Gender Mainstreaming - ein umstrittenes Konzept aus feministischer Perspektive
Titelübersetzung:Gender mainstreaming - a controversial concept from a feminist perspective
Autor/in:
Jegher, Stella
Quelle: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 23 (2003) H. 44, S. 5-18
Inhalt: Der Beitrag gibt eine Einführung in die Entwicklung und Bedeutung von Gender Mainstreaming. Neben einem historischen Blick auf die Kontexte, in denen Gender Mainstreaming entstanden ist, im Rahmen derer auch die Verankerung des Konzepts in der EU erörtert wird, beleuchtet die Autorin auch die Seite der praktischen Umsetzung. Aus feministischer Perspektive geht es darum, das Konzept des Gender Mainstreaming an den Zielvorstellungen eines gesamtgesellschaftlichen emanzipatorischen Konzeptes zu messen, welches nicht nur die gleichberechtigte Teilhabe am System anstrebt, sondern auch die Veränderung desselben. Gender Mainstreaming hat vor allem das Ziel, Machtverhältnisse zu verändern, schreibt sich jedoch selber in diese Machtverhältnisse ein. In der Praxis tritt Gender Mainstreaming an mit dem Anspruch, die Geschlechterfrage in alle Bereiche einer Institution einzubringen, alle Entscheidungsprozesse damit zu durchdringen und auf diese Weise verändernd auf die Institution als Ganze einzuwirken. Im weiteren Verlauf geht der Beitrag auf die vier Bedingungen für dieses Change Managements ein (Signale von oben, finanzielle, personelle und zeitliche Ressourcen, klare Abläufe plus Engagement sowie Statistiken, Zahlen und Gender-Wissen) und gibt abschließend einen Ausblick, der sich vor allem mit der Krise des Feminismus beschäftigt. (ICH)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenforscherinnen stellen sich vor : Ringvorlesung Teil 7, Sommersemester 1998 bis Sommersemester 2001
Titelübersetzung:Female women's studies researchers introduce themselves : Part 7 of the series of interdisciplinary lectures, summer semester 1998 to summer semester 2001
Herausgeber/in:
Nagelschmidt, Ilse
Quelle: Leipzig: Leipziger Univ.-Verl. (Leipziger Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung: Reihe A, 3), 2003. 323 S.
Inhalt: Die Dokumentation der 7. Ringvorlesung stellt wiederum Arbeiten vor, die an der Universität Leipzig sowie an anderen Einrichtungen und Institutionen der Stadt entstanden sind. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Ortrun Riha: Hexenverfolgung als Frauenverfolgung? Gedanken über Konstruktionen von Geschichte und Geschlecht (9-26); Ingrid Galster: Das Andere Geschlecht von Simone de Beauvoir, Fundament des egalitären Feminismus (115-139); Angelica Dullinger: Zuviel Arbeit - zuwenig Zeit, um solidarisch zu leben? (173-227); Gudrun Eger-Harsch: Die Nöte der Frauen in den Entwicklungsländern. Die Probleme der äreproduktiven Gesundheit', insbesondere in Subsahara-Afrika (229-248); Uta Schlegel: Frauenzeitschriften aus ostdeutscher Perspektive: Frauenbilder, Rezeption, MacherInnen und Entwicklungen (249-288); Irina Hundt / Susanne Schötz: Louise Otto-Peters und die Anfänge der deutschen Frauenbewegung. Vorstellung eines Forschungsprojektes an der Universität Leipzig (289-323). (ZPol, VS)
Weibliche Autorität in der Wissenschaft : Dekonstruktion der herrschenden Denktradition
Titelübersetzung:Female authority in science : deconstruction of the dominant thinking tradition
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Feministische ErkenntnisProzesse: zwischen Wissenschaftstheorie und politischer Praxis. Renate Niekant (Hrsg.), Uta Schuchmann (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Politik und Geschlecht), 2003, S. 81-103
