleme der empirischen Beobachtung. (ICI2)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Geschlechterverhältnis, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenarbeit - Männerarbeit : neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt
Titelübersetzung:Women's work - men's work : new patterns of inequality on the European labor market
Herausgeber/in:
Krais, Beate; Maruani, Margaret; Beister, Hella; Wilke, Joachim
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001. 400 S.
Inhalt: "Die Beiträge dieses Buches sind aus der Arbeit der Forschungsgruppe MAGE (marche du travail et genre = Arbeitsmarkt und Geschlecht) hervorgegangen, einem europaweiten Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, der im Jahre 1995 mit Unterstützung der französischen Organisation zur Forschungsförderung, dem CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique), ins Leben gerufen wurde. In einer Serie von Kolloquien und Untersuchungen entstand so ein Band, der sehr unterschiedliche Aspekte der Beziehung von Erwerbsarbeit und Geschlechterarrangements beleuchtet, entsprechend den verschiedenen Akzentsetzungen in der Arbeitsmarkt- und Geschlechterdebatte in den einzelnen Ländern Europas, und doch in ein Gesamtbild und in eine gemeinsame Debatte mündet. So ist dieses Buch auch nicht der Abschluss eines Projekts oder einer Diskussion, es versteht sich vielmehr als Zwischenbilanz eines Unternehmens, das in Frankreich begonnen wurde, jedoch eine europäische Debatte anstoßen und befördern will." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Marlaine Cacouault: Einführung: Variationen über Frauen- und Männerberufe (29-35); Delphine Gardey: Ein Blick zurück: Zur Geschichte der Frauenarbeit (36-58); Sylvie Schweitzer: Auf der Suche nach den Frauen in der Arbeitswelt (59-70); Anne-Marie Daune-Richard: Qualifikationen und Geschlechterordnung (71-87); Philippe Alonzo und Oliver Liaroutzos: Die Sekretärin - ein Sackgassen-Beruf (88-104); Catherine Marry: Eine neue Perspektive im deutsch-französischen Vergleich: Die Situation der Frauen (105-121); Annick Durand-Delvigne und Marie Duru-Bellat: Koedukation und die Konstruktion von Geschlecht (122-134); Helena Hirata und Daniele Kergott: Ein neuer Blick auf die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung (135-151); Jacqueline Laufer: Einführung: Zwischen öffentlicher und privater Sphäre: Menschenrechte, Bürgerrechte, Frauenrechte (155-165); Marie Therese Lanquetin: Berufliche Gleichstellung: rechtliche Situation und Wirklichkeit (166-181); Rachel Silvera: Löhne und Gehälter in Europa: ungleiche Arbeit, ungleicher Lohn? (182-199); Jane Lewis: Familienpolitik und Arbeitsmarkt: Das Beispiel Großbritannien aus europäischer Sicht (200-217); Genevieve Fraisse: Dienstbotenarbeit, Dienstleistungsbeschäftigung und Demokratie (218-223); Michel Lallement: Familie und familienbezogene Dienstleistungen (224-240); Marie-Carmen Belloni, Jean-Yves Boulin und Annie Junter-Loiseau: Von der Arbeitszeit zu den Zeiten der Stadt (241-259); Francoise Gaspard: Unsichtbar, verteufelt, instrumentalisiert: Migrantinnen und ihre Töchter (260-273); Chantal Rogerat: Einführung: Stieftöchter des Beschäftigungssystems (277-285); Annie Gauvin: Die überhöhte Arbeitslosigkeit der Frauen im europäischen Vergleich (286-303); Teresa Torns: Arbeitslosigkeit und gesellschaftliche Tolerenz der Ausgrenzung: das Beispiel Spanien (304-318); Ariane Hegewisch: Zwischen Amerika und Europa: Frauen und Arbeitslosigkeit in Großbritannien (319-335); Daniele Meulders: Europa und die Flexibilität (336-351); Sylvia Walby: Die Dynamik der Flexibilität und das Geschlechterverhältnis (352-367); Colette Fagan, Jacqueline O'Reilly und Jill Rubery: Teilzeitarbeit in den Niederlanden, Deutschland und Großbritannien: ein neuer Geschlechtervertrag? (368-385); Christian Baudelot: Schluss: Noch ist nichts entschieden.(386-395).
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Gender equality in Finnish academia
Autor/in:
Husu, Liisa
Quelle: Münster (Conference paper / Women in European Universities, Research and Training Network, 01/02), 2001. 11 S.
Inhalt: "Women in Finland have historically had a stronger presence in higher education and
academia than their sisters in many other European countries. Despite this and despite
steadily rising numbers of highly qualified women, both vertical and horizontal gender
segregation persist in Finnish academia. After completing their doctorate, the careers
of many women seem to stagnate. The article discusses the contradictions of gender
equality in Finnish academia and major public interventions promoting gender equality
in research and academia since the early 1980s." (author's abstract)|