Neue Frauenbewegung im Spannungsfeld von Subversion, Raumaneignung und Mainstreaming
Titelübersetzung:New women's movement in the field of tension between subversion, spatial appropriation and mainstreaming
Autor/in:
Doderer, Yvonne P.
Quelle: Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel: interdisziplinäre Analysen zu Geschlecht und Modernisierung. Bettina Fritzsche (Hrsg.), Eva Schäfer (Hrsg.), Claudia Nagode (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 2002, S. 119-132
Inhalt: Der Beitrag thematisiert eine der zentralen Fragestellungen, die die Neue Frauenbewegung in ihrer Kritik an traditioneller Wissenschaft aufgeworfen hat: das Verhältnis von Theorie und Praxis. In der Praxis hat sich nach 30 Jahren eine in sich differenzierte, urbane Projektkultur entwickelt; auf der Seite der Theorie bewegt sich die feministische Theoriebildung nahezu gänzlich in akademischen Räumen. Ziel der Abhandlung ist es, Praktiken der Raumaneignung zu erörtern und den Einfluss des "diskursiven Mainstreaming" auf die Entwicklung der Frauenprojektekultur aufzuzeigen. Die hier vorgestellten Beispiele verdeutlichen, dass die institutionell-gouvernalen Diskurse die Räume der Frauenbewegung regulieren und dirigieren. Gefordert wird daher eine Perspektive, in der sich feministische Theoriebildung und feministische Praxis in Zukunft wieder offensiver verschränken. (ICH)
Gender und Interkulturalität : ausgewählte Beiträge der 3. Fachtagung Frauen-/ Gender-Forschung in Rheinland-Pfalz
Titelübersetzung:Gender and interculturality : selected contributions to the 3rd Specialized Conference on Women's/Gender Studies in the Rhineland-Palatinate
Quelle: Tübingen: Stauffenburg Verl. (Frauen-/ Gender-Forschung in Rheinland-Pfalz, Bd. 4), 2002. XVI, 317 S.
Inhalt: "Die 3. Fachtagung Frauen- und Gender-Forschung in Rheinland-Pfalz hatte zum Ziel, einen Überblick über den neuesten Stand der Geschlechterforschung in verschiedenen Disziplinen zu liefern und insbesondere Nachwuchswissenschaftlerinnen zu Wort kommen zu lassen. Überdies sind einige ausländische Wissenschaftlerinnen von Partneruniversitäten vertreten. Der vorliegende Band bietet eine Auswahl der wichtigsten vorgestellten Themen und Projekte. Der Einführungsvortrag von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz bewegt sich im Grenzgebiet von feministischer Theologie und Philosophie und ist Edith Stein gewidmet. Die weiteren Beiträge sind in vier Sektionen gegliedert: Literatur- und Kulturwissenschaft mit einem Schwerpunkt auf interkulturellen Themen; Philosophie und Theologie mit Beiträgen u.a. über Mystik, Ästhetik, philosophische Ökonomie und Politik; Sozialwissenschaften mit überwiegend empirischen Untersuchungen sowie Naturwissenschaften und Technik mit ebenfalls empirischen Forschungsbeiträgen, u.a. aus den Bereichen Mathematik und Informatik." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz: Konstituiertes Artefakt oder leibhaftes, naturtranszendierendes Wesen? Zur Geschlechteranthropologie bei Edith Stein (1-13); Sektion 1. Literatur- und Kulturwissenschaft: Helga Arend: Die Loreley - Entwicklung einer literarischen Gestalt zu einem internationalen Mythos (19-28); Renate von Bardeleben: Weibliches Reisen in der amerikanischen Literatur: Zwischen Limitation und Emanzipation (29-39); Carme Bescansa Leiros: Gender, Macht und Transgression in den Frühromanen Irmgard Keuns (41-48); Annette Kliewer: Zwischen dem "Aufbruch ins neue Zeitalter" und dem "Störfall". Technik in der Literatur von Frauen (49-58); Sabina Matter-Seibel: "(...) that our mill girls be betten understood": Die Arbeiterinnenzeitschrift 'The Lowell Offering' und die Schaffung einer neuen weiblichen Rolle (59-69); Dunja M. Mohr: Der Cyborg als transgressive Zukunftsmetapher in Marge Piercys 'Body of Glass' (71-80); Patricia Plummer: (V)Ermittlungen zwischen den Kulturen: Der zeitgenössische Kriminalroman als post-feministisches und post-ethnisches Projekt (81-90); Helmut Schmiedt: Lust und Gewalt. Codierungen der Vergewaltigung in Literatur und Film (91-99); Ines Veauthier: Weibliche Lebensentwürfe in Sandra Cisneros' 'The House on Mango Street' und 'Woman Hollering Creek and Other Stories' (101-109); Marie-Luise Wünsche: Schreiben in einer fremden Sprache. Ästhetische Reflexionen polylingualer SchriftstellerInnen (111-119); Sektion 2. Philosophie und Theologie: Marie-Louise Jung: Handlungsstrategien für den Frieden von Frauen im Nahen Osten - Sharing Jerusalem. 