Inhalt: Die kritische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Wissen(schaft), Macht und Geschlecht steht seit ihren Anfängen auf der Agenda der Frauenbewegung. Während die 'alte' Frauenbewegung seit dem 19. Jahrhundert für die Zulassung von Frauen zum akademischen Studium und zur Wissenschaft als Beruf von Frauen kämpft, ist die neue Frauenforschung bzw. feministische Forschung eine Bewegung zur Transformation von Wissenschaft. Die angestrebten Transformationsprozesse im wissenschaftlichen Denken und Erkennen lassen sich nur durch Autorität in Form einer anerkannten Macht erreichen und stabilisieren. Die Autorin zeigt nun auf, wie die Frauenbewegung im Bündnis mit der Dekonstruktion die herrschende Denktradition aufzulösen vermag und im Zuge dessen eine neue Wissenschaft entsteht, deren Autorität auch von Frauen gespeist wird. Dem gemäß lautet die Ausgangsthese des Aufsatzes, dass weibliche Autorität in der Wissenschaft einen Beitrag zur Dekonstruktion der herrschenden Denktradition leistet. Damit geht die Grundannahme einher, dass in und mit dieser Dekonstruktion eine neue Wissenschaft entsteht, die dem Ursprungskontext subversiv verbunden ist. Die Ausführungen, die in ihrem Vokabular und Begriffsverständnis durch Derrida geprägt sind, beginnen mit einer Erörterung wissenschaftlicher Autorität in modernen Gesellschaften. Im Anschluss wird aufgezeigt, dass Wissenschaft in modernen Gegenwartsgesellschaften zunehmend politisiert wird und dass Feministinnen an dieser Politisierung partizipieren. Daran knüpft die Frage an, an welchen Aspekten die feministische Dekonstruktion der herrschenden Wissen(schaft)sordnung und Denktradition ansetzt und wie diese neue Wissenschaft definitionsmächtig, also autoritativ und vertrauenswürdig wird. Abschließend geht die Autorin auf das Doppelgesicht des feministischen Dekonstruktionsprojektes ein. So partizipiert die feministische Dekonstruktion des Wissens am zeitgenössischen Ringen um Macht und Einfluss. Damit ist sie keineswegs per se 'bessere, gerechtere' Wissenschaft, sondern ebenso in den modernen Macht-Wissen-Komplex verstrickt wie die traditionell herrschende Wissenschaft, die sie dekonstruiert. (ICG2)
Feministische ErkenntnisProzesse : zwischen Wissenschaftstheorie und politischer Praxis
Titelübersetzung:Feminist cognitive processes : between the philosophy of science and political practice
Herausgeber/in:
Niekant, Renate; Schuchmann, Uta
Quelle: Tagung "Feministische Erkenntnisprozesse zwischen Wissenschaftstheorie und politischer Praxis"; Opladen: Leske u. Budrich (Politik und Geschlecht, Bd. 7), 2003. 238 S.
Inhalt: "Das Buch gibt Einblicke in aktuelle feministische erkenntnistheoretische und politische Praxen rund um das Phänomen 'Frauen - Wissen - Wissenschaft' sowie in den Kontext 'Herrschaft - Rationalität - Wissen'." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Renate Niekant/ Uta Schuchmann: Einleitung (7-24). I. Feministische Wissenschaftskritik und Erkenntnistheorie in der Diskussion: Barbara Holland-Cunz: Die Vision einer feministischen Wissenschaft und der Betrieb der normal science (27-50); Alice Ludvig: Kritische Interventionen des Black Feminism in Theorie und Praxis (51-68); Waltraud Ernst: Feministische Effekte. Erkenntnisprozesse für Veränderungen der Wirklichkeit (69-80); Heike Kahlert: Weibliche Autorität in der Wissenschaft. Dekonstruktion der herrschenden Denktradition (81-104); Karin Schlücker: Zählen oder interpretieren, beobachten oder interagieren? Die Debatte um qualitative und/oder quantitative Methoden und das Verhältnis zwischen Forschenden und ihren "Objekten" (105-120); Christina Thürmer-Rohr: Dialog und dialogisches Denken (121-135). II. Frauen in der Wissenschaft: Institutionen, soziale Verhältnisse und feministische Politiken: Bettina Roß: Profession und Geschlecht: die ersten Studentinnen und ihre "Karrieren" in Deutschland (139-160); Christine Färber: Gender Mainstreaming in Wissenschaftsorganisationen. Steuerungsinstrumente zur Gleichstellung von Frauen und zur Integration von Frauenperspektiven (161-192); Viola Philipp: Institutionalisierte Gleichstellungspolitik in Hochschulen. Über den Einfluss situativer Faktoren auf berufungspolitische Aushandlungsprozesse (193-216); Eva Brinkmann to Broxen: Autonome feministische Forschungspraxis. Das Beispiel Frankfurter Institut für Frauenforschung (FIF) (217-233).
'Weil nur zählt was Geld einbringt ...' : zur Thematisierung des Zusammenhangs von Frauen - Macht - Geld in der deutschsprachigen Frauenforschung
Titelübersetzung:'Because the only thing that matters is what brings in money ...' : thematization of the relationship between women, power and money in German-language women's studies
Autor/in:
Schultz, Irmgard
Quelle: Frauen - Macht - Geld. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.), Ursula Hornung (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 2003, S. 56-73
Inhalt: "Entlang von drei feministischen Diskurssträngen analysiert Irmgard Schultz die Verschiebungen der hier jeweils bestehenden Leitbilder zu Geld und der ihnen eigenen Machtstrategien. So konstatiert sie die Abkehr der Neuen Frauenbewegung von der Auseinandersetzung mit dem Sozialstaat und die Hinwendung zur monetären Steuerbarkeit individueller Lebenschancen und -risiken von Frauen. Auch die feministische Theoriebildung zu Frauenarbeit in Produktion und Reproduktion - zunächst vorangetrieben durch die Forderung nach 'Lohn für Hausarbeit' und die Theorien zur 'Subsistenzproduktion' und 'Hausfrauisierung' - ist nach Schultz gekennzeichnet durch veränderte Leitbilder des Geldes. Die Kontextualisierung dieser Debatten in die Analysen zur Weltmarktintegration und neoliberaler Restrukturierung mache sichtbar, dass nun nicht mehr 'Hausfrau' und 'Hure' im Zentrum der Thematisierung weltökonomischer Finanzsysteme stehen, sondern der männlich konnotierte 'global player'." (Autorenreferat)
Die Europäische Union als Rechtsgemeinschaft und politische Gelegenheitsstruktur : feministische Anfragen und Visionen
Titelübersetzung:The European Union as a legal community and temporary political structure : feminist inquiries and visions
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Europas Töchter: Traditionen, Erwartungen und Strategien von Frauenbewegungen in Europa. Ingrid Miethe (Hrsg.), Silke Roth (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 41-61
Inhalt: Der Beitrag gibt einen Überblick über die rechtliche Entwicklung in der EU und verweist auf die gegenseitige Beeinflussung der nationalen, europäischen und globalen Ebene. Die Autorin konzentriert sich bei der Frage, was Frauen von der europäischen Einigung zu erwarten haben, zunächst auf die neuen europäischen Rechtsverhältnisse, dann auf die politischen Partizipationschancen bzw. den Raum des Politischen, um schließlich das Konzept der Bürgerrechte oder aktiver Staatsbürgerschaft auf europäischer Ebene aus feministischer Perspektive zu diskutieren. Ein Rückblick auf die Geschichte der europäischen Rechtsgemeinschaft verdeutlicht, dass die Rechtspolitik zur Gleichstellung der Frauen zu Beginn einseitig marktorientiert, auf männliche Erwerbsmuster zugeschnitten und unzureichend war und erst mit dem Maastrichter Vertrag 1992 Rahmenbedingungen für eine andere Frauenpolitik geschaffen wurden. Mittlerweile wird der Alltag der EU-Bürgerinnen zunehmend von Brüssel bestimmt, während andererseits die politischen Partizipationsmöglichkeiten noch nicht in gleichem Maße zugenommen haben. Die abschließenden Überlegungen beziehen sich auf die Frage, inwieweit der europäische Integrationsprozess als ein Projekt fortschreitender Demokratisierung und damit als ein Probelauf für zivilgesellschaftliche Aktivitäten weiterhin eine politische Gelegenheitsstruktur gerade auch für Frauen anbietet. (ICH)
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Bd. 17), 2003. 284 S.