'Jerusalem Link' als Friedensinitiative (125-134); Wilma Rademacher-Braick: Reformation der Frauen - Frauen der Reformation (135-142); Saskia Wendel: Mystik - ein Beispiel nichtdiskursiver Erkenntnis (143-152); Sektion 3. Sozialwissenschaften: Natalie Fischer: Studienwahlmotive und Geschlechtssegregation im Lehrerberuf (157-166); Andrea Hirschen: BewerberInnenansprache und -auswahl im Internet (167-176); Merle Hummrich: Bildungserfolgreiche Migrantinnen (177-186); Gabriele Roth: "Sexueller Missbrauch": Kenntnisse, Einstellungen und Haltungen von Professionellen in sozial- und sonderpädagogischen Einrichtungen und Schulen - eine kritische Betrachtung (187-196); Francisca Salva Mut, Esperanza Bosch Fiol, Carmen Ramis Palmer und Victoria A. Ferrer Perez: Psychosoziale Aspekte bei der Wiedereingliederung junger spanischer Frauen in den Arbeitsmarkt (197-204); Annette Schnabel: Frauenbewegung als soziale Bewegung (205-214); Ilona Katharina Schneider: "Sag niemandem, wen du liebst!" Zum Einfluss von Freundschaft und Liebe auf die Entwicklung des Selbstbildes eines Mädchens im Grundschulalter (215-222); und sieben weitere Beiträge.
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 26), 2002. 347 S.
Inhalt: "Wie wirken sich die aktuellen gesellschaftlichen Transformationen auf die Geschlechterverhältnisse aus? Der Band stellt themen- und fachübergreifende Verknüpfungen im Forschungsfeld 'Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel' her. In drei Themenfeldern werden theoretische, empirische und methodische Ansätze zum Forschungsfeld entwickelt, die in ihrer Verbindung die innovative Spannung und Dynamik des Buches ausmachen. Inwiefern nehmen Diskurse der Frauenforschung und Frauenbewegungen die sich verändernden globalen staatlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und ihre eigene 'Veralltäglichung' wahr? Was bedeuten 'Modernisierungen des Staates' für die Geschlechterverhältnisse? Wie weit ist die beharrliche Ermächtigung von Frauen in Organisationen und Professionen fortgeschritten? Wie können Frauen als eigensinnige und eigeninteressierte Akteurinnen und Subjekte sozialen Wandels sichtbar gemacht werden?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sigrid Metz-Göckel, Ursula Müller: Eine Kultur der Anerkennung und Kritik - Das Graduiertenkolleg 'Geschlechterverhältnis und sozialer Wandel. Handlungsspielräume und Definitionsmacht von Frauen' als Lehr-Lern-Erfahrung (7-28); Ilse Lenz: Neue Frauenbewegung, Feminismus und Geschlechterforschung (35-66); Anja Szypulski: Diskurs für und wider die Lust. Rezeptionen sexualwissenschaftlicher Auseinandersetzungen in der Frauenbewegung (67-76); Beate Kortendiek: Sonntags nie? Zur Veralltäglichung von Frauenbewegungen in Selbsthilfeprojekten (77-85); Ruth Becker: Bewegtes Wohnen: Zur Verräumlichung und Veralltäglichung von Frauenbewegung in Frauenwohnprojekten (87-117); Yvonne P. Doderer: Neue Frauenbewegung im Spannungsfeld von Subversion, Raumaneignung und Mainstreaming (119-132); Ute L. Fischer, Birgit Riegraf, Hildegard Theobald: Staatstransformation der Nachkriegsz eit: Wege zu einen 'frauenfreundlichen' Staat? (135-167); Christiane Bauhardt: Universalismus und Differenz in Frankreich: 'Ethnizität' und 'Geschlecht' in der politischen Debatte um die Geschlechterparität (parite) (169-192); Steffani Engler, Sigrid Metz-Göckel, Karin Zimmermann: AkteurInnen in der Welt der Wissenschaft (193-219); Ellen Kuhlmann, Edelgard Kutzner, Ursula Müller, Birgit Riegraf, Sylvia Wilz: Organistationen und Professionen als Produktionsstätten der Geschlechter(a)symmetrie (221-249); Renate Schulz-Zander: Geschlechter und neue Medien in der Schule (251-267); Hiltrud Westram: Schule und das neue Medium Internet - nicht ohne Schülerinnen und Lehrerinnen! (269-285); Gabriele Wagner: Subjektkonstitution und Eigensinn - biographisches Handeln zwischen kreativer Grenzüberschreitung und sozialer Strukturierung: Eine Einführung (289-297); Ulrike Hänsch: Lesbische Lebensentwürfe zwischen Gleichheitsversprechen und Unlebbarkeit - ein biographisches Beispiel (299-304); Sabine Brendel: Die Überschreitung zugewiesener Räume - auch ohne Bildungsaufstieg? (305-312); Bettina Fritzsche: Fan-kultureller Eigensinn zwischen Kindheit und Jugend (313-318); Eszter Belinski, Claudia Nagode: 'Seiltanzen zwischen Differenz und Gleichheit' - Frauen in verschiedenen Berufsfeldern (319-333); Mechtild Oechsle: Handlungsspielräume von Frauen - ein abschließender Kommentar (335-342).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Von der Frauen- zur Geschlechterforschung: ein Schritt zurück?