Inhalt: "Die Beiträge des Bandes reflektieren die sich verändernde Bedeutung von Macht und Geld im Geschlechterverhältnis und im Verhältnis von Frauen untereinander. Aus verschiedenen Perspektiven und die nationalen Grenzen überschreitend leuchten die AutorInnen geschlechtertypische Geldmythen und die Fakten ungleicher Verfügungsmacht über Geld ebenso aus wie (Ver-)Handlungsmuster um Macht und Geld. Dabei spannen sie ein facettenreiches Feld des Zusammenhangs von Geschlecht, Macht und Geld auf und diskutieren Möglichkeiten einer feministisch orientierten, monetären Gestaltungsmacht auch auf globaler Ebene." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Regina-Maria Dackweiler: Vom Geld, der Macht und den Frauen: Eine Einleitung (7-15); Kapitel I. Fakten, Leitbilder und Mythen zu Frauen, Macht und Geld: Claus Schäfer: Der Anteil der Frauen am 'kleinen' und am 'großen' Geld (18-55); Irmgard Schultz: 'Weil nur zählt was Geld einbringt ...'. Zur Thematisierung des Zusammenhangs von Frauen - Macht - Geld in der deutschsprachigen Frauenforschung (56-73); Christoph Deutschmann: Ökonomie, Kapitalismus und Geschlechterdifferenz. Zur Unverwüstlichkeit geschlechtertypischer Geldmythen (74-99); Kapitel II. Verfügung über Geld als Gestaltungsmacht von Frauen: Eva Brinkmann to Broxten: Für Frauen stiften (102-116); Gerlind Schneider: 'I have to challenge him because of the dollarpower': Frauen, Macht und Geld in Simbabwe (117-137); Petra Dannecker: Kredit, Lohn und Konsum. Der finanzielle Alltag von Frauen in Bangladesch (138-162); Kapitel III. Macht und Geld in vergeschlechtlichten Organisationen: Christiane Funken/ Susanne Fohler: (Sich) Verkaufen: Zur modernitäts- und geschlechtsspezifischen Bedeutung der 'Geldkarriere' im Vertrieb (164-183); Hildegard Theobald/ Sigrid Quack/ Janne Tienari: Organisationswandel, Geschlecht und Macht. Ein Vergleich deutscher und finnischer Banken (184-206); Anja Fahrenholz/ Hanna Meißner: Welche Macht wollen Frauen? Reflexive Karriereorientierungen von weiblichen Führungskräften in der Landesbank Berlin (207-226); Kapitel IV. Politische Strategien und Perspektiven zu Geld, Macht und Geschlecht: Gabriele Michalitsch: Wer, wie viel, für was? Gender Budgeting und öffentliche Finanzen (228-244); Britta Schmitt: Tobin-Steuer und Co. Für ein nicht zuletzt geschlechtergerechtes Welt-Finanzsystem (245-264); Ursula Hornung: Über privaten Reichtum, monetäre Macht und Freiheit (265-282).
Schlagwörter:Frauenforschung; Frauenerwerbstätigkeit; Frauenbewegung; Macht; Geld; Geschlechterverhältnis; Handlungsorientierung; Simbabwe; Globalisierung; Kapitalismus; Unternehmenskultur; Organisationsstruktur; Karriere; beruflicher Aufstieg; Führungskraft; öffentliche Ausgaben; Weltwirtschaft; Reichtum; Privateigentum; Bangladesch; südliches Afrika; anglophones Afrika; Entwicklungsland; Afrika südlich der Sahara; Afrika; Südasien; Asien
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Dialogic feminism : "other women's" contributions to the social transformation of gender relations
Titelübersetzung:Dialogischer Feminismus : die Beiträge "anderer Frauen" zur sozialen Transformation der Geschlechterverhältnisse
Autor/in:
Puigvert, Lídia
Quelle: Women & social transformation. Elisabeth Beck-Gernsheim (Hrsg.), Judith Butler (Hrsg.), Lídia Puigvert (Hrsg.), Jacqueline Vaida (Übersetzer). New York: P. Lang (Counterpoints : studies in the postmodern theory of education), 2003, S. 29-60
Inhalt: Der Beitrag berichtet über die feministische Zusammenarbeit von Akademikerinnen und nicht-akademischen Frauengruppen am Beispiel einer ländlichen Arbeitsgruppe am Erwachsenenbildungszentrum in El Bierzo, Spanien. Ziel ist es, an diesem Fallbeispiel die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit diesen ländlichen Frauen in ihrem alltäglichen Überlebenskampf um egalitäre Perspektiven für die soziale Transformation der Geschlechterverhältnisse aufzuzeigen und deren Relevanz für die Frauenbewegung und feministische Theoriebildung in der vorliegenden Analyse herauszuarbeiten. Nach einer Diskussion der Entwicklung des Feminismus im Prozess der Modernisierung wird die Arbeit verschiedener akademischer und nicht-akademischer Frauengruppen und Netzwerke vorgestellt und deren Einflüsse auf den theoretischen Diskurs im intellektuellen Feminismus analysiert. Gefordert wird ein egalitärer Dialog, in dem die Stimmen und Kämpfe der Frauen, denen die Möglichkeit der Artikulation fehlt, mit einbezogen werden. (ICH)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender - Karriere eines Begriffs und was dahinter steckt