Titelübersetzung:From women's studies to gender studies: a step backwards?
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Zwischen Herrschaft und Befreiung: politische, kulturelle und wissenschaftliche Strategien ; Festschrift zum 60. Geburtstag von Heinz Steinert. Oliver Brüchert (Hrsg.), Christine Resch (Hrsg.), Heinz Steinert (Adressat). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2002, S. 99-110
Inhalt: Der Beitrag rekonstruiert die Entwicklung der (in enger Verbindung mit der Frauenbewegung entstandenen) Frauenforschung, über die dann erfolgte Teilung in Frauen- und Männerforschung bis zur Geschlechterforschung. Gegen die geläufigen Interpretationen, die diese Veränderung wahlweise als Fort- oder Rückschritt verstehen, reflektiert die Autorin die verschiedenen Wissensformen, die dabei generiert werden. Aus dieser Perspektive kann Geschlechterforschung als "Erweiterung" von Frauen- und Männerforschung konzipiert und eine eindimensionale Vorstellung von "Ablösung" der Frauen- und Männer- durch die Geschlechterforschung vermieden werden. Sie plädiert für ein breitest mögliches Spektrum an Geschlechterforschungen zur wechselseitigen Ergänzung und als kritisches Korrektiv. Der damit einsetzende theoretische Paradigmenwechsel und die Entstehung einer neuen eigenständigen Forschungsperspektive werden dadurch allerdings immens verbreitert und verstärkt. Auch geht keineswegs notwendigerweise der patriarchatskritische Impetus verloren. Die Kritik zielt jetzt überhaupt auf Geschlecht als zentrales gesellschaftliches Herrschaftsprinzip. (ICA2)
Feministische Theorie : Frauenbewegung und weibliche Subjektbildung im Spätkapitalismus
Titelübersetzung:Feminist theory : the women's movement and female subject formation in late capitalism
Autor/in:
Trumann, Andrea
Quelle: Stuttgart: Schmetterling Verl. (Reihe Theorie.org), 2002. 199 S.
Inhalt: Die Arbeit gibt einen historischen Überblick über die Geschichte der Neuen Frauenbewegung und die damit verbundene Entwicklung der feministischen Theorie. Allerdings wird kein Gesamtüberblick geleistet; vielmehr werden ausgewählte theoretische Konzepte schwerpunktmäßig analysiert. Der Arbeit liegt die Auffassung zugrunde, dass die Frauenbewegung die Verinnerlichung und Individualisierung gesellschaftlicher Herrschaftsnormen einerseits mit forciert und andererseits in ihrem affirmativen Charakter theoretisch nicht ausreichend reflektiert hat; die Auswahl der einzelnen Konzepte erfolgte deshalb auch mit Blick auf deren kritisch-emanzipatorisches Potenzial. Inhaltsübersicht: 2. Das Private ist politisch - Die Anfänge der Frauenbewegung in der antiautoritären Studentenbewegung; 3. 'Mein Bauch gehört mir' - Selbstbestimmung als Disziplinierungsmechanismus; 4. Die Frau existiert nicht, lasst sie uns finden - Frauen auf der Suche nach Identität; 5. Queer-Theorie und Politics: Zur flexibilisierten Technologie des Selbst. (ZPol, NOMOS)