Titelübersetzung:Gender - career of a concept and what is behind it
Autor/in:
Haug, Frigga
Quelle: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, (2003) H. 156, S. 899-913
Inhalt: Die Kategorie "Gender" markiert das vorläufige Ende der theoretischen und politischen Debatte über die Ungleichheit und Unterdrückung von Frauen. Zwar überwindet dieses Konzept die Fixierung auf Essenz und Natur, wie sie der Begriff "Frau" impliziert, doch geschieht dies um den Preis einer Aufgabe des Projekts der Befreiung. Hier wird - in einer entfernten Analogie zu dem Begriff der Produktionsbedingungen - das Konzept der Geschlechterverhältnisse gewählt, um den emanzipatorischen Impetus der Debatte über Gender aufzuzeigen. Dieses Konzept macht es möglich, die Integration der Geschlechter in den weiteren sozialen Zusammenhang zu analysieren und zu zeigen, wie Geschlechterverhältnisse von sozialem Wandel modifiziert werden. (ICEÜbers)
Inhalt: "The category 'gender' marks the (tentative) end of a theoretical-political debate on the inequality and oppression of women. Whereas this category does overcome the fixation on essence and nature that the concept 'woman' implies, it accomplishes this only at the price of abandoning the project of liberation. Instead, here the concept of 'gender relations' (in rough analogy to 'production conditions') has been chosen to elucidate the emancipationist impetus of the debate on gender. This concept enables us to analyse the integration of the sexes in the general social context and to describe the ways in which gender relations are modified as society changes." (author's abstract)
Geld und Geschlecht : Tabus, Paradoxien, Ideologien
Titelübersetzung:Money and gender : taboos, paradoxes, ideologies
Herausgeber/in:
Wrede, Birgitta
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich, 2003. 182 S.
Inhalt: "Bestimmt das Geschlechterverhältnis bzw. das Geschlecht den Umgang mit und das Verhältnis zu Geld? Wissenschaftlerinnen untersuchen diese Frage unter kulturwissenschaftlichen, soziologischen, ökonomischen und historischen Perspektiven. Der vorliegende Sammelband leistet damit einen Beitrag zur Enttabuisierung von Tabus, zur Analyse von grundlegenden Ideologien und zur Aufdeckung von blockierenden Paradoxien bezüglich Geld und Geschlecht. Er soll einen Anstoß geben, sich diesem Thema auf verschiedenen Ebenen zu nähern: Zum einen, um eine wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Komplex anzuregen und um weitere Forschungsperspektiven zu entwickeln, zum anderen soll er als Einladung verstanden werden, auf einer individuellen Ebene die Facetten der eigenen Einstellung zum Geld und des eigenen Umgangs damit zu reflektieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Birgitta Wrede: Einleitung: Geld und Geschlecht - Tabus, Paradoxien, Ideologien (7-13); Bettina Mathes: Vom Stieropfer zum Börsenstier. Die Fruchtbarkeit des Geldes (14-31); Eva Boesenberg: Männlichkeit als Kapital: Geld und Geschlecht in der US-amerikanischen Kultur (32-45); Birgitta Wrede: Frauen und Geld - ein besonderes Verhältnis? Erklärungsversuche eines denkwürdigen Phänomens (46-66); Sigrid Leitner: Wenn ich einmal alt bin ... Alterssicherung von Frauen nach der Rentenreform 2001 (67-86); Regina Frey: Das bisschen Haushalt? Gender Budgeting als geschlechterpolitische Strategie (87-102); Margit Schratzenstaller: Frauen und Männer im deutschen Steuersystem (103-120); Hildegard Theobald, Sigrid Quack, Janne Tienari: Restrukturierung, Geschlecht und gesellschaftlicher Kontext. Der widersprüchliche Zugang von Frauen zu Macht und Einfluss in deutschen und finnischen Banken (121-138); Annette Schmedt: Schulden für Andere durch Bürgschaften und Kreditmitunterschriften. Ein frauenspezifisches Problem? (139-152); Marianne Kosmann: Geld, Frauen, Erbe. Geschlechterverhältnis und Erbprozess (153-165); Gilla Dölle: Weiberwirtschaft: Einblicke in die Finanzgeschäfte der Frauenbewegung des 20. Jahrhunderts (166-180).